Beiträge von Sar-Sargoth

    Der konkrete Zeitaufwand ist schwierig genau zu beziffern. Da kann ein ganzes Spektrum abgedeckt werden, abhängig von den Themen und Nutzern, die gerade aktiv sind.


    Mal zwei Beispiele: Alles läuft gut. Die Nutzer erstellen eingenständig Diskussionen, die hier thematisch reinpassen und den Forenregeln entsprechen. Die anderen Nutzer steigen konstruktiv in das Thema ein und diskutieren mit angemessener Wortwahl eifrig mit. Der Zeitaufwand hierbei ist sehr überschaubar, die Diskussionen können in der Form einfach laufen gelassen werden. Gelegentlich sollte man eventuell mal ein verirrtes Thema in die richtige Unterkategorie verschieben oder mal ein Update auf die neueste Forensoftware durchführen (eine solche kommt selten in unregelmäßigen Abständen und läuft nach Start im Wesentlichen automatisch).

    Fall 2 wäre allerdings auch möglich: Die Autoren X, Y und Z sind auf das Forum aufmerksam geworden und haben sich hier angemeldet. Da ihre Veröffentlichungen natürlich das Beste seit der Erfindung von geschnittenem Brot sind, erstellen sie Werbethreads zu jedem ihrer Bücher, ob sie thematisch passen oder nicht. Händler A möchte zusätzlich seinen Shop für Horror-Merchandise bewerben, Händler B hat ein Mittel zur Potenzsteigerung im Angebot, was auch noch den Haarwuchs fördert und das wir alle kaufen sollen, Finanzberater C hat noch ein Investment in Kryptowährungen im Angebot, welches 1000 % Gewinn innerhalb weniger Wochen verspricht. Alle sind erbost darüber, wenn ihre Beiträge in Übereinstimmung mit den Forenregeln kommentarlos gelöscht werden und fangen an, das Moderatoren-Team zu beschimpfen. Gerne wird aus den Tiefen des Forums ein ähnlicher Beitrag hevorgezerrt, der beim Löschen übersehen wurde (schließlich entwickelte sich hier auch keine längere Diskussion) oder werten einen Kommentar eines anderen Autoren zu einem eigenen Buch ebenfalls als Werbung. Da greifen dann aus Kindergarten bewährte Argumentationsmuster: "Aber der hat doch angefangen? Warum darf der, aber ich nicht?". Die Werberegeln werden dann nochmals allgemein für alle genauer erklärt und stoßen auf breites Unverständnis. Nach einer langen, energieintensiven Diskussion darüber ist das Thema eigentlich geklärt und alle Parteien können sich zumindest halbwegs mit dem Status Quo arrangieren. Da erwacht Autor V aus dem Schlaf und erstellt einen Beitrag im Gegensatz zu der geführten Diskussion. Als man ihn darauf anspricht, dass man das doch gerade ausdiskutiert hätte, ist er völlig überrascht und hat davon nichts mitbekommen. Auch er ist beleidigt und schmollt fortan vor sich hin.

    Troll T ist gerade etwas gereizt, weil er seinen Keller schon seit Monaten nicht mehr verlassen hat und ihn keiner mag. Deswegen hat er sich hier angemeldet um etwas Frust abzuladen und beginnt die anderen Nutzer in normalen Diskussionen zu beleidigen. Freiheitskämpfer M passt es nicht, dass einige Beleidigungen von T, die zu weit unter der Gürtellinie waren, vom Moderatoren-Team gelöscht wurden. Er macht deswegen eine eigene Diskussion auf, dass die Forenbetreiber ein Terror-Regime errichten wollen und die Beleidigungen von T von der freien Meinungsäußerung gedeckt wurden. Die Begriffe "Terror-Regime" und "freie Meinungsäußerung" triggern auch noch einig andere, bisher inaktive Nutzer und es entwickelt sich große Aufregung.

    Ein politisch umstrittener Autor ist ebenfalls aktiv. Ein Nutzer verlinkt im Thread zu einem Buch dieses Autors eine Rezension, die sich auch etwas polemisch mit den Ansichten des Autors beschäftigt. Daraufhin rastet der Autor völlig aus und beschimpft das Moderatoren-Team, dass sie geistig gut sowohl in die Gestapo als auch die Stasi gepasst hätten und ihn Leute wie die Moderatoren nur noch anwidern.

