Beiträge von Katla

    FESTA ACTION:

    Ben Coes: Der Russe


    [skul] Also ... haha, sehr pikant. (Wurde allerdings 2019, also vor dem Krieg geschrieben.)


    Immer wieder interessant, wie viele 'Unterszenen' es in der Phantastik gibt. Ich lese ja kaum etwas anderes, kenne aber eigentlich von den aktuell aktiven Autoren in der Liste nur Koontz, Mellnick, jetzt durchs Z19 Evenson und vom Namen her noch Katsu (die mir zu romantisch-mainstreamig schreibt). Quasi aktiv lese ich keinen Autor der Liste.

    bin schon sehr gespannt, wie Dir Artikel und vor allem die Geschichte von Brian Evenson gefallen!

    PN mit weiterführenden Infos folgt ...

    Erst mal wirklich Tausend Dank an Mammut für das Buch! (Hab tatsächlich sehr lange an dem Lektoratstext rumgedacht - sowas wie 10 Stunden -, es fühlt sich aber dennoch an wie ein Geschenk!).


    Das Cover ist echt der Hammer, nach Z15 - das ich wegen der Splinter-Vibes so liebe - imA das mit Abstand beste bislang. Ist vielleicht gar nicht so gemeint, aber ich sehe sofort die Ukraine vor mir.


    Jos ausführliche Einführung zu Evenson ist mal wieder stilistisch und inhaltlich äußerst souverän, immer eine echte Freude zu lesen. Ich mag nicht nur die vielen verschiedenen Punkte, sondern auch, dass ich nicht so stark den Verfasser als Person vor mir sehe - der Autor tritt zurück, damit sein Thema/Inhalt glänzen kann. Und trotzdem nie unpersönlich, sondern immer engagiert, mit individuellen Anmerkungen, das ist einfach eine tolle Gratwanderung.


    Ich hab gleich mal bissl zum Autor gegoogelt und las, dass der Skandal wohl eher ein "Skandal" war: Ein innerhalb eines Colleges der Latter Day Saints (eine recht extreme, fundamentalistische Splittergruppe des Todeskults) veröffentlichtes Weird/Horror-Werk. Das kann man dann sicher mit einer Prise Salz nehmen. Freut mich sehr für Evenson, dass er sich aus dieser ungesunden Umgebung befreien konnte.


    Seine Bücher sind mir schon verschiedentlich ans Herz gelegt worden, aber ganz ehrlich gesagt war das nicht meine Tasse Kaffee. Und die Schuld daran trägt keinesfalls die schöne Übersetzung. Ich lese einfach nicht so stark menschfixiert oder figurenfixiert, und in der Geschichte kommt nahezu gar nichts zu Setting (Rasen, Haus - that's it), zum Hintergrund, nichts wirklich Sensorisches, keine Motivik. Härter in medias res zu starten wäre kaum möglich.

    Es geht um zwei Schwestern und ein unerklärtes, arbiträres Ritual, das in eine ungute Parallelwelt führt. Da reicht mir als Dringlichkeit, das durchzuführen, nicht, dass die eine es im Traum sah und in der Zwillingskonstellation die dominante ist. Ich kriege keine Infos zur "Geisterlogik" - was ist das Paranormale da, was hat es mit dieser Welt auf sich? Von der Konzeption her auch: Was für Konsequenzen hat das? (Nicht für die Figuren, das wird deutlich, aber im übertragenen Sinne gesehen.)

    Was mich vor allem störte, waren die ungeheuer zahlreichen Wiederholungen: Zwillingsschwester, Schwester, Spiel spielen (das ist sicher im Englischen einen Tick unauffälliger: play a game, aber es geht nicht anders als vorliegend zu übersetzen). Auf den ersten zwei Seiten wird die Geschichte weder in Bezug auf äußere noch innere Handlung vorangetrieben. Am Ende bleibe ich mit einem Fragezeichen stehen. Vielleicht gedacht als Variante der britisch-irischen Fairy Tales, vielleicht stand ich auch ganz massiv auf dem Schlauch.

