Beiträge von Katla

    ist ein trauriges Beispiel dafür, in welch schlechter Qualität sich das Forum seit einiger Zeit befindet.

    Hallo Tintenkiller ,


    das ist dir ja alles unbenommen (auch, wenn "nachbarschaftliche Breite" mit neighbourly amplitude rein gar nix zu tun hat und in keinem Kontext semantisch einen Sinn ergibt; man dann eher statt mit Breite mit Länge - nämlich Wellenlänge = Schwingungen - operieren könnte), aber ein gehässiger, anonymer Rundumschlag gegen das Forum, in dem sich viele um gut durchdachte, sauber recherchierte Beiträge sorgen, ist doch dasselbe Verhalten in grün, das du so wortreich kritisierst. Oder?


    Ja, so in ein Forum einzusteigen finde ich auch nicht besonders elegant, aber Kritik zu äußern ist grundsätzlich wichtig, ganz abgesehen vom Empfänger (Festa ist mir extrem sympathisch, zu den Büchern kann ich nix sagen, weil ich Englisch im Original lese). Es mag massiv unfair sein, ein Buch auf ein paar Beispiele runterzubrechen, aber wenn jemand (wie ein angesehener deutscher Verlag es bei einem Roman von Liam O'Flaherty druckte) z.B. "Cut it out!" als "Schneid es aus!" und nicht als "Hör auf damit!" übersetzt, braucht man keinen Kontext, um das als Fehler zu erkennen.

    Danke, lieber Arkham Insider Axel , der Artikel hat sehr spannende (und mir neue, was aber nix heißen muss) Aspekte und besonders diese Micky-Mouse-im-Schützengraben Seite war mir unbekannt. Und ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass Donald Duck auch Disney ist *hust*.

    Zitat

    Im Nicht-so-Guten gesagt: Der Disneyanismus macht die Welt zur kulturellen Beute des Amerikanischen.

    Das würde ich so als - absolut nicht überraschendes - Fazit rausziehen. Diese Märchenverwurstungen, egal ob spießig oder sozialpolitisch, die eben alles in kräftige, fröhliche Farben kleiden, die ich inzw. nur noch als sensorischen Overkill empfinde. Fünfjährigen wird es da wohl kaum möglich sein, da wegzugucken. Da mitteleuropäische Kunstmärchen selbst noch eine starke konservative / präskriptive Ausrichtung haben, geht die Kombi sogar noch an, aber wenn es um Alice in Wonderland geht - Proto-Surrealismus, Individualismus und Anarchie - hört für mich der Spaß irgendwie auf.


    Ich hab ein ähnlich gespaltenes Verhältnis zu Disney wie es der Journalist da beschreibt, u.a. weil ich fast 20 Jahre lang für Buena Vista / Disney Marketingreports für Filme erst übersetzte und dann schrieb, und wir für diese Doppelfirma Testscreenings im Kino machten (das 10 Jahre). Ich hab alle Filmfirmen (auch 20th Cent. oder die deutschen X-Films) als sehr sympathisch erlebt, aber Buena Vista / Disney 'put their money where their mouth is' sozusagen: dort herrscht eine absolut individuelle, lockere und dabei extrem professionelle Einstellung, Nicht-Hetero-Leute z.B. sitzen in Top-Positionen etc.


    Ich rechne Disney immer noch hoch an, dass sie damals einen extrem weirden (und antikolonialen genderbending) Film in Deutschland zumindest als traditionellen Weihnachtsfilm brachten (damals zum ersten Mal, sowas gabs sonst nur fürs Sommerloch), nämlich Lilo & Stitch. Es ist der einzige Disneyfilm, den ich wirklich mag - er ist verrückt, wild, witzig, setzt das Andere - auch noch ein AlienMonster-Gefängnisflüchtling! - als Hauptprotagonisten ein und kriegt es ausnahmsweise hin, das menschliche Andere (alleinerziehende Hawai'ianische junge Mutter + frecher Aussenseiter-Tochter vs US-amerikanische Bürokratie & Kulturimperialismus) wirklich sinnvoll zu kombinieren, ohne dass das eine das andere auscancelt. Ach ja: Und Elvis!

