Wow, "Brecht" als Pseudonym zu wählen, ist ganz schön gewagt. Klingt ja irgendwie interessant (aber ob die Assoziation wirklich beabsichtigt ist?)
Beiträge von Phantasticus
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Schon wieder ein NEUER STERN…
Komischer Weise hat sich fast ein Schwerpunkt herauskristallisiert, ohne das gewollt zu haben: Auf dem Cover prangt – na; ihr seht es ja selbst. Da der Lügenbaron gerade 300 Jahre alt geworden ist, gibt es einen längeren Artikel zu ihm. Dazu eine Story, die die altbekannte von Hänsel und Gretel in ein andres Licht taucht. Auch das mit Gralprogramm greift alten Sagenstoff auf – also, man könnte es so sehen: Das ist ja ein Märchen & Sagen Spezial, oder?
Hinweis: Es sind noch ein paar Heftchen da.
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Crowley hat durchaus fantastische Prosa geschrieben. ...
Der Roman heißt "Das Kind des Mondes" ...
Ach ja, hab ich glatt verdrängt. Danke für die Erinnerung.
Hast du es gelesen? Könnte man es wagen, auch als Nicht-Notorischer-Okkultist?
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Horror-Literatur von Crowley? War mir gar nciht so gegenwärtig, dass er sowas auch geschrieben hat. Ob er das konnte? Wäre wirklich mal interessant rauszubekommen.
Selber hab ich mal einen kurzen Text über das historische Vorbild des ollen Blaubart von ihm gelesen. Der Gegenstand ist ja der blanke Horror, und der Nonkonformist Crowley glänzt darin natürlich durch eine vom Mainstream abweichende Meinung. - Viel war mir aber nicht mehr in Erinnerung, daher habe ich mal in meinem "externen Speicher" nachgesehen und meine kleine Rezi dazu für Solar-X rausgesucht (Dez. 1999):
ZitatAleister Crowley: Gilles de Rais. The Bannes Lecture
(belleville, 1988)
gelesen von Thomas Hofmann
Gilles de Rais - zum dritten Mal! Etwa zuviel des Guten? So schlimm kommt es nicht, denn das vorliegende Büchlein ist eher eine dünne Broschüre.
Dafür schließt sich ein weiterer Kreis. War der Magier Aleister Crowley in Somerset Maughams "Der Magier" Protagonist, so referiert in dessen eigenem Buch derselbige über die Hauptfigur eines anderen Romans des fin de siècle- Huysmans "Tief unten".
Wie dem auch sei, auf den paar Seiten Crowleys geht’s deutlich zur Sache. Immerhin, seinerzeit erweckte allein der Gedanke, daß der "gefährlichste Mann Englands" vor Studenten in Oxford einen Vortrag halten soll, und dazu wohl noch über eine solch verruchte Persönlichkeit, den Argwohn der Behörden, so daß ihm dies verwehrt wurde. Dafür liegt der Vorrtag nun aber in dieser gedruckten Form vor. Initiiert hat übrigens die Herausgabe des Textes kein geringerer als John Symonds, dessen Crowley-Biographie ich auch schon die Ehre hatte, im SX zu besprechen.
Im Grunde referiert Crowley relativ wenig über die historische Person Gilles; er geht davon aus, daß sein Auditorium schon alles darüber weiß. Also setzt er sich sogleich mit der Sicht der Römisch-Katholischen Kirche auf diesen Ketzer auseinander, und davon ausgehend, mit der Wahrheitsproblematik der Kirche und ihrem Anspruch, die Wahrheit gepachtet zu haben. Hier wird auch deutlich, was die Vertreter von Law and Order so an Crowley fürchteten, denn offiziöse Moral- und Gesetzesvertreter erkannte er wohl nie als rechte Autoritäten an. Sicherlich ist es auch dieser Grundzug, den Crowley heute noch gewissen Kreisen interessant macht...
Doch wie steht es mit dem Wahrheitsgehalt von Crowleys Aussagen aus? Als Grundlage für seine Wertung geht er von einer interessanten Prämisse aus: Gilles de Rais sei von denselben Leuten verurteilt worden wie Jeanne d‘Arc, und derselben Punkte angeklagt gewesen.
Wenn man also die eine später rehabilitierte und heilig sprach, den anderen aber als das Böse schlechthin nach wie vor verteufele, habe das sicher Ursachen.
Ähnlich wie man das bei Däniken heute kennt, stellt auch Crowley einen fraglichen historischen Grundsatz auf (bzw. in Frage), um darauf seine Argumentation aufzubauen. Darunter leidet diese natürlich.
Interessant ist, daß Crowley ähnlich wie Tournier (besser wahrscheinlich: Tournier wie Crowley) Gilles als das Pendant zu Jeanne sieht, allerdings wesentlich unmittelbarer als Tournier, der erst eine enorme moralische Entfernung postuliert, an deren äußeren Enden sich beide wieder treffen. Jeanne d‘Arc war übrigens auch nicht immer die Heilige; gerade für die Engländer, die sie ja bekämpfte, nicht. So habe wohl Shakespeare ein Stück verfaßt, in dem er sie als Hure, Hexe und gemein darstellt. Hier ist eine große Nähe zwischen Gilles und Jeanne vorhanden.
