Beiträge von Tintenkiller

    HEIMATABEND könnte tatsächlich eine echte klassische Spukgeschichte sein, sie hat alle Elemente dafür. Es geht um ein Versprechen, das auch nach dem Ableben noch eingehalten wird.

    Ich hoffe, ich verstehe es richtig, dass es hier in der Leserunde zu einem Gespräch kommen soll, deshalb gehe ich jetzt mal auf Elmars Beitrag ein, hoffentlich ist es auch erwünscht ...

    1.)

    Da ich schon eine ganze Reihe klassischer Spukgeschichten gelesen habe, kann ich nicht bestätigen, dass die Geschichte den Eindruck erweckt, eine "echte klassische Spukgeschichte" zu sein. Sie wirkt wie ein Historischer Roman, für den viel recherchiert wurde und bei dem möglichst viele der recherchierten historischen Details eingebaut wurden. Allerdings scheint der Autor darauf geachtet zu haben, die Geschichte nicht mit seinen Recherche-Ergebnissen zu überfrachten. Trotz einer Menge historischer/ historisch wirkender Details in der Geschichte, die für den Plot nicht relevant sind, kann man dem Geschehen und den Figuren noch gut folgen. Die historischen Inhalte halfen, dass aus einem eher kurzen Grund-Plot eine längere Geschichte entstehen konnte.

    Zustimmen kann ich Elmar in der Hinsicht, dass der Autor durchaus begriffen hat, wie eine "echte klassische Spukgeschichte" aufgebaut ist. Die Einleitung, die Figuren, das Setting und der Plot erinnern an eine "echte klassische Spukgeschichte".

    2.)

    Leider muss ich Elmar auch widersprechen bei seiner kurzen Inhaltsangabe: "Es geht um ein Versprechen, das auch nach dem Ableben noch eingehalten wird."

    In der Geschichte kann ich kein gehaltenes Versprechen entdecken. Ein gehaltenes Versprechen passt nicht zum beschriebenen Charakter des Hein Braake/ "Fürsten".

    Der Geschichte nach scheint dieser eine andere Motivation gehabt zu haben.

    Seinen Clubmitglieder scheint er sich auch nicht freundschaftlich verbunden gefühlt zu haben, seinem Verhalten in der Geschichte nach zu urteilen.

    Martin Schemm - Heimatabend

    Ich habe bei der Geschichte ein wenig Zeit gebraucht, um mich mit ihr anzufreunden. Erst als ich aufhörte, eine spannende Gruselgeschichte zu erwarten, fand ich zunehmend Gefallen am gemächlichen, geradezu entschleunigten, ungruseligen, unspannenden Erzählstil und an den zahlreichen historisch wirkenden Details. Manche Momente in der Geschichte waren durchaus unheimlich aufgrund der Geschehnisse, aber wurden erzählerisch nicht zusätzlich ausgeschmückt und angeheizt. Die Figuren blieben eher schemenhaft, trotzdem wuchsen sie mir allmählich ans Herz. Rückblickend hatte die Geschichte etwas Herzerwärmendes an sich und ein rührendes, humorvolles Ende.

    Das eher harmlose Gruselereignis in der Geschichte bietet nicht allzu viel Gesprächsstoff, aber es ließe sich darüber rätseln, welchem Zweck das Zitat am Anfang der Geschichte dienen mag (steht es für die Charaktereigenschaft des Fürsten oder ist es nur ein passendes historisch wirkendes Bestandteil???) und ob die in der Geschichte erwähnte Bibel eine tiefere Bedeutung haben könnte (oder dient ihre Erwähnung nur dem Weitererzählen einer historischen Neuigkeit???).

    Auch ließe sich überlegen, wie die Geschichte als Grusel-Comic oder Graphic Novel wirken würde. Einige Szenen und Motive könnten dank des Erzählstils gute Vorlagen zum Zeichnen sein.

    Da der Autor der Geschichte unter anderem auch Historische Romane schreibt und zudem studierter Historiker ist, wenn auch nicht von Beruf, passt die Geschichte vermutlich gut zu ihm und seinem Repertoire.

    Ein Buch nach seinem Klappentext oder Verkaufs-Genre zu beurteilen, ist schon etwas oberflächlich und fehleranfällig, aber ich sehe das Team des Vincent Preis als legitime Schiedsrichter, die entscheiden dürfen, was passt und was nicht.

    Liest man die Buchbeschreibung/ den Verkaufstext von "Die Erben Abaddons #4: Verfall", könnte man auf den ersten Blick auch denken/ entscheiden, dass es nicht passt, aber es wurde als passend eingeschätzt und hat dann in der Kategorie Roman sogar den Vincent Preis 2022 gewonnen.


    Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser, Thomas Karg - Die Erben Abaddons Nr.4: Verfall (Torsten Low)

    Warum? Sollte die Kunst, also ein Titelbild, nicht auch für sich alleine stehen können?

    Grafik-Gewinner


    Die Wahl der Besten Horror-Grafik ist eine schöne Rubrik. Ich denke allerdings, dass man nur dann für ein Werk abstimmen sollte, wenn man das betreffende Buch besitzt und KOMPLETT GELESEN hat.


    Natürlich ist es schön, einfach Feedback zu den einzelnen Geschichten und Artikeln zu bekommen.

    Das stimmt. In jedem Zwielicht stecken ja viel Herzblut, Können, Wissen und Erfahrung.

    Hast du keine Lust mitzulesen?

    Was wird von einem erwartet, wenn man bei einer Leserunde mitmacht?


    Zwielicht 15 hat ja bei den Grafiken gewonnen. Bei den Anthologien kam das Buch auf Platz 9 und erhielt insgesamt 6 Votings, landete aber nicht auf der Nominierungsliste.

    Meinem Verständnis nach dürften NUR Käufer:innen und Teilnehmer:innen von Z15 auch für das Buchcover von Z15 als Beste Horror-Grafik abstimmen/ abgestimmt haben.

    (Im Idealfall wären sogar alle Stimmen von Käufer:innen bzw. Käufer:innen, die Z15 auch gelesen haben.)

    Wie sieht's denn mit dem Rest der phantastischen Welt hier aus?

    Beim Vincent Preis 2020/ 2021 hat Zwielicht 15 den 1. Platz für die beste Horror-Grafik gewonnen und Zwielicht 16 den 1. Platz als beste Anthologie/ bestes Magazin (Quelle: Vincent Preis Blog - Die Ergebnisse des Vincent Preis 2020/21).

    Das lässt ableiten/ vermuten/ hoffen, dass einige aus diesem Forum Zwielicht 15 gekauft und wahrscheinlich auch gelesen haben, die könnten sich doch jetzt ein bisschen stark machen/ einsetzen wollen für das Magazin, für das sie gestimmt haben, indem sie jetzt im Rahmen einer Leserunde/ Noch-einmal-lesen-Runde ihre Expertise/ ihre Meinung zu Zwielicht 15 schreiben.

    Laut den Infos und Fotos unter "Aktueller Status" auf der Verlags-Homepage wurde erfolgreich ein Prototyp hergestellt:


    KOVD Verlag - Das Mansardenfenster von Tobias Bachmann - Numbered Edition


    (Andere vom Verlag in Handarbeit hergestellte Publikationen habe ich kürzlich vom Verlag geschickt bekommen, d. h. Herstellung und Lieferung von bestellter Ware laufen. Die erhaltenen, fertigen Werke sind schön geworden und haben meine investierte Geduld belohnt.)