    Autor T hat schlecht geschlafen, eventuell sind auch sein Haustier gestorben und er musste gerade viele Rechnungen zahlen. Idealer Ort zum Abladen seiner schlechten Laune ist natürlich das Forum. Hier erstellt er einen Beitrag, in dem er ausführlich darlegt, das im Forum alles scheiße ist und die Moderatoren sowieso Deppen sind. Auf eine Antwort des Teams reagiert er nicht mehr, dafür ist Autor M zumindest in sofern einer Meinung mit T, dass die Betreiber des Forums zu wenig für seine Bespaßung tun.

    Eine negative Rezension eines Buches führt zum Zorn eines Verlegers, der hier eine gezielte Rufmordkampagne des Forums gegen den von ihm veröffentlichten Autor, seinen Übersetzer und den ganzen Verlag vermutet. Auch dies sorgt für Aufregung, einige Nutzer verstehen nicht, dass die Rezension so im Forum stehen bleiben konnte, eine Löschung wäre im Hinblick auf den bereits in Erscheinung getretenen Freiheitskämpfer M ebenfalls schwierig.


    Fall 2 braucht natürlich wesentlich mehr Zeit und frisst mehr Energie als Fall 1. Es ist auch unwahrscheinlich, dass Fall 2 in dieser gleichzeitigen Konzentration so auftritt. Dennoch sind die genannten Teilaspekte von Fall 2 zumindest so ähnlich schon passiert (und es gäbe noch weitere Beispiele). Die beiden Beispiele sind Extremfälle, die Realität liegt irgendwo dazwischen, eher Richtung Fall 1.


    Was sollte ein potentieller Moderator hier also mitbringen?

    - Eine gewisse Ruhe ("dickes Fell"), damit sich eventuelle Aussagen nicht zu sehr zu Herzen genommen werden.

    - Etwas Zeit benötigt es natürlich auch, man sollte hier schon des öfteren reinschauen, dass zumindest reagiert werden kann, wenn sich irgendetwas in ungewünschte Bahnen entwickelt. Das muss nicht unbedingt täglich sein, genaue Vorschriften zum einzusetzenden Zeitaufwand hatten wir auch nie. Deswegen bräuchte es auch mehrere Moderatoren, damit zumidest eine(r) immer mal wieder reinschaut. Wenn irgendwo z. B. eine Diskussion eskaliert, wäre es gut, den Moderationsbedarf auf mehrere zu Verteilen, damit nicht nur einer die eventuelle Breitseite des Unmuts abbekommt.

    - Letzten Endes ist das Forum ein Hobby und kein Job. Das sollte man auch so kommunizieren: Das Forum ist eine Diskussionplattform für viele, es ist nicht die Aufgabe der Moderatoren, die Nutzer möglichst konstant zu bespaßen. Jeder kann aus beruflichen, gesundheitlichen oder sonstigen Gründen zeitweise ausfallen. Auch das sollte man respektieren.

    - Interesse und Ideen für das Themengebiet phantastische Literatur: Gerade in ruhigen Zeiten schadet es natürlich nie, wenn die Moderatoren sich selbst an Diskussionen beteiligen und neue Themen anstoßen.

    Richtig, da bleibt nicht viel. Ich gehe allerdings mal davon aus, dass trotz Frist am 31.3. noch kein Ende ist. Ob es eventuell eine andere Alternative gibt, überlegen wir gerade. Eine genauere Antwort wäre uns auch lieber, deswegen hatten wir ja die längere Frist von gut 4 Monaten gesetzt und keinen kurzfristigen Schnellschuss geplant. In der Zeit hätte man ja, entsprechendes Interesse vorausgesetzt, eine Lösung entwickeln können oder zumindest damit beginnen können. Außer einzelnen Angeboten zur finanziellen Unterstützung, die bei Zeit- und/oder Interessenmangel leider auch kein Heilmittel sind, kam aber fast gar nichts. Insofern könnte es bei dem schwachen Feedback schon darauf hinauslaufen, dass das Forum schließt. Wenn etwas wichtig ist, leistet man ja in der Regel auch etwas dafür. Da es hierfür kein Interesse zu geben scheint, ist das Forum ggf. nicht relevant genug, dass sich jemand findet, der einen praktischen Beitrag leisten möchte.

    Dass das Forum direkt abgeschaltet wird, ist nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. Nachdem ja bereits das Horror-Forum relativ überraschend komplett verschwunden ist, war unser Ziel eigentlich, dass die Inhalte erhalten bleiben und von anderen weitergepflegt werden.


