Beiträge von Katla

    Lieben Dank, Erik R. Andara [Cof]


    Das hatte ich trotz Tentakel als Hellraiser-Anleihe aufgefasst (der Hallway Cenobite am Ende des ersten Films). auch, weil das die gleiche Perspektive ist: dass ein "hautloses" Monster aus einem Gang auf die Kamera zukommt, diese spitzen Dreieckszähne, die Reptilienaugen, Beleuchtung etc.


    Doch WHH bringt diese Sachen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wie ich finde. (...) Wo der Autor zuerst gekonnt mit Ängsten und Schrecken spielt, legt er auf einmal ausführliche Baupläne vor und reduziert die Inselsituation zu einem technisch-funktionalen Problem.

    Ah, hrhr, verstehe. Komisch, ich hab die Erzählung in den vergangenen Jahren gelesen, aber kaum noch in Erinnerung. Mag auch genau daran liegen - dass es vllt. keinen einheitlichen Story-Fluß hat.


    Eigentlich ist er damit 100 Jahre zu spät. Viele frühe Gothic Tales von 1750-90 machen das genauso: Lange Beschreibungen und mäandernd Spannung aufbauen, dann z.B. jagt einer den anderen ewig lange durch eine nächtliche Gasse, und wenn die dann endlich ihre Rapiere und Dolche ziehen, man denkt, endlich ist Action, wird erstmal eine detaillierte Beschreibung eingeschoben, wie die Hüte, Mäntel, Barttrachten und Uhrketten aussehen, bevor dann endlich gekämpft werden darf. Möglich, dass er sich daran orientierte, denn auch sein Stil klingt oft eher nach 1780 als nach 1900.

    Escape from New York fand ich damals beeindruckend und wunderbar unterhaltsam. Obwohl ich "schon" 14 war, hab ich danach sogar ein bissl Plissken-Fashion getragen. *gn*

    Lange nicht gesehen, der steht im Original übrigens in sehr guter Qualität auf Dailymotion (evt. nicht mehr lange).


    Mein fav Soundtrack ist Prince of Darkness, der lief zusammen mit Youngs Hellraiser fast ein Jahr lang auf meinem Plattenspieler rauf & runter. Dabei mochte ich den Film nicht so (bis auf die Maske / SFX, das war schon grandios und schmerzhaft eklig).

    Irgendwie machen die Filme erst einen ernsthaften, "teuren" Eindruck und dann rutscht es in Richtung Corman ab. Dann kann ich nicht einordenen, ob der Trashfaktor gewollt oder nur Budget-erzwungen war.


    Ich mag aber seine Musik (wie auch Carpenter Brut), seine Impulse für die Filmszene und einige verrückte Ideen. Zweifellos hat er auch eine ganz eigene Ästhetik, das finde ich grundsätzlich gut, nur, dass die mir nicht so liegt.


    ... aber ist er das auch wirklich? ;) Ich habe den zwar auch lange nicht gesehen, fand ihn damals aber innerhalb dessen, was er machen will, völlig misslungen und auch nicht witzig.

    Dito. Ich hab den Film ehrlich gesagt gar nicht mit Lovecraft in Verbindung gebracht (und würde es auch rückblickend nicht tun). Sehr interessant, die unterschiedlichen Eindrücke hier! Echt spannend.


    p.s.

    Escape: Oh, diese Szene ist ja rückblickend äußerst makaber, weil das eben auch NY ist (wohl aber nicht das WTC). =O


    Aller guten Dinge sind drei: FOX TV (file under Dinge, die die Welt nicht braucht) meint, sie müssten auch etwas dazu beitragen, als ob die anderen beiden Versuche nicht schon dusselig genug gewesen wären:


    USA / Frankreich 2019

    Drehbuch: Howard Overman (immerhin drehte der Misfits, Regie: Gilles Coulier und Richard Clark.

    Der arme Gabriel Byrne braucht offenbar Geld, ebenso: Elisabeth McGovern, Daisy Edgar Jones, Lea Drucker, Natasha Little, Guillaume Gouix, Stefane Caillard.