    Objektiv gesehen ist mir aber klar, dass mein Desinteresse an einem extrem starken Figuren-Fokus (wie er ja auch z. B. bei Millionen-Bestsellern wie King oder Martin besteht) sicher nicht mehrheitsrelevant ist und ich weiß aus Kurzgeschichtsforen bzw. Rückmeldungen zu allen möglichen Texten dort, dass es wohl den meisten Lesern um Identifikation, Repräsentation und einen Anknüpfungspunkt geht - von daher gehe ich davon aus, dass Evenson eine wirklich gute Wahl zur Veröffentlichung ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich das wirklich gut vermarkten / verkaufen lässt und dass die Geschichte im Z19 starkes Interesse generieren wird. Und ein Lob wirklich an Jos Übersetzung, die klingt, als wäre der Text im Original Deutsch verfasst worden, aber mit dem amerikanischen 'Kopf gedacht' - so soll es sein.


    Apropos 'Fairy Tales': Ausnehmend gut gefiel mir Nele Sickels Geschichte, "Geburtstag ohne Simon". Hinter dem prosaischen Titel verbirgt sich eine flotte, wirklich hochspannende und sehr schräge Geschichte, deren Motor 'drei Wünsche' aus Märchen entlehnt wurde. [Das hab ich auch gerade in einem bereits eingereichten Text gemacht und weiß daher, dass das mit der Wunschlogik wirklich nicht so einfach ist, wie es scheint - und Nele hat da eine tolle Komplexität (quasi um drei Ecken geplant) erreicht.] Für mich war die Geschichte vollkommen unvorhersehbar, aber auch in allen Punkten nachvollziehbar. Der Prota ist sympathisch, ohne mir Leser angedient zu werden. Eigentlich bin ich kein Fan von Rollenprosa (schon gar nicht ironischer) oder 'sie/er dachte' - aber hier ist das einfach super charmant eingesetzt. Jeder Satz treibt die Geschichte voran, nichts ist redundant und dennoch lässt sie sich Zeit, hetzt nicht.

    Es gibt tolle Eindrücke der Umgebung (Zirkus / Jahrmarkt), mit irre vielen Details - Farben, Haptik, Sensorik/Gerüche -, die das Ganze wie direkt erlebt erscheinen lassen. Ich hab - trotz der märchenhaften 'Künstlichkeit' des Plots - teils wirklich vergessen, dass ich lese. Dabei schafft Nele all das sogar ohne Adjektiv-Overkill, ganz nebenbei, unauffällig. Es ist eine gemeine und auch empathische Geschichte, bei der es trotz (relativ) klarer Verteilung der Sympathien kein klassisch-langweiliges Gut/Böse gibt. Das Ende gibt genau richtig dosiert eine Aussicht, wie es weitergeht und was das alles bedeuten mag. Klassischer Kurzgeschichten-Ausstieg mit Teaser, der einen die Geschichte weiterspinnen lässt.


    Wie Jos Einführung: best practice, würde ich sagen.


    Bei einigen Texten wusste ich schon, dass es nicht mein Geschmack ist, andere hab ich abgebrochen, weil die Sprache oder die Figuren nicht so meins waren. Philip Krömers Geschichte hab ich im Quickread gelesen (imA eine unpassende Mischung aus Zynismus und Marty Stu - Feeling), fand das dann auch vor dem Hintergrund, dass eine nicht unerhebliche Anzahl Obdachloser durch Inbranntsetzung ermordet werden, ziemlich unangenehm - als Kritik daran aber imA nicht klar erkennbar. Die Moral von der Geschicht' kam mir zu grobmotorig / heavy handed, und das Ganze wird durch einen plötzlich total flapsigen Satz auch komplett ausgehebelt.


