Beiträge von Arkham Insider Axel

    Katla Vielleicht sollte ich doch eher zurückhaltend mit dem Begriff Folk Horror operieren. Deine Sichtweise ist nachvollziehbar, vor allem Folk Horror als dezidiert postmodernes Phänomen zu betrachten.


    Folkloristische Phantastik gab es indes schon früher – streng genommen ist es das, was mich seit einiger Zeit beschäftigt; und hier speziell diejenige Literatur, die vor, während und nach den Jahren 1933 bis 1945 entstand. Die darin ausgetragenen Konflikte sind i. d. R. nicht religiöser Natur, sondern finden eher zwischen Tradition und Moderne statt.


    Der von col.race eingeworfene Hans Watzlik ist ein gutes Beispiel. Einge seiner Geschichten sind recht klassische Legenden. Gleichzeitg hatte er ein Händchen für die Schilderung unheimlich beseelter Naturzustände; unterm Strich war er auch ein historischer Erzähler par excellence. Oder kennst du irgendwelche modernistischen Anflüge von ihm, col.race ?

    Dass Götz Kubitschek sich für Lange engagiert, war mir bekannt. Gerechterweise muss man auch sagen, dass Schwarze Weide ebenso in der von Walter Jens und Marcel Reich-Ranicki herausgegebenen Bibliothek des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde. Der Roman bedient gewisse – nur gewisse – Topoi der herrschenden Literatur seiner Zeit. In ästhetischer Hinsicht würde ich ihn nicht als linientreu einordnen. Es ist, wie gesagt und angesichts Langes Biographie, kein leichtes Thema. Ich bin weder auf dem Standpunkt, alles zu verdammen, was zwischen 1933 und 1945 erschien noch hänge ich bedingungslos der Idee der "inneren Immigration" an.

    Hättest du vielleicht jetzt schon eine Empfehlung aus deinen vergangenen lesemonaten für ein Stück deutschsprachigen Folk Horror(, das im besten Fall aber nicht nationalistisch trieft)?

    Meine aktuelle Lektüre kann wohl in dem Zusammenhang erwähnt werden. Es handelt sich, so heißt es, um einen der wohl bedeutendsten Romane der nicht emigrierten SchriftstellerInnen: Schwarze Weide von Horst Lange, zuerst erschienen 1937.


    Im Mittelpunkt steht ein Schüler, fast schon ein junger Mann, der die Ferien bei seinem Onkel in dem schlesischen Dorf Kaltwasser verbringt. Als Ortsfremder hat er ein feines Gespür für die hier herrschenden Beziehungen und Konflikte. Er wird Zeuge, wie der heimtückische Mord an einem ungeliebten Bauern und Gläubiger vorbereitet wird – und greift doch nicht ein, um die Tat zu verhindern. Cut. Kurzes Intermezzo in der Stadt. Der 2. Teil des Romans spielt 10 Jahre später. Der Protagonist kehrt zurück nach Kaltwasser. Vorgeblich um den Hof, den ihm ausgerechnet der Ermordete vererbte, zu veräußern. Doch sein eigentlicher Plan ist, die Mörder zu stellen – um sich selbst und einen zu Unrecht Verurteilten zu entlasten.


    "Schuld" ist eines der zentralen Motive des Romans, den ich aufgrund seines urwüchsigen Settings – dem bewusst das städtische Zwischenspiel gegenüber steht – als Vertreter einer folkloristischen Literatur einordnen würde. Die titelgebende "Schwarze Weide" ist ein Fluss, der mittels Hochwasser eine destruktive gleichsam reinigende Gewalt entwickelt. Überhaupt gewährt der Autor den Naturphänomen ein großes Mitspracherecht bei den Belangen der Menschen und entwirft ein ständiges Wechselspiel zwischen den Figuren und ihrer ländlichen Umwelt. Das geschieht ohne regelrecht phantastische Merkmale, ist aber so symbolträchtig, mystisch und bisweilen dämonisch aufgeladen, dass man wohl von einem magischen Realismus sprechen kann.


