Beiträge von Katla

    Grey Gull verlost noch mal drei Exemplare auf Facebook. Teilnahme ab 18 Jahren; gefragt wird nach dem liebsten EDIT: Splatter- oder Horrorfilm.


    Teilnahmebedingungen folgend, der FB Post hier.

    “Death has always asked man more questions than he can answer.”


    Philosophy of a Knife

    RUS / USA 2008

    Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Interviews, Maske / SFX: Andrey Iskanov

    Unearthed Films Production

    Laufzeit: 247 ‘. Farbe (Interviews), s/w (Spielfilmszenen)

    Mit: Yukari Fujimoto, Yumiko Fujiwara, Svyatoslav Iliyasov, Tatyana Kopeykina, Manoush

    Soundtrack: Alexander Shevchenko

    Official FB-Page

    Iskanov Films Homepage (engl.) | Pathreon


    In Vorbereitung: Deutsche Synchronisation (möglicherweise als voive over), HD DVD 4-disc Edition. ASTRO Records & Filmworks, DE, Infos auf FB.

    September 2022: Erstmalig als BluRay, HD 3-disc + Photobuch, Bonusmaterial, Soundtrack. UT: deutsch, engl., franz., ital. Cover Artwork: Shin Nagai. Tetro Video – Horror Film Distribution. Infos auf FB.

    Nur noch 2nd hand / vergriffen: 2-disc DVD + 1 CD remastered edition / director’s cut + Bonusmaterial. Limitiert auf 500 Exemplare. Last Exit Entertainment (SWE) / Black Lava DE, Engl. UT. Cover Art: Ryohei Miyaji


    Auf den Film kam ich damals tatsächlich beim Stöbern, er steht auf fast allen der “10 extremsten Horrorfilme”-Listen, und ein Filmblogger schrieb offenbar ernsthaft abgestoßen, wer den Film ein zweites Mal anschaue, könne nur psychisch gestört sein. Okay hm, ich hab ihn drei- oder viermal gesehen.

    Philosophy of a Knife steht dort z. B. neben Grotesque, der Guinea Pig-Reihe, Mermaid in a Manhole etc. und passt erst mal oberflächlich, da PoaK eben auch sehr extreme Gewalt / Folter ohne Schnitt onscreen zeigt. Allerdings gehört er eigentlich nicht in die gleiche Kategorie: Obwohl 50% des Films Spielfilmsequenzen sind (also auch alle Gewaltszenen), ist er nicht plot-los und vor allem nicht spekulativ wie alle anderen gelisteten Extremfilme.


    Behandelt wird das japanische Unit 731 von Harbin (heute chinesisches Gebiet), wo mithilfe von Humanexperimenten an biologischen und chemischen Waffen geforscht wurde, und das bis zum Ende des 2. Weltkriegs bestand. Fast alle Ärzte und Verantwortlichen bekamen von den amerikanischen Behörden eine neue Identität und Visas, weil dort Menschenversuche verboten waren, man aber auf die Informationen nicht verzichten wollte.

    Von den Versuchen selbst gibt es – anders als aus den deutschen KZs – nur sehr wenige Archivphotos, darunter solche von Vivisektion durch einen der Haupttäter, den Mikrobiologen General Shirō Ishii (unten links in der ersten Collage; vermutlich nannte Tarantino Lucy Lius Figur in Kill Bill entsprechend, bissl geschmacklos). Die Versuche umfassten: Auswirkungen von Flammenwerferbeschuss, Phosphor, Erfrierungen / kochendes Wasser, Syphillis-Ansteckungen, Vivisektionen (Autopsie am lebenden Körper), Ausweidungen, Häutungen, Vergewaltigungen / Zwangsschwangerschaften, Tod durch Hitze oder Erschöpfung oder Blutverlust durch viele kleinere Wunden. Zudem wurden biologische Waffen über Land abgeworfen. Insgesamt starben durch die Experiemente des Unit 731 eine halbe Millionen Menschen, ca. 10.000 davon durch individuelle Versuche. Die Opfer waren Chinesen, vor allem aus ländlichen Gebieten, auch Russen und einige wenige Amerikaner; Gefangene wurden – wie auch in den sowjetischen GULAGs – “Baumstämme” (engl. logs) genannt, weil Tote auf ebensolche Weise geschichtet wurden.


