Beiträge von Tobias Lagemann

    Hallo zusammen,


    Viel Glück, aber wegen Dinklage wird das sicher zumindest in einem Streaming-Service laufen, denke ich. [Cof]

    amazon hat den Film, aber noch nicht für Deutschland. Da hoffe ich natürlich nun, dass sich das schnell ändert.


    Zitat

    Eigentlich haben ja alle bis auf Akinnagbe ihre Rollen deutlich überzogen, eher wie bei der Verfilmung einer Graphic Novel, keines Romans.


    Im Roman wirkten die Figuren auf mich auch schon überzogen, aber vielleicht trübt mich da auch meine Erinenrung etwas. Ist lange her, dass ich "Das Dickicht" gelesen habe.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo zusammen,


    mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Auf tatsächlichen Ereignissen basierend wirkt er wie ein historischer Roman, bedient sich dann aber auch Elementen klassischer Schauerliteratur. Und, ja, irgendwie ist auch ein Krimi. Denn wir haben es auch mit unzuverlässigen Erzählern bzw, einer sehr großen Erinnerungslücke zu tun. Was ist passiert? Wie kam es dazu? Und damit sind wir schließlich bei dem, was ich an dem Roman am spannendsten fand: Fakten stehen gegen Fiktionen, Glaube gegen die Wissenschaft. Was ist wahr, was nicht? Das macht den Roman auch - und für mich: vor allem - zu einem über die Zeit der Aufklärung ... Hexen sollen über Bord geworfen werden und ein Fischer erklärt das Phänomen des brennenden Geisterschiffs.


    Schade, dass ich den Roman erst jetzt gelesen habe, ich hätte ihn sonst bei meinem Voting zum Vincent Preis favorisiert.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo Michael,

    Wie meinst du das?

    die Autoren imitieren m.E. Sprache und Stil von Lovecraft recht gut. Es kann natürlich auch sein, dass meine Erinnerung an Lovecrafts "Ton" getrübt ist und ich deshalb so große Ähnlichkeiten sehe. Andrerseits kenne ich schätzte ich Hahn und besonders Pukallus wegen ihrer Stilsicherheit. Wenn die sich an Lovecraft abarbeiten, dann machen die das richtig. Übrigens arbeiten die Autoren auch ganz beiläufig Details aus Lovecrafts Leben ein, seine Briefschreiberei, seinen Rassismus.


    Und natürlich gibt es dann die Paralellen mit "Die Ratten im Gemäuer", so dass sich der Roman auch so lesen lässt, dass es eben nicht - wie von Lovecraft erzählt - nächtliche Geräusche waren, die ihn zu "Ratten im Gemäuer" inspirierten, sondern seine - natürlich nur fiktive - Reise nach Schottand. Es passt ja alles, das finstere Erbe, die Träume vollert Bedeutung, Degeneration und natürlich der Wahnsinn.


    Hahn und Pukallus haben mit dem Roman m.E. einen an Lovecraft mehr als nur angelehnten Schauerroman geschrieben.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo zusammen,


    Leider verlinkt der Verlag (Apex) nur auf Amazon, daher mache ich das auch -> H.P. Lovecraft im Alptraumland


    Klappentext: "Im April 1923 erreicht den amerikanischen Gentleman und Amateur-Schriftsteller H.P. Lovecraft der Hilferuf seines Freundes Roderick Ashton, der im fernen Schottland das Erbe seiner Ahnen angetreten hat. Sein Onkel, ein ehemaliger Abenteurer, hat ihm ein uraltes Kastell hinterlassen. Doch Ashton kann seines Erbes nicht froh werden: Die Bauern in der Umgebung meiden sein Anwesen wie die Pest; im Verlies stößt er das angekettete Skelett eines seit Jahrzehnten vermissten Mädchens; bizarre Alpträume quälen ihn und lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Allmählich verdichtet sich in ihm ein schrecklicher Verdacht: War sein Onkel mit den Mächten des Bösen im Bunde? Lovecrafts und Rodericks Expedition in die Tiefen der Grüfte des Kastells wird zur einer Reise ins absolute Grauen, die Unaussprechliches über die Vergangenheit der Familie Ashton offenbart ..."


    Mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Eine gelungene Pastiche! Okay, eine Reise "ins absolute Grauen" ist es nicht, eher eine Reise in den Wahn. Hahn und Pukallus treffen zudem Lovecraft'schen Ton.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo zusammen,


    mit "Jagannath" von Karin Tidbeck ist im letzten Jahr bei Carcosa ein mit wunderbar phantastischen Erählungen angefülltes schmales Büchlein erschienen, dem eine große Leser*innenschaft ausdrücklich zu wünschen ist. Erzählungen vom Rand des Märchenlandes, so lässt sich der Band wohl am Besten zusammenfassen. Zumeist ist es das Wundersame, das wie beiläufig Einzug hält in unsere Welt. Und das es Karin Tidbeck (in Hannes Riffels Übersetzung) gelingt, all das in einfachen Sätzen lebendig werden zu lassen, eigt ihr großes Können.