    Da insbesondere am inhaltlichen Weiterbetrieb das Interesse derzeit anscheinend aber nahe bei 0 liegt, überlegen wir aktuell, ob dieser Wunsch eventuell zu philosophisch oder emotional begründet ist und von daher für die Erhaltung und Weiterführung der Inhalte doch kein Bedarf ist. In Zeiten, in denen jeder seinen eigenen Podcast oder Tiktok-Stream starten kann, ist ein Forum eventuell doch einfach zu altmodisch, sperrig und arbeitsintensiv. Wir sind davon ausgegangen, dass ein direktes Steckerziehen mit dem Verschwinden der Inhalte für alle Nutzer die unerfreulichste Lösung ist, aber eventuell sieht das auch nur eine Handvoll sentimentaler Senioren so.


    Ein kurzfristiges Abschalten steht also erstmal nicht an, aber die Situation des Forums bleibt ungelöst, v. a. weil man auch von keiner wirklichen Entwicklung seit unserer Ankündigung Ende November sprechen kann. Dies gilt auch für unsere Grundhaltung, die sich seit dem nicht geändert hat: Unsere Prioritäten liegen mittlerweile einfach anders.

    Ihr seid aktuell ein Team aus fünf Personen und wollt alle aufhören?

    https://phantastik-literatur.de/index.php?team/

    Im Wesentlichen ja, bei einzelnen ist der Wunsch aufzuhören allerdings größer als bei anderen. Einen groben Eindruck bieten da die Zahlen von neuen Beiträgen in der letzten Zeit... die Prioritäten liegen da inzwischen mehr oder weniger eindeutig an anderer Stelle. Unter Umständen würden auch einzelne Teammitglieder auch an Bord bleiben, wenn die Bedingungen stimmen, aber das Forum als solches (insbesondere was die technische Betreuung angeht) soll schon an ein neues Team übergeben werden.


    Das ist so nicht ganz korrekt. ;)

    Deswegen schrieb ich "meines Wissens". ;) Vorsichtiges Vorfühlen hat sich unter Umständen noch nicht im ganzen Team rumgesprochen.

    Wir haben nicht nur keine Interessenten, sondern meines Wissens nach bisher noch gar keine Reaktion auf unseren Aufruf, dein Beitrag war die bisher Erste. Daher auch der erneute Hinweis.


    Das genaue Prozedere, was im Fall von keinen Nachfolgern passiert, müssten wir im Team noch genauer besprechen. Da das bisherige Team mittel- bis langfristig nicht weitermachen möchte, wäre die letzte Konsequenz, dass wir das Forum einstellen. Das wollen wir aber, gerade auch im Hinblick auf das Ende vom Horrorforum, möglichst vermeiden. Ziel ist eine möglichst harmonische, fließende Übergabe.

    Das ist sicherlich auch möglich... über die Gründe dagegen kann man bei Festa natürlich nur spekulieren. Ein gewichtiger Grund dürfte aber die Marktgröße sein. Gut möglich, dass man nach Verkauf des Hardcovers keine ausreichende Nachfrage mehr für das Softcover sieht. Der englischsprachige Markt bietet da eine größere Zielgruppe.

    Klar, ich habe es natürlich bewusst etwas provokant formuliert, aber der Punkt ist ja, dass der Reseller immerhin soviel Interesse an dem Produkt hatte, dass er es innerhalb des Vorbestellzeitraums, immerhin fast 1 Jahr, bestellt hat. Im Gegensatz zu dem potentiellen Käufer auf Ebay, welcher dann tiefer in Tasche greifen muss.

    Das ist vor allem im Hinblick auf den zeitlichen Abstand bemerkenswert. Die Bücher sind ja gerade erst erschienen und nicht schon seit Jahren vergriffen, so dass eine lange, erfolglose Suche den Preis wirklich rechtfertigen würde. Letzten Endes ist das natürlich immer eine Frage von Angebot und Nachfrage, allerdings würden mich die Käufer schon interessieren, was die z. B. dazu bewegt... bei ebay müssen die sich ja auch rechtzeitig informieren, ob etwas passendes im Angebot ist.

    Also Storisende kannst Du eigentlich immer am besten telefonisch erreichen.

    Michael (Plogmann) geht in der Regel sofort dran.

    Ja, das ist aber inzwischen etwas sehr retro, es soll Leute geben, die telefonieren nicht gern. Wenn man professionell Bücher verkauft, sollten die gängigen Internetquellen erreichbar sein.


    Die schlechten Bewertungen kommen evtl. zu einem guten Teil aus der Spätphase, als dort noch der Versand der Festa-Bücher lief. Ich hatte den Eindruck, zu dem Zeitpunkt war er von dem Volumen etwas überfordert. Zu den Lieferungen, die ankamen, kann ich nichts Negatives sagen (ordentlich verpackt, gute Auswahl teils sonst vergriffener Bücher und auch angemessen schnelle Lieferung). Einige Lieferungen wurden aber scheinbar systematisch übersehen oder verpennt, gerade die Lieferung der Abos von Festa-Reihen gingen zumindest bei mir regelmäßig schief. Da bekam ich die Bände erst bei Nachfrage, als andere schon ihre Leseberichte veröffentlichten.

