Beiträge von Susanne

    Ah, das ist eine super spannende Betrachtung!

    Weaveworld war eine ganze Zeit lang eines meiner absoluten Lieblingsbücher, ich habs vermutlich über die Jahre hinweg mehr als fünf Mal gelesen. (Mich störten allerdings immer eine Handvoll Dinge / eine Haltung zu gut/böse und darüber konnte ich schließlich nicht mehr wegblicken, aber das nur am Rande.)


    "Gewebte Welt" (damals war es unter dem Titel "Gyre" im Handel) ist immer noch eines meiner Lieblingsbücher. Einen gut-böse-Dualismus habe ich nie darin finden können.


    Schade, dass Barker sowas in der Art nicht mehr schreibt. Ich mag auch "Imagica" und "Das Sakrament" sehr. Ebenso die "Books of Art". Seine letzten Werke fand ich schlecht.

    Der Roman hat ein Grundthema, was auch einige meiner Lieblingsbücher haben.


    Die Dichtomie zwischen einerseits: Kontrolle, Macht, Geldgier, Egozentrik. Andererseits: unkontrollierbare Kräfte wie Natur, Kreativität, Wunder und Unbeschreibbares.


    Das sind: die Kompanie, die Krähen, Henry Grey, der Priester.

    Andere sind eher neugierig: der Professor, der Kartograph, Weiwei, der Glasmacher.


    Maria Petrowna sucht Informationen, der Capitain sucht seine alte Heimat.


    Dass die Protagonisten nicht in der Tiefe charakterisiert werden passt ganz gut und ich fand das nicht störend. Es kommt auch eher darauf an, wie sie ihre Thematik verkörpern und nicht so sehr auf psychologische Tiefe.


    Mir hat gefallen wie das ganze im Epilog aufgelöst wird. Als Kooperation zwischen dem Ödland und den Menschen. Der Zug selbst ist das Bindeglied. Es geht um Zusammenarbeit und Kommunikation.

    Die Natur/das Unbekannte/das Ödland nicht kontrollieren und vermarkten zu wollen, sondern sich den unbekannten Einflüssen zu öffnen.“Wohin wird der große Zug uns bringen? Wir stehen am offenen Fenster und sehen dem Horizont entgegen.“


    Zugegeben der Prozess dahin ist am Anfang sehr ausführlich und könnte durchaus etwas kürzer sein.



    Mir fallen dazu zwei Bücher ein, die ich sehr mag und deren Grundthema ähnlich gestrickt ist.


    „Gewebte Welt“ von Clive Barker. Die Hüter der Fuge retten die Reste des Teppichs in einem Buch und die Wunderbare Welt der Fuge ist gerettet.


    „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers. Der Schattenkönig tötet Smeik und zündet Buchhaim an. Hildegunst von Mythenmetz erlangt das Orm.

    Flieh! Auf! Hinaus ins weite Land!

    Und die geheimnisvolle Schrift,

    Von eines Unbekannten Hand,

    Ist sie dir nicht Geleit genug?

    Erkennest dann der Sterne Lauf

    Und wenn Natur dich unterweist

    Dann geht es Ormes Kraft dir auf,

    Wie spricht ein Geist zum anderen Geist.

    Ich habe das Buch in den letzten Tagen der Sommerhitze gehört. Da ich Hitze schlecht vertrage bleibe ich bei Temperaturen über 30° zu Hause. Dann habe ich den Roman in 2 Tagen gehört. Mir hat er sehr gut gefallen.


    Aber es wundert mich nicht, dass das Buch hier nicht gut ankommt. Ich lese die Beiträge in diesem Forum häufig und viele Bücher, die hier gut ankommen, interessieren mich nicht oder haben mir nicht gefallen, wenn ich sie gelesen habe.


    Da der Roman hier durchfällt habe ich keine Lust zu erläutern, was mir daran so gefallen hat.


    Ja, ich bin durch und bin sehr zufrieden. Aber ich mochte auch die sehr konventionelle Erzählweise.


    Mir gefiel es wie sie die Dichotomie im Epilog auflöst.

    War das nicht der Sept. Lesezirkel? Meine Bestellung in der Bibliothek steht bei 9/13 (3 Exemplare sind vorhanden), aber da man nicht weiß, wie lange Leute das Buch behalten (möglich sind 4 Wochen), weiß ich leider nicht, wann ich es bekomme.


    Ich will euch aber nicht aufhalten und lese hier im Faden mit, schaue dann, ob ich das Buch selbst noch lesen möchte oder nicht. :)


    Ich habe keine Eile. Sobald du das Buch hast können wir anfangen - so mein Vorschlag.