    Mammut sprach ja davon, dass Ina Elbrachts Geschichte extrem düster sei, also hab ich mich da auch draufgestürzt. Düster, schwer, fand ich sie gar nicht, sondern eigentlich ganz klar dickensian. (Das Faß Amontillado legt Poe nahe, allerdings richten sich dessen Figuren in psychologischen Nöten selbst, der extern auftretende Richter, ob nun als Doppelgänger oder nicht - ist imA eindeutig Dickens, wie in der berühmten Weihnachtsgeschichte). Ich fand den Plot leider sehr vorhersehbar, überdeutliche teaser und foretelling. Viele Verbindungen werden dem Leser direkt erklärt (Name des Protas etc.). Auch die wirklich häufigen Lautmalereien (Tonbandgerät), die vielen Zirkel, Wiederholungen, die der Text nimmt und die Aussicht darauf, dass nach der ersten - ich sag mal spoiler-frei - Analogie weitere folgen werden und das alles seinen absehbaren Gang nimmt, haben mich ziemlich enttäuscht. Gehofft hatte ich eigentlich auf einen fiesen Twist, der aus dem Schema ausbricht. Ich kann mir vorstellen, dass der Text um 1/4 oder 1/3 gekürzt zumindest für mich wesentlich besser funktioniert hätte. *Person ist in einem unterirdischen Verlies von ominösen Gestalten festgesetzt und wird gefoltert/ermordet* erfindet natürlich im Horror auch nicht das Rad neu.


    Das war meine Halloween-Tüte Süßes und Saures --- wobei der süße Eindruck sicher nachhaltiger ist. Auf jeden Fall war das ein ganz dringender Anreiz, mir Neles Texte anzuschauen (ihrer in Felix' Wenn die Welt klein wird ... hatte mir schon so gut gefallen), bzw. sie auch mal anzufragen *flöt*; und dass ich Jos Werke mag und begeistert aufsauge, wusste ich ja auch schon. [Cof] Ich freue mich sehr auf weitere Beiträge!

    [TrT]

    Lesenswerter Comic der teils erzählerisch, teils dokumentarisch die Biografie von Edward Gein nachzeichnet. Erzählerisch und zeichnerisch gekonnt und und spannend umgesetzt. Ich hatte bei der Lektüre viel Vergnügen.

    Oh, wie spannend! Hab mal bisschen gegoogelt, das ist ja auch toll gezeichnet, weicher, breiter Bleistift, sieht man auch nicht so oft. Sehr schön. Hast du den Eindruck, die folgten den Tatsachen oder eher den Mythen der Popkultur?


    Mit Gein (und u.a. Nilsen sowie mordenden Kindern) hab ich mich viele Jahre sehr intensiv beschäftigt, weil ich anfangs beim fiktionalen Schreiben oft Serienmörder erzählt hab. Da wollte ich erst mal verstehen, was dazu führte, was in ihnen vorgeht - also nicht dieses dumme Narrativ um das "Böse", die "Monster" usw.

    Narzissten wie Magnotta oder Dahmer finde ich uninteressant, aber Gein und Nilsen gehören sicher zu den Fällen mit der allergrößten Tragik. Weil sich die Taten in direkter Linie zu Traumata in der Kindheit (und bei Gein lange darüber hinaus) zurückverfolgen lassen.


    Interessant, dass Hitchcock (damit quasi Bloch) in der Graphic Novel zu Wort kommt - die sind, was den realen Fall angeht und wenn man es realistisch, nicht fiktional frei verarbeitet sieht, falsch abgebogen. Geins Mutter hat ihn gebadet bis er über 30 Jahre alt war, ihn mit Büsten dabei blutig geschrubbt und ihm dabei eingehämmert, sein Körper - seine Geschlechtsteile - seien abscheulich, grotesk. Dass Männer minderwertig, sub-human seien und nur Frauen vollwertige Menschen. (Sie mag eigene Traumata gehabt haben ...). Es gibt Indizien, dass sie bei einem Brand ihren Mann umbrachte, was Gein beobachtet haben mag. Wenn Gein mit seinen Haut-Kostümen etwas sein wollte, war es sicher nicht seine Mutter, sondern ihre Tochter. Oder eigentlich nur ein Mensch.