    Da klingt aber jemand verärgert... der Beitrag klingt wiederum nach einem in selbigen angesprochenen Amok nach einem schlechten Tag. Sollte das der Fall sein, hoffe ich, dass sich die Wogen glätten und die Tage bald auch wieder besser werden.


    Da hier ja aber ziemlich gegen das Forum ausgeteilt wurde, möchte ich dennoch ein paar Anmerkungen dazu schreiben:


    Es ist richtig, dass sich hier zu dem Buch geäußert wurde, ohne das Buch gelesen zu haben (im konkreten Fall ist wohl der Beitrag von mir gemeint). Das wurde von mir der Fairness halber auch so angemerkt, die Meinungsäußerung bezog sich deswegen auch nicht auf das gesamte Buch, sondern auf die angesprochenen Beispiele. Diese wurden auch vom Verleger in der Form nicht bestritten und ich persönlich finde diese Wortwahl in den Beispielen nicht geglückt. Das dies Geschmackssache ist und bei anderen anders wahrgenommen werden kann, hatte ich ebenfalls erwähnt. Damit hatte ich mich nicht unkritisch komplett auf die Seite des Rezensenten gestellt, sondern lediglich meine Meinung geäußert, dass ich die geschilderten Beispiele nachvollziehen kann. Soweit ist eine Meinungsäußerung erlaubt, oder?


    Zur Vorverurteilung: Auch hier wieder persönliche Meinung: Mein Geld und meine Zeit sind endlich. Ich habe genug Bücher, die ich noch lesen möchte. Insofern reichen mir einige negative Beispiele, um mich abzuschrecken, dass ich ein Buch vorerst nicht kaufe. Wenn einige anderslautende Rezensionen erscheinen, revidiere ich mein Urteil gegebenenfalls. Aus genannten Gründen ist es mir leider nicht möglich, zu jedem Buch ein 100%ig faires Urteil zu bilden. Ich sage ja auch nicht, dass das Buch schlecht ist, ich habe nur derzeit keine Lust, es zu kaufen oder zu lesen.


    Zur "schlechten Qualität des Forums seit längerer Zeit": Auch hier wäre konstruktive Kritik im Vorfeld schön gewesen. Wenn schon länger etwas stört, kann das gerne bekannt gegeben werden, nur so besteht die Chance etwas daran zu ändern. Das ist Hilfreicher als eine "Amok-Rezi" zum Forum. Nebenbei: War das eine Bewerbung um einen Moderator-Posten? ;)


    Zur Schadenfreude: Zu der hätte ich gerne einen Beleg, wo die bei langjährigen Forenmitgliedern oder Admins in dieser Diskussion zu sehen war, auch im Hinblick darauf, dass zur Schadenfreude ja auch erstmal ein Schaden entstanden sein muss. Nur eine negative Kritik ist (siehe mein letzter Beitrag hier) noch nicht unbedingt ein Schaden.


    Zum ursprünglichen Rezensenten: Ja, der Einstand hier im Forum war weder besonders geschickt, noch macht er besonders sympatisch. Da die Beitrage nur zu diesem Buch waren, scheint hier wirklich die Absicht gewesen zu sein, Ärger abzubauen (wahrscheinlich ähnlich wie bei dem hier zitierten Beitrag). Einige Äußerungen waren übertrieben und wurden sogar selbst zurückgenommen. Und nun? Hätten wir hier gelöscht, wäre der Vorwurf von Zensur entstanden und das wir zu viel/willkürlich löschen.


    Es besteht darüber hinaus auch kein Zwang, sich hier vorzustellen. Das wäre nett, wenn sich hier jemand beteiligen möchte, deswegen kommt gelegentlich ein Hinweis darauf, ein Muss ist das aber nicht. Es wird allerdings dann problematisch, wenn sich hier ein Autor oder Verleger anmeldet und direkt nur Rezis zu seinen Büchern verröffentlicht, um für Bekanntheit zu sorgen. Das wäre ein Unterschied zum normalen Leser, der rezensiert, denn ersterer Fall wäre Werbung und damit ein Verstoß gegen die entsprechenden Richtlinien. Aber dieser Unterschied ist offentsichtlich schwierig festzustellen und wird offensichtlich häufiger falsch verstanden.


