Beiträge von Dexter

    Gerade mal wieder einen Laymon gelesen. Licht aus! ist ein phantastikfreier Roman um Snuff-Filme, bei dem Thema konnte sich der Autor in Sachen Gewalt und Sex mal wieder so richtig austoben. Ebenso typisch für Laymon ist ein zweiter Handlungsstrang um einen eskalierenden Rosenkrieg und eine ganz üble Psychobraut, der bis fast ganz am Ende quasi nebenher läuft. Und auch ganz typisch Laymon treiben sowohl Handlung als auch handelnde Personen unvorhersehbar für den Leser wenig zielgerichtet vor sich hin.

    Das Buch ist nicht sein Bestes, liest sich aber sehr unterhaltsam schnell weg, wobei vor allem die Snuffmovies Gänsehaut verursachen. 7,5 von 10 Schreck-Kurzfilmen.

    Ich habe das Buch gerade als vorletzten Teil meiner Lesechallenge ausgelesen und verstehe durchaus, dass man es als Prototyp eines Subgenres verstehen kann. Klassische Spukerscheinungen werden in typischen Facetten geschildert, allerdings spielen diese in meinen Augen nicht die Hauptrolle. Diese gebührt hier den psychologischen Aspekten, insbesondere der Frage, wann Hauptfigur Eleanor, von Beginn an zutiefst problembelastet, unter dem Einfluss des Spukhauses über die Grenze der geistigen Gesundheit kippt.

    Handlungstechnisch gibt es zu dem Thema sicher Romane, die mehr hergeben. Man merkt schon, dass das Buch seine 60 Jahre auf dem Buckel hat. Atmosphärisch und psychologisch finde ich es bärenstark. Am Ende lande ich bei 8 von 10 Schriften an der Wand. Auf der Liste der einflussreichsten Romane des Genres dürfte dieses Buch zu Recht stehen.

    Dank Corona habe ich mehr Zeit als gewöhnlich und Band 3 schon durch. Die letzten 200 Seiten im Rutsch.

    In Kreis der Verschwörer beginnt als waschechter Thriller und begibt sich langsam aber sicher immer tiefer ins Fantastische, bis hin zu einem furiosen Finale. Gleichzeitig beleuchtet das Buch mit einem sarkastisch humorvollen Augenzwinkern die Verschwörungstheoretikerszene.

    Das Fantastische spielt sich übrigens im Rahmen von Wilsons Andersheitszyklus ab und schildert Jacks erste Begegnung mit dem fiesen Rasalom, der hier auch noch ein lustiges Haustier hat...

    Bockstarke 9 von 10 Kapuzineräffchen.

    Ich habe tatsächlich noch einen relativ großen SuB mit Heftromanen gefunden, die allermeisten aber Western. Dabei war aber auch das uralte Teil im Titel. Nun, was soll man dazu groß sagen. Spielt offensichtlich mit lovecraftschen Motiven und man merkt, dass Uwe Voehl schriftstellerisches Talent hat. Auf der anderen Seite werden sowohl der Erklärbär als auch Kumpel Deus Ex Machina reichlich bemüht. Mit Rücksicht auf Alter und Format 6 von 10 Schaufensterpuppen. Ein regelmäßiger Heftromanleser werde ich aber nicht mehr.

    So, bin durch. Ed Gorman verweigert sich auch der Phantastik. Nichts desto trotz ist seine Story um 2 krebskranke alte Männer, die die Probleme ihrer Krankenschwestern auf recht robuste Art und Weise lösen, sehr gut.

    Es folgen 2 klassische Monsterstorys ohne Tamtam, aber mit einem großen H für Horror. Das Plumpsklo und schräge Vögel sind ganz meine Abteilung.

    Die Herren Barker und Straub enttäuschen am Schluss leider. Bei Barker erwartete ich am Ende irgendwas Spektakuläres und dann kam dieses Ende. Straub fängt auch gut an und endet am Schluss völlig unverständlich.

