Beiträge von Arkham Insider Axel

    Zitat

    Mary Shelleys „Der letzte Mensch“ ist ein düster glänzender Roman, aber kein leichter Lesestoff.

    Jahrzehnte nach der Bastei-Lübbe-Fassung (mit sehr schönen Collagen von Johann Peterka illustriert) gibt es seit kurzem Mary Shelleys Der letzte Mensch in einer neuen deutschen Übersetzung (von Irina Philippi, Reclam Verlag).


    Beitrag auf Deutschlandfunk: Mary Shelley: Der letzte Mensch. Die Pandemie aus der Vergangenheit

    Die Dreharbeiten gehen weiter und Sascha ist auf der Suche nach Folgendem:


    Kontakt: http://fragment1890.com/contact/

    In unserer neuen Folge gehen wir mit Arthur Conan Doyle an Bord eines Walfangschiffes, wo es einige Abenteuer zu erleben gibt. Ich dachte mir, dieses Thema könnte für den einen oder die andere hier von Interesse sein:

    Eine schöne Folge und natürlich eine gelungene Abwechslung in der bisherigen Biografie. Und: schön, dass Ihr Euch für 2021 wieder mehr Output vorgenommen habt!


    So, das wusste ich gar nicht, dass das mare-Buch den "Kapitän der Polestar" enthält (wird auf der Verlags-Webseite auch nicht explizit genannt). Die Story gefällt mir ja (trotz einiger Schwächen) gut, zumindest im Kontext der maritimen und polaren Phantastik.

    wer weiß heute schon noch, dass die damalige Ehefrau des Regisseurs Fritz Lang, Thea von Harbou, zu diesem und weiteren Filmen ihres hochgerühmten Mannes die Drehbücher verfasst hat ... und dass sie zuvor eine Reihe von Sammlungen "unheimlicher" Geschichten veröffentlicht hatte?

    Nun, ich denke schon, dass die Liebhaber älterer deutscher Phantastik sie auf dem Schirm haben. Harbou findet sich im Lexikon der Phantastischen Literatur und ich selbst erwähnte u. a. ihre Sammlung Die Masken des Todes. Sieben Geschichten in einer (1915) in einem Artikel im CLN (Der expressionistische Film).


    Streng genommen sind nur zwei der sieben Geschichten genuin phantastisch, was eine insgesamte Bewertung des Bandes eben auch wieder verkompliziert (wenn man auf diesen Begrifflichkeiten beharren möchte).

    Es gibt darin kaum "übernatürliche" Elemente, aber jede Menge bizarrer Plots, absonderlicher Charaktere, psychische Abartigkeiten und menschliche Grausamkeit in der Tradition der "Contes cruels". Ich denke, das sollte für Euch interessant sein ...

    Auf jeden Fall!

    Der Zwist mit Bloch schade, vor allem der Verweis das Dreßler mit ß geschrieben wird,

    da in diesem Buch selbst 3 mal so "Dressel" geschrieben wurde, etwa auf Seite 150!

    Wie gesagt: die Dangelsche "Kritik" ist selbst so fehlerhaft und unhaltbar, dass niemand sie ernst nehmen kann. Und das sage ich mit Bedauern, denn Kritik könnte, wenn sie richtig angebracht wird, wohltuend sein.


    Es ist ehrbar von allen, die freundliche Worte für das Buch finden und Projekte dieser Art sind eigentlich lobenswert. Aufgrund des unbeherrschten Nachworts – das ist ja jetzt schon deutlich – hat es aber seinen Hautgout weg. Schade drum.

    Ich merke mal wieder, wie wenig ich mit der Idee von einem 'Bösen' anfangen kann, weder in Bezug auf menschliche Täter noch auf Paranormales wie Satan, Dämonen oder die Hölle. Das 'Böse' ist eigentlich nur eine Kapitulation vor dem, was uns ängstigt

    Besten Dank für diese gelungene Vorstellung! Das Buch ist mir schon mal in die Hände gekommen, da ich ich aber nie wusste, ob es das rechte ist, um in den Lem-Kosmos einzusteigen, habe ich mich nicht weiter darum gekümmert. Deine Verortung hier im Forum sowie der angesprochene Grusel-Faktor sind natürlich schlagende Argumente für eine Lektüre.