    Trailer Staffel 1

    Trailer Staffel 2


    Tagline: "Condemned to survive" ... So weit ist es nun gekommen, früher hieß es ja immer 'Condemned to die'. ^^

    Zusammen mit - immerhin - StudioCanals offshot Urban Myth Films drehte Fox War of the Worlds als einen Bastard aus Wells' Grundidee und The Walking Dead. Klingt mir sehr nach 'flogging a dead horse'. Ich wusste davon gar nix, hab die Serie gerade in meiner litauischen spekulativen FB-Gruppe gefunden. Dort sind die Eindrücke durchweg extrem negativ, die meisten haben nicht mal die erste Staffel fertiggeschaut.


    Ich finde ja schade, dass die eigentlich recht spannende Vorlage so in den Sand gesetzt wurde. Da liesse sich doch was draus machen, und sei es nur, die Perspektiven umzukehren, ein innovatives Aliendesign zu entwerfen oder einen Plot jenseits von Us vs Them zu versuchen (was ja letztlich bereits The Arrival tat).


    Irritierend sind die ausführlichen Beschreibungen der Apparate, die die Bootsleute ersinnen, um mit der Crew der Holk in Kontakt zu kommen. Schlägt hier WHHs Vorbild Jules Verne durch? Was sind seine Quellen? Ich meine: das Katapult sowie die Seilbahn.

    You have my attention, Sir. X/


    Das kann sehr gut recherchiert sein, zwar nicht von hier, aber Moitessier hat auf ähnliche Weise öfter Nachrichten zu Schiffen gebracht:

    Latitude 38: One of the stories that goes around is that you were well on your way to winning a very famous around-the-world race, and for some reason, turned around and went the other way.

    Moitessier: When I turned around I sent my message on a slingshot. You know, I would slingshot the message to a ship. In this case the cable was addressed to the Sunday Times, the sponsor of the race. The message I sent was, "I am continuing throughout the Pacific because I am happy at sea and also to save my soul." That’s all that was on the message. I just didn’t feel like going back, going back into all that shit.


    Mir fällt zwar grad kein Beispiel ein, aber es gibt selbstverständlich auch bei mir Grenzen, allgemein ich mag Technik in Phantastik sehr gern (vllt. auch, weil ich SF-Fan bin). Ich mag das auch, wenn ich mich bei einem Thema gar nicht auskenne, oder wenn in den Szenen keine Personen auftauchen (Lems Der Unbesiegbare startet ja wie Alien über das erwachende Raumschiff, das hätte ich über 40 Seiten lesen können, obwohl ich davon keinen Plan hab.)

    Toller Thread, Tausend Dank, dear Cheddar Goblin , und wunderbare Anmerkungen von allen.

    Das Buch hat ja auch ein wirklich schönes Cover.


    Ich lese sehr interessiert mit, muss allerdings gestehen, dass ich mich mit Hodgson schwertue. Das liegt vor allem an seinen Figuren und auch Erzählern, deren Sicht auf die Dinge finde ich oft ziemlich grob. also nicht unpräzise, sondern eher abschätzig-brutal. Wenn es dann aber phantastisch wird (wie bei den Boats), gefällt es mir aber ganz gut, auch, weil es wirklich sehr haptisch horrorhaft ist, und nicht nur ein bisschen spooky.


    Wegen meinen Eindrücken bez. des Groben bin ich nun - vielleicht ein bissl masochistisch - direkt gespannt, wie sexistisch ich das sexistische Werk fände. Soweit ich mich recht erinnere, hab ich bislang nur homosoziale Geschichten um Männer gelesen.

    Cheddar Goblin Dear Goblin, huch, das hatte ich vollkommen aus dem Blick verloren. Irritierenderweise ist es inzwischen aus dem Katalog der Stadtbibliothken verschwunden. :(

    Danke für die Erinnerung, also! Grad ist mein Sub zu hoch, um mir das zu beschaffen, aber wie schön, dass dieser Thread wieder lebt.