Crowley zweifelt dann andererseits an, daß Gilles wirklich 800 Kinder umgebracht habe; er meint, daß wäre in den dünn besiedelten Gebieten zu dieser Zeit kaum möglich gewesen, zumal Gilles dies so lange unbehelligt treiben konnte.
Und weiter: Der Autor betont deutlich, daß das, wofür Gilles angeklagt wurde, nämlich das betreiben Schwarzer Magie und Teufelsbeschwörung, eigentlich Bestandteil der christlichen Lehre seien. (Das deckt sich mit Huysmans "Beobachtungen" , der ja bemerkte, daß vor allem Priester die Schwarzen Messen abhielten.)
Für Crowley ist die Verteufelung Gilles ein Zeichen für den Kampf der Kirche um ihre Macht. Im Mittelalter waren es die Vertreter der Kirche, die das Wissen akkumulierten und mehrten, es dabei aber vor der Öffentlichkeit verwahrten, Bildung war ein Privileg, Wissen bedeutet Macht; dessen waren sich die Kirchenfürsten bewußt und verbrannten lieber jemanden wie den Ketzer Gilles, der mit seinen alchimistischen Experimenten der Wahrheit und dem Wissen empfindlich nahe kam.
So jedenfalls argumentiert Crowley; nun, man möge sich selbst ein Bild machen...
Der Autor jedenfalls wird nicht müde, diese Kausalität auf seine Zeit zu übertragen und gegen die Kirche zu wettern, wobei er besonders auch die anti-jüdisch-bolschewistische Hetze des Papstes anklagt.
Ein Interview mit Crowley zum Thema des Auftrittsverbotes rundet das Büchlein ab.
Aleister Crowley: Gilles de Rais. The Banned Lecture. Zweisprachige Ausgabe mit einem Interview aus dem Jahre 1930, hg. u. aus dem Englischen übersetzt von Michael Farin und Roland Hepp; © 1984 John Symonds; © 1988 edition belleville, Hamburg, 45 Seiten
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Das Cover ist der Hammer! Hoffentlich hält die Story da mit. Auf jeden Fall klingt das nach einer sehr interssanten Veröffentlichung.
...da bin ich mir ziemlich sicher...
Ich freue mich auch schon sehr darauf!
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Was schreibt eigentlich Tobias Reckermann? Ist das philosophische Weird Fiction, oder doch eher urbane Fantasy? Oder sind das Psychostudien von seelischen Grenzgängern? Na ja, ich weiß es nicht – aber wer will, kann sich ja mal in der neuen Ausgabe des NEUEN STERNS kundig machen. Darin ist nämlich seine Story „Engels Wolle und Magie“ zu finden. Kann ich empfehlen!
Und, sonst so? Also, in der 59. Ausgabe ist noch eine Story. Jawoll. Von keinem Geringeren als Sebastian Guhr! Bin ich mal besonders stolz drauf, dass wir ihn für diesen Beitrag gewinnen konnten. Sein Genre? Oh, auch das muss man bitte selbst erkunden. Für ihn gibt es im Heft sozusagen eine eigene Abteilung, die unter dem Banner „Grenzgänger“ eingerichtet wurde. Darin habe ich meine Eindrücke zur Lektüre einiger seiner Romane in Worte gefasst. Wie geschrieben: Gekrönt durch seine Story: „Brüter“.
Dann gibt es noch Rezis, zu ganz alten Phantastik-Büchern (Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese; immer faszinierend, was er da so an verrückten, skurrilen erstaunlichen Sachen findet) und zu nicht ganz so alten, aber durchaus klassischen SF-Büchern.
Dietmar Sievers erzählt von einer Reise zum Schwarzen Mond; mit Familien-Erinnerungen.
Neugierig?
(Wer noch etwas unentschieden ist: Demnächst gibt es die 60. Ausgabe, die layout-technisch mit der Nr. 59 korrespondiert – es empfiehlt sich der Griff zur Doppel-Nummer. Infos folgen.)
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Ein neues Jahr hat auch für den NEUEN STERN begonnen. D.h., es ist schon im vollen Gange und vom ersten Heft des Jahres – im Bild links, ohne Farbcover (aber mit Farbinnenteil) – sind nur noch ein paar Exemplare verfügbar. Und: Aufgrund gewisser neuer Umstände bei der handwerklichen Herstellung des Heftes haben 2 Exemplare dieses Heftes eine kleine Macke: Der farbige Innenteil liegt nur lose bei. Aber dafür gibt es dieses Mängelexemplar für etwas weniger, wie ich hörte (vielleicht mal nachfragen, falls man mal reinschnuppern will).