    Klar, es gibt eine love story, es gibt eine Wahnsinnsladung an Kitsch, mal wieder osteuropäische Akzente als 'alien', es geht doch nur um "Familie" und man kann debattieren, inwieweit Hawai'i auch nur Klischee ist, aber hey: Es ist Disney, nicht der Discovery Channel. Jedenfalls ist Lilo & Stitch ein extrem ungewöhnlicher Film - sogar, wenn man seine Produktion bei Disney ignoriert -, der sein kleines, knuddelig-gefährliches Monster auch am Ende nicht zähmt.

    Lilo & Stich ENG - Wow, San Francisco!
    Funny Scene lol
    consent.youtube.com


    Zurück zum Artikel: Mit der Disney-als-Religion Argumentation erweist sich der Schreiber einen massiven Bärendienst. Damit verdreht er (obwohl er auch das - leider nur in einem Nebensatz - vernachlässigend anspricht) letztlich die Verhältnisse: Die US-amerikanischen Christen, vor allem die Evangelisten, führen seit Jahren einen Kulturkrieg gegen Disney, der inzwischen spekulativ-anmutende Ausmaße angenommen hat und sich immer stärker Verschwörungsnarrativen bedient. Ich hab den Überblick verloren, aber Disney ist eine satanistische Geheimorganisation, die mit ihren genderbending/non-binary/non-straight und non-white Figuren ihre saubere ArierChristenbrut verführen und alle in die Hölle bringen will. Es geht so weit, dass im Disney-Logo irgendein Illuminati-Dings / Nummer des Tieres gesehen wird usw.


    Das Ganze ist keine winzige, skurrile Splittergruppe, sondern tatsächlich in den USA eine politische Bewegung. Ihr Schwachsinn wird verbreitet, u.a. über diese unsäglichen Moms-Net-Seiten, TV-Kanäle, in den Kirchen selbst, Blogs, YT-Kanäle (wie CBN hier direkt zu einer Disney-Serie, die CNN kopieren), es gibt Klagen gegen Schulen und an Gerichtshöfen, library raids, Boycott und öffentliche Verbrennungen von Büchern und Merchandise. Das Ganze mixt sich mit Anti-Vaxxer-, Flearthers-, Incel-, Anti-Abtreibungs-, Trump-supporting Kreisen und allg. Wissenschaftsleugnern, wie die "Christians Against Dinosaurs"-Bewegung, die auch an archäologische Fundorte reist und dort Fossilien sowie Abdrücke zerstört. (Ich denke mir das echt nicht aus! [LiZ] ).


    Äh sorry, I got carried away a wee bit ... Jedenfalls ein interessantes Thema, aus dem sicher noch einiges rauszuholen ist. ?( Ein schöner Artikel z.B. zur Graceland-Disney Connection hier.

    Keine Ahnung, wie das physisch überhaupt möglich ist, aber der Giger / Lee Band war innerhalb von 3 Tagen aus den Niederlanden bei mir (und das noch mit DHL *gn*!).

    Es ist ein relativ großformatiges, recht schmales Bändchen, das extrem liebevoll gestaltet ist und auch (Weiß auf Schwarz) Sachtexte sowie ein sehr persönliches, interessantes Interview, das Gigers Partnerin mit ihm geführt hatte.

    Die grellweiße Schrift auf dem Cover ist echt ein designerisches Verbrechen, das wirkt, als hätte jemand vergessen, da vielleicht Bilder oder zumindest eine passende Farbe (Grau reichte ja) drunterzulegen. Ansonsten ist das Cover toll, es hat geprägte organische Strukturen, was richtig schön aussieht. Tolle Photos, sehr schön aufgemacht. Die ersten 2/3 circa sind Mattglanz (mehr matt als Glanz), das letzte Drittel sehr raues Papier mit Recycling/Pappstruktur, was von der Haptik her erstaunlich gut funktioniert.


    Ich hatte den Band wirklich wegen beider gleichermaßen gekauft, und bin wegen einer Sache enttäuscht: Der Druck hat eine Art Grauschleier. Bei Gigers Bildern ist das noch okay (lange nicht die Qualität der Erstausgaben der Necronomicons / New York-Bände, aber das hat auch sonst keine Veröffentlichung), aber bei Mire Lee unterdrückt das all die wunderbaren organischen Farbtöne, ihre Werke verlieren sehr stark an Wirkung, was wirklich äußerst schade ist. Gerade der Kontrast zwischen Silbergrau/Anthrazit Gigers und den feuchten, starken Rosé/Rottönen Lees fand ich so extrem reizvoll bei der Kombination. Es sieht so aus, als müsste ich über kurz oder lang eine Monografie von Lee kaufen, so es das gibt. Dann eben ohne den tollen klinischen Background der Berliner Räume. Dass mein Buch eine Raubkopie ist, halte ich für ausgeschlossen, weil sie von einem Kunstbuchhandel/Verlag kam.


