Beiträge von Cheddar Goblin

    Stimmt. In "GEIST" wird einiges diskriminiert. Tatsächlich sind die beiden Stimmen, mit denen der Protagonist zu kämpfen hat, auch keine charmanten Stimmen.

    Ich hatte da auch viel eher mit dem misogynen Frauenbild so meine Probleme... und dabei beziehe ich mich nicht auf die imperativen Stimmen, die der Protagonist ständig hört.

    Faszinierend düstere und elegante niederländische Horrorserie auf Netflix über eine geheime Studentenverbindung, die nicht nur klassischen Horror wie "Suspiria" channelt, sondern auch modernen á la Jordan Peele in einer kraftvollen Dekonstruktion des niederländischen Kolonialismus. (...) Die 8 halbstündigen Folgen lassen sich gut wie ein langer Film am Stück schauen.

    Danke für die Vorstellung, Pogopuschel. Habe nie von der Serie gehört, aber deine Kritik hört sich extrem interessant an. Bin großer "Suspiria"-Fan (Original und Remake) und Jordan Peele mag ich auch. Zudem spricht mich der geringe Umfang der Serie an. Werde heute Abend mal reinschauen...

    Das Buch habe ich gemocht, den Film jedoch nie gesehen. Ich fand den Trailer damals dermaßen abschreckend, dass ich augenblicklich jegliches Interesse an der Verfilmung verloren hatte.

    Für mich wurden dort einfach völlig falsche Prioritäten gesetzt und viel zu viel Wert auf Schock und Ekel gelegt. Besonders albern fand ich in diesem Zusammenhang, dass man gewisse Stellen verpixelt hatte, um jedem klar zu machen, wie "krass", "brutal" und "extrem" der Film doch ist.

    Dazu kamen dann noch diverse Interviews mit Fatih Akin, in denen er sich wie ein kleines Kind über die FSK 18-Freigabe gefreut hatte - Als wäre allein diese Alterseinstufung ein Qualitätsmerkmal.

    Alles eher befremdlich. (Ich bin aber eben auch keine zwölf mehr und die Zeiten in denen ich mir die Nächte mit ausgeleierten VHS-Kopien diverser indizierter Splatterfilme um die Ohren gehauen habe, sind lange vorbei.)

    Die Besetzung von Honka (sofern ich diese nach dem Trailer beurteilen kann) fand ich auch sehr unglücklich. Honkas Äußeres war zugegebenermaßen sehr "speziell", aber hier wurde der Schauspieler so dermaßen mit Maske zugeklatscht, als würde es sich um eine Rolle von Dieter Krebs bei "Sketchup" handeln. Ich konnte ihn jedenfalls keine Sekunde lang ernst nehmen.

    Und wenn ich mich nicht irre, ignoriert der Film doch auch fast völlig das Schicksal der reichen Reederei-Familie - Dabei war gerade dieser Handlungsstrang für die Aussage des Romans nicht gerade unbedeutend, um nicht zu sagen, geradezu essenziell.

    "Der Goldene Handschuh" wurde allgemein ja oft als die deutsche Version von "American Psycho" bezeichnet. Bei der Verfilmung scheint man jedoch genau den gegensätzlichen Ansatz des amerikanischen "Vorbilds" gewählt zu haben. Mary Harron hatte bei ihrem Film die extreme Gewalt der Vorlage damals fast völlig ausgeklammert, ohne dabei jedoch die Aussage von Bret Easton Ellis zu verwässern (ganz im Gegenteil!), während Akin sich anscheinend überwiegend auf die Gewalt fokussiert und dabei den ganzen Rest vernachlässigt hat. Schade.

    Ich könnte die schon kennen, aber eigenartigerweise ist grade dieses Video nicht "in Ihrem Land zu sehen". Komisch, denn ich schaue einiges auf der arte-Seite.

