Beiträge von Felix

    Nahezu in einem Rutsch gelesen hat mich diese Novelle sehr zwiegespalten zurückgelassen. In ihren besten Momenten ist sie wirklich grandios und fängt sprachlich reduziert erstaunliche, atmosphärisch dichte Szenen ein, in anderen hat sie mich dann wieder verloren und wirkte stark konstruiert. Auf alle Fälle ist ist insgemsamt ein sehr ungewöhnlicher Beitrag in der Blitz-Reihe.


    Das deutschsprachige Cover gefällt mir übrigens richtig gut. Es passt nur eutlich weniger zu Roman und Stimmung der Novelle, als das originale, das Katla weiter oben schon gepostet hat.

    Wenn ich es richtig überblicke, habe ich es auch wieder erfolgreich geschafft. Im Bereich "Horror" teilen Mammut und ich uns das Buch, weshalb ich keinen neuen Thread aufgemacht habe und ich in der Kategorie vermutlich erstmal unsichtbarer bin.


    Ich freue mich schon auf die nächste Runde!

    Im März erscheint eine illustrierte Ausgabe von E.T.A. Hoffmanns "Der goldene Topf".


    E. T. A. Hoffmann

    Der goldene Topf

    Illustriert von Alexander Pavlenko

    Etwa 100 Seiten. Hardcover

    ISBN 978-3-945400-48-7

    Erscheint im März 2022

    20,00 €



    Der Verlag über das Buch:

    Zitat

    E.T.A. Hoffmanns Novelle »Der goldene Topf« in neuem Gewand

    Alexander Pavlenko illustriert eines der berühmtesten Werke der Romantik

    In Frankreich wurde er früh zum Klassiker, im deutschsprachigen Raum hingegen blieb E.T.A. Hoffmann (1776-1822) der Ruhm lange verwehrt. Heute gilt Hoffmann als einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller der Romantik. Zeitgenössische Autoren wie Ingo Schulze und Uwe Tellkamp bekennen sich zu ihm als Vorbild. Der studierte Jurist Hoffmann war Musiker und Zeichner, Bekanntheit erlangte er jedoch als Verfasser ungeheuerlicher Geschichten wie »Der Sandmann«, die »Serapionsbrüder« oder »Kater Murr«.

    E.T.A. Hoffmanns Novelle »Der goldene Topf« entstand während seines Zwischenspiels in Dresden, wo Hoffmann zwischen 1813 und 1814 als Kapellmeister wirkte. Die Novelle war einer seiner ersten schriftstellerischen Erfolge und gilt als ein Höhepunkt der romantischen Literatur. Der Autor selbst bezeichnete das 1814 erschienene Werk als »Märchen aus der neuen Zeit«.

    Die Novelle handelt vom jungen Studenten Anselmus, der am Himmelfahrtstag in Dresden durch das Schwarze Tor rennt und in den Korb eines Apfelweibes hineinstolpert. Daraufhin lässt er sich an den Elbwiesen unter einem Holunderbusch nieder, als er plötzlich Stimmen zu hören glaubt. Anselmus blickt in die Augen der Schlange Serpentina und verliebt sich in sie. Kurz darauf wird ihm eine Stelle als Kopierer beim Archivarius Lindhorst angeboten, der in Wirklichkeit ein Salamanderfürst aus Atlantis und Serpentinas Vater ist …

    E.T.A. Hoffmann erzählt Anselmus‘ Weg von Dresden nach Atlantis – ein stetiges Pendeln zwischen bürgerlich-rationaler Realität und der phantastischen Welt der Poesie. Ein schräger Humor ist dieser Novelle eigen. Ihre Bildwelt erfährt in den Illustrationen von Alexander Pavlenko eine zeitgemäße Interpretation. Pavlenko zitiert die im 19. Jahrhundert verbreitete Scherenschnitttechnik und ermöglicht einen neuen Blick auf E.T.A. Hoffmanns Klassiker.

    Der Verlagslink: https://editionfaust.de/produkt/der-goldene-topf/

    Wir haben die Kurzserie jetzt an zwei Abenden gesehen. Es handelt sich um eine französische Produktion. Die Art und Weise der Inszenierung unterscheidet sich deshalb deutlich von den großen amerikanischen Produktionen, was auch eine Stil- und nicht allein eine Budget-Frage ist. Da das phantastisch-surreale Moment im Großen und Ganzen in einem Seil besteht, braucht es aber auch kein Hollywood-Budget, um ein stimmungsvolles Bild zu zeichnen. Und stimmungsvoll ist die Serie allemal mit ihrem abgeschiedenen Handlungsort, prächtig-unscheinbaren Waldschauplätzen und Figuren, die alle ein Päckchen zu tragen haben. Die Serie, die ich durchaus zur Wired Fiction zählen würde, ist anders als viele Genreserien, eigenartig, sehenswert, durchaus etwas verstörend und in der letzten Folge, gerade weil sie alles konsequent weiterdenkt, leider doch auch etwas zäh. Aber es sind auch nur drei Folgen und eine Fortsetzung wird es wohl kaum geben. Lohnt sich!


    Die Idee dieses Seils finde ich übrigens und ehrlich gesagt so großartig, dass ich mich beim Schauen der Serie ein wenig geärgert habe, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Mist.

