Beiträge von Felix

    Danke für die schöne Vorstellung. "Das Gesetz des Atum" habe ich schon länger im Regal stehen, allerdings noch ungelesen.

    Bei den Sindbad-Büchern erschien auch die bis heute einzige deutschsprachige Ausgabe von Maurice Renards Orlacs Hände. Die literarische Vorlage von einem der großen Stummfilmklassiker und bis heute immer wieder verarbeiteter Stoff. Warum der Roman nie mehr neu aufgelegt wurde, ist mir ein Rästel...

    Ich habe vor ungefähr zwei Jahren überlegt, ob ich "Orlacs Hände" dem Blitz Verlag als neuen Band für die Meisterwerke-Reihe vorschlagen sollte. Die Handlungszusammenfassungen, auf die ich zufällig stieß, lasen sich mehr als interessant. Die Lektüre war dann aber leider sehr ernüchternd. Es mag an der deutschen Übersetzung liegen, aber der Erzählweise (nicht dem Inhalt) ist meines erachtens die Zeit leider nicht gut bekommen. "Orlacs Hände bleibt ohne Frage ein Klassiker, wobei für diesen Status vermutlich der Stummfilm auch einiges beigetragen haben dürfte, für heutige Leserinnen und Leser erscheint der Roman mir aber zu wenig herzugeben, als dass sich aus meiner Sicht der Aufwand einer Neuauflage gelohnt hätte. Zumal er ja für Interessierte auch gar nicht so schwer antiquarisch zu bekommen ist.

    Flucht durch den Weltenriss

    Veronika Bicker

    Paperback, 262 Seiten

    Wurdack Verlag


    Klappentext:

    Zitat

    Niano Colovar ist Gardist im Dienst des Weltenrats, dessen normaler Job es ist, sogenannte Wanderer, die zwischen den Welten hin- und herwechseln, unter Kontrolle zu halten.

    Doch dann wird er auf die Jagd nach Madrey geschickt, einer gesuchten Mörderin. Vor Jahren soll sie ihren Mentor Leone auf brutalste Weise umgebracht und sich in eine der vielen Parallelwelten abgesetzt haben. Niano folgt ihrer Spur und ist felsenfest entschlossen, sie vor Gericht zu bringen.

    Als Niano ihr Versteck endlich aufspürt, ist Madrey bereits ausgeflogen, und eine Verfolgungsjagd durch mehrere Welten beginnt. Dabei wird Niano schnell klar: Die junge Frau flieht nicht nur vor ihm, sie scheint selbst auf der Suche zu sein – auf der Suche nach einem Mörder …

    Nach und nach wird Niano bewusst, dass längst nicht alles so einfach ist, wie es der Weltenrat darstellt – und dass es Leone war, der vielleicht alle Welten in tödliche Gefahr gebracht hat.

    http://wurdackverlag.de/produk…rch-den-weltenriss-ebook/


    Gelesen habe ich das eBook, das leider nach jedem Absatz eine unnötige Leerzeile aufweist, ansonsten aber sauber erstellt ist. Den Klappentext hatte ich zuvor nur überflogen, das Cover fand ich eher semi optimal (und es repräsentiert auch eher schlecht als recht den Inhalt des Romans), aber ich hatte einfach mal wieder Lust auf ein Buch aus dem Wurdack Verlag. Außerdem, auch das muss angemerkt sein, finde ich die typographische Gestaltung des Buchtitels einfach toll!


    Die Geschichte ist mit hohem Tempo, spannend und wendungsreich erzählt. Statt auf lange einführende Texte oder eine Erklärung des Weltenbaus zu setzen, wirft Bicker Leserinnen und Leser unvermittelt in die Geschichte hinein und entfaltet erst nach und nach ein phantastisches Fantasy-Panorama, in dem es zwar Magie und Drachen gibt, das ansonsten aber so gar nichts mit der typischen Fantasy in der Tradition Tolkiens gemeinsam hat. Erzählt wird in zwei Handlungssträngen. In der Gegenwart und dritten Person folgt man Niano auf seiner Jagd nach Madrey, deren jüngerem Ich ein zweiter Handlungsstrang in der ersten Person gewidmet ist. Während Nianos Geschichte eher eine rasante Reise durch verschiedene Welten darstellt, die in einer etwas schwächeren Drachen-Episode gipfelt, ist die Erzählung aus Madreys Vergangenheit auf ihr Seelenleben als junge Frau ausgerichtet. Ebenso einfühlsam wie schonungslos berichtet der Roman davon, wie Madreys immer weiter in eine Abhängigkeit zu ihrem Mentor gerät. Dieser Teil des Romans, auf den ich aus Spoiler-Gründen nicht weiter eingehen möchte, weist zwischenzeitlich eine emotionale Kraft und psychologische Tiefe auf, wie sie in der deutschsprachigen Phantastik nur selten anzutreffen ist. Das hat mich wirklich begeistert.


    Insgesamt ist „Flucht durch den Weltenriss“ ein wirklich empfehlenswerter, ebenso phantasievoller wie rasanter Fantasy-Roman. Hoffentlich wird er nicht zur Reihe ausgewalzt, denn er ist genau so gut, wie er jetzt ist. Ebenso hoffe ich aber, dass Veronika Bicker weitere so phantastische Romane schreiben wird.

    Udolphos’s Geheimnisse

    Ann Radcliffe


    Klappentext der Golkonda-Ausgabe

    Zitat

    Emilie St. Aubert ist das einzige Kind einer adeligen Familie, die zurückgezogen auf ihren kleinen Ländereien lebt. Nachdem sie mehrere Schicksalsschläge erlitten hat, sieht sich die feinsinnige junge Frau gezwungen, zu einer Tante zu ziehen, mit der sie nur wenig verbindet. Als sie sich weigert, nur um des Geldes willen eine Ehe mit einem Grafen einzugehen, wird sie auf das abgelegene Schloss Udolpho verschleppt. Mysteriöse Vorfälle drohen sie in den Wahnsinn zu treiben, und nur der Gedanke an ihren Geliebten Valancourt hält sie bei Verstand. Doch auch dieser hütet ein finsteres Geheimnis – Emilies Schicksal scheint unter einem dunklen Stern zu stehen …


    Der große Klassiker der Schauerromantik nach weit über 200 Jahren erstmals wieder auf Deutsch: 1795, nur ein Jahr nach der Originalausgabe »The Mysteries of Udolpho«, erschien die herausragende Übersetzung aus der Feder von Meta Forkel-Liebeskind. Sie wird hier, wie die Vorlage in vier Bänden, neu herausgegeben, und zwar in sorgfältigem, möglichst zeichengetreuem Neusatz.


    https://golkonda-verlag.de/pro…ffe-udolphos-geheimnisse/


    Ich wollte schon lange einen Roman von Ann Radcliffe lesen und damit für mich eine Lektüre-Lücke schließen. Ihr „Italiäner“ steht schon seit länger Zeit ungelesen in meinem Regal, doch bin ich nie dazu gekommen, ihn anzufangen. Da ich nun seit Anfang des Jahres notgedrungen vor allem eBooks lese, habe ich mir die eigentlich in vier Bänden erschienene – und damit in der gedruckten Variante doch recht teure – Neuausgabe von Udolphos’s Geheimnisse als kostengünstigeren eBook-Sammelband zugelegt.


    Wie es der Klappentext ankündigt, ist diese Neuausgabe zeichengetreu zur ersten Ausgabe der Übersetzung von 1795. Da war der Duden und die Vereinheitlichung der Rechtschreibung noch fern. Wer bei allem, was von den gegenwärtigen amtlichen Rechtschreibregeln abweicht, unruhig wird und den Rotstift zückt, sollte wohl eher nicht zugreifen. Für mich hat diese Entscheidung aber viel zum nostalgischen Charme des Buches beigetragen, zumal die Übersetzung trotz des Alters sehr flüssig und angenehm zu lesen ist.


    Der erste Band der Golkonda-Neuausgabe und somit auch der eBook-Sammelband wird mit einem informativen Vorwort von Alexander Pechmannzu der Autorin, ihrem Werk, dessen Einfluss auf die Gothic Novel und die dunkle Phantastik eingeleitet. Genau so sollte es sein!


    Die Gothic Novel selbst ist nicht nur erstaunlich lang, sondern auch langwierig. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Schicksal der jungen Emilie, ihr lieben, bangen und sorgen. Mag es in der Schauerromantik vielleicht ein Stück der literarischen Emanzipation dargestellt haben, eine weibliche Figur zur Hauptfigur und Heldin eines solchen Romans zu machen, ist Emilie – wenigstens für mich – aus heutiger Perspektive streckenweise nur schwer zu ertragen. Zu sehr ist sie um Sittsamkeit und Reinheit bemüht, zu passiv lässt sie über weite Strecken alles Unheil, das ihr widerfährt, geschehen, zu stark ist sie und macht sie sich von männlichen Figuren abhängig. Die wenigen Momente, in denen sie selbst aktiv wird, erscheinen dabei schon als Akt des umfassenden Aufbegehrens. Aber zum Glück gibt es sie und sie sind nicht unbedeutend für die Handlung. Und ebenfalls zum Glück gibt es eine ganze Reihe schurkenhafter, eingebildeter, missgünstiger oder aus anderen Gründen interessanterer Figuren, die verhindern, dass der Roman zu einem überbordend moralisierenden Werk gerät.


    Emilie zeichnet sich zudem durch eine enorm hohe Empfindsamkeit aus. Auch dies ist manchmal schwer auszuhalten, ist aber der zentrale Schlüssel zu Gothic Fiction. Ereignisse, die für Emilie unerklärlich bleiben, werden nämlich durch ihre Empfindsamkeit als schauerhafte Phantasmen gedeutet. Dass sich dahinter kein Spuk verbirgt, wird, wenn überhaupt, erst einige Seiten später aufgeklärt. Diese Technik, in einem realistischen Szenario die Phantastik heraufzubeschwören, habe ich selten so gelungen umgesetzt gesehen, und hier liegt auch für mich der große Reiz des Romans verborgen. Denn zwischen düsterer Vorahnung, schaurigen Ruinen, geheimnisvollen Klängen und nächtlichen Sinnestäuschungen gelingt Radcliffe immer wieder eine wohlig mysteriöse bis schaurige Atmosphäre – natürlich weit entfernt von heutigen Horrorschockern.


    Ansonsten geht es in dem verschwenderischen Roman viel um Liebesdünkel (mit endlos retardierenden Dialogen), um Reisen durch Frankreich und Italien samt umfassenden Lanschaftsbeschreibungen, moralische Verwerfungen, verlassene, verfallende Schlösser und Burgen u.v.a.m. Meine Oma hätte „Udolphos’s Geheimnisse“ einen echten Schinken genannt, zurecht. Trotzdem bin ich froh, diese Lücke für mich geschlossen zu haben.

    Ah, das ist ein sehr einfach gehaltenes Faksimile. Ich habe ein paar Bücher von diesem Print on Demand-Unternehmen, das ich ungerne Verlag nennen möchte. Papier und Bindung sind gut, ansonsten kommt es eben auf den Scan der Vorlage an, denn es gibt keine wie auch immer gerartete redaktionelle Arbeit. Deshalb ist es wie ein Glücksspiel, manches ist wunderbar lesbar, anderes verwischt einfach bis zur Unlesbarkeit. Die Titel der Bücher werden ofenbar mit einer Schrifterkennungssoftware erstellt, ohne dass nochmal jemand drüberschaut. Das erzeugt dann ziemliche Stilblüten und macht die Bücher über Suchmaschinen unauffindbar.

    Ich hab es auch gerade ausgepackt. Was für eine toll aufgemachte Neuausgabe! Ein schön gestaltetes Hardcover im Design der KOVD-Bücher, ein Schuber im Goblin-Press-Layout und dann dieser Brief, der in Büdingen wohl zu lange im Hochwasser gelegen hat. Die Idee, das Papier dafür tatsächlich anzufeuchten, um es wieder trocknen zu lassen, muss ein großer Spaß gewesen sein, allein die Umsetzung für die gesamte Auflage aber eine Menge Arbeit.

    Ich eröffne mal einen weiteren Thread, damit wir hier über Haggards "Sie" reden können und dort andere Lost World, Lost Race-Romane zusammentragen und ggf. kommentieren können. Dann bleibt die Diskussion übersichtlicher.

    Das hört sich doch gut an! Beschäftigst du dich in deiner Geschichte denn mit dem Thema "Lost Race" oder "Lost World"? Und war das der Grund, dass du dieses Buch ausgewählt hast? Ich habe es schon länger im Regal stehen und war froh, dass nun ein Anlass bestand, es endlich auch einmal zu lesen.

    Nein, die Geschichte geht in eine ganz andere Richtung, und eigentlich wollte ich diesen Platz einem (vorgeblichen) archäologischen Fund aus den südamerikanischen Hochkulturen widmen. Aber als ich bei den Recherchen schnell merkte, dass dieser Fund doch nicht so existierte wie in meiner Erinnerung und es sowieso phantastischer werden musste, um diese Lücke zu füllen, kam mir Kôr gerade recht. Mehr möchte ich dazu erstmal nicht sagen, zumal die Geschichte nicht fertig ist und sich in den Korrekturduchläufen noch viel ändern kann.


    Abgeneigt bin ich ganz und gar nicht, etwas in die Richtung "Lost World" zu schreiben; lost Race vermutlich eher nicht, ist aber nicht ausgeschlossen. Ein knappes Konzept liegt schon länger in der Schublade, ist aber weder ausgereift, noch steht es auf der Liste.


    Unabhängig davon hatte ich mir eigentlich eine kleine "Lost World"-Lesereihe hatte für das letzte Jahr zusammengelegt, die ich aber aus irgendwelchen Gründen immer weiter hinausschob und für die mir gerade leider die Zeit fehlt. Wird aber nachgeholt, sobald ich das Gefühl habe, mal zügig mehrere Romane hintereinander weglesen zu können. Wenn du hier einen Tipp hast, abseits von Doyle natrlich, dann gerne her damit (aber vielleicht in einem eigenen Thread dafür).


    Mir "Sie" vorzunehmen, war eher Zufall. Ich suchte einen relativ kurzen und damit für mich aktuell schaffbaren kurzen Klassiker der Phantastik, den ich noch nicht kannte und auch nicht als gedrucktes Buch besitze. Auf der Suche danach habe ich mich dann eher zufällig an Haggards Werk erinnert und einfach blind die Gelegenheit genutzt.

    Axel, vielen Dank für deinen Beitrag. Dadurch hast du es tatsächlich geschafft, mir nach meinem negativen Leseeindruck interessante Seiten des Werkes aufzuzueigen. Gerade in deinen Ausführungen zu "Totenkult und Wiedergeburt" berücksichtigst du Aspekte, die ich bisher nicht so klar gesehen und entsprechend auch nicht in meinen obigen Leseeindruck mit aufgenommen habe. Die von dir genannten Aspekte gehen ja auch einher mit der räumlichen Anordnung der Ereignisse: Es gibt ja nicht nur den Weg aus dem zivilisierten Europa durch das wilde Afrika zu den letzten lebendigen Überresten der Hochkultur, sondern gerade ab dem Zeitpunkt, an dem der Seereise betreten wird, scheint die Räumlichkeit ähnlich einer Zielscheibe eher ringförmig angelegt zu sein: Das Meer liegt um den Kontinent, der umschließt die Sumpflandschaft, die umschließt den Lebensraum der Stämme ... Erst im Zentrum liegt das kulturelle/okkulte/mythische Zentrum, in dem ewiger Tod und ewiges Leben zusammenfallen.


    Auf alle Falle hat das Lesen und die Diskussion hier dazu geführt, dass die Lektüre bei mir nachgewirkt hat und die antike Stadt Kôr eine kleinen Platz in der Geschichte, an der ich aktuell schreibe, erhalten hat.


    Was ich noch interessieren würde, wie würdest du das Buch in Haggards Werk einordnen? Ist es eher typisch/ungewöhnlich und geht es deiner Meinung nach zu seinen besseren oder schlechteren Romanen?


    Edit: Tippfehler.

    Wie ich gerade über einen Newsletter erfahrne habe, organisieren Joela Jacobs und Nike Thurn zum 100. Todestag von Oskar Panizzaeine digitale Vortragsreihe geben. Weil das Porgramm nicht uninteressant klingt, setze ich es hier mal komplett rein. mehr Informationen gibt es auf der Website: https://panizza.arizona.edu/

    Zitat
    „Entweder müßte ihm ein Scheiterhaufen oder ein Denkmal errichtet werden“
    Theodor Fontane

    Oskar Panizza (1853-1921) war einer der kontroversesten Autoren seiner Generation. Bereits zu seinen Lebzeiten ebenso bewundert wie umkämpft – international steckbrieflich gesucht, zensiert, angeklagt und inhaftiert –, provozierten seine Texte über seinen Tod hinaus: Nachlassverwalter verschlossen sie vor der Öffentlichkeit, Nationalsozialisten instrumentalisierten sie, Gerichte verboten sie, teils bis in die 1990er Jahre hinein. Die breite öffentliche Anerkennung, die prominente Fürsprecher wie Kurt Tucholsky, Karl Kraus und Lion Feuchtwanger, Walter Benjamin, George Grosz und Heiner Müller prophezeiten oder forderten, blieb jedoch aus. Stattdessen verstellt seine scharfzüngige Kritik an Kirche, Staat und Gesellschaft oft bis heute den Blick auf das ästhetische Potential seines Werks, das auch 100 Jahre später nichts an Relevanz und Diskussionsbedarf eingebüßt hat. Die digitale Ringvorlesung samt Begleitprogramm mit Beiträgen von internationalen Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Künstler*innen präsentiert neue Blicke auf Panizzas kontroverse „Klassiker“ – wie Das Liebeskonzil oder Ein scandalöser Fall – und rückt bislang kaum beachtete Texte in den Fokus.


    PROGRAMM

    15. April 2021, 18:30 Uhr MESZ

    Wir haben die feinsten Narren!” Genie und Irrsinn bei Oskar

    • PD Dr. Thomas Röske, Oskar Panizzas späte Zeichnungen aus der „Irrenanstalt“
    • Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Das rothe Haus von Oskar Panizza: Ambivalenzen zur „Irrenanstalt”
    • Moderation: Dr. Nike Thurn


    29. April 2021, 18:30 Uhr MESZ

    Das Bild machte Halt.” Medien und Figürlichkeit bei Oskar Panizza

    • Dr. Elena Meilicke, Fotografie und „Pseudizität“: Paranoia als Medien-Wissen in Oskar Panizzas Imperjalja (1903/4)
    • Prof. Dr. Dietmar Schmidt, Ende der Vorstellung: Zu Panizzas Wachsfigurenkabinett
    • Moderation: Asst. Prof. Dr. Joela Jacobs


    13. Mai 2021, 18:30 Uhr MESZ

    Podiumsdiskussion: „Einer der abenteuerlichsten Kampfhähne, der geradeaus auf das Confisciert-werden auszugehen scheint.“ Von den Schwierigkeiten, Oskar Panizza zu drucken

    • Joachim Bessing
    • Dr. Ute Kröger
    • Moritz Müller-Schwefe
    • Dr. Peter Staengle
    • Moderation: Florian Sendtner


    27. Mai 2021, 18:30 Uhr MESZ

    „Das ist Dein kategorischer Imperativ. Handle, wie Dir Dein Dämon vorschreibt.” Mystik, Spiritismus und Okkultismus bei Oskar Panizza

    • Manuel Förderer, Pix, Pax und die Refugien des Zorns: Oskar Panizza im Kontext von Moderne, Spiritismus und Okkultismus
    • Dr. des. Birgit Ziener, Dämonie als Erkenntnis-, Blasphemie als Bildungsprogramm: Oskar Panizzas literarisches Weltverhältnis
    • Moderation: Prof. Dr. Waldmar Fromm


    10. Juni 2021, 18:30 Uhr MESZ

    „Einteilung der Menschenbagage! Wo fang ich nur an?” (Nicht)Menschliches und (Anders)Artiges bei Oskar Panizza

    • PD Dr. Claudia Lieb, Konkurrenz im „Kampf ums Dasein“: Oskar Panizzas Darwin-Rezeption
    • Prof. Dr. Damir Smiljanić, Ein Satiriker mit Biss: Oskar Panizzas neokynischer Blick auf die menschliche Natur
    • Moderation: Marcel Winter


    17. Juni 2021, 18:30 Uhr MESZ

    YouTube-Premiere I: Das Liebeskonzil

    • Regie: Hans Schröck


    24. Juni 2021, 18:30 Uhr MESZ

    „…um so prachtvoller entwickelt sich der pathologische Keim” – Krankheit und Gesundheit bei Oskar Panizza

    • Dr. Gal Hertz, The Pathological Desire for Health: Panizza’s Love Council and Wilhelmine Normalcy
    • Prof. Dr. Peter Jelavich, Pan(dem)izza: Panizza lesen in der Pandemie
    • Moderation: PD Dr. Anja Schonlau


    1. Juli 2021, 18:30 Uhr MESZ

    YouTube-Premiere II: Das Liebeskonzil

    • Regie: Birgit Franz


    8. Juli 2021, 18:30 Uhr MESZ

    „… als Teufelsfrauenzimmer an den Pranger gestellt” – Fallgeschichten bei Oskar Panizza

    • Dr. Dr. Magdalena Gronau, Verkehrte Welten: Panizzas Erzählungen als Fallgeschichten
    • Bastian Lasse, „Enfin c’est tout ce que vous voudrez!” Ein Stimmen-Kaleidoskop in Panizzas Ein scandalöser Fall
    • Moderation: Dr. Anja Ketterl


    22. Juli 2021, 18:30 Uhr MESZ

    „…es besteht die höchste Wahrscheinlichkeit, daß wir auf dem Monde sind.” Fabulieren und Pathologisieren bei Oskar Panizza

    • Dr. Thomas Hardtke, Christus in psicho-patologischer Beleuchtung: Pathographisches Schreiben um 1900
    • Dr. Sophia Könemann, Oskar Panizza fabuliert: Die Erzählungen Eine Mondgeschichte und Der Corsetten-Fritz
    • Moderation: Prof. Dr. Bettina Bannasch


    28. September 2021, 18:30 Uhr MESZ

    Panizzas Todestag

    Abschlussveranstaltung

    Was mich betrifft, so lese ich den Haggard – aber auch Doyles Lost World, welches zu meinen Lieblingsbüchern zählt – recht gerne. Das heißt nicht, dass ich die aus heutiger Sicht negativen Elemente schätze. Aber ich stoße mich auch nicht an ihnen, denn schließlich kann ich ja einordnen, vor welchem Hintergrund ein Buch wie Sie entstanden ist. Begriffe wie "Fremdheit" "Abenteuer" oder "Wildnis" standen noch nicht unbedingt zur Diskussion, sondern erweckten und erfüllten Erwartungen, die sich mittlerweile eben gewandelt haben.

    Eine solche Einordnung habe ich ja auch für mich vorgenommen. Gewünscht hätte ich mir hierzu aber zum Beispiel – wie so oft – ein Nachwort, indem das Werk in seinen Entstehungszeitraum eingeordnet worden wäre.


    Hast du denn bereits "Sie" gelesen? Oder wir machen einfach mal einen eigenen Haggard-Thread auf. Um dessen Werke schleiche ich nämlich schon länger herum, denn ich kann eigentlich (phantastischen) Abenteuerromanen seiner Zeit viel Gutes abgewinnen. Deshalb ich mir ja jetzt auch "Sie" vorgenommen. Deshalb wäre ich sehr an deinen LEseeindrücken interessiert.

    Das ist eine echt abgedrehte Serie, bei der ich mir die Ganze zeit über nicht sicher war, ob ich fasziniert weiterschauen oder doch abbrechen sollte. Auf jeden fall einen Blick wert, aber sicherlich nicht für jeden etwas.