    Zum Zitat: Das ist wohl eine der primären Problematiken der (unheimlichen) Phantastik, wahrscheinlich hier noch viel mehr als in der Science Fiction. Und bestimmt ließe sich das Forum in der Hinsicht zweiteilen: Das Böse – pro und contra. Hier geht es zur Abstimmung …


    Die Frage, die das Konzept des Bösen, das wir so sehr gewohnt sind mit einer christlichen Moral zu verbinden, hervorbringt, berührt ja noch einen anderen Punkt. Der hier im Forum sogar schon Streitpunkt war: nämlich, ob der Roman oder die kurze Form besser geeignet sind fürs Unheimliche. Mein Argument gegen den Roman ist häufig, dass er aufgrund der menschelnden Figurenentwürfe zu aufgebläht ist und mich alltägliche menschliche Probleme in der Literatur eher kalt lassen. Gerade damit aber manipulieren ja Autoren die Leserschaft: sie zeichnen Charaktere so, dass sie einem ans Herz wachsen oder als verabscheuungswürdig dastehen. Und danach richten wir dann unser literarisches Gerechtigkeitsempfinden, das ja doch, so meine Vermutung, maßgeblich vom Konzept gut/böse beeinflusst ist.


    Aber ich gerate auf Nebengleise. Wenn ich jedenfalls das hier lese:

    Der Roman hat weder Längen noch zu viel Action, weder deus ex-Momente noch unaufgelöste Nebenlinien. Und zudem ein grandioses Setting, das auch etwas für Liebhaber der Mountains of Madness sein sollte.

    So werte ich das als persönliche Empfehlung und würde mich nach einer erfolgreichen Lektüre wieder zu Wort melden (den Spoiler habe ich ernst- und wahrgenommen!).

    Es gibt Neuigkeiten von der Lovecraft-Film-Front, wie uns Regisseur Sascha Renninger mitteilt:


    Zitat

    Ich habe einen neuen Teaser-Trailer für meine dritte Lovecraft Adaption auf youtube hochgeladen. Der Film heißt HAUNTER FROM BEYOND, eine Adaptation der Geschichte “The Haunter of the Dark”, versetzt ins Jahr 2018 in Deutschland. Angestrebte Laufzeit ca 40 Minuten.


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    Dieser Film komplettiert Renningers Lovecraft-Trilogie, deren ersten beide Teile Shadow of the Unnamable (2011) und Fragment 1890 (2018) sehr wohlwollend aufgenommen wurden (völlig zu Recht).


    Hier gibt es z. Bsp. eine Besprechung auf Fantasyguide: Fragment 1890 (von Cronn)


    Außerdem wird für Haunter from Beyond noch ein Drehort gesucht:


    Zitat

    Eine stimmungsvolle Kirche, Aussenansicht und Innenansicht (können theoretisch unterschiedliche Kirchen dafür nutzen, wenn ähnlich). In der Handlung untersucht der Protagonist erst den Keller, dann das Kirchenschiff und final den Turm. Die Kirche sollte säkularisiert sein, zumindest die Innenansicht. Kann Graffitis drauf haben und innen umgebaut sein, das kann gut zum Drehbuch passen. Wichtig wäre Strom und mögliche schnelle Drehgenehmigung. Bundesland ist erstmal nebensächlich, (Nähe Nürnberg oder Nähe Berlin wären ideal).


    Im Laufe der Jahre erschienen dort etliche schöne Themen-Anthologien.

    Wobei man – ich sprach es ja schon an – gar nicht so auf Trennschärfe zwischen den Gattungen bedacht war. Ich möchte zwei weitere Anthologien aus dem Georg Müller Verlag erwähnen, die zwar nicht von Felix Schloemp herausgegeben wurden, aber in der von col.race genannten Tradition stehen:

    • Bongs, Rolf (Hrsg.): Das Buch der Abenteuer. Mit einem Vorwort von Paul Scheerbart u. Bildern von Adolf Uzarski. München 1913 (3. Auflage).
      In der hier versammelten Auswahl vermischt sich das Abenteuerliche und Exotische mühelos mit dem Phantastischen. Auch recht Grausames kommt vor: Hanns Heinze Ewers mit seinem "Spielkasten", oder Eugen Reichsfreiherr von Binder-Krieglstein mit "Tuan-fu-tscheng". Ansonsten die üblichen Verdächtigen: E. A. Poe, Karl Hans Strobl, H. G. Wells usw.
    • Bongs, Rolf (Hrsg.): Die Jagd auf Menschen. Eine Sammlung der spannendsten Detektivgeschichten. Mit einer Detektivgeschichte vom Sterne Uranus als Vorwort von Paul Scheerbart u. zehn Bildern von M. Schwarzer. München 1920 (7. bis 11. Tausend).
      Neben Klassikern wie Maurice Leblanc, Frédéric Boutet, Arthur Conan Doyle, E. A. Poe schlagen auch einige, heute vielleicht nicht mehr ganz so geläufige Namen auf: etwa Richard Harding Davis oder Carlo Dadone