    Ich bin doppelt und dreifach froh, dass ich das Buch zum Originalpreis und nicht überteuert füs Dreifache gekauft hab. Und auch heilfroh, es noch bekommen zu haben. Insgesamt ein ganz wunderbarer Band, das mit viel Liebe zum Detail und mit gutem Verständnis der beiden Präsentierten gestaltet wurde.


    EDIT: Lieber Carsten Ui, Crosspost! Sorry, Mensch! Ich weiß ... werde aber mal berichten, und Photos hier einstellen. Besuch im Gigermuseum scheiterte bei mir bislang am Geld. Das ist ohne Auto (ich hab keinen Führerschein, will auch keinen) ohne Hotel nicht gangbar. Eines Tages, verdammt!!!

    Lieber Shadowman und lieber Nils - gaaaah, wowser! Und ich dachte schon, die ganze Idee crasht. Das ist ja absolut grandios! [Al4]

    Ich bin auch flexibler, weil der Freund von mir an dem WE selbst verreist ist und ich ihn extra davon in Kiel, Lübeck oder Eutin direkt treffe. Dann gucke ich mal, wann die auf der Peking Führungen machen, wie das alles passt oder ob ich nur fürs Treffen komme. Melde mich in Kürze, aber lasst uns den Samstag (20.5.) doch auf jeden Fall schon mal festklopfen, ich freue mich sehr.

    Liebe Leute,


    es gibt ein unerwartetes Problem, ich hab nämlich nicht den Urlaub so bekommen wie ich eingereicht hab, sondern um eine Woche nach vorn verschoben. Also wird der 28.5. nun mein Abreisetag und ein Treffen wäre nur am WE davor möglich: 20.5. oder zur Not 21.5.


    Shadowman , Stockerlone , Nils , delijha , Felix , Vincent Voss

    Hat an dem Wochenende jemand Zeit? Mir wäre Samstag sehr viel lieber, weil ich jetzt nur einen Tag nach HH komme und ein paar Sachen einkaufen möchte (Kaffee aus der Speicherstadt-Rösterei und so).

    Sorry, das ist so noch nie passiert, aber wir wurden letzten Sommer in ein wesentlich größeres Postzentrum verlegt, in dem alles wahnsinnig bürokratisch ist und die viel mehr Leute koordinieren müssen. :(

    Ich muss mich gerade zum Anthologien lesen zwingen, von daher wäre ich dabei.

    Dann käme dir das Kriegspferd als Eingewöhnung vielleicht ganz zupass - das Kernstück ist eine Novellette, Perkampus' "Die Läufer und die Fänger". *flöt* [Gh2] Andererseits bräuchte ich vielleicht Herztabletten, bei so einer Leserunde zuzusehen ...

    die Fachdidaktik steht eher im Hintergrund.

    Och, das würde ich nicht mal sagen: Zumindest bei diesem Beitrag wird doch eine sehr gelehrige, gut strukturierte Einführung gegeben und die wichtigsten Eckpunkte unter die Zuhörer gebracht. Genau das mag ich bei den Arkham Insiders auch.

    Ich hab schon in Dutzende spekulative Postcasts (und YT-Videos) reingehört bzw- geschaut, in denen Leute einfach nur ihre In-Jokes machen und eigentlich nichts generell Verwertbares an die Leute bringen. Nee, tolle Reihe, wirklich.

    [Cof]WSKY

    Die erste Folge behandelt gar ein Buch von Volodine

    Lieber Nils, wie super, Tausend Dank! Das ist ja auch nicht leicht zu finden, unter diesen ganzen "Load more"-Clicks versteckt. Die beiden sind ja extrem angenehm, auch von den Stimmen her (erinnerte mich sogar an die Arkham Insiders ( Arkham Insider Axel ) und dann auch ohne Musik im Hintergrund, was mich oft davon abhält, mir Podcasts anzuhören.


