Beiträge von Longstride

    ein Problem, weil Eskapismus, mit dem man zwar seinen Spaß hat - ja, massenweise filme, serien usw. und entsprechende konsumenten - trotzdem scheint das nur irrelevanter zeitvertreib zu sein. und genau das ist schon die erwähnte nische

    Man wird wohl nur dort und mit dem respektiert, wo und womit man sich selbst respektiert, und die deutsche Fantastikszene hat sich vielleicht selbst in der Nische eingerichtet und dümpelt aller Meckerei zum Trotz ganz gerne dort herum.


    Für mich ist ein selbstbewusstes Genre-Schreiben und -Veröffentlichen Herz und Wurzel. Die Unterscheidung zwischen Genre und Nicht-Genre ist ohnehin halbseiden, weil jede Literatur einer oder mehreren Gattungen, also Genres angehört.


    Auch wenn man sich den Dauererfolg von zB Krimis anschaut, ist es wirklich nur zu einem Teil das Genre-Etikett an sich, das hinderlich ist. Vielmehr glaube ich, dass Fantastik als eben Fantastisches für die Mehrheit der Leser ein Problem darstellt.

    hier der Klappentext:

    "Was ist das mit der Ur, dass man glauben könnte, sie wälze sich ihren eigenen Strom aufwärts? Würde man es bemerken, wenn man sich rückwärts durch die Schichten der Zeit bewegte? An den Fluss zurückzukehren und in die Stadt Gotheim, bringt Tanja dem grausigen Ursprung ihres Traumas nahe, die Eisenkleid entrinnt den Fesseln der Schwerkraft, Rumors Fährte endet unter den Weiden, der Jeckel tanzt und jeder Versuch, die Ketten der Geschichte zu sprengen, scheint zum Scheitern veurteilt zu sein. Zuletzt holt sich das Meer alles zurück.


    Mit Rückkehr nach Gotheim vertieft Tobias Reckermann das Bild einer durch und durch dekadenten Stadt. Düsterer, eindringlicher und geheimnisvoller als der vorangegangene Band."

    Erlesene Literatur erfordert eine erlesene Leserschaft.


    Da ich diese Diskussion schon oft geführt habe und sie inzwischen als eher fruchtlos betrachte ... Es ist schon viel - und nach vergangenen Erfahrungen zu urteilen gar nicht selbstverständlich -, wenn Leute, die sich hierherum für solche Grenzgänger interessieren, auch finanzkräftig zulangen. Dann kann man so eine Ausgabe wie die oben vorgestellte mitunter sogar in Serie gehen lassen oder vielleicht noch eins draufsetzen ;)

    Sar-Sargoth Weird Fiction ist innerhalb der Fantastik eben noch dazu eine Art Bastard, den man höchstens noch wirksam mit HPL verbindet. und col.race das wird auch immer Nische bleiben. Interessant ist, zu sehen, wo überall diese Nische verläuft ;)


    Malermann ist ja zumindest schon übersetzt worden, Erik R. Andara:) Und bei genauem Hinsehen gibt es hier und da auch andere.


    Katla, gern - und danke Dir. Ein Erfolg ist es jetzt schon, wenigstens mir selbst eine Befriedigung, speziell wegen des Beitrags von Joel Lane. Den Erfolg habe ich auch gelernt, allein am Kreativen zu messen. In jeder anderen Hinsicht ...


    Whitetrain/Nighttrain macht sich diese Ausgabe jedenfalls vor allem selbst zum Geschenk.

    Also für einen echten Kleinverlag ist das allein wegen der Übersetzungskosten nichts. Mich persönlich würden auch exklusive Ausgaben nicht ansprechen. Ich sehe da kein Land, leider.

    Natürlich ist G2 der reine horror und weird ist es auch. es gibt eine rahmenerzählung, eine gaststory von jörg kleudgen, zwei storys im reprint aus meiner sammlung Rumors Fährte, die wesentliches aus der geschichte von gotheim erzählen, und mehr. Der band ist etwas unfangreicher als der erste und gibt einges an hintergrund preis. Wie im ersten buch vermischen sich zeiten, wobei die spanne hier insgesamt rund 1500 bis 2000 jahre umfasst. Der fokus liegt dabei aber auf den letzten 150 jahren seit gründung des kaiserreichs. Außerdem spinne ich gerade garn für einen folgeroman zusammen :)

    falls jemand gezielt Abschnitte aus Band 2 und 3 lesen möchte, würde ich noch noch mitgehen.


    Graham Harman (war doch nur ein n): Weird Realism - Lovecraft ans Philosophy, und vielleicht sein Speculative Realism - An Introduction

    Kenne ich bisher aber alles nur auszugsweise.