Beiträge von Katla

    Liebe delijha ,


    du brauchst nur ein paar € investieren: https://www.abebooks.com/servl…tn=broken+lands&kn=&isbn=

    Auch via amazon marketplace für wenig Geld (oder neu für € 30,- aber hm, das find ich happig).

    2013 habe ich mir einen langgehegten Traum erfüllt und bin (als Urlauberin) mit einem kleinen Zweimaster um Spitsbergen gesegelt

    8| Oh, wow! Glücklicherweise boomt das Schiffesegeln in der Arktis und Antarktis derart, dass man sicher immer mal ein Schiff findet. Noorderlicht ist jedes Jahr in Spitsbergen unterwegs, aber die machen viel Party vor Anker, meh.

    Einer der Gründe, aus denen ich meine Schreibtischjobs gegen die Seefahrt ausgetauscht hab, ist nämlich genau das: Ich hab kein Geld, monatelang in schönen Landschaften rumzusegeln. Jetzt lasse ich mich dafür bezahlen. :D An solche Eistörns kommt man aber schwer ran, z.B. auf der Europa muss man fürs Arbeiten sogar noch zahlen (was ich nicht machen würde)! Wenn du den Namen deines Seglers noch weißt, würde ich mich sehr über Info per PN freuen!


    Ja, das Eis ist irre spannend, vielleicht kommen hier ja noch ein paar (Phantastik)Bücher zum Thema dazu.

    lapismont


    Ja, absolut, und ich denke, das war auch damals schon Shelleys Intention.


    Auch ja: Filmromane sind ein eh unterschätztes Genre, und der zu Alien ist wirklich extrem gut geschrieben. Das Alien hat ja zumindest durch Gigers Gesamtwerk eine Persönlichkeit (wenn man so will). Ich mag aber nur das Original, für mich etwas, das nie ein Franchise hätte werden dürfen.


    Denis Villeneuves Arrival stellt die Aliens vermutlich noch am ehesten als komplex und individuell dar - ich kenne aber nur längere Ausschnitte, den Film hab ich leider noch nicht gesehen.


    Spannendes Thema, sehe ich auch so.

    hehe, sind nicht alle Romane mit menschliche Figuren auch Romane, in denen Monster untereinander agieren?

    [Skl] Auf ne gewisse Art natürlich schon - vor allem, weil ich hier die Kreaturen teils als 'menschlicher' empfunden hab, wie die ... äh ... anatomischen Menschen.


    Mein Problem ist eh oft, dass ich die nichtmenschlichen Kreaturen spannender finde, nur wird ja selten von denen als Protagonisten mit eigenen Konflikten erzählt - je anatomischer nichtmenschlicher die sind, desto weniger Innenleben haben sie. (Z.B. Barkers Books of Blood sind da ne Ausnahme, aber danach ist er auch auf klassische Gut/Böse-Verteilungen umgeschwenkt.)

    Hallo Axel,


    cool, ich bin sehr gespannt, ob dir das Buch gefällt.

    so ein bisschen kann ich in der Richtung auch noch dazureichen,

    Absolut gerne! Aber kein Stress.


    Schiffspost ist versprochen, so ich da oben mal hinkomme. [Nerdine] Ich bewerbe mich als wachbefähigte Matrosin i.e. offiziell "Watchkeeping Rating Deck". Hätte ich keine ausgeknockte Kniescheibe (shit Fockrah!), würde ich jetzt während der Saison auch nicht an Land im Sessel sitzen. :( Aber das Forum hier ist ein wunderbares Trostpflaster.


    Bloodborne

    Text: Aleš Kot, Illustrationen: Piotr Kowalski. Titan Comics 2018 –


    In einem Comicshop in Rouen fiel mir ein Sammelband in die Hände, und ich war hingerissen von der Art, wie in Bloodborne die Monster gezeigt werden: Glaubwürdige Anatomien, die Viecher bewegen sich absolut realistisch und individuell – z.B. wenn sie sich zu einem kleinerem Wesen herunterbeugen, wie die Kopfhaltung im Verhältnis zu der Anordnung ihrer Augen ist etc. Suspension of disbelief funktioniert dabei 100%. Zurück in Helsinki hab ich mir zwei Bände aus der Bibliothek geliehen: #1 The Death of Sleep und #4 The Healing Thirst. Wobei mir mal wieder auffiel, dass die Druckqualität von französischen Comix noch immer meilenweit über der anderer Länder steht.


