Beiträge von Williams

    Hallo Katla


    Danke für den Tipp und die ausführliche Darstellung.

    Grade habe ich mir den Trailer angeschaut und bin schwer beeindruckt. Sehr bildgewaltig.

    Ich werde ihn mir auf jeden Fall ansehen.


    Übrigens: Cronenbergs eXistenZ gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen.

    Aber wichtiger als alles ist das:

    Reggie Olivers Geschichte in Z21 ist absolut brillant.

    Ich freue mich, dass es sie jetzt auf deutsch gibt (habe sie im Original gelesen).

    Wo soll die Anthologie denn erschienen sein?

    Das Original, herausgegeben von S.T. Joshi, bei Dark Region Press 2018 und die deutsche Übersetzung bei epubli 2021. Auf deutsch heißt die Anthologie Unter dem Traumschleier.

    Ich suche das Reggie-Original übers Wochenende.

    Sagen wir: möglicherweise die Erste.

    Reggie war in "nightmare's realm".

    Ich glaube, dass die Anthologie übersetzt wurde, bin aber nicht mehr ganz sicher.

    Übrigens: wirklich total beeindruckendes Titelbild!

    Die Sammlung Prinzhorn lohnt sich allemal, sie zeigt Kunst psychisch kranker Menschen von früher und heute, klein aber fein.

    Danke für den Tipp mit Anima-l, just ab 17.12. werde ich für einige Tage in Heidelberg sein, da kann ich mir die Ausstellung anschauen.

    Meine (blinde) Vermutung: es ist dem Umstand geschuldet, dass der Autor nahezu alle Bücher - wie auch dieses - im SP herausgebracht hat. Sehr typische Probleme.


    Erstaunlich, dass es einen fremdsprachlichen Verlag fand.

    Ich habe zwar keine Erfahrung mit fremdsprachlichen SP-ern, aber viel mit fremdsprachigem Murks. Wenn ich Zeit habe, korrigiere ich das für die deutsche Fassung bei meinen eigenen Übersetzungen - aber ich werde den Übersetzer/die Übersetzerin hier dezidiert nicht kritisieren, und zwar aus drei Gründen, mit denen alle Übersetzer*innen zurechtkommen müssen: die oft nur bescheidene Bezahlung, den drängenden Abgabetermin und die allgemeine Erschöpfung, die irgendwann einsetzt, wenn man ein eher bescheidenes Werkchen schon viele Tage und Wochen in gutes Deutsch gebracht hat und der Rest des Originalwerks einfach nicht besser wird. Billy Wilders Bemerkung über das, was man für einen guten Film braucht, gilt auch für Übersetzungen: Ein gutes Buch, ein gutes Buch, ein gutes Buch. (Hier natürlich gemeint: Originalwerk.)

    vielleicht zum Verständnis, warum ich mich einen Hauch in Rage geredet habe:

    Ich bin selbst Literaturübersetzer, mache viel für random house, irgendwo muss die Kohle ja herkommen. Übersetzerhonorare sind so lächerlich, dass die bei Grossverlagen kein eigener Budgetposten sind, sondern aus der Portokasse finanziert werden, Gewinntantiemen ab dem 8.001 verkauften Exemplar in minimalistischer Höhe von 0,3 Cent.

    Verdi und der VdÜ kämpfen seit Jahren dagegen an, was die Großen nicht im mindesten beeindruckt.

    Da lob ich mir die Klein- und Kleinstverlage, meine wahren Helden.

    Zagava z.B. bringt die allermeisten Bücher in drei Varianten, so dass sich jeder was leisten kann. Aber so ein Verlag lebt eben AUCH von Sammlern, die Geld bringen. Ob es denen jetzt um die Inhalte geht, so what.

    Lasst uns doch nicht auf den kleinen rumhacken, die irgendwie zu überleben versuchen - und es oft genug nicht schaffen. Es ist doch zum heulen in dieser durchkommerzialisierten Welt...

    So, Schluss.

    Es tut mir sehr leid, dass der thread jetzt echt aus dem Ruder gelaufen ist.

    Vielleicht heben wir alle mal ein Bierchen auf die Verlage, die uns hier Freude machen [Skl]

    Zitat

    Katla: Ich brauche für eine Seite, etc.

    Danke. Danke. Und nochmals danke. Wenn ich nicht Williams wäre, der stets konzilliant und diskret ist, würde ich vorschlagen, Katlas Worte in einen Backstein zu ritzen und jedem um die Ohren zu hauen, der meint, mit dem qualitätsvollen Übersetzen sei es nichts. Aber wie gesagt, ich bin ja nur Williams und würde nie auf eine so schreckliche Idee mit einem Backstein kommen.

    Hallo Felix und alle


    Hier mein Leseeindruck zu Hellbound.


    Zunächst drücke ich Tobias die Daumen wegen der Nominierung der Anthologie für den Vincent-Preis. Hoffentlich bekommt er ihn! Der Preis wäre hochverdient.