    Zu den "wenigen Stunden nach erstmaligem Lesen": Ich nehme an, das bezieht sich auf die Veröffentlichung im "Ich lese gerade..."-Thread. Der Beitrag da muss ja nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit dem tatsächlichen Lesestart stehen.


    Zu "Dass hier im Forum keine negative Kritiken willkürlich von den Admins gelöscht werden, war dann und wann übrigens auch schon anders zu beobachten gewesen.": Auch hierzu hätte ich gerne mal konkrete Beispiele. Beitrage, die von uns relativ direkt gelöscht wurden, standen entweder im Widerspruch zu unseren Forenregeln (v. a. Werbung) oder waren Ursache eines Trollbefalls vor ca. 2 jahren. Solche Anschuldigungen unbelegt in den Raum zu stellen finde ich wiederum "schäbig, ungerecht und unverantwortlich".


    Auf diesen Beitrag darf gerne konstruktiv (also ohne Beleidigungen, Anschuldigungen und Ähnlichem) geantwortet werden, z. B. mit Stellungnahmen zu den genannten Punkten oder Tipps, wie künftig mit derartigen Rezensionen umgegangen werden soll oder die Qualität verbessert werden kann. Ansonsten ist zu der ursprünglichen Rezension eigentlich alles gesagt. Vielleicht möchte sich jemand noch mit einer formal und vom Resultat her besseren Rezension versuchen?

    Seite 34:


    „Sie trödelte über ihrem Kaffee und trat schließlich widerwillig hinaus in die bunt schillernde Pracht des Tages.

    Denn siehe, die ganze Welt und all ihre Kinder bewegten sich unter der brutalen, endlosen Offenbarung des grellen Sonnenlichts.“


    „Sie antwortete in gutnachbarlicher Breite.“

    answered with neighborly amplitude:

    Also ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber diese Beispiele wirken auf mich auch nicht gerade ideal übersetzt, sondern eher zu dicht am Original. Grundsätzlich ist es zwar löblich, wenn eine Übersetzung bemüht ist, den ursprünglichen Stil des Autors möglichst komplett einzufangen, allerdings lernt man bereits im Fortgeschrittenen-Level beim Lernen einer Sprache, dass zu wörtliche / nah am Ursprung liegende Übersetzungen nicht immer funktionieren, weil sich die Gepflogenheiten zweier Sprachen doch unterscheiden. Eine im Englischen funktionierende Redewendung funktioniert nicht zwangsläufig 1:1 im Deutschen, weswegen sich leider auch der Sprachstil des Autors nicht 1:1 übertragen lässt. Terry Pratchett-Leser kennen das Problem. Das klingt jetzt irgendwie sehr stark nach Captain Obvious, scheint nach dem Lesen dieser Diskussion aber doch nicht immer so offensichtlich zu sein.


    Für mich beinhaltet eine gute Übersetzung (ohne dem Übersetzer etwas unterstellen oder ihm schaden zu wollen ;) ) in diesem Zusammenhang dann auch so viel Freiheit, dass da nicht häufiger Formulierungen enthalten sind, über die man stolpert, weil bei einer direkten Formulierung im Deutschen das niemand so schreiben oder sagen würde. Mich persönlich schrecken diese Beispiele auch eher ab, aber der Geschmack von Anderen wurde (wie man hier auch lesen kann) ja offensichtlich getroffen.


    Insofern hätte es für mich eine positivere Außenwirkung, vor allem wenn man hier schon auf die Fainessgarantie verweist, wenn man auch negative Kritik zulässt, anstatt sie zu löschen. Auch hier wieder nur meine persönliche Meinung: Auch solche Kritik begünstigt im Zusammenspiel mit der Leseprobe eine klare Meinungsbildung des Lesers, ob das Buch interessant ist oder eher nicht. Vielleicht mach die Kritik ja auch eher neugierig. Das hat aus meiner Sicht nichts mit "runtermachen" und "alles gefallen lassen" zu tun... es gibt Leser, denen die Übersetzung (oder der ursprüngliche Schreibstil?) nicht gefallen? Na und? Das Buch, das allen gefällt, ist meines Wissens nach noch nicht geschrieben worden.

    Ich finde es ja hochspannend, wie unterschiedlich die Bände aussehen - wobei die Themenschwerpunkte auch nicht ganz identisch sind. Noch keine Ahnung, wie oder wo, aber ich hab inzwischen eine eigene Baltic / Slavic Pagan Horror Antho im Sinn ...

    Da würde ich direkt zugreifen... wäre mal ein interessanter, anderer Fokus.