    Basierend auf dem gleichnamigen Computerspiel (das wohl eine Art spin off von Dark Souls ist), erzählt Bloodborne die Geschichte um einen "Hunter", der in einem Nah- bzw. Nachtodszenario gefangen ist, und in einer parallelen Traumwelt verschiedene Aufgaben meistern muss: u.a. die Heilung (Pale Blood) für eine Blutkrankheit zu finden, die Menschen in zombieartige Monster verwandelt. Antagonisten sind nicht nur besagte Monster, sondern auch eine kultartige Kirche, die an die Inquisition erinnert.


    Der Hunter ist ganz interessant, aber imA keine originelle Figur, sondern ein 50/50-Mix aus Wolverine und dem Jäger aus Der Pakt der Wölfe / Le pacte des loups (2001, Christophe Gans). Die überdimensionale Waffe erinnert zudem an die von Pyramidhead aus Silent Hill. Die Monster haben mehr Charakter und Individualität, als die Hauptfigur.


    Plus:

    Wirklich tolle Settings (eine Mischung aus Mittelalter und Victorian UK), ziemlich viel Gore und in liebevollem Detail durchdachte Monster. Interessante Themen: Seuchen, obskure Kulte, Traumwelt vs Realität. Die Zeichnungen sind schön, erfinden stilistisch aber nicht das Rad neu.


    Minus:

    Größtes Manko ist die Story – keine Vorgeschichte, keine anständige Verankerung der Subplots, alles wirkt total beliebig auf mich. Gefahren werden nicht genügend aufgebaut, und zu schnell in Actionszenen aufgelöst. Zweitgrößtes Minus: Die wenigen Dialoge sind einsilbig und platt. Keiner der Charaktere hat einen individuellen Stil (Idiolekt). Mit ein paar Twists und ‚Kameraschwenks‘ hätte man die Geschichten nahezu ohne Sprechblasen erzählen können, und dann mehr Raum für Interpretation gelassen. Dem ganzen Mythos fehlt es aus meiner Sicht an Tiefe.


    Fazit: Netter Snack zwischendurch, hat Potenzial.

    Ich würde mir eine Reihe wünschen, in der nur Monster untereinander agieren, ohne menschliche Figuren.

    Arkham Insider Axel


    Hallo Axel,

    oh, ich freue mich riesig, wenn das Interesse weckt! Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass Die Entdeckung der Langsamkeit von Franklin handelt, huch.


    Ja, ich stimme dir da vollkommen zu, Abenteuer/Helden/Action-Plots gehen gar nicht. (Eher z.B. bei der Geschichte um Capt. Worsley/ die Endurance in der Antarktis). Simmons hatte ich in der Bibliothek angelesen, und war auch total abgestoßen – vom Stil, dem Plot (da passt für mich kein Monster rein, und was versteht der Autor von den Inuit?), den Charakterisierungen und vor allem diesen platt-dümmlichen Dialogen. Keine Sekunde hatte ich den Eindruck, das spielt auf See. Von Simmons mag ich eh nur SciFi.

    (Gerade sehe ich, dass es eine TV Serie zum Buch gibt, hier eine tolle Seite zu Props/Bühnenbildern.)


    Ich hab ziemlich enggefasste Vorstellungen, was ich von einem Terror/Erebus-Roman erwarte: Der Autor muss von der Natur Ahnung haben, von Seefahrt und Psychologie. Der Horror liegt für mich in der Isolation und der Tatsache, dass man da oben einfach nix ausrichten kann, diese Entfernungen. Dann waren da große Besatzungen auf extrem engen Raum: Fast 70 Mann auf 30 m Schiff. Durch die Rahsegel wirken die auf Bildern größer als sie sind, aber da steht man sich echt auf den Füßen. Kaum Hygiene, keine Privatsphäre, viel Alkohol , Konflikte und Langweile – da brauche ich keine Seemonster mehr.