    In den Ruinen der Anlage, die nach dem Krieg gesprengt wurde, befinden sich heute Museum und Gedenkstätte. Es gibt es auch ein Sachbuch dazu: Hal Gold: Japan's Infamous Unit 731: Firsthand Accounts of Japan's Wartime Human Experimentation Program. Tuttle Classics. 2019.


    Das hier ist Realität:


    Philosophy of a Knife stellt also diese belegten Versuche nach, ohne sie zu fiktionalisieren. Andrey Iskanov betont, alles am Film beruhe auf belegter Historie (sogar die seltsam erscheinende Liebesgeschichte zwischen einem japanischen Wärter und einer Gefangenen), bis auf ein einziges winziges Detail. Die Hälfte des Films sind Aufnahmen von Interviews, die Andrey mit Anatoly Protasov führte, einem pensionierten Arzt und Übersetzer, der damals selbst mit Zeugen und auch Lagerpersonal gesprochen hatte.

    Der Film hat durch all diese Umstände ein Alleinstellungsmerkmal, das eine Kritik wie ‘Wichskino für Perverse’ ziemlich sinnlos macht. Selbstverständlich sind die nachgestellten Szenen in einer Bildsprache gefilmt, die aus Splatterfilmen bekannt sind, aber oft auch an die nüchterne Art von alten Archivfilmen erinnert oder – noch stärker – an den klassischen Surrealismus (v.a. Buñuels Un Cien Andalou / Ein Andalusischer Hund), der sich auch in anderen Iskanov-Filmen finden lässt. PoaK positioniert sich so nicht nur im Horrorsegment, sondern fordert ernsthaft heraus, sich realen Grausamkeiten und Verbrechen zu stellen, ist eher ein Schlag gegen naiven Humanismus als gegen den guten Geschmack.


    Unit 731 ist in mehreren weniger extremen Spielfilmen behandelt worden, u.a. Men Behind the Sun lit. 'Schwarze Sonne', es gibt Metal Bands und wohl sogar Computerspiele (naja also ...), die sich darauf beziehen. So ganz kann ich mich damit nicht anfreunden, zumal ich Men Behind the Sun auch ziemlich pathetisch finde, der Film kann sich nicht so richtig entscheiden, ob er harsch oder kitschig-heroisch sein möchte.


    Ein paar unverfänglichere Standbilder aus PoaK:


    Andrey Iskanov ist ein ehemaliger Modefotograf, und ein ausgebildeter Maskenbildner, der sämtliche Special Effects (practical, nie CGI) selbst kreiert. Er wurde 1976 in Khabarovsk, Russland, direkt an der chinesischen Grenze geboren und lebt noch heute dort. Er dreht eigenproduzierte Spielfilme und für internationale Bands (Industrial, Goth) auch Musikvideos; abgesehen davon engagiert er sich im Tierschutz (Straßentiere, v.a. Katzen), und ist Advokat für StopCrush.org, eine internationale Organisation gegen Snuff-Videos mit Tieren. Er sprach sich seit Jahren öffentlich gegen die russische Regierung und Putin aus, und auch neuerdings gegen den Krieg (Ende Februar: “Putin ist scheiße, das hab ich schon immer gesagt, der Krieg ist scheiße und ich kann seit heute wegen diesem Post für 3 Jahre in den Knast kommen!”)


    Auch, wenn es das Klischee ‘verarmter Künstler’ bedienen mag: Andrey steckt all sein weniges Geld in seine Filme, und verzichtet dafür sogar auf eine Matratze.

    Wer eine wirklich eigenständige (und auch widerständige) Stimme im Horrorfilm unterstützen möchte, kann über Pathreon spenden – dort gibt es auch Bonusmaterial und News -, oder erst mal in der Facebook support group schnuppern gehen. Dort lässt sich auch sehen, welche DVDs legal zu erwerben sind, Andrey hat ein massives Problem mit Raubkopien (vor allem aus deutschsprachigen Ländern), die sogar in offiziellen Webshops angeboten werden, weil eben kaum jemand durchblickt, was Bootleg und was official merch ist (das blaue gezeichnete DVD Cover, das sogar auf imdb steht, ist z.B. ein Bootleg). Dieses Problem ist so groß, dass es die Filmproduktion verzögert und Andrey verliert darüber auch massiv Einnahmen.