    Es wäre wirklich wünschenswert, dass viele Leute den Podcast hören und das Buch lesen - ganz besonders freue ich mich nämlich, dass hier Dondog besprochen wird und nicht die neue Übersetzung des alten RAF-Romans, den ich echt fürchterlich finde. Wäre eine Schande, wenn Volodines Name jetzt durch dieses total untypische Werk in die Presse käme ...

    Wirklich super Beitrag, hab ich mit allergrößter Freude gehört, so eine mitreißende Begeisterung da! Danke schön noch mal, Nils !


    Jedenfalls ein sehr, sehr schöner Beitrag, der Wesentliches zusammenfasst bzw. anteasert - was ich selbst über die 20 oder so Minuten gar nicht so einfach finde. Vermutlich wird diese ebenfalls sehr feine Kurzrezension auf Deutschlandfunk Kultur angesprochen.

    Ich würde drei, vier komplett nerdige Kleinigkeiten korrigieren bzw. vor allem auch mich korrigieren (hrhr!):

    - Volodine hatte 2005 nicht bislang 15, sondern über (evt. weit über) 20 Romane geschrieben, wobei man die genaue Zahl nicht weiß, weil er die frühen SF-Werke unter anderem, ggfs. sogar Geburtsnamen verfasste.

    - Es stimmt, dass der Kanon Werke der angesprochenen vier Autoren umfasst (Volodine, Bassmann, Draeger, Kronauer), aber Volodine und Anhänger sprechen von einer viel größeren Anzahl, weil es a) ungeklärte Urheberschaften gibt und b) Volodine von ihm aus dem Russischen übersetzte Werke dazu zählt.

    - Ich würde - analog zum Autor wie auch der Presse - "Pseudonym" auf "Heteronym" korrigieren: Autor mit fiktivem Namen und (semi)fiktiver Biografie.

    - Ich hab das Genre als Post-Exotizismus (nur als Adjektiv "postexotisch") bezeichnet und meine auch, im Deutschen diese Variante gelesen zu haben, man sagt aber - angelehnt an den Exoticism = Exotismus - wohl tatsächlich Post-Exotismus. Das klingt ja super schräg in meinen Ohren ... [LiZ] ^^

    H. R. Giger & Mire Lee

    Ausstellungskatalog Schinkel Pavillon Berlin 2022

    Texte / Hrsg: A. Gryczkowska, C. Fox, H. U. Obrist

    Verleger: Tina Kim Gallery

    124 Seiten, Softcover Fadenheftung, 24 cm × 33 cm


    Anders als die nette Dame des Schinkel Pavillons mir damals am Telefon versicherte, wurde der Katalog nie in deren Webshop gestellt und ob man 124 Seiten als "es wird auch ein richtig dicker Wälzer" bezeichnen kann, weiß ich auch nicht. Nachdem ich es online doch fand, es oftmals vergriffen war oder $120,- in einem US-Shop kostete, hab ich mein Ostergeschenk-Budget doch spontan überzogen und mir deren letztes Exemplar der Erstausgabe für € 50,- + Porto im niederländischen Kunstshop Le Petit Voyeur bestellt. Mag sein, dass es mit etwas Suchen second hand oder neu billiger gegeben hätte, aber da ich Giger seit fast 45 Jahren verehre und Lees Installationen auch extrem toll finde, dachte ich: zugreifen.


    Frank Duwald Danke für die Rückmeldung, freue mich irre, dass es dir auch gefiel! [Cof]

    Auf der FB-Seite des Autors sah ich inzwischen, dass ich nicht falsch lag mit dem Düster/Horror-Aspekt. Es sieht aber so aus, als wäre er ansonsten eher in anderen Genres zugange, auch die eher surrealistischen Texte sind eher leichtgängig-humorvoll. Aber vielleicht kommt da ja noch mehr ...

    Ich fühlte mich an die plötzliche Begeisterung meiner Schwester erinnert, die Van Gogh immer für "ganz nett" gehalten hatte ("Sonnenblumen"-Kalenderkunst), bis sie in Amsterdam vor den Originalen stand, deren plastische Struktur ihr einen völlig neuen Bildeindruck vermittelten.