    Keine Nebenbei-Lektüre, denn Lange erhebt die minutiöse Einzelbeobachtung – quasi einen Hyper-Impressionismus – zum Prinzip. Dadurch ergibt sich eine deutliche Entschleunigung. Wer am Ball bleibt, wird mit eindrucksvollen Bildern und manch gelungener Metapher belohnt.

    Vielleicht kann hier das Gespräch mit dem britischen Historiker weiterhelfen, der Seiler zwar in Teilen zustimmt, die Sache aber dann doch etwas breiter anlegt und auch auf zumindest einen der von dir genannten Filme zu sprechen kommt.

    Richtig, dessen Sichtweise klärt die Gemengelage noch ein bisschen weiter auf. In puncto Arthur Machen widerspricht er Seiler ja sogar.

    Was meine Ansicht anbelangt: Ähnlich wie beim "Cosmic Horror" ist auch "Folk Horror" (oder "Pagan Horror", wie wir ihn weiland in Braunschweig durchlebten) eher eine besondere Form der Atmosphäre, die vielleicht gar nicht an phantastische Inhalte gebunden sein muss

    Stimmt, Horror muss nicht per se phantastisch sein. Und ein Film wie Wicker Man ist ja auch nicht phantastisch (und manche würden ihn noch nicht einmal als Horrorfilm sehen).


    Was deinen Third-Reich-Einwand anbelangt: Man hat sich beim Thema ganz offenbar auf ausländische Stoffe gestürzt. Ich sehe gerade in keinem der Beiträge Überlegungen zu "Folk Horror" aus deutschsprachigen Federn, wenn ich nichts übersehe.

    Meine schon länger gehegte Meinung ist, dass sich "die Forschung" – hier vertreten durch das Portal literaturkritik.de – nicht darüber bewusst ist und der Blick generell very british oder skandinavisch konzentriert ist. Dass in dem Podcast Argentinien ins Spiel kommt: das ist sicher interessant und spricht für die Internationalität des Phänomens.


    Was mich betrifft, so erscheint mir der Zugang zum deutschen Folk Horror (oder meinetwegen auch zur folkloristischen Phantastik) naheliegend und auch ertragreich. Ohne verdächtigt worden zu sein, sage ich, dass dieser Zugang kein nationales Bekenntnis o. ä. meinerseits darstellt.


    Tatsächlich überlege ich seit längerem, wie ich das Thema mal hier im Forum ansprechen könnte. Ich habe in den vergangenen Monaten einige Werke, die in Frage kämen und meine These unterstützen, gelesen. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat.

    Der neuerdings gebräuchliche Begriff "Folk Horror" trifft auch auf wesentliche Beiträge zur Phantastik aus der Zeit des 3. Reichs zu (die Themen und Motive sind allerdings schon in gewissen konservativen Strömungen der 20er und 30er Jahre hierzulande zu finden).


    Eine Beleuchtung des deutschen/deutschsprachigen Folk Horror jener Epoche hätte in meinen Augen nahegelegen. Doch wer liebt es schon, Blut-und-Boden-Literatur zu lesen: sozusagen die Kehrseite der Medaille.


    Vielleicht ist die Schwammigkeit des Begriffs ein weiteres Problem. In seinem Machen-Text schreibt Sascha Seiler:


    Zitat

    Während James allerdings noch tief verwurzelt in eher konventionelleren, tradierten Horror-Stoffen scheint, erschafft Machen mit seiner Grundthematik, dem Aufeinanderprallen einer vorchristlichen, voraufklärerischen Archaik und des modernen Menschen, ein neues Feld in der Literatur.

    Das hört sich so an, als sei diese Vorgehensweise die Grundlage des Folk Horror. Eine solche Definition klammert jedoch die bewusst historisch gehaltene Erzählung aus. Filme wie "Blood on Satan's Claw" oder "Witchfinder General" — jedenfalls Meilensteine des Genres — funktionieren ja narrativ gänzlich ohne dieses beschriebene Aufeinanderprallen: es findet hier nur in der Aufnahme durch das Publikum (moderne Menschen) statt. Diese Konfrontation wiederum ist kein Alleinstellungsmerkmal des Folk Horror, sondern trifft grundsätzlich auf die historische Erzählung (Roman, Film, Spiel usw.) zu.