    Es gibt wirklich eine unübersehbare Reihe Bücher zu der Expedition, und das meiste klingt schrottig. Bei Sachbüchern finde ich das Time Life Buch The Northwest Passage (The Seafarers) / dt. Die Nordwestpassage super, auch wegen der vielen, wunderschönen Illustrationen. Und drei Sachbücher hab ich auf meiner Liste:

    Russell Alan Potter Finding Franklin: The Untold Story of a 165-Year Search

    Gillian Hutchinson: Sir John Franklin's Erebus and Terror Expedition: Lost and Found

    Garth Walpole: Relics of the Franklin Expedition

    Gute Monographien zu den Schiffen gibt es wohl nicht, die scheinen alle ziemlich schluderig recherchiert zu sein.


    Gerade segelt übrigens ein niederländischer Chartersegler durch die Nordwestpassage: Tecla. Kann man auf FB verfolgen.


    Die Tour ist mein ‚must do before I die‘; zumindest hab ich mich schonmal für 2020 beworben, auf der Oosterschelde nördlich des Polarkreises zu segeln, mal schauen, ob die mich wollen.


    [Cof]


    Robert Edric: The Broken Lands. A Novel of Arctic Disaster

    New York, 1992. 369 Seiten


    1845 bricht Captain Sir John Franklin in die Arktis auf, um den Weg durch die Nordwestpassage zu finden – bis dahin ein weißer Fleck auf den Seekarten. Mit zwei umgerüsteten Kriegsschiffen, der HMS Terror und der HMS Erebus, macht sich die Expedition auf ins Eis. Trotz innovativster Technik (den Schiffen wurden zur Unterstützung der Segel Dampflokmotoren eingebaut) und erfahrener Mannschaft erlauben die Eisverhältnisse eine Fahrt nur in den drei Sommermonaten. Das restliche Jahr über liegen die Schiffe an einem Ankerplatz, wo sie, vom Eis hochgedrückt, aufgebockt werden.

    Im zweiten Winter findet die Expedition zwar einen sicheren Platz, doch die Bucht, in die sie gesegelt sind, bleibt auch in den beiden Folgejahren zugefroren – sie hatten einen Ort ausgesucht, der nur einmal in 200 Jahren eisfrei war. Nachdem Abwarten aussichtslos wird, bricht ein Großteil der Mannschaften zu einem – ebenso aussichtslosen – Fußweg über Land auf. Alle 135 Mann sterben.


    Die Expedition ist berühmt-berüchtigt durch Fälle von Kannibalismus, Bleivergiftung und vermutliche Meuterei, Hass unter den Seeleuten. Auch zeigt sie, dass Rassismus tödlich sein kann: die Inuit hatten mehrfach Hilfe und Nahrung angeboten. Überwinterungen waren schlecht geplant (keine Schulungen oder Freizeitgestaltung, die sonst üblich waren, um die Männer vor Alkoholismus, Depression und Gewalt zu bewahren), der Weg über Land Irrsinn (in den Booten, die die Männer hinter sich herzogen, waren z.B. Möbel, Porzellan und Silber).


    Edric weiß als Geologe die Eislandschaften realistisch zu beschreiben, sein Roman ist bis ins kleinste Detail recherchiert, doch nimmt er sich künstlerische Freiheiten heraus – was dem Buch sehr guttut. Broken Lands ist ein historischer Roman, der sich wie Magischer Realismus liest, auch einige brutale und sehr gruselige Szenen zu bieten hat. Der Horror entsteht hier durch die Natur selbst, die langen, lichtlosen Winter und die Kälte – der die Mannschaften weder physisch noch psychisch gewachsen sind.


    Wie in all seinen Büchern erzählt Edric in einem wirklich extrem langsamen, melancholischen Tempo, das aber hier perfekt zu dem Setting passt; und jede Bewegung, jede Aktion der Männer oder Veränderung der Natur dramatisch und spannend macht. Die Erzählung wird immer albtraumhafter und düsterer, und endet in einer kurzen surrealistischen Sequenz.


    Der Autor schrieb Broken Lands mehr als 10 Jahre, bevor die Wracks gefunden wurden, und ist ab dem Festsitzen in der Bucht reine Spekulation. Aber seine Variante vom Ende der Schiffe ist tatsächlich noch dramatischer und gruseliger als die Historie.


    Eines meiner Lieblingsbücher, das ich schon mehrmals gelesen habe – allerdings braucht man für das Intro auf den ersten 10 Seiten extrem viel Geduld. Ich rate dennoch nicht, sie zu überblättern, weil sie einem ein ungewöhnliches Lesetempo aufzwingen.