    Das ging mir in Paris mit den Seerosen/Teich-Bildern von Monet so - die mag ich reproduziert allerdings immer noch nicht. *gn* Aber Frida Kahlo mochte ich schon von den Reproduktionen her. Als ich dann eine Werkschau in der Frankfurter Schirn sah, wurde klar, dass Reproduktionen wirklich nichts von der Bildtiefe, den Details und den Farben auch nur ansatzweise wiedergeben können. Obwohl der Ausstellungskatalog schon sehr viel weiter kommt als andere Kahlo-Bildbände.


    Sorry, lieber Carsten , dein schöner Beitrag ist mir durchgerutscht (ich gehe wohl doch stärker über tags, als ich dachte!). Alien oder Giger hatte ich nie über, meine aber, man hätte es beim ersten Film belassen sollen und von Giger mag ich die stark-linigen Skizzen/ Zeichnungen der späteren Jahre nicht ganz so gerne wie die feineren Airbrushgemälde oder seine Skulpturen (muss nix Biomechanisches sein, seinen New York-Band fand ich auch immer grandios).


    Ich hab grad ein Osterei von Muttern bekommen und fürchte, ich muss das direkt investieren, anstatt zu sparen (war mir völlig entgangen, zur Publikationszeit war ich ausschließlich mit Segeln beschäftigt):

    Gigers Alien Diaries / Tagebücher - A Window Into the Making of a Classic Film
    Text: Deutsches Original und Englische Übersetzung. Fast ausschließlich unveröffentlichtes Material / Text.

    660 Seiten: 59 Farb- und 48 Schwarzweiß-Illustrationen. 5.25 x 9.25 inches.

    Edition Patrick Frey 2013. ISBN 9783905929454

    US $115.00 zzgl. Lieferung & Zoll @Artbook

    Via Blackwells ist der Band neu für € 104,- incl. Zoll & Porto zu haben. Habs grad bestellt.



    Wer Gigers Polemiken, aber auch spannende Problemlösungen beim Creature/Setting-Design kennt, kann eigentlich nur auf die ausführliche Version gespannt sein. Hat jemand das Buch vielleicht bereits?


    H. R. Giger worked in the Shepperton Studios near London from February to November 1978, creating the figures and sets for the film Alien (1979) directed by Ridley Scott. The film became an international success, earning Giger an Oscar. In the transcribed Alien Diaries, published here for the first time as a facsimile, HR Giger describes his work in the studios. He writes, sketches, and takes photographs with his Polaroid SX70. With brutal honesty, sarcasm and occasional despair, Giger describes what it is like working for the film industry and how he struggles against all odds be it the stinginess of producers or the sluggishness of his staff to see his designs become reality. The Alien Diaries (in German transcription with an English translation) show a little-known personal side of the artist HR Giger and offer an unusual, detailed glimpse into the making of a movie classic through the eyes of a Swiss artist. The book contains almost completely unpublished material, including drawings, Polaroids showing the monster coming to life, and several still shots from the plentiful film material that Giger took in Shepperton.

    Short Things: Tales Inspired by Who Goes There?

    Ed. John Gregory Betancourt

    Wildside Press USA 2020

    222 Seiten, Coverzeichnung: Dan Brereton

    10 Illustrationen von Marc Hempel, Allen Koszowski, Raiky Virnicid und Mark Wheatley (alle in diesem Artikel anzusehen)

    Verlagsshop: Deluxe Hardcover | Paperback | eBooks / pdf



    Inhaltsverzeichnis:

    Vorwort: Betancourt (der auch den Nachlass John W. Campbell, Jr. verwaltet)

    Leftovers by Alan Dean Foster

    The Mission by Kristine Kathryn Rusch

    His Two Wars by Pamela Sargent (novellette)

    The Chelsea Quinn Yarbro (novellette)

    The Interrogator • short story by Darrell Schweitzer

    “According to a Reliable Source. . .” by Allen Steele

    Cold Storage by Kevin J. Anderson

    Good as Dead by Nina Kiriki Hoffman

    The Horror on the Superyacht by Mark McLaughlin

    Apollyon by G. D. Falksen (Novellette)

    The Monster at World’s End • novelette by Allan Cole –

    Thingmaker by Paul Di Filippo

    The Nature of the Beast by John Gregory Betancourt


    Heute so im Vorbeistreifen entdeckt, das sieht ja wirklich sehr hübsch aus und wird verkauft als das schnellst-erreichte Crowdfunding-Ziel der Literatur. Betancourt hat ein sehr engagiertes Vorwort geschrieben und dass v.a. Alan Dean Foster eine Geschichte beitragen hat, klingt jedenfalls sehr gut.

