Beiträge von hardt

    Jean Ray ist auch noch nicht gemeinfrei, er starb erst 1964 und ist damit noch 10 Jahre im copyright.

    Genau. In Deutschland beträgt die Schutzfrist 70 Jahre nach Tod des Urhebers, dann kann ein Werk in Deutschland von jedem verwertet werden. Da Jean Ray 1964 gestorben ist, sind seine Werke also 2035 gemeinfrei. (Ausländische Werke werden wie inländische Werke behandelt, wie die Schutzfristen in Frankreich sind, ist dabei ohne Belang.)


    Ich selbst würde auch an der französischen Sprache scheitern. Meine zweite Fremdsprache an der Schule war Russisch. Allerdings würde ich mal schätzen, dass meine Russischkenntnisse nach 8jährigem Unterricht heute genauso ausgeprägt sind wie meine Französischkenntnisse.

    Besonders angetan scheinen die Leser aber nicht zu sein.

    Nein. Es sagt aber auch keiner, warum nicht.


    Allerdings, wenn man ein wenig in die Leseproben reinliest, merkt man schon, dass Gees wahrscheinlich zu Recht vergessen ist.


    Mich haben damals auch die Originale nicht überzeugt, mich allzu lange mit ihnen zu beschäftigen.


    Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

    Sollte das so auch im Buch, nicht nur in der LP stehen, liegt eine (ggfs. nacheditierte) elektronische Übersetzung nahe.

    Ich glaube ja nicht, dass sich das Impressum in der LP von dem im Buch unterscheidet.


    Und im Impressum steht:

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen


    Daraus würde ich schließen, dass die Übersetzung von Alfred Bekker ist. Allerdings steht da ja auch nicht, dass es eine Übersetzung ist, und wie das Original heißt und aus welchem Jahr dieses stammt.


    Das finde ich unschön.


    Elmar

    Eine interessante Übersicht. Die Jules de Grandin-Geschichten dürften in Deutschland noch nicht gemeinfrei sein.

    Vor langer Zeit habe ich ja die Dr. Nikola-Romane neu (manche erstmals) übersetzt, und damals hatte ich auch nach weiteren Kandidaten für Übersetzungen Ausschau gehalten. Dabei bin ich unter anderem auf Jack Manns "Gregory George Gordon Green" gestoßen, der aus sofort einsichtigen Gründen den Spitznamen Gees trägt.


    Jack Mann ist besser bekannt unter einem anderen Pseudonym: E. Charles Vivian. Es gibt insgesamt 8 Bücher:

    1. Gees First Case (1936)
    2. Grey Shapes (1937)
    3. Nightmare Farm (1937)
    4. The Kleinart Case (1938)
    5. Maker of Shadows (1938)
    6. The Ninth Life (1939)
    7. The Glass Too Many (1940)
    8. Her Ways Are Death (1940)

    Das erste ist kein übernatürlicher Fall, ich glaube, hier ist Gees auf der Jagd nach bösen Kommunisten, aber alle anderen sind okkulte Fälle.


    Es gibt hier bei Pretty Sinister Books eine sehr schöne Zusammenfassung über die Bücher. Insbesondere soll Grey Shapes laut dieser Quelle fast schon ein Plagiat von The Door of the Unreal von Gerald Biss sein. Interessant ist auch dieser Eintrag bei Jess Nevins.


    Warum erzähle ich das alles? Ich habe gerade auf Amazon gesehen, dass sich jemand anders daran gemacht hat, diese Bücher ins Deutsche zu übersetzen. Ich habe acht Ebooks gefunden, relativ preisgünstig.


    Sie heißen alle ähnlich: "Der okkulte Detektiv und ..." Es ist kein Übersetzer angegeben. Wenn man in die Leseprobe geht, sieht man im Impressum, dass Alfred Bekker beteiligt ist, ob die Übersetzung von ihm ist, steht allerdings auch dort nicht explizit.

    Da es heute in einem anderen Forum zur Sprache kam:


    Der Wurdack Verlag schließt zum Jahresende seine Pforten.

    Zum Beispiel hier im Mark Brandis Forum wird Ernst mit dieser Aussage zitiert. Ich weiß nicht, woher sie stammt, auf der Verlagshomepage steht sie nicht. Aber irgendwo hat er es offiziell verlautbart.


    Wer also noch bei meinen Büchern zuschlagen möchte und sich immer wieder damit Zeit gelassen hat:

    Diese Zeit läuft nun doch langsam ab.

    Ich finde, die Diskussion entfernt sich schon sehr stark vom eigentlichen Thema des Buches, und das hat es wohl nicht verdient.


    Die Abbildung des Covers erinnert mich persönlich so stark an das zugrundeliegende Foto, dass es mir wirklich nicht gefällt. Mehr will ich dazu auch gar nicht mehr sagen.

