Beiträge von Vincent Voss

    Christoph Schlingensief? Wow!


    Ich bin, damals im Vergleich zwischen Tony Ballard, der Hexer, Larry Brent, Professor Zamorra und John Sinclair , dann bei John Sinclair. Bis zu den Satanszwergen auf Sylt. Heute wüsste ich den Unterschied nicht mehr. Zumindest vom Setting her.

    Ich fand den Roman außerordentlich gut und habe den Horror gerade in der ersten Hälfte des Romans goutieren können. Die Fallhöhe in die Hendrix Patricia für den zweiten teil des Romans bringt, ist bemerkenswert. Und gerade dieser Horror, die Aktivitäten das Alltagsleben weißer Mittelstandsfrauen im Süden der Staaten in den 90ern, hat mich voll erwischt. Hegemoniale Männlichkeit, institutioneller Rassismus ... solche Themen mit Horror, Humor und Verve in einem Roman unterzubringen, Respekt! Worum es geht, sagt ja schon am besten der englischsprachige Titel: Um einen Buchclub von Mittelstandshausfrauen, die allesamt im Stress stehen, ihren Männern den Rücken freizuhalten, die Kinder großzuziehen und den Haushalt zu bewältigen. das nimmt bewusst bei Grady Platz ein und genauso, also in dieser Breite und Länge, muss das auch, um den Lesenden an der Nase herumzuführen. Denn eigentlich verachtet man diese Trivialität des Daseins, diese selbstgewählte Hilflosigkeit der Frauen, die ihrem Leben in Putzen, Kirche oder Status einen Sinn geben. Und eben dem Buchclub, in dem sie sich vor allem über wahre Verbrechen auszutauschen pflegen. Umso quälender Patricias Entwicklung, als ein Fremder in die Nachbarschaft zieht, von dem sie glaubt, er sei ein Vampir. Es passt alles so schön: Ihr Mann, angesehener Psychologe, hysterisch werdende Hausfrauen eines Buchclubs, die glauben, einem Verbrecher auf der Spur zu sein und dann der Sturz in der Mitte der ersten Hälfte. Er kommt wie ein Schlag in die Fresse, als die Männer entscheiden, dass die Frauen verrückt geworden seien. Jetzt war natürlich klar, was folgen sollte: Es würde weiter mit dem Fremden gehen, Hendrix hat nur Anlauf genommen. Und in From Dusk till Dawn-Manier wird es ab der zweiten Hälfte brutaler und blutiger. Und auch das beherrscht Hendrix.


    Äußerst positiv: Die Gedankeneinschübe der Frauen. Wie kann man Blut am besten wegputzen, sind alle Weihnachtsgeschenke gekauft worden (mitten in einer spannenden Szene!). Herrlich!


    Fazit: Ein Jahreshighlight für mich und ganz speziell ist, dass ich Royston folge: 9,25 Desinfektionsmittelsprays von mir.

    Also ich werde am WE mit dem Hundeschlitten zur nächsten Poststation reisen und könnte dann dafür signierte Taschenbücher an alle Interessierten verschicken. Falls wer Im Eis möchte, gerne per pn.

    Ich habe von den aufgezählten Romanen bisher 7 gelesen und will mindestens noch 5 weitere lesen. Immerhin etwas. Aber ich weiß ansonsten, was du meinst. Der Preis lebt vom fair Mitmachen. Ansonsten können wir hier im Forum Lesezirkel für einige Romane organisieren.

    Habe ich im Sommer gelesen und komme jetzt erst abschließend zu einer Beurteilung. Die Grundidee ist ganz lustig: Eine Siedlung ist von einer Hexe verflucht. Die Hexe lebt und mischt sich immer zufällig, d.h. es kann gerne vorkommen, dass sie unvermittelt bei jemandem im Wohnzimmer steht. Alle Siedlungsbewohner wissen Bescheid und sind verflucht, denn sie können niemals die Siedlung verlassen. Sollten sie es tun, sterben sie. Das baut schon mal ganz gut Stimmung auf und wird ausführlich beschrieben, denn gewisse Institutionen, wie Militär und Geheimdienste sind eingeweiht und na klar, es wurde auch schon versucht, das Phänomen zu untersuchen.


    Einige Jugendliche beginnen mit der Hexe Späße zu treiben, filmen sie, etc. und die Lage eskaliert in der Gemeinde, So sehr, dass man sich fragen muss, wer ist hier eigentlich böse ...


    Ich fand den Roman nicht überragend, also nicht dem Hype entsprechend, aber doch ganz unterhaltsam.


    7 von 10 zugenähten Augenlidern