    Bei einigen - sicher nicht allen - Mördern liegt der wahre Horror beim näheren Hinsehen ja gar nicht in den Taten selbst, sondern in dem, was dazu führte. Ist das auch die Ausrichtung in der Graphic Novel?

    ich liebe diese alten Horrorcomics

    [Skl] Vampi! Mein eines (auf der Straße gefundenes) deutsches Vampirella zieht seit knapp 45 Jahren mit mir durch die Welt. Eines der Druckwerke, die ich besonders verpackt und in extra Kisten obenauf umziehe. Mit Gigers beiden Necromomicons, Alien, New York und Derek Jarmans Caravaggio-Buch.

    Nach und nach kaufe ich alte Warren-Vampirellas vom Comichändler bei mir um die Ecke auf, der hat sehr vernünftige Preise (zw. 10,- und 15,-). Mit Schrecken hab ich schon gemerkt, dass es da ab & zu echt langweilige Storylines gibt - mit dieser TV-Show / Casting-Sache kann ich echt nix anfangen. Abgesehen davon immer noch fest in meinen Comic-Top 5. Das ist einfach ein total schräges Konzept und eine absolut tolle Figur. (Andere, Nicht-Vampi-Geschichten darin mag ich auch, grad solche Lost World-Sachen.)

    Nils Hattest du schon Zeit, das zu schauen? Ich bin mir ziemlich sicher, ich hätte das bei uns im TV gesehen, kann mich aber nicht mehr an Einzelheiten erinnern ... Das Konzept "Poltergeist" finde ich - obwohl ich nicht tatsächlich dran glaube - wahnsinnig gruselig. Gerade weil die nicht materialisiert in Erscheinung treten und oft ja nichts konkret 'wollen', wie anderer Spuk (den Mörder oder das Grab finden, Gerechtigkeit erwirken etc.). Damit hätte man spekulativ gesehen keine Handhabe gegen die.


    Auf YouTube stehen übrigens die drei Folgen in OV sowie zwei, drei lange Dokumentationen zum 'realen' Fall.

    der Verlag will was Neues probieren, weil der Thrillerbereich langsam saturiert ist.

    My sentiments exactly. Sir!

    Denke auch, das liegt an dem häufigen Flirt neuerer Nordic Noir mit Horrorelementen (sei es faktisch oder nur über die Optik) - und diese Serien laufen sehr gut und bekommen gute Kritiken (Fortitude, Ivalo, Bron | Broen (Die Brücke), White Wall, Trapped, The Killing ...). Fitzek hat ja einen sauschlechten Ruf inzwischen und vllt. möchte man sich frische, unvoreingenommene Leser suchen oder solche, die bei Horrorunterhaltung alles Mögliche querbeet lesen und nicht so genau hinschauen.

    The Devil's Blood: EP Come, Reap.

    Höre ich grad beim Lesen und Schreiben: Passend frech 70es/80es zum Frazetta-Bildband, völlig unpassend zu meinen Texten: Beton, einmal Fiction, einmal Non-Fiction.


    Obwohl ich mit Satanismus denkbar wenig zu tun hab - und das hier ist auch noch theistischer -, und obwohl ich hohe Frauenstimmen nicht besonders mag, läuft bei mir seit geraumer Zeit diese kleine EP rauf und runter. The Devil's Blood waren eine Band aus Eindhoven, NE, die sich 2013 auflösten, weil "es nichts weiter zu sagen gibt". Es ist fraglich, ob alle Mitglieder das gleich sahen.

    Die Geschwister Farida und Selim Lemouchi waren die treibende Kraft der Band und ihr Glaube war offenbar mehr als nur Show, sondern Lebensphilosophie. Nach Auflösung von Devil's Blood gründete Selim eine eigene Band, beging dann aber ein Jahr später Suizid. Farida singt heute bei Molasses, die aber vergleichsweise New-Age esoterisch daherkommt und deren Musik ich als vergessenswert empfinde.