    Ich kenne Andrey seit über 10 Jahren (Emails, selbstverständlich), weil ich ihn um Genehmigung für den Abdruck eines Zitats aus Philosophy of a Knife bat, woraus Übersetzungen für Last Exit Entertainments Anwälte wurde (deutsche und schweizerische Copyright-Gesetze) und inzwischen heißt sein – von ihm gespielter – Held in seinem aktuellen Breaking Uroboros 'Brandt'. Ein Szenenfoto aus dem bislang unveröffentlichten Film fand in meinem Essay fürs Science Fiction Jahrbuch 2022 Verwendung. Ich nehme also die beiden deutschsprachigen Neuerscheinungen zum Anlass, ein kleines Bisschen die Werbetrommel für ihn zu rühren.


    Mein Favourite bei den Spielfilmen ist Visions of Suffering (sehr alptraumhaft-surrealistisch!).

    Dabei hatten mir die ersten 50 bis 100 Seiten nach erster Orientierungslosigkeit erstaunlich gut gefallen.

    <3 Klasse, das freut mich sehr!

    Inzwischen hab ich ja ein Dutzend oder so Bücher von ihm gelesen und sehe rückblickend, dass Mevlido eventuell das ungünstigste Erstlese-Werk darstellt. Es ist wiederholt wirklich ungewöhnlich viel und zerfällt auch ziemlich in ... wie soll man das sagen? ... isolierte Handlungssegmente oder Motive (diese ganze Sache mit der Psychiaterin und den Anschlägen z. B.). Möglich selbstverständlich, dass man das so im Nachhinein zu jedem Buch sagen würde *gn*.

    Erstaunlich ist, dass auch mir es schwer fällt, zu sagen, was mir an "Mevlidos Träume" gut gefallen hat und ich trotzdem gleich geschaut habe, was ich mir von dem Autor, wie auch immer er sich nennen mag, auf deutsch beschaffen kann.

    Das freut mich auch total.

    Dann rate ich zu Dondog, es ist zudem ein haptisch schönes Buch, gebunden, mattglänzender Einband, festes Papier und schönes bauhaus-artiges Coverdesign (Suhrkamp). Hier ist die Struktur - auch, wenn es wie immer sehr kaleidoskop-artig aufgebaut ist - nachvollziehbarer, weil der Prota/Erzähler gleich am Anfang einen ganz konkreten Plan hat, fast sowas wie einen Quest. Dass das nicht so läuft wie vorgestellt, ist klar. Auch ist es von der Erzählhaltung spannend, weil sich der Autor direkt einmischt und die Figuren außerdem über Orts- und Zeitgrenzen hinweg miteinander (und mit dem Erzähler, der da nicht körperlich anwesend war) kommunizieren lässt. Das Buch gefällt mir - neben Radiant Terminus und Bassmanns We Monks & Soldiers - vom Stil her am besten.


    Alto Solo (eher eine Novelle) beginnt imA recht schleppend und sogar bissl langweilig, da entfaltet sich alles auf den letzten Seiten.


    Am ehesten klassischer "Roman", der größtenteils auch mal chronologisch läuft und fast ein dystopisches Epos darstellt, wäre Radiant Terminus, aber das gibt es bislang leider nicht in deutscher Übersetzung, andere Länder sind da flotter.


    Und um mal ein bissl Schleichwerbung zu machen:

    In Das Science Fiction Jahr 2022 versuche ich, Volodine und einige seiner bislang 45 post-exotischen Werke, Motive und Hintergründe in einem längeren Feature auf 16 Buchseiten vorzustellen: "Post-Exotizismus: Antoine Volodines Dystopie einer Zweiten Sowjetunion". Illustration: Standbild aus Andrey Iskanovs bislang unveröffentlichtem Film Breaking Uroboros.

    Erscheint am 15. September, bereits vorbestellbar.

    Cheddar Goblin Ich lese staunend und absolut fasziniert deinen Leiber-Rundumschlag. [Cof] Klasse, absolut bewundernswert - sehr informativ und unterhaltsam.


    Guck mal hier. Das sieht auch in den direkten Links bestellbar aus. Wenn nicht, sag Bescheid, dann kann ich auch Hardy Kettlitz fragen, wir mailen eh gerade.