    Zu den Geschichten:


    Zu Martin Ruf kann ich naheliegender Weise nichts sagen, da hier eine gewisse Identität besteht. [TrT2]


    Zu Louis Marvick nur so viel: Im Hintergrund der Geschichte steht die Musiknovelle der Deutschen Romantik, über die ich, im Bezug auf LM, gerade einen längeren Essay schreibe, der im Frühjahr 2025 erscheinen soll.


    Drei Geschichten habe ich nicht verstanden oder sie sind mir so fern, dass es unfair wäre, wollte ich mich dazu äußern. Ich brauche hoffentlich nicht zu betonen, dass dies kein Werturteil, sondern vielmehr ein Urteil über meine eigenen Grenzen ist.


    Verstanden hingegen habe ich Eriks Geschichte. Am meisten haben mir der sorgfältige Aufbau und die Parallele im Leben der Hauptfiguren gefallen, die vielleicht doch nur eine halbe Parallele ist. Das Mittel, die Ereignisse gewissermaßen nur bis zur vorletzten Sekunde der Geschichte zu erzählen und die allerletzte Sekunde unerzählt zu lassen, sollte man besonders vorsichtig einsetzen. Aber hier funktioniert es sehr gut.


    Inas Geschichte entfaltet anhand des expliziten Portraits der Titelfigur und des impliziten Portraits des Erzählers eine brillante Studie der Ambiguität, in der alles stimmt - vom größten Handlungsbogen bis ins kleinste Detail. Das alles ist sehr spannend erzählt, hat lebendige Schilderungen der Schauplätze und ist ganz außerordentlich gelungen.


    In Silkes Geschichte finde ich drei Dinge, die mir gut gefallen haben:

    Sie ist sehr sinnenhaft erzählt und deshalb höchst anschaulich; sie ist von großer sprachlicher Sorgfalt; und die phantastischen Aspekte sind sehr dezent eingesetzt. Genau so, finde ich, sollte eine Erzählung geschrieben sein.


    Vielen Dank noch einmal an Tobias für diese schöne Anthologie und an alle Co-Autoren und Co-Autorinnen für ihr großes Engagement und ihre Ideen (unabhängig davon, wie nahe oder wie fern sie mir sind). [Skl]


    Wir alle wissen, dass Tobias nichts mehr machen möchte, aber vielleicht findet sich einmal wieder eine Gelegenheit, in ähnlicher Form zusammenzukommen. :thumbup:

    Hallo alle zusammen

    1. Katla hat vollkommen Recht.

    2. So richtig killermässig wird es, wenn man das Idiom als Idiom übersetzen und gleichzeitig das fremdsprachige Bild beibehalten muss, weil das Original später genau auf das Bild Bezug nimmt.

    3. Vielleicht schaffe ich es endlich, mir meinen Kurzessay zum übersetzen von Gedichten wieder vorzunehmen und zu Ende zu schreiben. Das soll keine Drohung sein.....

    (Es ist hoffentlich klar, dass ich selbst Literaturübersetzer bin.)

    Gestern Abend in den Nachrichten wurde auf eine neue Ausstellung hingewiesen und auf der Homepage der Kunsthalle klingt sie auch interessant:

    Leandro Erlich "Schwerelos", argentinischer Künstler, macht Installationen, ab sofort bis Juli 2025 in der Kunsthalle Wolfsburg.

    Er spielt wohl mit unseren Sinneswahrnehmungen und -täuschungen, man kann eine Rakete betreten und die Dimensionen verwirren sich; ein Haus, das in der Luft hängt, eine Wolke in einer Vitrine.

    Ich wohne in Südbaden, nicht grade um die Ecke von Wolfsburg und werde es vermutlich nicht schaffen, hinzukommen, aber wer die Gelegenheit hat, könnte das evtl. tun.

    Ist das eigentlich o.k., von einer Ausstellung zu erzählen, von der man nur gehört hat oder soll man hier nur von Ausstellungen berichten, die man selbst erlebt hat?

    Hallo zusammen

    Ich bin neu hier und mache vermutlich einiges falsch, sagt es mir dann einfach.

    Ich hab auch schon über ein Buch geschrieben, was ich grade lese, ist aber nicht bei "was ich grade lese" gelandet, sondern auf meiner Pinnwand. Muss ichmal noch schauen, ob ich das umsetzen kann.

    Zu Giger (einer meiner Helden!):

    Ich war grade in Gruyeres in der Westschweiz im Giger-Museum und in der Giger-Bar. Beides absolut eine Reise wert. Schweiz halt irre teuer, aber in dem Fall lohnt es sich.

    Das Museum hat auch einen kleinen Shop mit Büchern, die man sonst nirgends bekommt.

    Und auch der Ort selbst hat was mystisches, auf einem Berg, mittelalterlich, überschaubar (jedenfalls wenn die Touribusse abends wieder weg sind).