Inhalt? Oh ja, haben die Hefte auch (je 48 Seiten):
57
Liebe Planetenbewohner! - Thomas Hofmann
Ulf Fildebrandt: Das Rätsel der Qualia (Story)
Fragen an den Autor Ulf Fildebrandt
Nach-Gedanken zu Jack Parsons
...China Miéville: „Die letzten Tage von Neu-Paris“, Rezi v. Thomas Hofmann
...Ergänzungen zu Parsons von Arnold Drabek
Magisches Island. Teil 4 - Peter Schünemann
Aus alten Bücherschränken - Bernd Wiese & Gast
...Mihaly Babits: Der Storchkalif
...Der Zusammenbruch: die Seeschlacht zwischen Borkum und Helgoland
...P. Hans-Fried Braun: Die Expedition der Senta II
...Romain Rolland / Frans Masereel: Die Revolte der Maschinen
...Kim Roy - der neueste Held - Ekkehardt Brux
Ellen Norten: Molar (Story)
Grenzgänger
...Ingo Scharnewski bei TES - Thomas Hofmann
...Sachbuch über Computer in der DDR - Dietmar Sievers
...Christoph Ecker: Der Bahnhof von Plön - Bernd Wiese
...Ulf Torreck: Fest der Finsternis - Arnold Drabek
58
Liebe Leute, Editorial von Thomas Hofmann
Peter Schünemann, Freunde der Erde (Story)
Rolf Kauka und seine „SF-Romane“, Beitrag von Thomas Hofmann
Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese
...Arthur Opree: Unter glühender Doppelsonne
...Robert Kraft: Im Panzerautomobil um die Erde
...Jesco von Puttkamer: Im Panzer-Automobil
...Hanns von Zobeltitz: Die Jagd um den Erdball
Aus neuen Bücherschränken
...Anna Hildebrandt: UAIOM Gruß eines Fremden, Rezi von Sabine Seyfarth
...Rolf Krohn: Der Stern von Granada, Rezi von Bernd Wiese
...Hans Frey: Fortschritt und Fiasko, Rezi von Bernd Wiese -
Eine Frage ans Board: Kennt jemand Nick Land?
Der Mann ist ja eher Philosoph - leider, aus meiner Sicht, in eher bedenklichen Gefilden abgerutscht. (Kann man gern diskutieren, wäre aber in Sachen Phantastik-Literatur-Forum offtopic.)
Nun las ich, er habe auch Horror-Stories verfasst. Finde aber nix (auf die Schnelle). Hat da jemand was von ihm gelesen?
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btw: Warum eigentlich der englische Titel?
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Und natürlich hoffen wir, dass das Beispiel Schule macht!
Mit diesem tollen Bericht kann ein neues Genre das Licht der Welt erblickt haben: Die urbane Literatenquest. Find ich gut!
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Es war…
…überraschend voll in der kleinen Buchhandlung. Herr Krohn ist wohl recht gut in der lokalen (Halleschen) Literaturszene verankert. Der Raum war jedenfalls übervoll, das Publikum nicht unbedingt ein „normales“ SF-Fan-Publikum (vom hiesigen SF-Club war neben mir nur noch 1 Person anwesend).
…Rolf Krohn sehr eloquent, mitteilsam und unterhaltsam. Das Buch ist fast so was wie sein Lebenswerk, jedenfalls hat er sehr, sehr lange daran gearbeitet. Er hat sehr viel recherchiert. Das Buch wird einen Geschichtsfan absolut zufrieden stellen. Dass es sich um SF handelt, spielt fast keine Rolle – es ist ja dann doch ein Alternativ-Geschichts-Roman, aber um nachvollziehen zu könne, was da in seinem Buch anders läuft als im „richtigen Leben“, kann von einem Laien kaum nachvollzogen werden – aber es gibt ein Nachwort, das viel erklärt. Für den Laien – du ich werde mich dazuzählen und es so handhaben – empfiehlt es sich, das Nachwort zuerst zu lesen.
War also ein sehr gelungener Abend, die Leute griffen gern zu Krohns Bücher, nicht nur zu dem vorgestellte. Was mich für den Autor sehr freute!
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...das kommt jetzt etwas überraschend, sollte aber nicht untergehen. Vielleicht, hoffentlich, liest es jemand aus der Umgebung von Halle / Leipzig...
Alternativ-Geschichte - von einem Phantastikautor, der halt neben SF auch Historische Romane und Erzählungen veröffentlichte, schon so seit den 80er Jahren. Hier verbinden sich seine Leidenschaften in einem Werk:
+++ Lesung in Halle am 25. November +++
...Infos vom Verlag des Buches: https://tes-erfurt.jimdo.com/was-gibt-es-neues/
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ich denke ja
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Bin ich mit dabei
Adresse hast Du noch, Thomas?
Na gerne doch - ähm, kannst du mir die Adresse noch mal bitte mitteilen? (Ich habe sie bestimmt irgendwo, wenn ich nur wüsste, wo...)