    Was meinst du Nils bzw. was meinen andere?

    es hätte wer eine andere Ansicht zu der Sache verfassen und dort einreichen können.


    Und meine Angebot steht: Bitte gern eine "Verteidigung" der Bloch'schen Schriften für unser Zine schreiben.

    Es geht mir gar nicht um pro und contra. Meinen Eindruck zu der Bloch-Veröffentlichung habe ich hier im Forum – mit aller gewünschten Sachlichkeit und auch nicht frei von Kritik – mitgeteilt. Und auch andere, durchaus kritische Stimmen, haben sich zu Wort gemeldet:


    Privatdruck von Robert N. Bloch: Die klassische englische Geistergeschichte


    Es wird immer so getan, als gäbe es das eine oder das andere Lager: Bloch oder Dangel. Das ist Augenwischerei. Die Versuche von Lars Dangel, die Arbeit Blochs zu diskreditieren lassen sich anhand ihrer Veröffentlichungen nachhalten (nicht nur da: auch in seinen Verkaufsangeboten kann er es sich nicht verkneifen, die Sachen mit der Unterzeile "Bloch unbekannt" aufzuwerten). Von Blochs Seite aus ist mir keine "Kampfschrift" bekannt, die gegen Dangels Verdienste als Herausgeber o. ä. wettert.


    Also liebe Leute, tut nicht so, als fände hier eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe statt.

    Ich hoffe mal nicht, aber wenn ich eine so vernichtende Kritik ohne Vorwissen lese, würde ich das Buch sicher nicht kaufen.

    Mir reicht ja schon das Vorwissen, dass in der Ausgabe ein Dangel-Text enthalten ist – ein klarer Grund, sich das Heft nicht zuzulegen. Halte deine Umwelt sauber … das gilt natürlich ganz besonders für die eigene Bibliothek.

    Ich muss gestehen, dass mich schon - so sehr ich seine anderen Sachen schätze - die Reisen durch Raum und Zeit und astrophysikalische Komponente am Ende von Das Haus an der Grenze echt genervt haben.

    Das kann ich verstehen, denn es hemmt den Lauf der Geschichte und steht der Form des Romans schlecht zu Gesicht. Das ist die typische Unausgewogenheit WHHs, die sein Werk so ambivalent macht. Aber, wie so oft, ist es das Unbeholfene, das Fehlerhafte und Irritierende, das das Interesse an der Beschäftigung mit dem Autor weckt.

    Anreise und Heimkehr sind mehr oder weniger identisch, nehmen im Roman aber trotzdem den gleichen Raum ein. Diese Copy&Paste-Struktur muss man sich ernst mal trauen.

    Ja, das ist wirklich unglaublich und mir ging beim Lesen sogar der Gedanke "dreist!" durch den Kopf. Die Sogwirkung und das Gefühl des Einlullens kann ich nachvollziehen; in einem Aufsatz im Sargasso-Magazin wird das außerdem erwähnt … allerdings wirkt es auf mich uninspiriert und größtenteils einfallslos.

    Sie dient ihm primär auch nur zum Lustgewinn, muss ständig ihre Sandalen ausziehen, damit er stundenlang ihre Füße betrachten und küssen kann etc (!).

    Der Held ist definitiv ein Fußfetischist – das lässt sich nicht übersehen. Auch diese Sklavengeschichte … sehr übel. Sonderbarerweise bin ich in den Sargasso-Ausgaben bis jetzt noch über keinen Text gestolpert, der die Misogynie thematisiert.


    Ich habe grundsätzlich den Eindruck, die Forschung hat sich die Rosinen herausgepickt. In Sargasso Nr. 1 schreibt Emily Alder über "The Nightland as Sea-Scape" und in Ausgabe 3 setzt Brett Davidson die Pyramide mit Le Corbusiers Wohnmaschine in Beziehung ("Terminal Esen: The Last Redoubt and the Closure of History"). Ohne diese Aspekte von der Hand weisen zu wollen, machen sie im Gesamtverhältnis des Buchs nur einen kleinen Teil aus. Von einer literaturästhetischen Warte aus gesehen bietet der Roman so gut wie nichts – eben deshalb habe ich mich auch nicht davor gescheut, ihn als unlesbar zu bezeichnen. Lovecraft hat in Supernatural Horror in Literature das Dilemma treffend auf den Punkt gebracht.