    Jetzt haben wir gleichzeitig geschrieben. Ich hatte parallel zu dir schon eine gewisse Einschränkung meiner Aussage hinzugefügt.


    Ich mag keinerlei echte Fotos mit Todesopfern. Mag sein, dass sie die Öffentlichkeit aufrütteln, aber eine Öffentlichkeit, die solche Fotos braucht, um zu wissen, was Krieg bedeutet, wird auch durch ein solches Foto wahrscheinlich nicht mehr aufgerüttelt.

    Fragt sich, wenn die Abbildung »geschmacklos« ist, was ist dann die Realität?

    Es mag ja sein, dass die Realität selbst geschmacklos ist, allerdings rennt man nun mal nicht mit Fotoapparat herum und fotografiert die Todesopfer von Unfällen oder Kriegen, um sie vor der ganzen Welt auszustellen.


    Auch dann nicht, wenn man auf das Unrecht hinweisen möchte, das diese Opfer repräsentieren.


    Zusatz:

    Das bezieht sich jetzt natürlich vor allem auf das tatsächliche Foto in der BILD-Zeitung.

    Wie sich eure Abbildung auf diese Referenz bezieht, weiß ich nicht.

    Ich habe vor Jahren mal versucht, das Buch zu lesen, aber da es zum größten Teil daraus besteht, das der letzte Mensch auf der Welt durch die verlassenen Hinterlassenschaften der Menschheit streift, habe ich dann doch aufgegeben.


    Allerdings enthält es einen der schönsten Sätze, die ich jemals gelesen habe:

    "For often-times, both waking and in nightmare, I did not know on which planet I was, nor in which Age, but felt myself adrift in the great gulf of time and space and circumstance, without bottom for my consciousness to stand upon; and the world was all mirage and a new show to me; and the boundaries of dream and waking lost."

    Die AI, die demnächst deine Bücher schreibst, – die steht bereits und kann sofort loslegen. Und ich wette, die ist um einiges flotter. Und auch dein Foren-Account (genau wie meiner) kann gut und gerne durch die AI bestritten werden. Wir sind erledigt.

    Es mag ja sein, dass eine KI um einiges schneller schreiben könnte, vielleicht auch besser, wer weiß, aber ich schreibe ja, weil es mir Spaß macht. Ich habe selber etwas davon. (Das gilt auch für die Unterhaltung in Foren.) Warum sollte ich mir das von der KI wegnehmen lassen?


    Ob auf der anderen Seite die Leser mit den Texten von KIs zufrieden sind, oder es gar nicht mehr unterscheiden können ... Gegen den beliebig großen Output eines automatischen Autors können menschliche Autoren wirklich auf Dauer ökonomisch nicht anstinken.

    Band 3

    23000


    Berlin Verlag 2010, Orig. 2005


    Nun habe ich mich nach langer Zeit dem Abschlussband der Eis-Trilogie gewidmet. Nach dem ständigen Aufklopfen von Herzen in den ersten beiden Bänden brauchte ich wohl eine Pause. Worum geht es? Jahrzehnte nach dem Auffinden des Tunguska-Meteoriten ist die Sekte um sein Eis fast am Ziel. Nur noch wenige Hundert Erweckter fehlen bis zur magischen Zahl 23000. Und dann stößt die Sekte auf einen Jungen, dessen Herz stark genug ist, alle Auserwählten gleichzeitig zu sehen. Auf der anderen Seite klumpt das verachtete Fleisch. Insbesondere die überlebenden Opfer der Hammerattacken kommen den Brüdern des Lichtes gefährlich nahe.


    Ich fand diesen Band eher schwach. Man hat jetzt mit Olga und Björn zwei Protagonisten, mit denen man sich gefahrlos identifizieren kann, aber dies wirkt im Vergleich zu den beiden anderen Bänden eher feige. Zudem nervt es, wenn die Handlung mehrmals ins absolut Absurde abdriftet, um sich dann als Traum herauszustellen. Die letzten drei Schläfer sind schon extrem seltsame, wirklich anstrengend seltsame Vögel.


    Trotzdem ist die lebensfeindliche Sekte mit den erbarmungslosen Methoden wie immer faszinierend, ihr Ekel vor den Fleischmaschinen nachvollziehbar, wobei sie sich ja in der blindwütigen Konsequenz, mit der sie den Fehler des Ewigen Lichtes korrigieren wollen, nicht im Geringsten von den Menschen unterscheiden.


    Ich kann nur wiederholen, was ich weiter oben schon geschrieben habe: Den Stoff auf eine Trilogie auszuwalzen, ist ihm nicht bekommen. Ljod, der Mittelteil, der ja als zuerst erschien, hätte völlig gereicht. Es war alles gesagt. Weder die Vorgeschichte um Bro noch diesen Abschluss der ganzen Sache hätte es gebraucht.