    Hier Tauchgänge zu den Wracks, Sommer 2019:

    HMS Terror (31, 09 m ohne Bugspriet, Dreimastbark, gebaut 1812, aufgegeben 1848)

    HMS Erebus (32 m ohne Bugspriet, Dreimastbark, gebaut 1826, aufgegeben 1848)


    Hier <- Shadowmans Rezension: Michael Palin: Erebus.

    Der Film will aus einer SIcht vor allem zwei Dinge, nämlich zum einen die Besonderheit der Person Mary Shelleys und ihrer frühen Lebensentscheidungen herausstellen und zum anderen die Relevanz und die Genese ihres literarischen Meisterwerkes greifbar machen. Beides gelingt durch konstante optische und biographische Verbindungen recht gut

    Hallo Nils,


    danke für die Filmbesprechung. Ich bin da auch schon drumrum geschlichen, aber a) finde ich Byron sieht dort aus wie jemand aus Twilight und absolut nicht wie jemand im Jahre 1816, und b) finde ich alle Schauspieler bis auf die der Mary Shelley überhaupt sehr '21stes Jahrhundert'. Letztes mag allerdings ein Stil des Films sein, denn es sieht ja so auch, als wären da Szenen von heute zwischen (was ich eine gute Idee finde).


    Bei dem Thema bin ich einfach total geeicht von Ken Russells Gothic, den ich damals 1986 bei Erscheinen im Kino gesehen hatte, und der mich wirklich beeindruckt hat. Er ist zwar etwas surrealistischer und symbolischer als dieser, aber zeichnet spannende Psychogramme und ist auf seine Art eine exzellente Analyse der Romantikbewegung. Das ist eben auch eine super hohe Messlatte für neuere Filme.


    schaut der Film recht genau auf die Kluft zwischen dem Idealismus Percy Shelleys und seinem realen Verhalten gegenüber Ehefrau

    Hrhr, in der Tat. Genau darüber hatte ich in der Anglistik mal eine Hausarbeit geschrieben - ich mochte Percys Texte nie, aber nachdem ich für die Arbeit recherchiert hatte, fing ich an, ihn echt zu hassen. Revolutionäre dürfen einfach nicht bigott sein. :D


    Fun fact: Ich war immer irritiert, warum Frankenstein im ersten Teil so furchtbar mäandernd und zäh ist, und dann erst an Tempo gewinnt, auch viel klarer formuliert ist. Dann las ich, dass das lange Intro von Percy geschrieben wurde, der das Mary Shelley aufgedrängt hat. Er fand ihren kühlen Stil für den Einstieg nicht so toll. Tja ... Das sollte mal rauseditiert werden.


    Wenn du den Film so mochtest, schaue ich mir den vielleicht aber doch mal an. :) Vor allem der Ansatz, den du beschrieben hast, ist schon sehr spannend.


    Herzlichst, Katla


    Horsehead

    Regie: Romain Basset, Drehbuch: Romain Basset & Karim Chériguène

    Frankreich 2014. Länge: 89 mins.


    Dass die Varianten von Füsslis „Nachtmahr“ ausgesprochen filmtauglich sind, hat schon Ken Russell in Gothic (1986) bewiesen. Basset widmet dieser Albtraumfigur nun einen ganzen Spielfilm.


    Eine junge Frau, Jessica, kehrt zur Beerdigung ihrer Großmutter ins Elternhaus zurück. Sofort nach ihrer Ankunft brechen alte Konflikte mit ihrer grausam-kalten Mutter auf, die auch ihr verständnisvoller Vater nicht auszugleichen vermag. Sie findet Indizien, dass ihre Großmutter Suizid begangen hat; illustrierte Tagebücher scheinen auf Paranoia und Wahnsinn hinzudeuten. Jessica versetzt sich mit Äther in luzide Träume, überzeugt, nur so ein dunkles Familiengeheimnis aufklären zu können. In dieser Traumwelt wird sie gejagt von dem „Kardinal“, einer männlichen Gestalt mit Pferdekopf, der gleichzeitig Richter und Henker zu sein scheint – nur weiß Jessica nicht, wessen sie sich schuldig gemacht haben könnte. Je mehr ihre Mutter versucht, sie vom Träumen abzuhalten, desto überzeugter ist Jessica, dass sie dem Kardinal entgegentreten muss …