    William Hope Hodgson: Das Nachtland (The Nightland)

    Broschur, 416 Seiten. Ins Deutsche übertragen von Annette von Charpentier

    Bastei-Verlag/Science Fiction Special. Bergisch Gladbach 1982



    Zitat

    Und einmal hörte ich fern in der Nacht einen Schrei, so dass mir klar wurde, in diesem Land waren Monster unterwegs und wanderten durch die Dunkelheit.

    Inhalt

    In einer fernen Zukunft ist die Sonne erloschen. Die letzten Menschen haben sich in einer gigantischen Metallpyramide verschanzt. Dort lässt es sich leben: Energie für Technik, Infrastruktur und Landwirtschaft liefert eine nutzbar gemachte Erdströmung. Diese Super-Power zieht auch einen Schutzkreis um die Pyramide, denn das Nachtland wird bevölkert von Monstern und psychischen Mächten, welche die Menschen vernichten wollen.

    Erzähler und Held der Geschichte ist ein junger Mann, der eines Tages einen telepathischen Hilferuf aus weiter Ferne vernimmt. Er stammt von einem Mädchen namens Naani, das zu der Einwohnerschaft einer weiteren Pyramide gehört. Der Erzähler macht sich auf, das unwirtliche Land zu durchqueren, um zu Naani zu gelangen. Bestialische Menschenwesen, Monsterhunde oder Riesenschnecken kreuzen seinen Weg. Es gelingt ihm, Naani zu retten und ihre Liebe zu gewinnen. Doch haben beide die Rechnung ohne die unsichtbaren Psycho-Kräfte gemacht, die das Nachtland machtvoll regieren …


    It works!

    Das Nachtland ist eine Mixtur aus Fantasy, Science Fiction und Horror-Elementen. Mit der eingearbeiteten Lovestory steht es in der Tradition jener klassischen Scientific Romances, in denen ein wagemutiger Held die in Not geratene Jungfrau befreit. Der Roman lebt von seinem merkwürdigen Schauplatz und den dort herrschenden Gesetzmäßigkeiten. Freilich standen WHH bei der Niederschrift schon eine Reihe utopischer und dystopischer Vorbilder zur Verfügung. Dank seiner funkelnden Imagination setzt er jedoch immer wieder eigene Glanzlichter: die Andeutung psychologischer Schrecken, im Gegensatz dazu die lustvolle Beschreibung körperlicher Entartungen sowie generell ein höchst suggestives Spiel mit unserer Wahrnehmung: Schreie und Gelächter in der Nacht, trampelnde Schritte im Dunkeln – zu wem gehören sie? Dazu die Anwesenheit böser Kräfte im Äther, unterschwellig, aber von entsetzlichem Ausmaß: it works!


    It sucks!

    Trotz dieser gelungenen Aspekte liegt denn aber doch die Lektüre des Romans schwer im Magen. Verantwortlich dafür sind WHHs gekünstelter Stil und eine erzählerische Langatmigkeit, die ihresgleichen sucht. Gewisse Szenen, Handlungsabläufe und Empfindungen werden endlos repetiert und laufen sich buchstäblich zu Tode. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Erzähler, also die Hauptfigur, als höchst zweifelhafter Charakter entpuppt. Falls seine Verliebtheit in Naani auch nur den geringsten Schluss auf WHHs eigenes Frauenbild zulässt – na dann, gute Nacht. Der Umgang des Helden mit der „Maid“ ist eine üble Mischung aus Männlichkeitswahn, Schwarzer Pädagogik und Sadismus. Um sie gefügig zu machen, setzt es auch schon mal Schläge. Aua, aua, aua; der Gesamteindruck des Romans steht eh schon auf wackligen Beinen – und gerät durch die Schilderung solch pubertärer Phantasien noch weiter ins Wanken.


