Beiträge von Vincent Voss

    Der Roman wurde mir von meiner Lektorin empfohlen, die meinte, sie musste beim Lesen voll an mich denken. Tja, ich fühle mich sehr geehrt ...


    Worum geht es? John Little und sein jüngerer Bruder Edward Little wachsen in Florida als Sohn eines Holzfällers auf. Das Familienglück endet jäh und noch in Teenagerjahren müssen sie Hals über Kopf aufbrechen und machen sich auf nach Texas. Das Leben schlägte Kapriolen, so dass sie voneinder getrennt werden und in den Sog des Krieges zwischen den US A/Texas und Mexiko geraten. Am Ende treffen sie auf tragische Weise wieder aufeinander.


    Meine Meinung: Also erst einmal sind die Phantastik-Anteile sehr gering. Glehentlich tauch ein Geist auf, dieser aber eher psychologisierend denn spirituell. Dann ... der Roman ist wirklich, wirklich knallhart. Es geht hier weniger um romantisch verklärte Abenteuer amreikanischer Helden, wie man sie aus Filmen kennt, hier geht es um das Recht des Stärkeren. Wer brutaker ist, nimmt sich, was einem zusteht. Blake drapiert Tote immer wieder mal, sie treiben im Fluss, begegnen einem in der steppe, in der Wüste, überall wird man der Opfer von Gewalt ansichtig und Ed und John fügen sich dem schnell, indem sie die Grammatik des Überlebens beherrschen. Waffen ... warum Waffen in einer Kulturalisation so eine Bedeutung haben können, wie in den USA, der Roman könnte eine Erklärung liefern. Keine Ahnung, wie vieler Tode ich beiwohnen musste .... Und dennoch ist das Buch nicht darauf abgestellt, Gewalt zu verherrlichen, bzw. sie so zu instumentalisieren, dass sie der Anreiz ist, das Buch zu lesen, auch wenn ich mich hier darüber so ergehen. Das Buch ist eine Art Zeitzeuge und sonderbarerweise kann man Ed und John meistens verstehen und fphlt sogar mit ihnen mit, da sie immer noch über einen moralischen Kompass verfügen. Eher ist es so, dass es wahrscheinlich um die verteidigung genaus so eines Kompass´ geht. Und an dieser Stelle wird das Buch verdammt aktuell.


    9,75 Skalps von mir.

    Der Monstermacher:

    Eine Mad Professor-Geschichte. Schön gruselig. Eklig dazu.


    Originelle Rache:

    Acvh, auch wieder schön böse und knifflig obendrein. Typisch: Übernatürlicher Beginn, weltliche Lösung. Und so gut!


    Zwei außergewöhnliche Männer:

    Diese Geschichte war so gar nicht mein Ding. Dazu noch in meinen Augen ein Logigfehler, als er unteredem Tisch ihre Füße streichelt. Dafür immer noch auf hohem Niveau geschrieben (und übersetzt).


    Das anhängliche Amulett:

    Schön mystisch und begonnen und mit einem irdischen Knall beendet.


    Fazit:

    Schön, dass ich über dieses Forum auf die famose Sammlung gestoßen bin. Für mich hat der Band nicht nur von der Qualität her ein Alleinstellungsmerkmal, auch das Sujet ist eigen. Im Grunde genommen eine Spielart des magischen Realismus nur unter verkehrten Vorzeichen. Hauptfigen sind allesamt interessante Randfiguren, die im Laufe des Lesens immer weniger randständig wirken. 9 von 10 entlaufenen Affen von mir.

    Liebe Horror-Freunde,

    wir haben jetzt noch mal alles gegeben, um den Preis irgendwie zu retten. Michael ist es gelungen, uns die Abstimmungsergebnisse aus der Wahl über den angegebenen E-Mail-Account zu retten und zur Verfügung zu stellen. Und Timo und Jana haben dann noch einmal gezählt und mussten feststellen, dass das Ergebnis nicht mit den bisher veröffentlichten Auszählungen übereinstimmt. Das heißt, derjenigen Person, die ausgezählt und veröffentlicht hat, sind noch weitere Stimmen über andere Kanäle übermittelt worden. Das ist an sich nichts Schlimmes. Aber diese Person, die ausgezählt und veröffentlicht hat, ist für uns wie vom Erdboden verschluckt, meldet sich seit Tagen nicht zurück, so dass wir uns aus großer Sorge um sie und um Druck herauszunehmen, dazu entscheiden haben, den VP erst einmal abzusagen.