    Ich hab auch Post bekommen und bin ganz hingerissen! <3 Eine wunderschöne Mappe - es lohnt sich also, ein Abo zu bestellen! -, tolle Karten und eben das Magazin. Diesmal optisch weniger neogotisch-romantisch, sondern mit einem 1920/40s-Touch, macht auf jeden Fall totale Lust auf die Texte. Mal wieder optisch und haptisch grandios, ich freue mich schon aufs Lesen.


    (Ich hatte Carsten gefragt, ob ein Bild der Mappe okay sei, es wird also kein Geheimnis verraten.)


    Nils Das Ergebnis ist wünschenswert, die Begründung klingt nach Politsatire ...

    Und: "Oh, den hatten wir aus Versehen in die Mediathek gestellt, sorry!" :D


    Einer kirchlichen Organisation das Recht einzuräumen, den Jugendschutz auch zwangsweise auf Erwachsene auszuweiten und ein Kulturerzeugnis quasi zu einer Straftat zu machen, sollte ohnehin gegen das Grundgesetz verstossen (selbst wenn dort keine konsequente Trennung von Staat und Kirche vorgeschrieben wird).


    Also, wenn einer der Zombieklassiker eine überdeutliche antimilitaristische / antidiktatorische / humanistische Aussage hat, ist es doch dieser. (Vielleicht war das gerade das Problem? *gn*)

    Cheddar Goblin Ja, es kommt auch bestimmt auf die Erwartungen an, und auf individiuelle Leseweisen (des Originals), die ggfs. rein assoziativ sind. Ich sehe z.B. Patricia Dunckers The Deadly Space Between durchaus als passende und sehr gelungene Frankenstein-Version, obwohl das - ausser einigen motivischen / figürlichen Referenzen - eher zwischen den Zeilen liegt.

    Mein erstes 'richtiges' Comic nach Asterix und dem Phantom (Strips im Stern) war übrigens Prinz Eisenherz, und dort gibt es ausschliesslich Blocktext (allerdings nicht unbedingt mit einem Rahmen vom Bild abgesetzt, sondern auch in monochromen Ecken eingesetzt, sozusagen). Mag sein, dass meine Vorliebe da einfach kindliche Konditionierung ist.


    Apropos Dracula: Kein Graphic Novel, sondern wirklich illustrierte Nacherzählung, aber von einem Comic-Künstler ist die von Jon J. Muth. Extrem schön. Gibt es auch auf Deutsch, ein schmaler, grossformatiger gebundener Band. Muth hat auch ein paar Bände der Meltdown - Havoc vs Wolverine Reihe gezeichnet, das sind ganz wunderbare Aquarelle.

    Ich suche immer nach guten female growls, und da gibt es nicht so viel, was mir wirklich gefällt (Arkonas Masha prä-2014; Crippers Britta ... und irgendeine Norwegerin - Isegrim? - kann das, die ist aber nazi und die Musik zu straight BM).


    Jinjers Tatjana kanns definitv, auch wenn die Musik imA zu amerikanisch klingt, irgendwie triggert das bei mir manchmal Limp Bizkit. Seit dem schönen Titelvideo von "Cloud Factory", schleiche ich also seit damals um die Band rum. Vor drei Wochen traten Jinjer auf dem Metalfestival TUSKA auf (vier Blocks von meiner Wohnung entfernt, leider stand der Wind extrem ungünstig und ich hab nix gehört). Das Konzertvideo gefällt mir nun ausgesprochen gut und es läuft als Unterstützung zum Essay-Abtippen / Editing ("Exklusionszonen in der SF" fürs !Time Machine, wofür ein extrem talentierter, junger Fotograf aus Kolomyia bzw. Kyiv, Nazar Yazhynsky, ein paar seiner Eindrücke aus Prypiat beisteuert).

    Eine - ausnahmsweise! - völlig überzogene Deadline und ein Hexenschuss sitzen mir im Rücken ...


    Das ganze Konzert ist über den gleichen Kanal abrufbar, mein Fav ist dieses. Super gegen Dauermüdigkeit von meinem wochentäglichen Auftstehen um 04:20 h!


