Beiträge von Frank Duwald

    Hallo Wandler23, ich halte es für absolut sicher, dass die Piper-Ausgabe NICHT den Vorstellungen T. E. D. Kleins entspricht. Ich habe persönlich, aus erster Hand, vom Bearbeiter der Piper-Version die Information, dass er nach strikter Vorgabe des Verlags eine bestimmte Seitenzahl bei der Bearbeitung nicht überschreiten durfte. Er hat die alte Goldmann-Übersetzung komplett auf Basis der letzten Originalfassung durchgearbeitet und revidiert und entschied sich dazu, zwar eher handlungsrelevante Teile neuübersetzt hinzuzufügen, dafür aber nicht so relevante Szenen weiterhin wegzulassen. Bei den gecancelten Teilen handelt es sich lt. seiner Aussage in der Regel hauptsächlich um eher atmosphärische Stimmungsbeschreibungen (die ich persönlich nicht weniger wichtig finde). Obwohl ich nicht weiß, wie wichtig Klein eine Übersetzung seines Werkes ist, wünschte ich mir, T. E. D. Klein würde darüber Bescheid wissen, wie es hier gelaufen ist. Wenn es so ist, wie du schreibst, dass Klein davon ausgeht, dass die Übersetzung komplett auf seiner letzten Version basiert, dann ist er von Piper ziemlich verarscht worden - genauso wie wir Leser.

    Hast du denn eine Ahnung, ob diese Szenen, die du in der Goldmann-Ausgabe vermisst, in der Piper-Ausgabe drin sind? Man darf allerdings nicht den Fehler machen, Jeremys Lektüre in "Poroth" komplett in "Ceremonies" zu erwarten, denn in einem Interview mit Klein habe ich mal gelesen, dass in der Novelle die Lektüren Jeremys umfangreicher sind als in der (originalen) Roman-Version.
    Das Piper-Buch ist heute gekommen, ich habe aber schon allein bei der Seitenzahl doch jetzt kein so gutes Gefühl. Es sind zwar ein paar Seiten mehr als bei Goldmann, aber dafür ist auch die Schriftgröße. Joachim Körber erzählte mir mal, dass seine Originalausgabe über 500 sehr kleingedruckte Seiten habe (ich habe leider das Original nicht).

    Jo, ich habe schon einen ersten Vergleich der ersten Sätze aus "Die Züge" gemacht. Erstes Fazit: die alte DuMont-Übersetzung ist ganz nah am Original, dadurch aber auch an einigen Stellen nicht hundertprozentig elegant. Die Festa-Übersetzung ist viel freier und setzt auf fließende Lesbarkeit.

    Bei den ersten Seiten des Haupttextes (ohne Prolog) hat jemand tatsächlich komplette Satzteile hinzugefügt. Daraus würde ich schließen, dass da schon jemand das Original neben sich liegen gehabt hat, da er die neuen Teile bestimmt nicht erfunden hat. Wie weit das allerdings geht, kann ich auch nicht sagen. Lt. Marco Frenschkowski (in einem uralten Artikel über Arthur Machen) wurden in der Goldmann-Ausgabe damals insbesondere die folkloristischen Szenen bei den Zeremonien herausgehackt, nach meinem Geschmack das Faszinierendste.

    Kann mir meine Frage schon mal tendenziell selbst beantworten. Ein Vergleich zwischen Leseprobe und meiner alten Goldmann-Ausgabe zeigt eindeutig, dass da was dran getan wurde. Ich habe nur die ersten Seiten des Hauptteils verglichen, und da sind bei Piper mehrere Stellen, die Satzteile enthalten, die früher nicht drin waren. Das sieht gut aus.

    Heute ist ja die Neuausgabe von T. E. D. Kleins Meisterwerk The Ceremonies bei Piper erschienen. Hat jemand von euch Erkenntnisse, ob das 1:1 die alte Fassung aus dem Goldmann Verlag ist, die ja übelst gekürzt war? Einerseits steht in der neuen Ausgabe nur die alte Übersetzerin Dagmar Hartmann, andererseits heißt es in der Werbung, dass es sich um eine überarbeitete Neuausgabe handele.

    Ist ja fast zehn Jahre her, dass ich den Roman rezensiert habe. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass ich da irgendetwas Hintergründiges zum "Grünen Mann" sagen wollte. Ich würde auch eher nicht tippen, dass der Mythos im Roman eine größere Bedeutung hat.

    Das sieht toll aus, Michael! Ich weiß zumindest von Achims Machen-Übersetzungen (und bin sicher, Frank wird das ebenfalls wunderbar lösen), dass eine gute deutsche Version das englische Original toppen kann.

    Klasse, gratuliere! Auch ein tolles Cover.

    Liebe Katla, also, um Machens Originale toppen zu wollen, müsste schon jemand anderes kommen. Für mich war da eher die Frage relevant, ob ich Machens Kanten möglichst getreu mit rüberbringen oder besser gefällig glätten sollte. Musste ich aber nicht sehr lange drüber nachdenken.