Beiträge von Katla

    Eine alternative Realität. Die Gegenwart … Sex, Gewalt und Unterdrückung gehören zum Alltag.


    ... wieso "alternative"? ^^


    Wobei es wirklich nicht nett ist, sowas Schönes wie Sex in diese Negativreihe zu setzen (das bestätigt ein bissl meinen Eindruck vom postmodernen Feminismus: PorNo und so).


    Auf den ersten Blick liest sich das ja wie eine moralische Parabel mit absoluten Holzhammerklischees. Ich wäre wirklich sehr gespannt, was du abschließend dazu sagst - ob das so stehenbleibt oder die Autorin es schafft, da einen interessanten Bruch reinzubringen.

    Ich hoffe ja sehr, dass die Serie auch bald bei uns im finnischen TV läuft, vor allem, nachdem ich lese, was ihr dazu sagt. Ich bin seit Jahren ein Fan von Simon Stålenhag, einer der vielen wirklich unglaublich talentierten Künstler, die sich auf ArtStation finden lassen. Unser Fernsehen sollte Interesse haben, weil es dort auch einen schwedischssprachigen Kanal gibt, und Stålenhag schließlich im Nachbarland lebt ...


    Arkham Insider Axel - Schöne Besprechung und ein wirklich toller, spannender Podcast, der ungewöhnlich in die Tiefe geht. Ich kenne Ray ja auch erst durch deine Erwähnung des "Mainzer Psalter" hier im Forum, und bin auch absolut hingerissen. Deinen 5 von 5 schließe ich mich auch bei der "Gasse" an.


    Es gibt von Drittsprachen durchaus einiges, das ich auf Deutsch lieber lese als auf Englisch, aber Jean Ray gehört nicht dazu. "Die Gasse der Finsternis" hatte ich erst in der für mich perfekten Übesetzung von Lowell Bair (aus Ghouls in my Grave und das in The Weird), dann in dieser Suhrkamp-Ausgabe gelesen, und obwohl das in der gleichen Woche war, hab ich erst nach drei Seiten gemerkt, dass es die selbe Geschichte war. Das liegt aber nicht daran, dass sich einer der Übersetzer extreme Freiheiten rausgenommen hätte, sondern einfach am Tonfall und Stil, den ich als sehr anders empfand - das Englische ist mAn noch prägnanter und poetischer. Leider kostet der vergriffene Ghouls-Band Unsummen (ich meine, ich sah € 500,-).


    Nicht von Bair, sondern Scott Nicolay übersetzt, bringt Wakefield Press gerade eine Reihe Sammlungen von Jean Ray heraus. Die Bücher sind wunderschön aufgemacht, haben angenehme Bindung und Font und ein gut recherchiertes Vorwort.

    - Whisky Tales. 2019. Die eher derb-humorige Variante, die ihr angsprochen habt. Bissl abtörnend, das hab ich erstmal weggelegt, auch wenn auf den ersten Blick die Stories weiter hinten etwas anders klingen.

    - Cruise of Shadows - Haunted Stories of Land and Sea. 2019

    - The Great Nocturnal - Tales of Dread. 21. April 2020

    Lohnt sich durchaus, im Blick zu behalten, diese beiden lege ich mir auf jeden Fall auch zu.


    Habt ihr vor, im Sigma 2 Foxtrot den "Mainzer Psalter" zu besprechen? Das wäre wirklich toll, ihr sprecht schon bei diesem Text einiges an, das mir beim Lesen gar nicht aufgefallen war.


    Bei der "Gasse" klang für mich auch Märchenhaftes aus irischen Feen-Sagen an (Münzen, die sich am nächsten Tag in Luft auflösen oder in Dreck verwandeln), aber bei dem Gold musste ich tatsächlich auch an Besitztümer denken, die Nazis ihren Opfern stahlen. Die Enstehungsszeit der Geschichte ist dafür aber zu früh.


    Du scheinst ja jedenfalls ein emsiger Ray-Verbreiter zu sein, klasse! [Nerdine]

    Hallo Axel,


    danke für den schönen Link!

    Muss ich sagen, dass es sich um die berühmte Lovecraft-Nummer handelt?