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    Cheddar Goblin Oh, Frankenstein könnte mir aber verdammt gut gefallen! Sogar der Fokus mag ein Plus sein (ich erinnere mich grad, dass ich den beim ersten Lesen des Romans auch so erwartet hatte), und Textblöcke bevorzuge ich ggfs. sogar, weil Sprechblasen manchmal zu stark ins Bild schneiden / eingreifen. Ich denk da besonders an Die Nacht der reitenden Leichen.

    Irgendwie sehe ich auf Anhieb nur Originalausgaben um $ 60,-, da suche ich mit mehr Zeit noch mal. Danke, lieber Goblin, ich glaube, das ist right down my alley. :*


    Bess hat ja auch ein Graphic Novel von Dracula draussen und beides sieht von den Vorschauen recht segelschiffslastig aus (auch sehr detailgetreu / korrekt gezeichnet). Wenn das der Fokus ähnlich wäre - auf den Grafen, nicht auf die Harkers & van Helsing) mag das ein netter Doppelpack werden.

    Der Zeichenstil erinnert mich übrigens angenehm an die Warren-Vampirella: Gonzalez und Maroto.

    Wir hatten natürlich schon das Problem, das Einzelbücher bei Romane zur Wahl standen, die waren kürzer als eine Novelle einer Anthologie, die bei den Kurzgeschichten gewonnen hat.

    Ah, interessant. Da könnte man höchstens mit Textformen argumentieren: eine KG, Novellette und Roman gelten als verschiedene Textformen. Allrdings taugt das nicht zu einem Regelwerk für den Preis, weil das alles theoretische Richtlinien sind und es keine allgemeingültigen, offiziellen Ausschlusskriterien gibt.


    Xwing Okay, 4 it is! Wieder was gelernt. Meiner Erinnrung nach gab es EPs in den Single-Charts.

    Ich hätte mal mit Filmen argumentieren sollen, da bin ich sattelfester *gn*. Kurzfilm: Alles bis 40 Min. Aber es gibt da keinen kurzen Feature Film, sondern eben nur zwei Längenkategorien.

    Ab wann wird aus einer EP ein Album?

    Soweit ich mich erinnere, hatten EPs eine Länge von 4-6 Songs. (Alles in 'Platte' gedacht, klar.)

    Und was spricht dagegen das eine EP Album des Jahres wird?

    EPs sind ja unwesentlich extended Singles - soweit ich weiß, landeten die durchaus mal in den Single-Charts: eben kurz und knackig.

    Wäre es besser, Füller zu verwenden um mehr Spielzeit zu haben?

    Das ist natürlich sehr pessimistisch gedacht, so hab ich das nicht gesehen.

    Oder aufs Anthologie Format übertragen: Wie hoch ist die Mindestseitenzahl einer Anthologie damit man sie gelten lassen kann?


    Wenn man hier eine allgemeingültige Regel einführen will, muss sie klar und wasserdicht formuliert werden.

    Ja, ich sehe durchaus das Problem - ich hab nicht in Richtung wasserdichtes Regelwerk gedacht, dafür bin ich auch nicht genug drin. Rein gefühlsmässig denke ich an 40-50 Seiten, dann kann es aber sein, dass man Probleme mit dem - zumindest bei uns - neueren Format des Chapbooks bekommt. Soweit ich das mitbekommen hab, könnten das auch mal 30 Seiten sein ...


    Chapbooks passen meiner Logik nach aber gut zu Publikationen wie Totenschein. Wo würden denn Chapbooks beim Vincent laufen? Es gibt ja nun aktuell welche bei Whitetrain. Die beinhalten ja wohl (meist? immer?) nur eine einzelne Kurzgeschichte, ggfs. eine Novellette. Das fällt vermutlich weder in 'Roman' noch in 'Sammlung /Antho', weil ersteres mehr Umfang bzw. auch eine andere Textform hat und zweiteres mehrere Beiträge bietet (also mehr als 2 oder 3).

    Hm, also, das ist mein Grund, einen anderen habe ich nicht, sorry. [Gh2]


    Nur zur Transparenz: Ein Vergleich jenseits von Druckerzeugnissen wäre: Ein einzelner Song kommt in den Charts auf #1. Ob der Song von einem Album stammt, einer stand-alone EP (sowas gab es: z.B. Siouxsie / Creatures) oder einer ausgekoppelten Single spielt dabei keine Rolle. Würde aber eine EP zum "Album des Jahres" gewählt? Ich meine nein, da treten nur ganze Alben gegeneinander an.