    Cheddar Goblin Sorry, ich hatte mir den Beginn des Fadens gar nicht mehr angeschaut. Der Film bringt mich ehrlich gesagt ziemlich hoch, und das hat nix mit Kulturrelativismus zu tun, sondern mit den immergleichen (ahistorischen) Motiven, die - leider auch in spekulativen Werken - auf vorchristliche europäische Kulturen / Traditionen gelegt werden. Das ist zufällig seit 40+ Jahren (laienhaft) eines meiner Steckenpferde. Ich bin auch da nicht für pc:ness, aber reagiere auf diese immergleichen Klischees eben bissl so, als wenn jemand Mike Tyson unironisch als "Neger" bezeichnete.


    Den Beitrag (danke! :*) hab ich bei "Nationalsozialisten" abgeschaltet. Diese Flugbahn kommt einfach nicht hin.

    Er macht ja wohl folgende Rechnung auf (ich weiß, das "Auseinandernehmen" war ein Scherz, aber ... *gn*):

    Schwedische Kommune unterdrückt ihre Mitglieder (vllt. schon so wie eine arische Terrorherrschaft?) = Basis der Kommune ist heidnischer Glaube / vorchristliche Traditionen (die ja grundsätzlich total brutal sind, im Gegensatz ...) = die im Film dargestellten Traditionen sind als echt zu betrachten, der Film zeigt heidnisches, rurales Schweden bzw. seine aktuellen underground-Kulte und dies clasht mit der postmodernen, 'universell-menschlichen' Kultur der USA = wer jetzt kritisiert, dass ein Ami das kritisch darstellt (im Sinne der Menschenrechte, die sich zumindest in meiner Zeit beim Finnisch Refugee Advice Center doch bissl anders lasen), ist letztlich ein Nazi, der auf Blut & Boden sowie die Reinheit der Rassen pocht.

    Das Regional-Traditionelle ist nazistisch, weil das eigene 'Volk' vor die universale Menschlichkeit (was soll das überhaupt sein?) gestellt wird.

    Das eigene Volk vor die universale Menschheit zu stellen, ist rassistisch und der Film sollte als antirassistische Kritik gelesen werden.


    Dabei ist es so:

    - Schmitt sitzt nur der Werbung des Films auf, und weiß nix von schwedischer Kultur, daher ist seine Prämisse schief.

    - Der Film hat eine fiktive Kommune, die für mich ganz nebenbei stark nach den lutherischen Laestardianern klingt (dazu gibt es einen absolut genialen spekulativen Film, der im Grunde auch Folkhorror ist, allerdings auf Tatsachen basierend: Populärmusik aus Vittula, nach dem gleichnamigen Roman).

    - Der im Film gezeigte Kult hat keine Verbindung zu vorchristlicher schwedischer Kultur noch zu evt. Überbleibseln dessen im Heute

    - Der Film eignet sich daher auch nicht, die schwedische Kultur mit der US-amerikanischen (oder einer global menschlichen, so es das geben soll) zu vergleichen.


    Die Sendung ist - fair enough, soweit ich sie geschaut hab - genau der Beweis für die imA unerträgliche Haltung, die vorchristlichen europäischen (und anderen) Kulturen engegengebracht wird und führt eigentlich nur weiter, was die Missionare mal vor 1600 Jahren begannen.

    Ohne das ausufern zu lassen: Ich hab Hereditary absichtlich nicht geschaut, weil ich das gleiche Problem bei Asters "Hexen"Thema hatte.


    Schmitt macht das, was mich bei dem wesentlich klügeren Todorov immer nervt: Er hat eine Theorie, die interessant ist. Dann legt er die Prämissen dafür fest, diese allerdings sind entweder entstellend unvollständig oder extrem tendenziös. Dann folgt er seiner Argumentation so, als sei seine Prämisse die allgemein gültige Wahrheit (okay, Kant hat wohl damit angefangen, nicht Todorov). Damit sorgt man sicher dafür, dass die Theorie schlecht angegriffen werden kann - zumindest, wenn man innherhalb des Systems bleiben will.


    That said: wie gesagt, es muss kein Film historisch, kulturell, gendermässig oder sonstwie korrekt sein. Bloß nicht. Ohne die ahistorische Ausbeutung realer Legenden und Historie wäre keine Fiktion möglich und schon gar nicht spekulative. (Da säße ich sonst selbst mitten im Glashaus.)