    Ja, ich weiß nämlich nicht wie, aber ich habe es irgendwie immer geschafft, diese Nummer komplett zu übersehen. Obwohl das genau aus den Jahren war, in denen ich die Sammlungen nahezu vollständig hatte. Epic facepalm ...


    Der Händler hat tatsächlich noch mehr Jahrgänge aus den späten 70ern und frühen 80ern, da leider oft mit dem Vor- und Rückcovern einzeln / abgerissen. Mal schauen, ob ich diese Nummer finde. Dann aber sicher nicht zu den € 30,-, die ich gestern für diesen Set bezahlt hatte.

    Métal hurlant / Heavy Metal / Schwermetall


    Das 1974 u.a. von Jean Giraud / Mœbius und Philippe Druillet gegründete Magazin wird seit 1977 auch in den USA publiziert, wo es - im Gegensatz zum 2004 eingestellten französischen Original - weiterhin veröffentlicht wird. Es präsentiert eine wirklich erstaunliche Vielfalt von Stilen, Geschichten und Subgenres (Hard SciFi, Fantasy, Erotik, Abenteuer) in Farbe und Schwarzweiß. Ich hatte es 1981 kennengelernt, in dem Jahr, als der gleichnamige Episodenfilm in die Kinos kam und die deutsche Ausgabe mit eben einem Filmspecial erschien. Schwermetall existierte von 1980-88, wobei einige Ausgaben von der Indizierung bedroht waren und mit geschwärtzten Balken erscheinen mussten. Obwohl mein Englisch damals kaum ausreichte, um die komplexeren Geschichten zu verstehen, wechselte ich nach dem Einstiegsband zur amerikanischen Ausgabe, weil mir dort die Zeichnungen besser gefielen.


    Heavy Metal machte Künstler wie eben Giraud, Bilal und Jodorowsky weltberühmt, brachte auch Features über Gigers Airbrush-Arbeiten und Alien. Vor meinem Umzug nach Finnland besaß ich mehrere Jahrgänge teils vom Flohmarkt zusammengekaufter Hefte, die ich nicht mitnehmen konnte. Gestern hatte ich das Glück, in der kleinen, wohlsortierten Phantastikbuchhandlung um die Ecke die 1978er Hefte in exzellentem Zustand sehr günstig nachkaufen zu können.


    Schon vor ein paar Jahren entdeckte ich das Magazin durch die Helsinkier Stadtbibliotheken neu (ich hatte in den 90ern das Lesen eingestellt, weil es mir zu sehr in Richtung Corben ging, zu grell und humorig-trashig wurde). Der Stil der neuen erinnert mich wieder an die kunstorientierten Ausgaben der 70er/80er, und so entdeckte ich z.B. Sébastien Greniers Reihe Arawn, richtige old school tits & swords-Fantasy mit wunderschönen Bildern, auf einem walisischen Mythos basierend und durchaus komplex aufgezogen (auf Deutsch bei Splitter verlegt). Arawn hat auch starke Frauenfiguren, die trotzdem nicht politisch korrekt wirken. Heavy Metal ist ein echtes Stück Zeitgeschichte und immer noch aktuell.


    Zu Métal hurlant und seinen Künstern ist ein wunderbarer Dokumentarfilm entstanden, der auch gut die Stimmung und Optik der Magazine einfängt:

    Hasko Baumann: Moebius Redux. Das Leben des Jean Giraud. DE 2006. Edition Salzgeber, 2 DVDs: 70' Film + 125' Bonusmatrial. Trailer (die Kinofassung lässt sich auch auf YT finden)

    Episoden-Animationsfilm: Heavy Metal, Kanada 1981, 90'/86'. Clip aus "Taarna"

    Zum deutschen Magazin erschienen: Achim Schnurrer: Das war Schwermetall. Band 1: 1980-88. Edition Alfons, 2018


    In Garmarna verliebe ich mich gerade! Danke für den Tipp!

    Das freut mich wirklich sehr! Mit denen fing damals auch mein New Folk-Faible richtig an. Garmarna führten mich über Ranarim zu Hedningarna, und die wieder (genauer, der Song Veli, Bruder) verleiteten mich dazu, einfach mal so Finnisch zu lernen, was zu einem Urlaub in Nordkarelien führte, und der wieder geradewegs zu meinem Umzug nach Finnland vor 12 Jahren. Also Vorsicht ... :D

    Für dich wäre vllt. auch interessant, dass Garmarna Hildegard von Bingen interpretierten?