    Logik dabei:

    Album: Antho / Sammlung / Magazin oder xy-Zine mit Buchumfang oder bzw. sogar im Buchformat / Paperback.

    EP: Totenschein

    Single: eine einzelne Kurzgeschichte (egal, woraus, Hauptsache veröffentlicht)


    [Cof]

    Fanzine hatte Vincent geschrieben.

    Aber ich frage nochmal: Nach welchen allgemeingültigen Kriterien würdest du Publikationen wie Totenschein ausschließen?

    Fanzine ist ja nichts Despektierliches.


    Ich würde es wegen des geringen Umfanges - zwei kurze KGs pro Heft - nicht in die Anthos / Sammlungen nehmen (bzw. Magazine, die vom Format her Anthos gleichen), weil Publikationen mit - sagen wir - einem Dutzend Beiträgen massig mehr Arbeit sind (bei gleicher Sorgfalt, mit der der wunderschöne Totenschein gefertigt wird, nur, falls sich das negativ anhören sollte) und ich finde, das wäre bissl eigenartig, wenn Totenschein vor dem Zwielicht, CLN, Alraune etc. platziert würde, die alle Buchumfang haben.


    Vergleichen kann man mAn eine Kurzgeschichte mit einer anderen: gleiche Textform, ähnliche Länge usw. Daher würde ich die beiden KGs aus dem Totenschein in die Kurzgeschichtskategorie aufnehmen, da ist die Konkurrenz gleichartig. Klar, damit fiele Design / Gestaltung weg, das ist sicher schade.


    Waren ja nur meine Gedanken zur Frage, Michael, wenn ich da nicht in eurem Sinne gedacht habt, ignoniert meinen Einwurf bitte. Es liegt mir völlig fern, mich deswegen zu streiten, das wird schon passen, wie ihr das macht.

    Es kommt natürlich auch stark darauf an, was man genau unter Pulp versteht - Schundliteratur? Oder einfach nur Stories, die damals eben in Pulp-Magazinen veröffentlicht wurden?

    Ja, ich meinte eher letzteres, keinen Schund. Ich hab da einen Tonfall im Kopf, der oft in Krimis oder Action aus den 40ern bis 70ern vorkommt, Horror-meets-Hardboiled, so in der Art. Man kann Pulp aber wohl nicht so einfach über einen Kamm scheren.


    Genial jedenfalls, was du dir da für eine Sammlung angelegt hast! Das Cover der Herrin der Dunkelheit sieht auch total schön aus, ist schon sehr verlockend ...

    Man kann von diesem Verlag und einem Großteil seines Programms halten was man will, aber was Übersetzungen angeht, habe ich da eigentlich nie negative Erfahrungen gemacht.

    Ich finde schon gut, was Festa macht, auch, wenn nicht alles meinen Geschmack trifft. Mag auch sein, dass ich hier so einen Emilie-Autumn-Tonfall im Ohr hab und nix anderes als das Original für mich passen mag.


    Inzw. hab ich einen 'Blick-ins-Buch' des eBooks geworfen und muss zu Kreuze kriechen (hab oben schon was angepasst): Das englische eBook - und damit vielleicht sogar auch die revised paperback-Version - ist offenbar größtenteils s/w und vor allem ohne das Artwork und Design, fast nur Text mit ein paar Vignetten. Dann wäre die Festa-Ausgabe ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Originalausgaben. Die Idee wäre ja tatsächlich sehr gut.

    Erstaunt mich echt, dass Autumn so ein extrem abgespecktes Buch anbietet (zumindest, was die Optik angeht).

    "Girl, Interrupted" ist mir ein Begriff. Ich hab das Buch aber nie gelesen und kenne auch die Verfilmung nicht.

    Ja, das hatten wir schon mal am Wickel. :- )

    Der Film hat zwar den gleichen Plot, weicht aber ziemlich vom Buch ab, was die Figur und ihre Haltung zu sich selbst angeht. Beides für sich funktioniert, wobei ich fand, der Film brachte durchaus ein paar Klischees (ich hatte das Buch aber auch zuerst gelesen).