    Trotzdem insgesamt eine gute Geschichtensammlung. 7,5 von 10 Jubiläumsgeschichten.

    .... und 3 weitere Storys gelesen. Jack Ketchum unterhält gut mit Zombies im Wilden Westen inklusive Ausflug nach Ägypten. Brian Freeman beeindruckt mit einer düsteren Kriegsstory ohne Phantastikanteil. Bentley Littles "Im Zimmer" ist richtig gruselig. Jedes Wort sonst zu dieser ungewöhnlichen Geschichte wäre allerdings ein Spoiler. Gefällt mir bisher sehr gut das Buch!

    Ich habe mich bei Kategorie 2 für diese Antho aus der Cemetary Dance Reihe entschieden.

    Die ersten Geschichten sind schon mal gut. Stephen King kommt hochemotional und traurig daher und Norman Partridge präsentiert einen modernen Golem. Mal schauen, was der Rest so bringt.

    Katla : Die Überfahrt ist in meinen Augen 100 % Horror. Sowohl thematisch als auch von der transportierten Stimmung her.


    Ender  Pogopuschel : Ich schrieb ja, dass die Grundidee nicht originell ist. Aber im Gesamtkontext halt sehr stark umgesetzt. Mir gefällt so etwas. Mit Experimentalliteratur der Marke Ligotti hingegen kann ich beispielsweise gar nichts anfangen.

    Gerade ausgelesen, das Buch, übrigens im ungewöhnlichen Präsens verfasst, gefiel mir sehr gut.

    Die Grundidee ist zwar alles andere als originell, das holt der Autor aber locker mit sehr starken, allesamt problembelasteten Charakteren und einem sehr originellen Schauplatz wieder raus. Die Atmosphäre auf dieser Ballermannfähre ist wirklich erstklassig beschrieben und kommt beim Leser sehr anschaulich an. Spannend und sehr düster ist das Buch auch, mehr verlange ich nicht. 9 von 10 Sauforgien auf See.

    Gerade las ich den 2.ten Teil der Trilogie, Unter schwarzen Segeln, aus und bin sehr angetan von der Lektüre.

    Christoph Hardebusch überführt hier Napoleons Zeitalter in eine Fantasywelt und konzentriert sich in erster Linie auf die marinehistorische Seite dieses Zeitalters, halt aufgepeppt mit typischen Fantasyelementen. Wobei in seiner Welt selbst die Magie einen naturwissenschaftlichen Hintergrund hat. Ansonsten sind die Parallelen zum frühen 19.ten Jahrhundert überdeutlich zu erkennen.

    Das Wichtigste aber: Gut geschrieben, spannend, mit wohldosierter Action, der nötigen Prise Mystery und interessanten Personen.

    8,5 von 10 Blockadeschiffen und wenn das Ende nicht etwas hastig gekommen wäre, hätten es auch 9 sein können. Ich freue mich jedenfalls auf den Abschlussband.

    Ich liebe Hamilton. Beste Space Opera überhaupt. Am meisten faszinierte mich die Commonwealth Saga. Morning Light Mountain und das Starflyer Alien sind einfach geniale Antipoden.

    So, Teil 2 meiner Lesechallenge ist geschafft. Kalliope ist ein richtig gutes (nein sehr gutes) Buch zwischen Psychothriller und paranormalem Thriller, je nach Sichtweise. Andreas hat alle denkbaren erzähltechnischen Kniffe (Wechsel von objektivem Beobachter zu unzuverlässigem? Ich-Erzähler, mehrfach Buch im Buch) eingesetzt um die spannende Story für den Leser möglichst lang undurchschaubar zu halten und falsche Fährten zu legen. Der Lokalkolorit macht die Sache gerade für mich auch nicht uninteressanter. Hat richtig Spaß gemacht, 9 von 10 mordlustigen Musen.