    Durch die symbolhafte Bildsprache, die sadistische Mutter und einige kurze, aber deftige Splatterszenen erinnert Horsehead an Argento (v.a. Mother of Tears, Stendahl Syndrome), aber eben auch die dunkle Romantik und den Surrealismus (-> Leonora Carringtons stets wiederkehrendes Motiv einer bestrafenden, kalten Mutter und der menschlich agierenden Pferdefiguren). Und von Russells Gothic konnte ich mich auch nicht ganz lösen, denn die Hauptdarstellerin Lilly-Fleur Pointeaux hat Ähnlichkeit mit Natasha Richardsons Mary Shelley.


    Ich bin der Geschichte wirklich gern gefolgt, und habe nichtmal eine eindeutige Auflösung erwartet. Eigentlich wäre mir keine Erklärung lieber gewesen.

    Das Ende selbst hat mir gut gefallen, die Auflösung sehr viel weniger.


    Ein Plus sind die ruhige Erzählweise, die ästhetischen Bilder, eine durchaus gruselige Atmosphäre, und die hübschen practical effects (der Pferdekopf ist Pappmaché, und wirkt trotzdem einfach durch Kameraführung und Inszenierung). Das Minus ist, dass das Familiengeheimnis bzw. dessen Auflösung in überhaupt keinem zwingenden Zusammenhang zu den verschiedenen Traumsymbolen steht (außer der Bezeichnung „Kardinal“).


    Fazit: Lässt sich sehr gut anschauen, wenn man keine thematische Innovation erwartet.


    Wo man den Trailer findet, kann man z.Z. auch den gesamten Film sehen.

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    Das Cover ist wirklich super, Gratulation! [Nerdine] Und obwohl ich mit Tales of the Crypt nie richtig warm geworden bin, finde ich das Konzept 'Episoden mit Rahmenhandlung' immer eine tolle Idee.


    Wirklich keine Kritik, nur eine Anmerkung: Ich kaufe aus Geldgründen fast alle Bücher gebraucht, auch über online marketplace Anbieter / Antiquariate; und so gut wie immer englischsprachige Bücher. Seit kurzer Zeit ist mir aufgefallen, dass viele deutsche Ausgaben nicht nur englische Titel haben, sondern auch - wie hier das 'presents' - andere Infos in Englisch auf den Titel setzen. Inzwischen muss man wirklich gut gucken, will man nicht die falsche Version bestellen. (Und so dusselig stelle ich mich eigentlich nicht an :D) Ich hab aber wenig Lust, wegen einer simplen Buchbestellung so viel Zeit in Onlineshops zu verbringen.


    Und hier haben ja sogar noch die meisten der Geschichten englische TItel. Klar, wenn das Buch in einem Laden steht oder man vom Verlag direkt kauft, kann man das nicht verwechseln; und ich gehöre da sicher auch zu einer winzigen Minderheit unter den Käufern, wollte das nur mal zu bedenken geben. (Kann ja auch sein, dass jemand nichts Fremdsprachiges lesen will, und hier weiterclickt).


    Liebe Grüße und ganz viel Erfolg, auch mit den weiteren Bänden!

    :) Katla

    Ich hatte mal eine Idee über einzelne Persönlichkeiten nach und nach im Forum zu berichten . Ich habe mir aber nicht getraut aus Angst vor dem Desinteresse. Russische Sprache ist wohl von den meisten Forummitgliedern meilenweit entfernt.

    Zumindest ich finde das eine ganz tolle Idee - denke aber, es wäre sinnvoll, wenn es von den Autoren Übersetzungen ins Deutsche oder zumindest ins Englische gäbe. Sodass die unter uns, die kein Russisch können, trotzdem was davon hätten.


    Auch wenn ich die Sprache immer noch nicht gelernt habe, ist sie auch nicht so entfernt: ich lese ausgesprochen gern Phantastik aus Russland. Und Russische (auch Ukrainische) Metalbands machen die Hauptsache dessen aus, was ich so höre.


    Mach doch einen Themen-Thread damit auf, und guck, wie das läuft. Ich wär sehr gespannt.