    Ich stehe immer an der Schwelle zu einem Abo, das ich sogar eigentlich mal abgeschlossen hatte und jetzt gar nicht nachvollziehen kann, warum es nicht geklappt hat. Mich schreckt dabei aber immer etwas das Äußere der Reihe ab. Besitzt jemand von euch einen oder mehrere Bände? Wie sehen sie denn von innen aus, wie sind Papier, Satz und Druck?

    Teufelsnacht

    Michelle Paver


    Verlag: ‎ Piper

    Erschienen: 28. Oktober 2021

    Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3492062946

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3492062947

    Originaltitel ‏ : ‎ Wakenhyrst


    Klappentext:

    »Maud beobachtete, wie ihr Vater die Treppe hinunterging, bewaffnet mit einem Eispickel und einem Geologenhammer und mit Mordlust im Herzen.«

    Suffolk, 1913. Das einsame Herrenhaus Wake’s End steht am Rande eines düsteren Moors, dessen flüsterndes Schilfrohr uralte Geheimnisse hütet. Die junge Maud wächst hier ohne Mutter auf und leidet unter ihrem herrischen und lieblosen Vater. Als dieser ein fürchterliches Verbrechen begeht, schweigt sie beharrlich. Dabei hat sie heimlich die Tagebücher ihres Vaters gelesen und weiß mehr, als sie zugibt. Doch auch Maud ist nicht frei von Schuld. Es wird Zeit, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt …

    Meisterhaft erzählt Michelle Paver eine unter die Haut gehende Geschichte von mörderischer Besessenheit und tödlicher Einsamkeit.


    https://www.piper.de/buecher/t…ht-isbn-978-3-492-06294-7


    Hat das Buch zufällig schon jemand von euch gelesen?



    Und sollen wir nächstes Jahr erneut starten?

    ich komme leider nur wenig zum Lesen,

    wäre aber gerne wieder mit dabei! Die letzten beiden Jahre habe ich es ja auch geschafft, in jeder Kategorie etwas zu lesen und ein paar Sätze dazu zu schreiben. Das wäre auch ein guter Ansporn für 2022.

    Ich kann nicht genau sagen, warum, aber für mich spielt der Roman eher im 30jährigen Krieg. Aber von der genauen Verortung, die der Roman sowieso weder zeitlich noch räumlich vornimmt, abgesehen, würde ich dir einfach zur Leseprobe raten. Bei dem Stil weißt du sicherlich schnell, ob es etwas für dich ist oder nicht.

    Und den Vergleich ziehe ich übrigens bewusst nur zu "Tyll", nicht zum Gesamtwerk von Kehlmann.

    Junge mit schwarzem Hahn

    Stefanie vor Schulte


    Hardcover Leinen

    224 Seiten

    erschienen am 25. August 2021
    978-3-257-07166-5
    € (D) 22.00 / sFr 30.00* / € (A) 22.70


    Klappentext

    Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd am Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den ungewöhnlichen Jungen. Doch nutzen sie ihn aus, wann immer sich die Möglichkeit bietet. Martin jedoch verfügt über ein reines Herz und einen wachen Verstand, der ihn Verbrechen erkennen lässt. Als der schwarze Reiter aus den alten Legenden auftaucht und ein Mädchen raubt, steht für Martin fest, dass er diesem Spuk ein Ende setzen muss. Mit seinem Kumpan, dem Maler verlässt er sein Dorf und bricht auf zu einer Odyssee, auf der er nicht nur menschlichen Abgründen nachspürt, sondern auch seinen Fähigkeiten.

    Das Buch gibt es in zwie Ausgaben. Die Original-Asugabe bei Diogenes mit nichtssagendem Cover (https://www.diogenes.ch/leser/…m-hahn-9783257071665.html) und die treffender aufgemachte Ausgabe der Büchergilde (https://www.buechergilde.de/de…chwarzem-hahn_173905.html).


    Bei diesem Roman handelt es sich um ein Debüt, das außerhalb der Phantastik-Szene offenbar großen Anklang erfahren hat, innerhalb der Szene aber meines Wissens weitgehend ignoriert wurde. Das ist schade und sollte sich meines Erachtens dringend ändern, stellt dieser Roman doch eines der bemerkenswertesten und interessantesten Leseerlebnisse dieses Jahres dar. Insgesamt erinnert es mich am ehesten an Kehlmanns "Tyll" und ist sicherlich auch durch andere mittelalterliche Schwänke inspiriert, ohne dass eine klare Referenz heraussticht. Dabei steckt es ähnlich voller Witz und Absurditäten, ist aber ohne Frage dunkler und vor auswegloser Kulisse erzählt. In dem Roman kratzt die sagenhafte Phantastik überall an der Oberfläche der nicht näher lokalisierten, ganz sicher vergangenen, vom Krieg gebeutelten Welt und dringt hie und da wie selbstverständlich in sie hinein. Der Stil ist ungewöhnlich, sprachlich reduziert, und schafft doch viel mehr Nähe als Distanz. Dabei passt nicht jedes Wort, nicht jeder Satz sitzt. Es ist ein Werk mit Ecken und Kanten. Aber das passt zum Inhalt und ändert nichts an der Qualität dieses erstaunlichen Stücks Literatur.