    Come, Reap ist für mich weitaus weniger Metal, als eine Art pessimistischer GlamRock und ganz vor allem die konsequente Weiterführung von T. Rex' "Ride a White Swan" - eine meiner ersten Platten damals (ich war 10 oder 11). Wenn ich die Songs direkt hintereinander höre, muss ich aber zugeben, dass es eigentlich keine faktischen Ähnlichkeiten gibt.


    Ich bin sehr froh, nahezu ausschließlich Metal in Sprachen zu hören, die ich nicht verstehe, und so höre ich einfach über die Texte hinweg. Was ich aufschnappe, ist aber angenehm symbolisch, neutral. Mir gefällt der Drive wirklich enorm gut, v.a. bei "Come, Reap" und "White Faces". Da ist auch kein großes Getue, alles ist sehr ehrlich, poetisch, ökonomisch.


    Auf Spotify und YT steht die EP in Gänze (knappe 30 Min. Laufzeit).


    In den USA gibt es einen Traycase Hersteller der für das Buch einen Holzschrank anbietet.

    Haha, das ist ja genial. Ich fürchte, ich brauche nicht nur Regale, sondern auch mehr Quadratmeter: Es gibt keinen Regalplatz mehr an der Wand, will ich noch ein bissl weiße Tapete haben - ich teile mir 19,5 m2 mit 1.000 Büchern und fast ebenso vielen Klamotten. Not funny anymore. [shnt] Miste aber grad gewaltig aus, Frazetta ist zwischengeparkt auf den Bananenkisten für die Abgänge.


    Blackstarsrising Ah, alles klar. Nee, die € 250,- wären für ein Architekturbuch gewesen, das ich nun aber zum Frazetta-Preis auf Deutsch erstehen konnte.

    Das ist aber jetzt doch die gleiche Version von Taschen, welche es bei A… für 150€ gibt, oder irre ich?

    Wieso 'aber doch'? Ich hab das Buch bei Taschen direkt bestellt, das waren nach Finnland € 150,- (portofrei). Auf Big Bad A (die ich eh meide) wären es mit Porto € 175,- gewesen und jemand hinterließ eine Rezension, dass bei ihm das Buch schlecht verklebt sei und es selbst bei vorsichtigem Lesen weiße "Abrissstreifen" zwischen den Seiten gäbe - da hatte ich Bedenken, dass A vielleicht auch Bootlegs verkauft. Da gab es ja eine Reihe Skandale in letzter Zeit, wenn auch nicht auf Bücher bezogen. Bei mir ist jedenfalls Fadenbindung und nix zu weit verklebt.

    Reinschauen würde ich auch gern mal, aber ich denke eher nicht, dass die Schwarte in hiesigen Buchhandlungen ausliegen wird.

    Wenn du mit meiner schlechten Compact-Camera vorlieb nehmen magst, hier ein paar Eindrücke. Es ist schon wirklich ein sensationelles Buch, wobei ich die Vorzeichnungen, Skizzen und Zwischenstadien noch interessanter finde (waren u.a. ein Kaufgrund). Das Buch hat einfach eine richtig gute Qualität, schweres Mattglanzpapier und gute Bindung. Falls ich etwas zu bemängeln hätte, sind es beinahe die Farben, die wirklich enorm stark geraten sind. Da ich aber keine Bilder im Original kenne, sondern von früher auch nur Vampirella / Creepy Hefte und Filmplakate, weiß ich nicht, ob ich nur eben die schlechteren Reproduktionen als Maßstab hatte (wobei ich Hefte im Erstdruck besitze, deren Cover im Buch gezeigt werden und da sind die Farben gedeckter - eben auch nicht verblichen).


    Ich hab in letzter Zeit einiges Geld in Kunstbände (Architektur) versenkt und sehe hier - auch mit einem vergleichenden Blick - ein wirklich absolut adäquates Preis-Leistungs-Verhältnis. Jetzt muss ich nur noch verdammt gut überlegen, wo ich das eigentlich unterbringe ...


    (Sorry für meinen Schatten da, mit meinem Licht im Flur ging es von keiner Position, ohne das Bild schräg zu verziehen. Der Rest ging zum Glück mit dem Buch auf den Knien zu fotografieren.)