    Dann haben wir aber erfahren, dass sie Lebenszeichen sendet, eben nur nicht an uns, also haben wir noch einmal geschaut, ob es nicht irgendwie doch zu retten ist.

    Wir hatten noch einmal die Chance gewittert weiterzumachen, wenn, wie vereinbart, nur jene Stimmen zulässig sind, die über einen Kanal hereinkommen sind. Leider nicht passiert, und leider wird nicht auf unsere wiederholte Bitte reagiert, sich noch zu melden, um diese Unstimmigkeiten zu klären und eine Lösung herbeizuführen.

    Daher seht es uns nach: Mit einem schiefen Abstimmungsergebnis mag niemand von uns weitermachen. Wir können die Enttäuschung aller Kulturschaffenden total verstehen, aber es ändert sich leider nichts mehr an der Entscheidung, den VP auszusetzen.

    Liebe Horror-Freunde,

    leider müssen wir verkünden, dass der Vincent Preis in diesem Jahr aussetzen muss. Wir können all Eure Enttäuschungen verstehen. Die von jenen, die gewählt haben, und vor allem von denen, die nominiert sind und sich Hoffnung gemacht haben. Und leider können wir noch nicht einmal eine anständige Erklärung liefern, die alles begründet.

    Es kamen viele Dinge zusammen, erst spät haben sich Leute gefunden, die Michaels tolle Arbeit übernommen haben, und noch später konnten wir erst erkennen, wie aufwändig die Arbeit daran ist, was es tatsächlich bedeutet, an der Gestaltung dieses Preises mitzuwirken.

    Jetzt ist es schlussendlich so, dass Stimmen aus der Auszählung fehlen und wir nicht weiterkommen. Wir können euch kein vollständiges Ergebnis liefern und möchten aber auch keinen halbgaren Kompromiss anbieten. Wir hoffen, dass ihr etwas Verständnis habt, uns fällt diese Entscheidung alles andere als leicht.

    Wir bitten darum, nicht eskalierend auf uns einzuprügeln, denn uns tut es auch total weh, dass wir es nicht hinbekommen haben. Mit dem Lehrgeld und Absprüngen aus dem Team hoffen wir nun, den Vincent Preis wenigstens im nächsten Jahr erfolgreich fortführen zu können. Ehrenamtliche Unterstützung ist gerne gesehen!

    Euer Vincent Preis Team

    Ich muss ein Zwischenfazit geben, sonst vergesse ich nachher etwas. Cheddar Goblin hat ja schon eine tolle Zusammenfassung zu den einzelnen Geschichten gegeben, daher fasse ich mich an dieser Stelle kürzer.


    Allgemein:

    Sehe ich auch wie Cheddar Goblin. Sehr, sehr schick, der Ort der Seitenzahl war für mich ungewöhnlich, die Übersetzung unaufdringlich und gut.


    Die Auferstehung der kleinen Wang Tai:

    Eine schwarzhumorige Parabel mit einer Leiche. Ich verstehe jetzt das Vorwort. Es gibt nichts oder wenig Übersinnliches, aber dafür Kurioses. Diese Geschichte ist auf jeden Fall kurios. Morrow offenbart hier ein Herz für Randständiges.


    Der Held der Seuche:

    Ein verurteilter Schwarzer ist hier durch seine Bodenständigkeit und Demut der Held. Für 1897 geschrieben bestimmt mutig. An den Erzähstil habe ich mich schnell gewöhnt und ihn liebgewonnen. Sehr beschreibend.


    Sein unbesiegbarer Feind:

    Exotisch und gemein. Richtig gemein, so dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Hatte ein wenig von dem schwarzen Ritter ibei Monthy Python.


    Das feststeckende Stilett:

    Fast eine Tarrantino-Szene. Eine sehr humorig, fatalistische Dialogszene.


    Bei einer Flasche Absinth:

    Eine Alltagsbegegnung zweier gebrochener Charaktere in einem Separeé. Morrow kann Tristesse Und Horror gewissermaßen ohne Übersinnliches. Es grenzt an ein Wunder, dass mir bisher jede Geschichte ohne Übersinnliches außerordentlich gut gefallen hat.


    Der Kerkerinsasse:

    Stoisch, unbeugsam, so sind viele seiner Figuren. Diese hier treibt es jetzt auf die Spitze. Anstatt sich zu entschuldigen, wird ein langes Leiden in kauf genommen.


    Ein ehrenhaftes Spiel:

    Wieder ein fatalistischer und skurriler Dialog. Absolut nicht aus der Zeit gefallen. Und eies ist sicher: Mit einem hungrigen Hai sollte man nicht spielen ...