    Liebe Grüße, Katla

    "Haas und Swinegel. Oder Zwei Wandergesellen". Das hört sich so ein bisschen nach bündischer Jugend, Wandervögel usw. an. Im Übrigen konnten ja viele Autoren martimer Stoffe und Abenteuergeschichten auf Erfahrungen in der (christlichen) Seefahrt zurückblicken: Jack London, Herman Melville, Ernst Löhndorff usw.

    Hallo Axel,


    ja, danach hab ich auch schon geschielt. Zunft und Wandergesellen wär auch spannend.


    Dann sind die Ausgaben vielleicht nicht so extrem unterschiedlich, danke für die Rückmeldung dazu. Nur diese 'ODER' / Fragezeichen-Passagen fehlen wohl tatsächlich bei mir.


    Oh, Löhndorff sagt mir nichts, das schaue ich mir mal an, Danke! Und William Hope Hodgson nicht zu vergessen - ein Seemann und Horrorautor, der allerdings das Meer hasste und in den stories für meinen Geschmack viel zu lange Anlaufzeiten hat, bevor irgendwas passiert (dann ist es durchaus passabel gruselig). Und Das Schiff von Stefán Máni ist ziemlich fies; quasi die satanische Seefahrt. Magischer Realismus + brutaler Thriller-Realismus, eines meiner Lieblingsbücher (ich stell das hier mal vor, wenn ich das Ende 100%ig durchschaut hab. ?(Máni hat auch auf Schiffen gejobbt.)


    Mammut - klasse, dass es dir auch gefällt. Axels Rezension hat ja einen kleinen Lesezirkel ausgelöst. [Nerdine]

    Eine schöne Idee, ich wünsche euch viel Glück damit! Untote Klassiker ist auch ein klasse Titel für eure Reihe.


    Und Ewers ist ein guter Auftakt, wenn ihr euch ein Profil schaffen wollt: eben weil er nicht an jeder Ecke verlegt wird, weil er ja offenbar extrem skurril und abenteuerlustig war, ein Künstler mit vielen Gegensätzen, das finde ich auf jeden Fall spannend. Den Autor hab ich auch schon ne Weile auf der Einkaufsliste. (War das nicht auch seine Frau, die so skurrile Bilder malte?)


    Mit dem Faschismus ist das offenbar differenzierter, als es erstmal klingt: Seine aktive Phase war in den 1920ern und den ersten Jahren der 30er. 1934 wurden alle Werke bis auf eines vom Markt genommen und ihm wurde Veröffentlichungsverbot erteilt. Als das auf sein jahrelanges Drängen später aufgehoben wurde, schrieb er eine (unveröffentlichte) Satire auf die NSDAP. Also, für mich ist das keine männliche Riefenstahl. Abgesehen davon ist es interessant, über Leute wie Ewers oder den durchgeknallten Otto Rahn zu lesen - Faschismus ist nicht ansteckend, und psychologisch finde ich das sehr spannend.


    Ab davon: Auch weniger 'kontroverse' Autoren sind hochspannend; und wenn ihr das noch hübsch aufmacht, verschiedene Preise für verschiedene Geldbeutel plant (sehr schön!), ist das doch super attraktiv. Mit heute wenig/nicht verlegten Phantastik-Klassikern habt ihr da vielleicht sogar eure Nische gefunden.

    Das kann ich noch nachreichen, dass der Autor die Erzählung in meiner Fassung "dem Fischkutter WA.141 gewidmet" hat (ohne nähere Angaben).

    Hallo nochmal,


    wie süß ist das denn?! Hatte ich vollkommen überblättert, danke!

    Ich hab das Boot nach 15 min Recherche gefunden: WA 141 hieß Magdalene, Rufzeichen MPCH, 12 m Länge über alles, 21,2 BRT, mit Hilfsmotor, gehörte dem Hochseefischer Karl Tettweiler und lag – zumindest Mitte der 30er Jahre, als dem Eigner einige 100 RM Schulden erlassen wurden – in Warnemünde. Es ist nicht auszuschließen, dass das Schiffchen heute noch in Fahrt ist, von den größeren Zweimastkuttern segeln noch viele rum (z.B. FN 121 Hansine, gebaut 1898), ich höre mich mal bei ein paar Museumshafen-Bekannten um. Vielleicht kannten sich ja Rossmann und der Besitzer der WA 141, und er durfte da zur Recherche mitsegeln …


    Ich sehe es wie du, dass die ganze Geschichte auch eine Art Nahtoderlebnis sein könnte. Solche Ambivalenzen mag ich, vor allem, wenn das am Ende nicht aufgelöst wird.