    Diese Death Dealer Skizze gehört - wie auch das etwas abstraktere 'Aufspiessbild' oben - zu meinen Lieblingsbildern im Buch, tolle Dynamik mit dem Dampf-Atem. Mir fällt jetzt erst auf, dass einige Bilder einen Art-Deco-Touch haben.



    Am Ende des Buches kommen einige Seiten mit Magazin- und Buchcovern sowie Filmplakaten. Dabei fiel mir auf, dass Jason Mamoas Conan-Plakat sich stark auf ein etwas weniger bekanntes von Frazettas Illustrationen dazu bezieht.


    OMG das Buch kam heute an - warum hat mir denn niemand gesagt, wie groß das ist? 8| ^^ Keine Ahnung, ich muss gefühlt ein extra Regal dafür bauen. Sehr schick finde ich ja, dass das Cover auf dem Innenkarton in s/w aufgedruckt ist. Ich muss mich erstmal mental präparieren, bevor ich das Buch aufschlage und entwende morgen auch vorab auf Arbeit ein Paar Stoffhandschuhe dafür. *schwitz* Hab echt mit einem fetten, aber nicht einem so derart riesigen Buch gerechnet.

    Das hatte ich beim Anschauen damals nicht mitgeschnitten. Lohnt sich die spanische Vorlage?

    Bei mir wars umgekehrt, ich hab grad erst von dem deutschen gehört. Hatte den spanischen kürzlich - und nach langer Zeit wieder - ein zweites Mal im finnischen TV gesehen. Ich gehe mit Pogopuschel: ein wirklich empfehlenswerter Film.

    Höre mir gleich die zweite Beton-Sendung an, im Hotel - bin grad selbst unterwegs in Sachen Brutalismus (Sibelius Museum, Turku). 300+ Photos geschossen: Beton in Makro und Stair Porn! Bin gespannt, was meine alte Analog-Kamera draus gemacht hat.


    EDIT: Ja, gute Sendung, durchaus etwas speziell-eklektizistisch. Die Erwähnung von neogotischen / romantischen verwilderten Kunstgärten bzw. als Ruine gebauten Konstruktionen im Vergleich mit modernen Bauwerken, auch Beispielen aus der Infrastruktur, ist sehr spannend. Grad eben wie gebracht am Beispiel Italien (die Grande Tour der Briten damals und dann ist in der vergangenen Woche grad ein neues Buch zur italienischen Moderne rausgekommen, was sensationell aussieht.

    Die Reporterin ... naja. Dass Architekten, die mit Beton oder brutalistisch bauen, nur in Ausnahmen aus ihren Fehlern lernen sollen, ist eine sehr despektierliche und v.a. inkorrekte Annahme. Goldfinger (der so diktatorisch perfektionistisch war, dass Ian Fleming aus ihm einen Bond-Antagonisten machte) baute eine riesige Anlage als Probe für eine zweite der Art (Balfron Tower -> Trellick Tower). Und auch Beton zu gießen erfordert lang erworbene Expertise, wenn ein Kunstwerk daraus werden soll.


    Echt spannend, ich bin ja ein Kind dieser Zeit (Baujahr '67, wie einige meiner Lieblingsgebäude), und fand Brutalismus - anders als Modernismus, den ich schon lange mag - bis vor Kurzem auch furchtbar. Man kann aber - wie bei allem - einen ganz anderen, genaueren Blick erwerben, und das lohnt sich sehr.

    Die Planung meines Turku-Miniurlaubs ändert sich auch grad: Ein modernistisches Gebäude, das ich letztes Jahr in einer finnischen TV-Sendung zum Thema kennenlernte und heute knipsen wollte, ist inzwischen abgerissen worden! An die Stelle kommt ein neuer Betonklotz, vergleichsweise uninspiriert, unelegant und als "Verbesserung" nur, dass der höhere Fenster hat. Eine Schande, dass die Uni Turku das verbrochen hat - Leute, so wird das nix mit Umweltschutz und Klimaneutral ...