    Fazit

    „Es gibt Bücher, die sehr lesenswürdig, aber nicht lesbar sind.“ Dieses Goethe-Zitat trifft auch auf Das Nachtland zu. Für die Rezeption des phantastischen Werks von WHH ist es unentbehrlich. Wer sich aber auf ein ausgemachtes Lesevergnügen freut, dürfte enttäuscht werden. Und wer es schafft, von der ersten bis zur letzten Seite dranzubleiben, darf sogar stolz auf sich sein. Zwar als letzter seiner Romane veröffentlicht, gibt es die Annahme, dass WHH Das Nachtland zuerst schrieb und es sich somit um ein Anfängerwerk handelt. Das würde vielleicht seine Unausgewogenheit erklären; eine Untugend, die WHH niemals ganz ablegen konnte, die aber hier doch extrem ins Auge fällt. Unterm Strich erweist sich Das Nachtland als bizarres und viel zu lang geratenes Buch, dessen interessante Gesamtkonzeption nicht über die genannten Schwachpunkte hinwegtrösten kann. Meine Empfehlung beschränkt sich daher auf: für Fans.

    Chapeau für Eure Schaffenskraft [Skl]

    Die reißt vor allem bei der guten Katla nie ab: Herzlichen Dank auch von mir an unsere treibende Kraft, die reibungslose Organisation und Kommunikation!


    Unser erstes Zusammentreffen fand bekanntlich hier im Forum statt, hat sich dann in die privaten Postfächer verlagert, von wo aus wir wiederum Kontakte zu den Autor*innen knüpften, die sich mit viel Elan auf das Thema einließen … und jetzt ist das Buch schon reif zur Vorstellung – das ist schön zu sehen.


    Ebenfalls erfüllend: das Buch steht durchaus im Zusammenhang mit entsprechenden Threads hier vor Ort. Ich denke vor allem an: Empfehlungen gesucht: Schiffe, Meer, das Grauen aus der Tiefe, das ewige Eis, etc. aber auch an Katlas tollen Beitrag Midsommernacht-Segeln & heidnische Traditionen ... mal ohne Menschenopfer

    Ich habe mich bei meiner Vorstellung sämtlicher Geschichten ja bewusst kurz gehalten

    Das hätte ich auch so gemacht. Anschließend kann man ja tiefer in die Geschichten eintauchen.


    Kommen wir zu The Searcher of the End-House, bei Festa als Unerwünschter Besuch übersetzt, in einer anderen, mir vorliegenden Fassung als Das schreiende Kind (Görden, M.: (Hrsg.): Die besten englischen Schauergeschichten. Bastei Lübbe 1982).

    eine ganz nette und atmosphärische Spukgeschichte, die aber etwas an ihrer hanebüchenen und unbefriedigenden Auflösung krankt.

    • D’accord! Der Gewinn der Story liegt für mich am ehesten in den bio-bibliografischen Implikationen. Dass der mündige Carnacki mit seiner Mutter ein Haus bewohnt, erinnert daran, dass WHH selbst – schon als junger Erwachsener – mit seiner Mutter (und Geschwistern) in häuslichen Verhältnissen in Borth/Wales wohnte (der Vater war da schon tot). Siehe dazu den Artikel von Mark Valentine in Sargasso Nr. 2.
    • Der Versuch, die Story sowohl mit einer natürlichen als auch unnatürlichen Erklärung zu beenden, ist immerhin interessant. Meist wird sich ja doch eindeutig für die eine oder andere Lösung entschieden. Das unerwartete Auftauchen das Captain Tobias und seiner Hammelkeule bringt etwas Humor in die Angelegenheit. Anscheinend ist es von diesem nicht weit zu Captain Gault. Ich habe dessen Stories nicht gelesen und kann mich nur auf die Charakterisierung von Mark Valentine in Sargasso Nr. 1 beziehen. Demnach ist Gault ein unternehmender, schlitzohriger Bursche, der immer irgendwelche Geschäfte am Laufen hat – Eigenschaften, die sich vielleicht auch unserem Captain Tobias attestieren lassen.