    Falls der abfotografierte Text die zweite Segelpassage circa in der Buchmitte ist (und ich glaube nicht, dass ich was übersehen hab), endet das Kapitel bei mir so:

    Dann beginnt das Kapitel ‚Im Süden‘. Die andere Textstelle, die du zitiert hast, ist bei mir identisch.


    Also Hybridwesen und Robbensex sind okay, aber ein ambivalentes Schiffsunglück geht ja mal gar nicht? :rolleyes: Es wär mal interessant zu wissen, wie der Autor zu dieser "Überarbeitung" stand. Mir scheint aber, dass es fast mehr Infos über den Fischkutter gibt, als über den Verfasser.


    Dank dir nochmal - immer schön, wenn alte Bücher ausgegraben werden, vor allem, wenn sie so skurril sind, wie dieses.

    Liebe Grüße,

    Katla


    Wer sich für maritime Lesestoffe begeistert und bereit ist, sich auf die experimentelle Machart des Buches einzulassen, sollte einen Versuch wagen.

    Jau, dachte ich, right down my alley!


    Hallo Axel,

    vielen Dank für die Buchvorstellung! Und eine Passage daraus einzustellen, war eine super Idee, es gibt bei antiquarischen Büchern ja selten die Möglichkeit, vor dem Kauf einen Auszug zu lesen.


    Ich hatte mir das Buch sofort bestellt und bin nun durch: Super schräg, wirklich mal was anderes, sowohl thematisch wie auch stilistisch. Klasse, wie alles so atemlos und holterkapolter erzählt wird – genau passend zu den skurrilen „Reisen“ des Protagonisten.


    Für mich liegt die Stärke des Buches in dem Realismus, der Detailverliebtheit und der Sinnlichkeit der Beschreibungen, wie Klas mit seinem Mensch/Robbenkörper durchs Meer taucht und sich von den Wellen mitreißen lässt; oder wie die Segel seines Schiffes Wind fangen, wie sich das Holz des Decks anfühlt etc. Der Autor weiß, wovon er schreibt; und ist mit Sicherheit schon mal selbst gesegelt, auch auf größeren Schiffen. Und auch wenn ich nicht alle seine Abenteuer gleichermaßen spannend fand, hätte ich wegen dieser Szenen gern 100 Seiten mehr gelesen.


    Die älteste preiswerte Ausgabe, die ich bei booklooker fand, war von 1937. Sie hat ein schönes Cover (erinnert mich an Alfred Kubin) und ist in Fraktur gedruckt, was ich wahnsinnig gern lese. Das Erscheinungsjahr war mir egal, denn nicht alle Bücher aus der Zeit sind profaschistisch: Vgl. Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens oder Adolf Spamer: Die Tätowierung in den deutschen Hafenstädten, das ja auch 1993 unverändert neu aufgelegt wurde.


    Der Klappentext hat mich aber hellhörig gemacht: „Das Buch ist vor etwa einem Jahrzehnt entstanden. Jetzt ist es umgearbeitet, und sein episch reiner voller Klang wird alle bannen, die ihn hören.“ *hust*

    Und ich glaube nicht, dass dein Textstück überhaupt in meinem Buch vorkommt. Wenn ich mich nicht täusche, müsste dies das zweite Mal sein, dass er einen kleineren Schoner segelt, es klingt, wie das Boot, das er menschenleer auf See findet. Oder?

    Bei mir sind auch keine Abschnitte mit Fragezeichen. (Diese Absätze aus deinem Ausschnitt lese ich übrigens als Aussagen eines unzuverlässigen Erzählers, der vielleicht auch selbst nicht immer ganz weiß, wie ihm geschieht – also mehr Stilmittel als inhaltliche Alternativen.)

    Also, warum die Nazis das mit seinen sexuellen Beziehungen zu Robben, Haien und einem polynesischen Mädchen geschluckt haben, ist mir schleierhaft …


    Werde mir wohl irgendwann mal eine andere Ausgabe zulegen müssen.