    Es geht darum, was ein Film behauptet und wie er dann für politische Debatten hergenommen wird - unkritisch, unter dem Mantel auch noch gerade von Kulturkritik. Und das regt mich auf. Und da kann Schmitt sagen, was er will: Mich regt es auch auf, wenn Leute Traditionen von ihnen fremden Kulturen verwursten, ohne den ehrlichen Versuch zu machen, die zu verstehen (und dann vllt. absichtlich mit ihnen zu brechen). Es wäre doch möglich gewesen, einen obskuren Kult darzustellen, ohne all diesen kulturellen Ballast. Und das gilt vor allem, wenn eine domainante Kultur eine nicht-dominante verwendet. Ich will die gleichen weißen Amis sehen, wenn man das mit "ihrer" First Nation machen würde,


    Okay, ich überengagiere mich, das war der Grund, warum ich eigentlich gar nix hier schreiben wollte ... :D Sorry dear Goblin, dass es grad bei einem Film passiert, den du magst. :*

    da lasse ich mich von der rückwärtigen Exotik pseudo-paganistischen Tralalas gern affizieren (ich liebe Wickerman !).

    Ich liebe Wickerman auch. Und auch sonst gehe ich mit - es kommt dabei immer auf's wie an. Und ob da etwas behauptet wird, um einem Film mehr Gewicht zu geben, das er eigentlich nicht hat.


    Sicher kann man sowas einfach zum Spaß machen, genau wie all die hahnebüchenen "Barbaren"-Filme, die auch grandioser Spaß sein können (wenn sie nicht behaupten, historisch / kulturell korrekt zu sein). Hier zielt aber das Marketing und die Rezeption auf etwas anderes ab, nämlich angeblich auf regionale Traditionen, und dann betrachte ich den Film auch entsprechend.

    Ja, wenn dann wohl Erntedank. Jetzt weiß ich endlich, was mich so richtig daran gestört hat. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass irgendetwas grundlegend nicht zusammengeht, und das ist es: Die haben quasi vor der Ernte geopfert.

    [Cof] Cool!

    Ja, Erntdedank wäre ganz sicher die bessere Wahl, wobei das hier oben vergleichsweise nebensächlich ist.

    Ich dachte hier im Norden auch eher an den Winter. Dass man opfern müsste (wie die Marena-Puppen in Osteuropa), damit die Herrschaft des Winters gebrochen wird und mit dem Frühling neues Leben möglich wird.

    Zumindest hatte man das - andere Region, andere Epoche, andere Kultur - bei den menschenopfernden Kelten so. Das Jahr begann ja nicht im Januar, sondern im Oktober (heute "Halloween"). Weil denen schon klar war, dass die Pflanzen dann die Grundlage haben, im Frühling auszusprießen. Unsere heutige Vorstellung der Jahreszeiten geht ja nicht unbedingt mit denen des vorchristlichen Europas zusammen. Das sind echt extrem komplexe Weltenbilder, auch noch - in den spät konvetierten nordischen oder westsibirischen Ländern - im 18. Jahrhundert .


    Soweit mir bekannt, ist allerdings das ganze Menschenopfer-Ding auf diese Regionen bezogen aber ahistorisch a.k.a. Quatsch. Und wenn, war das in Bronze- oder Eisenzeitkulturen, aber nicht Teil der rituellen Feste, deren vom Christentum veränderten Varianten erst 1820 zum ersten Mal von Anthropologen notiert (= gefälscht / editiert) wurden - genau diese Art Feste, wie das ganze Maibaum- und Blütenhaarkranzding mit den hübschen bestickten Kleidchen, was alles auf Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht.


    Tatsächlich heidnisch ist zu Juhannus der Sprung übers Feuer. Das hat aber eher wenig mit der gängigen Interpretation "Fruchtbareit" zu tun und ist echt zu komplex, um das in ein paar Zeilen (oder auf ein paar Seiten) aufzudröseln.

    Nils Ja, genau den Eindruck hatte ich von den Trailern, Ausschnitten und Reviews her auch - abgesehen davon haben mich diese hysterisch-naiven Stimmen schon im Trailer so genervt, dass mir die paar Minuten schon mehr als reichten. Ich kann den Film nicht anschauen, weil mir dann echt das Blut überkocht.