    Apropos: eine der wenigen wirklich originellen, unpeinlichen Fun/Folkmetalbands sind die schwedischstämmigen Finntroll, die immer unabhängig blieben und sogar ihre eigenen Albumcover zeichnen. Hier ist ein süßes Video mit einigem Blutgespritze und strange creatures:

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    Heute wurde der Trailer zu Train to Busan 2 - Peninsula veröffentlicht. Es sieht düster, sehr blutig und - nicht negativ gemeint - extrem überzogen aus. Eigentlich finde ich einzelne Zombies oder Kleingruppen viel gruseliger, je größer die Zombiehorde, desto distanzierter werde ich emotional. Aber hier ist das so verrückt und so chorographiert, dass es wieder spannend ist.


    Vor allem das Setting gefällt mir super, auch das Gefängnis, brrrr ... ich bin echt angefixt.


    Hier ein schöner Bericht incl. Interviewpassagen.


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    Herzlichen Dank, da werde ich mich mal umgucken, vllt. finde ich ja einen Streamingdienst, der auch hierzulande funktioniert (amazon tut's nicht). Was du dazu schreibst klingt sehr überzeugend!

    [Gho] <-- <3:!:

    Shadowman Wow, Grusel mit Martin Freeman, das sieht ja toll aus. Wenn sich die Jumpscares in Grenzen halten, der Film sieht eigentlich aus, als sollte er das nicht nötig haben.


    Magst du kurz berichten? Da könnte sich ein DVD-Kauf lohnen. Ich bin besonders angefixt, weil ich Freeman gerade diese Woche in der Serie A Confession gesehen habe, und mal wieder schwer begeistert von seinem Können bin. Gerade bei düsteren Themen.

    Tut mir ja leid, dass du so ein Pech mit deiner Auswahl hast und dass du dich so duchquälen musstest - dafür finde ich deine Verrisse allerdings extrem unterhaltsam und auch sehr informativ.


    Mochtest du denn irgendwann mal andere Bücher von Straub? Ich hatte in grauer Vorzeit ein, zwei Romane angefangen und gemerkt, dass das einfach nicht mein Ding ist.

    Die Gitarrenarbeit ist ja teilweise sehr klassisch – die NWOBHM lässt grüßen.

    Indeed, indeed; und ich war auch angenehm überrascht - 90% des BM ist für mich Death-/Thrash-/Folk-Mädel nämlich wegen des Mangels an 'offensichtlichem' Rhythmus uninteressant.


    Danke, freut mich sehr, wenn es gefällt! [Skl]

    Malokarpatan - Krupinské Ohne


    Eine Slowakische Black Metal Band mit Folk-Horror Thematiken, die hier enorm akribisch und seriös recherchierte lokale Sagen und Historie verarbeiten, gesungen in dem Dialekt der entsprechenden Region (aus der auch die Familie des Texters/Sängers stammt). Der Stil ist bewusst vom monotonen Skandinavischen BM abgesetzt, klingt melodisch und vielschichtig, die Vocals eher growlig.


    Das Album hat ein stimmungsvolles Intro, ab 10:30‘ starten die Songs.


    Die Texte drehen sich u.a. um die Alraune-Sagen, um historische Hexenprozesse (wobei Verhörprotokolle verwendet wurden), Schlafparalyse und vorzeitliche Kulturen. Ein wirklich lesenswertes Interview zu dem historischen und auch sozialpolitischen Hintergrund, das auch einen tollen Überblick über Volkssagen bietet, hier (Engl).


    Ungewöhnlich für BM lässt sich das Album auch gut nebenher bzw. beim Schreiben hören, und ist weniger brachial-fordernd als z.B. meine sonstigen Genre-Favourites Drudkh (Ukraine) oder die russisch-ukrainische Kooperation zw. Svarga & Drygva.

    Ähnlichste Band wäre vllt. die britische Ildra mit ihren ausschließlich Altenglischen Texten.


    Malokarpatan Bandcamp-site mit allen 4 Alben


    Wer sich für BM aus Osteuropa interessiert: hier werden neue Veröffentlichungen vorgestellt (die FB-Seite ist viel übersichtlicher).


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