    Ich hab verschiedene Rezensionen gesehen, die Rede ist von "typischerweise für eine Anthologie durchwachsen" und "einige der Storys haben nichts mit der Vorlage zu tun", aber es gibt auch Lob und die Idee ist eben klasse. Da mich mein SuB erschlägt, ich keinen Regalplatz und grad auch keine Zeit zum Lesen hab, schaffe ich mir das vielleicht etwas später als pdf an.

    Wollte es aber auf jeden Fall vorstellen, da wir hier einen Faden fürs Original haben.


    Hm, bist du sicher mit Zwielicht 15? Oder meintest du Dampfherz aus Zwielicht Classic 15?

    Nee, daher das Fragezeichen. :) Hatte keine Zeit zum Gucken, weil ich zur Spätschicht musste. Ich meinte tatsächlich Classic 15, aber dort "Gewächse im Sebsprawl-U".

    Und Jo Piccol zeigt uns in „Exotik, Erotik und Exzess“ die Ästhetik des Unheimlichen im Werk von Hanns Heinz Ewers

    Mein Geflenne bezog sich darauf, dass jeder einzelne Text mit ein paar eigenen Zeilen besprochen wird - der eine Halbsatz bei Jo dort ist aber lediglich die Unterüberschrift seines Essays. Finde ich eben sehr schade, weil ein belegter, strukturierter Fachtext einen ungleich höheren Arbeitsaufwand bedeutet. Never mind me - hat auch nix damit zu tun, dass ich Jo sehr schätze oder ihn überhaupt kenne. [Gh2]


    Grad freue ich mich über meine je 40 Min, Busfahrt täglich, weil ich da Sachen lesen kann, für die ich grad eigentlich keine Zeit hätte. Anthologien sind doch so perfekte Alternativen zum aufs Handy gucken (das ich in der internetgängigen Form nicht mal habe, haha!). Einige Geschichten hab ich angeschaut oder quickgelesen, waren aber nicht so meine Tasse Kaffee (auktoriale, aber stark wertende Erzähler mit ständigen Vorgaben, wie ich was zu sehen habe; gehäufte Adjektive/Adverbien; zu bekannte Themen/Situationen, gute Prämisse aber dann viel Dialog / wenig Plot und manchmal lag es einfach daran, dass mein Geschmack ab einem gewissen Anteil Humor bzw. Person-von-nebenan nicht mehr mitgeht).


    Dann bin ich dabei, das Buch zuzuklappen und lese einen ersten Satz: "Ich sehe den Toten nicht kommen." Bäm, gleich wieder das Buch aufgeschlagen, bei sowas setze ich mich innerlich gleich mal etwas aufrechter (auf Englisch sagt man so wunderbar: Something demands attention - so war das hier.) Von dem Autor nie zuvor gehört.

    Jasper Nicolaisen: "Wunsch nach Freundschaft mit den Anglern". S. 185-194


    Und kein skurriler nonsense-Titel, wie sich am Ende zeigt. Die Geschichte hab ich mit Herzrasen (weil sie so schön geschrieben und konzipiert ist) und innerlich offenstehendem Mund gelesen. Ein Stück perfekt getimten, ich sag mal 'sanften Stream of Conciousness' (also nicht stark ausscherend in Irrelevantes, Assoziatives und mit kurzen Sätzen) oder vielleicht Rollenprosa. Eine sehr, sehr starke Erzählstimme, absolut innovative Geschichte, unvorhersehbar und in einer ganz vor allem wunderbaren, grandiosen Sprache. Ich meine, der Text käme - mit Ausnahme von Farben - nahezu gänzlich ohne Adjektive/Adverbien aus, jedenfalls fiel mir kein einziges auf. Sätze aufs Wesentliche eingedampft, extrem poetisch. Individuelle Betrachtungen / Beobachtungen, aber auch Figurenkonzeption und (trotz der

    auch Plot.


    Hier erzählt jemand, der vollkommene Kontrolle über die Sprache, den Stil, seine Motivik und Geschichte hat - und trotzdem wirkt alles leichtfüssig, unforciert, lebendig. Wirklich mit Abstand einer der besten Texte, die ich in den vergangenen Jahren (das können gern 10+ Jahre werden) las. Da hab ich fast sowas wie Herausgeberneid (;-), das wär ein schöner dritter Autor im Kriegspferd gewesen.