    Es scheint viele Leute zu geben, die den Streifen als (...) kultursensible Empowerment-Anleitung verstehen. DAS ist dann mal wirklich gruselig.

    Das kapiere ich auch absolut nicht, und ich frage mich, wie die schwedische Beteiligung im Hinblick auf die Recherche überhaupt aussah. Dass da ein paar Nordic Hansels bei der Produktion beteiligt waren und die amerikanische Firma auch ein Büro in Stockholm hat, muss ja gar nix bedeuten.


    Also, offenbar werden da Leute gekillt und dazu wurde als heidnisches Fest Juhannus / Mittsommer ausgesucht, wenn ich das richtig sehe. Das ist schon mal der allergrößte Humbug. Die ganze Prämisse ist Quark. Wenn es EIN Fest gibt, das zwischen Schweden/Norwegen und Sibirien gefeiert wird, das am wenigsten mit Gewalt / Opferungen zu tun hat, es ist dieses.


    Falls das - wie auch bereits ahistorisch in dem ansonsten wunderbaren Wickerman so gehandhabt - als quasi unterdrückte vorchristliche Kultur / Ritus dargestellt ist, der sich jetzt den Weg in die Realität bricht, ist das nur äußerst ärgerlicher amerikanischer Kulturimperialimus.

    Falls die Gewalt in die Idylle des immerhin höchsten Festes der nordischen Länder einbrechen soll, naja okay. Dann aber ist das ein willkürlich auf Exotik gebürstetes Setting, das einem lahmen Plot auf die Sprünge helfen soll.


    Meine Vermutung komplett ins Blaue ist, dass die sich an vorchristlichen Riten der römischen Antike orientierten. Die müssen irgendwie für alle europäischen "heidnischen" Rituale herhalten, egal, ob es passt oder nicht. Kennt sich da jemand aus, bzw. weiß jemand, worauf der *hust* "Folk-Horror" in diesem Film tatsächlich basieren soll? [shnt]


    Zumal das Ritual ebenfalls in Schweden spielt

    Meinst du diesen The Ritual? Der hat mit Schweden kulturell nix zu tun, da geht es nur um einen Wald und eine generell übernatürliche Macht, die als fiktiver Folkhorror aufgezogen wird. Der Film basiert auf einem Roman von Adam Nevill (UK).


    (Was für einen Bock hat denn imdb da geschossen? "... friends reunite for a trip to a forest in Sweden, Eastern Europe, but encounter ...." Nan"§)

    Shadowman =O Mensch, hast du mich erschreckt! Obwohl ein Vögelchen namens Erik mir gerade von der Serie gezwitschert hatte. Aber heißen Dank für den schönen Tipp! delijha Ja, ich dachte schon, ich bekäme eine öffentliche Verwarnung wegen exzessiven Übergebrauchs von Buchstaben der Editierfunktion oder so ...

    Arkham Insider Axel und Cheddar Goblin^^[Cof] Danke schön! *kicher* Dass Katla mit einem isländischen Vulkan bzw. Göttin zusammenhängt, wusste ich ewig nicht. Mein Nick ist der weibliche eines Kerls, weil ich in Foren oft für einen Mann gehalten werde, das fing also in grauer Vorzeit mal als kleine Ironie an.

    Ich erwarte von Katla übrigens mindestens ein 10seitiges Essay warum diese Serie genial oder absoluter Schrott ist.

    Ich werde mein Bestes tun! 50 Seiten auf 10 eingedampft, essenziell! *gn*



    Is ja fast peinlich, aber ich wollte tatsächlich was zur Serie sagen. 8o (Auf imdb gibt es übrigens ein paar nette Photos und einen anderen Trailer.) Von der ich hoffe, dass sie - wegen der Produktionsfirma - vllt. doch im finnischen Staatsfernsehen und nicht auf Netflix gezeigt wird. Netflix würde nicht zum ersten Mal eine Urheberschaft behaupten, die faktisch falsch ist. (Bislang war keiner der nordischen Filme / Serien, die dort liefen, ein "Netflix Original", sondern ganz normal ohne exklusive Rechte angekauft.)