    Das ist natürlich doof. Ich finde diese bescheuerten Ländersperren generell ziemlich krampfig. Glücklicherweise landen Arte-Dokus aber meistens irgendwann auch noch auf Youtube.

    Die steinernen Götter kann ich empfehlen.

    Wusste gar nicht dass sie auch einen Sci-Fi-Roman geschrieben hat. Die Rezension hört sich aber absolut fantastisch an. Danke für den Link, lapismont! Bin echt froh diese Autorin entdeckt zu haben. Ich glaube, ich habe da noch viele tolle Bücher vor mir... "Die steinernen Götter" wird definitiv der nächste Kauf.

    Ich musste bei Atmosphäre und Handlung eher an Leonora Carrington denken.

    Bei Arte.tv gibt es momentan übrigens eine interessante Doku über die Künstlerinnen des Surrealismus. Dort wird u.a. auch Leonora Carrington thematisiert:


    "Muse, Modell und Geliebte – das waren Frauen besonders für die männlichen Surrealisten. Doch wie war der Blick der Künstlerinnen? Anhand von Leben und Werk der Surrealistinnen Lee Miller, Leonor Fini, Leonora Carrington, Claude Cahun und Meret Oppenheim erkundet die Doku die Suche nach weiblicher Identität im Surrealismus und spürt ihrer Rolle in Kunst und Gesellschaft nach."

    Inzwischen habe ich "Wounds: Six Stories from the Border of Hell" endlich auch mal gelesen - Und auch wenn ich zunächst ja etwas skeptisch war (siehe oben), hat mir die Sammlung am Ende dann doch ganz gut gefallen.


    Meine Highlights:

    "Atlas of Hell" beginnt als typische Gangsterstory, verwandelt sich aber relativ schnell in einen dämonischen Alptraum.

    "The Diabolist" hat anschließend fast schon etwas märchenhaftes und erinnert mich dezent an Neil Gaiman.

    "The Maw" ist hingegen so etwas wie die satanische Version von "Picknick am Wegesrand". Richtig gut!

    "The Visible Filth" kannte ich ja schon als Film, dennoch hat mich die Geschichte hier wieder bestens unterhalten.

    (Der Netflix-Film hält sich übrigens sehr genau an die Vorlage. Einzelne Dialoge wurden sogar gleich Wort für Wort übernommen. So eine werktreue Umsetzung ist man bei Literaturverfilmungen gar nicht mehr gewohnt.)


    Zudem mochte ich dass alle Gesichten im gleichen Universum spielen und Ballingrud so seinen eigenen, kleinen Teufels-Mythos entwirft. Stellenweise schafft er es dort auch ein paar beeindruckende und alptraumhafte Höllenbilder zu kreieren, die einem beim Lesen sofort an Hieronymus Bosch denken lassen. Und die Idee mit den "Höllen-Astronauten" fand ich auch gut.

    Bin jedenfalls nicht enttäuscht worden und hab mir gleich mal Ballingrud's erste Storysammlung "North American Lake Monsters" auf die Liste gesetzt.

    Jetzt, da die Syncro und das Thema bekannt ist, lechze ich nach den noch ausstehenden 25 Minuten... die werden bald geschaut.

    Ich ärgere mich ja richtig, dass ich mir nicht auch den limitierten Director's Cut vorbestellt habe. Inzwischen ist das Teil nämlich ausverkauft und wird im Netz nur noch völlig überteuert angeboten. Wollte die Tage mal schauen, ob ich vielleicht noch in einem Laden ein Exemplar abstauben kann.

    Der Cut soll übrigens nicht nur 25 Minuten länger, sondern teilweise auch ganz anders geschnitten sein. Bin mal gespannt was du zu berichten hast.

    Für viele dürfte wahrscheinlich schon die normale Kinofassung mit ihren zweieinhalb Stunden zu lang sein, aber ich hätte mir diesen Irrsinn noch ewig ansehen können...