    Ohne, dass es da vom Stil oder Inhalt tatsächliche Deckungsgleichheit gäbe, erinnert mich die Wirkung an die von Perkampus' Erzählungen und ganz vor allem auch an die stärksten Romane von Antoine Volodine. Sein unter Lutz Bassmann verfasster We Monks & Soldiers (eine meiner meist geschätzten Fiktionen) hat einen ähnlichen Twist, der mich dort auch total begeistert hat - da ist es bissl ähnlich gelagert, aber da nicht plot-ähnlich, schreibe ich mal ohne Spoiler: Der Icherzähler bei Bassmann ist ein buddhistischer Soldat, der ein leerstehendes Haus exorzieren soll. Die Geister, die sich zeigen, sind ihm bekannt und am Ende der Szene wird er - der tatsächlich ebenfalls untot ist - von den Geistern exorziert. Solche Sachen mag ich einfach, weil sie Prämissen und Konflikte innerhalb einer schrägen, surrealistischen Welt erzählen, weil unserer Alltag damit nichts zu tun hat ... Allerdings nur auf den ersten Blick, denn die Konflikte und Probleme der Protagonisten/Erzähler sind absolut nachvollziehbar, wenn auch eben um die paar spekulativen Ecken mitgedacht.


    Wo andere längere Biografien angeben, als ich zu lesen bereit bin, setzt Jasper nicht mal einen Homepage-Link (davon gibt es wohl zwei, sehr schöne, aber vielleicht mag er die von seinen gedruckten Texten freihalten?) - zum Glück dann aber via FB fündig geworden. Als ich nachts also in seinen anderen Veröffentlichungen und der einen Homepage stöberte, fiel mir auf, dass ich die Geschichte möglicherweise 'falsch' gelesen hab: nämlich mit viel Tragik, Härte, Düsternis und sehr schwarzem/bitteren Humor (wie eben genau bei Volodine). Gemessen an den anderen Texten mag es aber sein, dass dieser viel skurril-witziger und fluffiger gemeint gewesen war. Keine Ahnung, aber es ist so oder so ein kleines Juwel. (Könnte mir gut vorstellen, dass Frank Duwald Gefallen daran finden könnte).


    Mal wieder: Ein Hoch auf Anthologien, und vor allem ihre Herausgeber Michael & Achim, die so unterschiedliche Texte aussuchen und präsentieren! :*[Cof] (Du sprachst oben vom Horroraspekt der SF, Mammut , ich finde es übrigens sehr gut, dass im Zwielicht von Vergangenheit und Zukunft erzählt wird. Erinnere mich auch an eine schöne Mutanten oder eher Cyborggeschichte (im Z15?), mit einer schönen Illustration.)


    Ach ja: Lieblingspassage

    Zitat

    Es gibt Angler, die ich aus der Ferne sehe, doch wenn ich näher komme, hat der Nebel sie weggewischt. Manchmal zappelt am Haken noch ein Fisch. Manchmal ist es etwas anderes, eine Art Stock mit Gesicht, etwas wie eine Qualle, das einen Mund oder eine Öffnung ausstülpt und mir stumm etwas zuruft. Ich verstehe es nicht. Mein Hund versteht es und knurrt und ich ziehe ihn weiter, nach Hause, wo die Schatten wandern und ich das dumpfe Gefühl bekomme, lange nicht mehr sauber gemacht zu haben.

    So geht für mich perfekte Prosa. Ich könnte mich schon allein dafür begeistern, an welchen Stellen hier ein Komma und an welchen ein und steht, im Hinblick auf den Gesamtrhythmus, das ist extrem souverän. Auch so wunderbar fies dann später die - nun wirklich alles andere als adäquate - Feststellung: "Da mich hier niemand mehr zu brauchen scheint, (...) " Gaaaaaah, man sollte nicht denken, wie viel Schauder dieser unschuldige Satz vermitteln kann.


    An den geneigten Leser: Die Angler haben im Text wirklich einen Sinn / Funktion, aber der Plot selbst dreht sich - zumindest konkret - um anderes ...

