Beiträge von Pogopuschel

    Nur manche? - Ich würde sogar behaupten: Alle! Und das genreunabhängig. Sogar bei einer Sitcom ist irgendwann mal die Luft raus mit den Schmähs. ...

    Stimmt. Ich habe noch keine Serie gesehen, die nach der 6. Staffel noch wirklich was zu erzählen hatte und/oder das Niveau halten konnte. Für mich ist das die ideale Serienlänge. Auch wenn es natürlich Abweichungen gibt, die aber eher nach unten.

    Die ersten Staffeln habe ich seinerzeit sehr gemocht. Vor allem eine Serie mit viel Charme. Aber spätestens ab Becketts Wechsel zum FBI war für mich die Luft raus. Danach bin ich dann bald ausgestiegen. Manche Serienkonzepte tragen sich für mich auch nur über eine begrenzte Anzahl von Staffeln.

    Für Serien wie Ares ist ihre große Stärke auch gleichzeitig ihre größte Schwäche, müssen sie doch erst einmal falsche Erwartungen wecken, um diese dann umso eindrucksvoller unterlaufen zu können. Doch genau diese falschen Erwartungen, die zu Beginn etabliert werden, schrecken viele schon ab, weil die Geduld fehlt, bis zum Ende am Ball zu bleiben, wenn sie alle Puzzleteile zusammenfügen und sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt.


    Ein Paradebeispiel dürfte dafür der geniale On Cut Of The Dead sein, dessen ersten ultratrashigen und vermeintlich schlecht gemachten 20 Minuten viele schon zum abschalten gebracht haben, aber erst im letzten Drittel des Film einen Sinn ergeben, und einen dann umso stärker umhauen. Wobei es bei Ares jetzt nicht so einen Mindfuck gibt.

    Was hat dazu geführt, dass du von dieser Annahme abgewichen bist?

    Vor allem das symbolhafte Ende. Aber auch die Art der Inszenierung. Ich fand das auch in Folge 2 schon sehr stimmungsvoll inszeniert, auch da gibt es schon so ganz kurze Andeutungen, die mit jeder Folg mehr und faszinierender werden. Sympathieträger gibt es keine, darauf muss man sich einlassen. Aber allein schon die großartig inszenierte dialogfreie Eingangssequenz hat mir gezeigt, dass mehr dahinterstecken muss. Weshalb ich mich von den kleineren Kritikpunkten nicht habe abschrecken lassen.

    Faszinierend düstere und elegante niederländische Horrorserie auf Netflix über eine geheime Studentenverbindung, die nicht nur klassischen Horror wie "Suspiria" channelt, sondern auch modernen á la Jordan Peele in einer kraftvollen Dekonstruktion des niederländischen Kolonialismus.


    Kai Meyer hat mich auf Ares aufmerksam gemacht . Zuvor hatte ich die Serie als den üblichen klischeehaften Humbug über solche Verbindungen bzw. Geheimgesellschaften abgetan, aber schon die Eingangssequenz stellt klar, dass das hier weit über dem Niveau entsprechender amerikanischer Serien gefilmt ist. Die 8 halbstündigen Folgen lassen sich gut wie ein langer Film am Stück schauen. Hier und da holpert es durchaus ein wenig und über manche Sachen darf man nicht genauer nachdenken, aber dann ist es eine bildgewaltige und eindrucksvolle Allegorie.


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    Ich finde die Film-Umsetzung furchtbar, da ihr die Sprachgewalt Strunks abgeht (!Schmiersuff"), die diese heftige Sozialstudie in Sachen Härte erträglicher macht. Dafür hat Akin keine passende Bildsprache, keinen passenden Ton gefunden, sondern hält einfach nur die Kamera drauf, während die Handlung (nicht ganz) nüchtern abgespult wird. Auch wenn die Darsteller ihre Sache hervorragend machen.

    Bin eigentlich Fan von Jim Jarmuschs Filmen. "Paterson" fand ich zuletzt noch großartig. "The Dead don't Die" hat mir in der ersten Hälfte noch ganz gut gefallen, aufgrund der schrägen und trägen Kleinstadatmosphäre. Im finalen Akt wirkt der Film aber auf mich, als hätte Jarmusch keinen Bock mehr auf sein eigenes Projekt gehabt und ihn einfach irgendwie zu Ende gebracht.

    Folge 1 hat mir gut gefallen, Folge 2 überhaupt nicht, da dort einfach nichts passiert ist, bis auf eine plump präsentierte klischeehafte Verschwörungsgeschichte. Ansonsten wurden nur Sachen wiederholt, die man schon aus der ersten Folge kannte.


    Ich bin mit TNG aufgewachsen, im nach den Hausaufgaben ab 16.00 Uhr im ZDF. Für Nostalgie bin ich aber immer wenige anfällig. Das reicht mir nicht, um eine Serie zu tragen. Da erwarte ich mehr.

    Die erste Folge hat mir ganz gut gefallen, stimmig und mit dichter Atmosphäre vor imposanter Kulisse und mit einem ausgezeichneten Dracula inszeniert. Auch wenn es am Ende bei den Nonnen doch etwas zu viel des Guten ist, und die Autoren, wie schon im Finale von „Sherlock“, kein Maß für ihre Selbstverliebtheit finden.


    Folge zwei auf dem Schiff fand ich langweilig. Ein Locked-In-Murder-Mystery-Fall funktioniert – anders als z. B. „Columbo“ – nur, wenn man den Täter nicht schon kennt. Hier reiht sich ein dröger Mord an den nächsten. Der Twist am Ende ist aber toll.


    Nur leider machen sie nichts daraus, sondern verlieren sich in Folge drei in Albernheiten und einer konfusen Story ohne roten Faden und Spannung. Durch diese Episode musste ich mich quälen und Claes Bang, den ich in Folge 1 noch so toll fand, ging mir nur noch auf die Nerven.

    Der Film ist auch nur eine sehr freie Adaption des Romans. Während er sich in der ersten Hälfte noch recht nahe am Originalstoff orientiert, stellt er in der zweiten Hälfte viel eher eine Art Prequel des Buches dar.

    Ich würde es nicht als Prequel bezeichnen. Den Filmemachern ging es beim lesen des Buchs vermutlich wie mir, sie waren von der ersten Hälfte gepackt, und fand den Bruch und die zweite Hälfte (mit der Black-Metal-Band) total bekloppt und haben versucht etwas halbwegs Stimmiges daraus zu machen.

    Ich finde Hereditary herausragend. Die kunstvolle Inszenierung mit dem sublimen Sounddesign, der bedrohlichen Bildsprache und dem latent über allem schwelenden Grauen, das sich erst langsam aufbaut. Dazu das abgründige Porträt einer zerrütteten Familie. Da brauche ich persönlich keine sympathischen Figuren und erfreue mich an der originellen Inszenierung abseits des üblichen Genre-Einheitsbreis. Auch wenn sich über das Ende streiten lässt. Für mich einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre