Beiträge von Felix

    Bei Whitetrain startet eine Reihe mit kürzeren Veröffentlichungen (Novellen, Chapbooks), darunter zahlreiche Erstübersetzungen. Der erste Band ist gerade erschienen:


    Das Unikat

    Tobias Reckermann


    Taschenbuch ‏/Hardcover/ebook

    82 Seiten

    ISBN-13: ‎ 979-8756451801


    Klappentext

    Allard ist passionierter Schriftsteller. Er würde sich wünschen, seiner Berufung in Vollzeit nachgehen zu können, stattdessen schlägt er sich in der Halbwelt der kleineren BuchCons und Verlage für fantastische Literatur eben so durch. Da macht ihm ein Literaturagent ein exklusives und allzu verführerisches Angebot. Von da an nimmt ein Strudel phantastischer Ereignisse Fahrt auf.

    Mit seiner Novelle über Schriftstellerei und Literatur zwischen Kunst und Gebrauchsgut bezeugt Reckermann ein Leben auf der Schwelle und die Durchdringung des Alltäglichen mit außernatürlichen Schrecknissen.


    http://nighttrain.whitetrain.d…28/whietrain-underground/

    https://www.amazon.de/Das-Unik…ann&qid=1638879941&sr=8-1

    Die Flüchtigen

    Alain Damasio

    Verlag : ‎ Matthes & Seitz Berlin

    21. Oktober 2021

    Gebundene Ausgabe ‏

    838 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3751800395

    ISBN-13: ‎ 978-3751800396

    Originaltitel: ‎ Les Furtifs


    Klappentext:

    Sahar und Lorca führen mit ihrer Tochter Tishka ein glückliches Familienleben. Als Tishkas Bett eines Morgens leer ist, obwohl alle Fenster und Türen fest verschlossen sind, verändert sich alles. Während Sahar sich zurückzieht und zunächst an eine Entführung glaubt, geht Lorca einer urbanen Legende nach: Er vermutet, dass Tishka bei den sogenannten Flüchtigen ist, Wesen, die angeblich unerkannt in den toten Winkeln unserer Wahrnehmung leben. Als merkwürdige Symbole an der Wand ihres Kinderzimmers erscheinen, steht fest: Tishka lebt, und sie versucht, zu kommunizieren. Gemeinsam mit Freunden und Weggefährten versuchen Sahar und Lorca Kontakt aufzunehmen, und dringen in eine fremdartige Welt vor, die sich immer dort befindet, wohin wir gerade nicht schauen. Doch je näher sie ihrer Tochter kommen, desto größer wird das öffentliche Interesse an dem Fall, denn bald wird klar, dass die Flüchtigen die Fähigkeit haben, vermeintliche Notwendigkeiten radikal umzudeuten. Tishka wird zur meistgesuchten Person des Landes. Ob sie überhaupt noch eine Person ist oder schon etwas ganz anderes, ist nicht klar. Alain Damasio zeigt einen vom Lobbyismus geprägten Kapitalismus im Endstadium: Überwacht werden wir nicht, um unterdrückt zu werden, sondern damit man uns Dinge verkaufen kann, die uns das Leben in der Überwachung erträglicher machen. Allein die Flüchtigen weisen den Weg aus dem Konsumzwang. Ihre Wandel- und Formbarkeit bildet sich in der Typografie ab, hinter der der Text immer mehr zum Rätsel wird.


    https://www.matthes-seitz-berl…buch/die-fluechtigen.html


    Der Roman muss in Frankreich ziemlich erfolgreich gewesen sein und, was ich über ihn bisher gelesen habe, klingt echt interessant, nur scheint er in der deutschen Übersetzung gerade ziemlich unterzugehen. Mag vielleicht am Cover liegen ... liegt ganz sicher am Cover!

    Ich verstehe euren Ärger. Das Porto für Österreich ist schon immens hoch, zumal Festa, wenn ich das richtig sehe, bei innerdeutschen Lieferungen versandkostenfrei versendet und bei Auslandslieferungen nicht mal die Differenz zu den innerdeutschen Versandkosten übernimmt, anders als z.B. der Blitz Verlag.


    Davon abgesehen sieht die Reihe für mich aber sehr reizvoll aus. Vier Titel sind ja bisher angekündigt:


    – Bram Stoker: Fantastische Erzählungen - Band 1: Der Schöpfer der Schatten

    – Bram Stoker: Fantastische Erzählungen - Band 2: Das Begräbnis der Ratten

    – Robert Aickman: Alle Erzählungen - Band 1: Dunkle Pforten

    – Joseph Sheridan Le Fanu: In a Glass Darkly


    Zu den Stoker-Bänden scheibt Frank Festa im Verlags-Forum:

    "Bram Stoker - das ist die Gesamtausgabe aller fantastischen Geschichten, etwa 70% bis 80% erstmals auf Deutsch."

    Es handelt sich also nicht um die immergleichen immer wieder neu aufgelegten Titel wie etwa "Draculas Gast". Ich bin da gespannt, was kommen wird.


    Robert Aichman und Joseph Sheridan Le Fanu sind in den letzten Jahren in deutscher Sprache einfach zu unrecht vernachlässigt worden. Umso schöner ist es, dass da jetzt endlich wieder etwas kommt. Schade ist nur, dass Festa bei Aickman nicht auf die wunderbaren Titelbilder von Faber & Faber zurückgreift.

    Belegt ist das zwar nicht, aber Artikel über Blumenschmuck und Stickerei lassen stark darauf schließen.

    Unterschätz mal nicht die Interessen der versammelten Männerschaft in diesen Fragen ... :*


    Die beiden Geschichten habe ich gerade gelesen und mich gerade von der zweiten Geschichte gut unterhalten gefühlt. Ich mag es, wenn verschiedene Familiensagen zusammenfinden, und auch der Verquickung des Schicksals einer Familie mit dem Haus, in dem sie wohnt, kann ich etwas abgewinnen. Beides ist natürlich auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr innovativ, aber garniert mit den stimmungsvollen Beschreibungen der See auch aus heutiger Perspektive noch stimmungsvoll erzählt.

    Es wird eine zweite Ausgabe geben. Herausgeber Carsten Schmitt schreibt dazu heute im SF-Netzwerk:


    Quelle: https://www.scifinet.org/scifi…-totenschein/#entry412279

    Jürgen Höreth

    Kalle + Emrah und das rüde Leben nach dem Zombiecrash


    Reihe: Kalle und Emrah Band 1

    Seitenanzahl: 152 Seiten

    Ausführung: Hardcover

    Umschlag, Illustrationen und Buchshcmuck: J. Höreth

    Verlag: KOVD

    Preis: 15.99€


    Verlagslink:

    https://kovd-verlag.de/product…nach-dem-zombiecrash.html


    Der Klappentext:


    Zitat

    Das neue Traum-Duo im Land des Zombiewahnsinns
    Die Erde ist im Eimer. Jedenfalls hat es den Anschein, schließlich strömen die Toten aus ihren Gräbern und haben gewaltigen Kohldampf. Infolgedessen geht auch die Zivilisation wie wir sie kennen zum Teufel. Städte wandeln sich zu stillen Totenhallen, Banden ohne Moral und Gewissen ziehen durch die Lande, morden, plündern, vergewaltigen. Grund genug, den Kopf hängen zu lassen, aber die beiden Freunde Kalle und Emrah geben nicht auf. Mit allzu großer Klappe und der entsprechenden Bewaffnung schlagen sie sich mit blutgeilen Rockerbanden, einem Psychopathenpärchen und machtlüsternen Bürgermeistern herum (und kümmern sich nebenbei noch um den ein oder anderen Zombieschädel). Der etwas zu romantische Kalle und die Kodderschnauze Emrah lassen sich nichts gefallen und bekommen auch mal tüchtig den Arsch versohlt, aber sie wursteln sich unverdrossen durch diese grausig neue Welt.


    Hat es jemand von euch schon gelesen?


    Die positive Rezension auf phantastik-news hat mich neugierig gemacht: https://www.phantastiknews.de/…nach-dem-zombiecrash-buch Carsten Kuhr kommt dort zu dem Fazit: "Diese Kombination ist ungewöhnlich, ist frisch und frech und weckt… Appetit… auf Mehr." Das klang für mich nach einer guten Zuglektüre nach einem anstrengenden Arbeitstag, zumal ich schon lange keine Zombie-Geschichten gelesen habe. Und am Anfang wirkt alles wirklich wie ein gelungener, kurzweilige Poetry Slam Text. Nach 30 Seiten zweifle ich aber mittlerweile etwas, dass sich dieser Stil 152 seiten lang trägt.

    Toll und passend aufgemacht ist das Buch aber auf alle Fälle!

    Dieses Buch hatte ich mir auch fest für die Lesechallange vorgenommen, kam aber erst jetzt auf zwei langen Zugfahrten dazu, es zu lesen. Festa bewirbt es ja vollmundig als "Klassiker des Pulp Horror", als "eine der gruseligsten [Novellen] aus den Zeiten der amerikanischen Pulp-Magazine", illustriert von "dem wohl besten Horror-Illustrator des 20. Jahrhunderts". Das mag ja irgendwie nicht richtig falsch sein, es ist aber ziemich dick aufgetragen und weckt Erwartungen, die weder der Text noch die Illustrationen erfüllen können.

    Dass die Geschichte "irre spannend erzählt sei", wie Michael vor mir kommentiert, habe ich leider nicht so erfahren. Der Anfang ist toll, ohne Frage, aber schon nach wenigen Seiten flacht das Buch ziemlich ab. Cave scheint damals stark von dem Medium Film und dessen damaligen Möglichkeiten beeinflusst worden zu sein. Der ganze Horror und damit auch der Clou der Geschichte ist nämlich rein visuell orientiert und die Figuren haben vor allem die Funktion, dem Leser Augen zu geben und zu sehen. Emotionalität und damit eine Verbindung zu den Figuren wird in dieser Schaukastenliteratur nicht aufgebaut – oder zumindest hat es bei mir kurz nach dem Ende nicht mehr funktioniert. Das ist schade, versprach mir die Novelle doch etwas anderes zu sein, und so beende ich die diesjährige Lesechallange mit einem unbefriedigenden letzten Titel. Wenn aber jemand dennoch Interesse daran hat, gebe ich das Buch gerne weiter.

    Der Film umfasst vor allem um drei Episoden aus dem schaurigen Leben des Studenten Hoffmanns, erzählt von ihm selbst in einem Wirtshaus. Die erste Episode erzählt E.T.A. Hoffmanns Sandmann neu, wobei ich finde, dass die Bearbeitung dem Stoff nicht gutbgetan hat. Umso besser haben mir die anderen beiden Episoden gefallen, die möglicherweise ebenfalls auf Geschichten von E.T.A. Hoffmann basieren. Das kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen. In der zweiten spielt zudem Peter Schlemihl samt verlorenem Schatten eine Rolle.

    Der Fim selbst gehört vielleicht nicht zu den ganz großen Produktionen des Stummfilms, hat mir aber beim Schauen immer besser gefallen. Phantastisch ist er durch und durch, gruselig will er sicherlich sein, zu gruseln schafft er heute aber vermutlich nicht mehr. Dafür ist die neue Klang- und Musikuntermalung durch Johannes Kalitzke, die dem Film im Rahmen der Restaurierung angefertigt wurde, wirklich großartig gelungen.

    Danke fr den Tipp, Nils. Den schaue ich mir an, sobald ich kann.


    Übrigens und sowieso: Danke für deine ganzen Hinweise, die du hier immer wieder einstellst. Darauf greife ich immer mal wieder gerne zurück!