    Mein Buch kam gestern (noch mal ganz lieben Dank an Jo Piccol - sogar mit Widmung! :* ) und ich hab gleich mal Julia s Geschichte eingesaugt. Hat mir sehr gut gefallen, nicht nur durch den extrem angenehmen, persönlichen aber unaufdringelichen und flüssigen Schreibstil, sondern auch wegen des Settings: Borkum, absolute Klasse, von sowas gibt es zu wenig. Triggerte auch Sylt, die Dünen, die Heide dort. Auf Borkum war ich auch schon und finde Julia hat das wunderbar einfangen, diese ganze "Windigkeit", die Leute, ich sehe die Farben vor mir (obwohl Julia die glaube ich gar nicht explizit erwähnt). Auch schöne Nebenfiguren und tolle Namen: der Museumsleiter und die Retterin. Hat alles eine schöne Dichte / Tiefe, das ist sehr 'gut gewebt' sozusagen.


    Kleiner Wermutstropfen - was aber eigentlich ein Kompliment ist! - war die lovecraftsche Storyline im Hintergrund. Das auch durch für meinen Geschmack zu frühe, zu deutliche und zu häufige Hinweise, die dann später auch vom Plot unterstützt werden (allerdings: ich neige zum anderen Extrem, meine hints bleiben oft total im Dunklen *gn*). Dabei ist dies kein Vorwurf, denn eigentlich muss dies gar keinen tatsächlichen Lovecraft-Bezug haben: entsprechende Legenden gibt es seit Jahrhunderten, wenn nicht -tausenden, quer über den Globus verteilt; und das ist ja ein Motiv, bei dem Lovecraft mal das Rad nicht neu erfand. Man kann die Geschichte eigentlich auch als modernen Folk Horror lesen ... vielleicht also meine Schuld, vielleicht auch mehr durchs Ende - das ich bissl aus dem lokalen Setting und dem Stil gefallen fand, weil doch sehr extrem, dazu ohne große Reaktion seitens der Erzählerin, denn ->

    Will sagen: Hätte ich mehr Zeit & Raum zum Rätseln gehabt, was da los ist, wären viele Szenen überraschender gewesen. So waren sie - durch Julias einfach schöne, sehr souvaräne Schreibe - dennoch spannend, und ich bin auch nicht sicher, wie man den Plot sonst hätte aufziehen sollen. Pointengeschichten mag ich jedenfalls nicht, und irgendwann muss man dann ja mit Butter bei die Fische.


    Damit will ich nicht abschließen, sondern mit etwas, das ich absolut faszinierend und 100% überzeugend geschrieben fand (sowohl inhaltlich wie haptisch und stilistisch): Absolut toll geschrieben fand ich vor allem die Sturmszene - ich fresse einen Besen, wenn das nicht erlebt oder zumindest gut recherchiert wurde. Solche total ungewöhnlichen, aber eben nicht künstlich-schrägen Details in dieser passend atemlosen, dramatischen Suchaktion war wirklich best practice. Hat totalen Spaß gemacht, war super spannend. Auch die Ortswechsel: nicht zu hektisch, aber eine wahnsinns Dynamik.

    Mir gefielen auch die Figuren, nicht zu übererklärt, nicht zu anbiedernd nett, keine 30 Zeilen Backstory / Rückblenden, sondern Charakterisierung durch die 'aktuten' Handlungen. Auch Rhena war super (gemeinerweise musste ich an eine nach einem Unfall geistig etwas beeinträchtigte Kollegin denken, die sehr ähnliche Verhaltensweisen, Sprachduktus und vllt. sogar auch Aussehen hat). Super gefiel mir der Red Herring zum 'Zustand' Rhenas, der ja eigentlich extrem geschickterweise auch von der Autorin gar nicht als Fakt behauptet wird. :thumbup: Sehr schöne Geschichte wunderbar verpackt und sauber strukturiert, tolles Pacing.


    P.S. Hättest dich ruhig trauen können, den Dialekt weiterhin in der wörtlichen Rede zu verwenden - das war gut verständlich und voll sympatisch / regional-flairig.


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    Auf Phantastiknews gibt es eine Besprechung zum Band:

    [ask2] Da fehlt was ... alle Texte besprochen, nur der letzte nicht? ;( Das ist ja ganz, ganz außerordentlich schade, gerade den nur mit Autor + Titel schlicht gelistet zu sehen.