    Der heimtückische Velasco:

    Ging mir wie Cheddar Goblin: Für mich bisher die schwächste Geschichte. Schön geschrieben, aber irgendwie belanglos. Aus heutiger Sicht und mit dem heutigen Rollenverständnis. Eine wehrhafte Frau funktionierte seinerzeit bestimmt anders ...


    Eine ungewöhnliche Sicht der Dinge:

    Eine moralische Reduktion der Rache, die zu einem ungewöhnlich kompromisslosen Ende führen muss. Wieder genial.


    Ein Hilferuf aus dem Meer:

    Der Inhalt einer Flaschenpost offenbart das grausiger Schicksal Schiffbrüchiger.

    Habe es heute abgeholt und der Inhaber meines Buchladens, so wirkte es zumindest auf mich, wollte mir das Buch unbedingt persönlich überreichen. In Eintracht bewunderten wir das Buch noch mehrere Herzschläge in denen Zeit und Raum im Buchladen gefroren und wir uns und das Werk im Fokus der Aufmerksamkeit aller wähnten.

    Verfügbar auf Netflix


    Worum geht es? Eine Serienkillerverfilmung mit Matt Damon, Uma Thurman und Bruno Ganz.


    LvT erfindet sich ja für mich in jedem Film neu und ist Film für Film ein Grenzgänger. Das könnte auf Dauer langweilig werden, wird es bei ihm aber m.E. nach nicht. Gut, ich mag viele seiner Filme sehr und auch dieser hier hat mich mal wieder aus den Socken gehauen. Jack (Matt Dillon - groooooßartig!) ist Ingenieur, der geren aber Architekt wäre. Er hat so die ein oder andere Neurose, die sich aber im Verlaufe seiner Geschichte über 12 Jahre als Serienkiller verändert. In Episoden werden immer Ausschnitte seiner Taten gezeigt und wie oft in sienen Filmen lacht man anfangs noch herzlich mit, bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Jack, für den man zu Anfang vielleicht noch den Hauch von Sympathie verspürt, verwandelt sich mehr und mehr in ein Monster. Dazu ist die bildliche Umsetzung der philosophischen Gedanken, seine und die des imaginierten Vergils, wuchtig bebildert und sehr künstlerisch umgesetzt.Zum Beispiel der Werdegang des Serienkillers als Gleichnis eines unter Laternen laufenden Wesens ... Hammer. Auf der Metaebene bearbeitet LvT das Thema, was Kunst eigentlich darf, wie frei kann sie sein, muss sie Grenzen überschreiten, um zu wahrhaftiger (göttlicher?) Größe zu reifen? Und noch eine Anmerkung: Der Film ist auich brutal. Es ist kein Slasherfilm um der Effekte wegen, aber was gezeigt wird ist schonungslos und bricht Tabus (Kinder/Tiere).


    Für mich gibt es 9,5 von 10 ausgestopften Kindern.

    Vorgstern gesichtet.


    Deutscher Horrorofilm von 2018, verfügbar auf Netflix


    Worum geht es?


    Youtuber-Treffen in einer ehemaligen Tuberkulose Heilstätte im Großraum Berlin. Diese schlie0en unetereinader eine Wette, wer es am längsten in dem Haunted House aushält. Vom Plot her nix Neues also. Und dennoch fand ich den sehr sehenswert. Zum einen aufgrund der Reminiszenz an Blair Witch Projekt und eine verdammt gute dazu, zum anderen, weil er auch ziemlich auf die Zwölf geht und gerade ausreichend aber nicht zu viel psychologisierend ist. Das heißt, die Mischung aus Popcorn und ernster Handlung ist hier gut austariert. Und ... die Location ist wirklich verdammt geil und das szenische Begleitwerk (Motten) ebenso.


    Gibt von mir 8,25 Schaukelpferde.


    Teaser

    Ich kann deine Meinung teilen, Katla. Nachdem ich es vor einigen Jahren gelsen und im alten HF noch besprochen habe, erinnere ich mich vor allem an die Orientierungslosigkeit in den Träumen und einigen wundervollen Sätzen. Favorit war: "Der Regen schraffierte die Nacht". Hach ...

    Besonders hervorheben möchte ich die Ausgaben "Steif vor Angst" und "Der Reiseführer" aus Joachim Körbers Edition Phantasia.

    Ich sehe gerade, dass es dieses Werk für 75€ zu kaufen gibt. Lohnt sich das? Kennst du alle Geschichten daraus, Jo?