    Produktionsfirma für Katla ist RVK, wo einer der beiden Produzenten / Regisseure, Baltasar Kormákur, im Vorstand sitzt und der andere, Sigurjón Kjartansson, Entwicklungsleiter ist. Kleine Länder machen Dinge oft wohl einfach.

    Baltasar Kormákur wurde in den 2000ern mit seinem 101 Reykjavík bekannt und hat vor ein paar Jahren eine etwas anstrengende, düster-ironische Nordic Noir Serie namens Ófærð / dt.Trapped - Gefangen in Island produziert, die wohl im ZDF gezeigt wurde.

    Von Sigurjón Kjartansson, der auch bei Trapped involviert war, habe ich die (nichtspekulative) Serie Pressa / Presse gesehen, die ganz okay spannend gemacht ist, aber mir - wie Trapped - viel zu viel menschelt. (Alleinerziehende - und ziemlich nervige - Mutter wird investigative journalist und der erste Artikel ist gleich eine politische Bombe, naja.) Beide Filmemacher sind sonst auch mal in Komödien unterwegs.


    Katla springt auf den schon eine Weile fahrenden Zug der regionalen / lokalen Mythen und Legenden an, die - oft mit einem neuen Twist - in Horror oder Nordic Noir verarbeitet werden: u.a. Jordskott, Rare Exports, Sauna - Wash Your Sins, The Ash Lad, Ragnarök, der tschechische Indie-Kurzfilm Leshy (sehenswert!) und der Start dieses Trends, Thale, an den mich einige Szenen in Katla stark erinnern (die Badewanne mit dem milchigen Wasser in einem fast steampunkig-altmodisch anmutenden Set). Der Start dieses Trends in der Literatur mag Johanna Sinisalos Troll - Eine Liebesgeschichte (2000 / dt. 2005) gewesen sein.


    Vom Poster her ging ich erst mal von der Verbindung Vulkan = Göttin aus, das wird aber zumindest vom Trailer nicht bestätigt. Ich finde, das sieht alles schon mal sehr gut aus, viel düstere Landschaft, angenehme Schauspieler (es gibt da einige isländische, die mir echt zu skurril agieren, allen voran wohl der durchaus sympathische und begabte Lead aus Trapped, Ólafur Darri Ólafsson, der in gefühlt jeder anderthalbten Serie mitspielt).

    Und dann wird es als Mysterythriller / SF angekündigt, das ist eine tolle, frische Mischung, die schon in der grandiosen Serie White Wall super funktionierte.


    Und bevor ich auf 10 Seiten komme, ohne die Serie geschaut zu haben ... [skul]

    Heimatfilm ganz anders - Rosen blühen auf dem Heidegrab von 1952

    Oh interessant, auch eine sehr schöne kurze Sendung, angenehm gesprochen und sympathisch. Kennt den Film zufällig jemand?


    Die Besprechung erinnerte mich an Dragonwyck (1946) mit einem grandiosen Vincent Price. Der Film ist eigentlich weder richtig Gothic noch richtig Romance, sondern wirkt - wenn man das Ende ausnimmt - eher wie ein postmoderner Kommentar zu eben den romantischen Schauergeschichten und überkommenen Traditionen / Denkmustern (van Ryns Bemerkungen gegen Religiösität könnten direkt von the Hitch kopiert sein).

    Das Ende mit den Drogen, naja meh. Aber möglicherweise musste sich der Film gegen seine Hauptfigur stellen, zu der Zeit damals. Oder ich lese ihn gegen die Intention. Solche Grenzfälle finde ich aber hochspannend und danach hört sich der vorgestellte Film auch an.

    Es kam jetzt Rückmeldung: Ein Belegexemplar der Druckausgabe für jeden Beitragsleistenden wird gestellt.

    STN:

    Michael, du Rächer der Enterbten, das ist ja fantastisch! [Nerdine] Allerliebsten Dank, das finde ich richtig klasse. Das wirkt doch nicht nur mehr schön, sondern auch gleich viel seriöser und sympathischer.