    Karin Tidbeck "Jagannath"


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo zusammen,


    es ist zwar eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich fand es seinerzeit durchaus nachvollziehbar, dass es gerade dieses Team war, dass auf die Mission geschickt wurde. Es gab ja etwas zu verbergen, also musste die Mission gewissermaßen "planmäßig" scheitern. Man hatte einen "Sündenbock" in Vorder- und Hinterhand.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo zusammen,


    "Krak Megalon" ist als Hörbuch der Doppel CD "Eigengrab" der Mittelalter Elektro Band Heimataerde beigefügt. Ich bin kein Hörbuch-Hörer, aber das hat mir dann doch gefallen.


    Da interessiert mich nun natürlich sehr, wie sich der Text - zur Gänze - liest. Und vielleicht hat ja jemand Freude an Musik, die (vielleicht?!) in die Welt von Krak Megalon führt.


    Vielen Dank für den Hinweis

    Tobias

    Hallo zusammen,


    "Sie bleiben" von Tom C. Winter https://oldib-verlag.de/belletristik/ 2018, 328 Seiten, 13,99, ISBN 9783939556718) gelesen.


    Oh ja, da hat jemand gut recherchiert und das auch noch elegant in Romanform gegossen. Was? Na, wie das mit unseren Seelen ist, die ja eben nicht zwangsläufig ins Nichts verwehen, sondern sich auch ein neues Gefäß suchen können. Voila, und schon haben wir Dämonen bzw. Besessene. Die sich natürlich nicht unbedingt mögen. Und teils sehr dämonische PLäne verfolgen. Der Autor nimmt sich dabei viel Zeit für seine Figuren, auch handeln sich nicht auf genretypische (aka stereotype) Weise. Nach meinem Gefühl lässt der Autor seine Erfahrung aus seiner Tätigkeit als Psychotherapeut in die Ausgestaltung seiner Figuren einfließen - und das macht er sehr dezent.


    Die leider etwas zu betuliche Erzählweise hat den Lesespaß für mich leider etwas abgeschwächt, daran vermag auch das sehr furiose Ende nichts zu ändern. Immerhin, eben dieses Ende deutet eine Fortsetzung an. Aber ob die nach sechs Jahr noch kommt? Ich wünsche es mir.


    Kurz: Absolute Leseempfehlung!


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo,


    bin jetzt durch.


    Ich bin auch definitiv nicht enttäuscht. Über den teils arg flappsig daherplappernden Erzähler komme ich hinweg, ist halt Popocorn-Literatur. Und die muss schmecken und nicht die, die Freude an Sprache haben, glücklich machen.


    Das Ende gefiel mir sehr. Hinterm Horizont geht es weiter ...


    Wenn mein SuB etwas kleiner geworden ist, werde ich mir wohl auch die anderen bei Festa erschienen Romane von Ambrose Ibsen zulege.


    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo,


    Kapitel 32 ...


    Das Problem das ich mit dem Roman habe, ist der Ich-Erzähler, der mir das alles einfach zu schnoddrig erzählt. Ansonsten macht mir das Buch Spaß, der Schrecken steigert sich langsam, an und für sich sind auch die Reaktionen bzw. Handlungen der Hauptfigur nachvollziehbar. Okay, das "Level" der Motive (Ich ziehe das jetzt durch, weil ...) ist eher niederschwellig, aber manche Leute sind halt so. Und wir haben es ja nicht mit einem Roman zu tun, der seine Figuren ausleuchten möchte. Oder anders formuliert: Der "Horror" ist der Held/die Heldin.


    Apropos Figuren: Hat der "Held" keine Freunde? Bekannte? Verwandte? Natürlich bleibt der Roman so auf die Interaktion zwischen Held und Haus beschränkt - die Lieferanten, Polizisten, alten Damen, Altenheimbewohner dienen mehr oder weniger nur als Stichwortgeber. Aber mir ist das trotzdem zu wenig. Ich hätte gerne mehr drumherum. Selbst in der ja sehr kleinen "Welt" in dem Film "The Others" ist der Personenkreis wesentlich größer.



    Viele Grüße

    Tobias

    Hallo,


    Kapitel 25 ...


    Okay, aus dem passiven Flüchtling wird ein neugieriger Ermittler. Er will alles über das Haus erfahren. Das gefällt mir. Passenderweise kann dann eine im Vorgarten sitzende ältere Dame Tratsch teilen. Deus ex machina, puh. Etwas subtiler darf es für mich schon sein. Womit ich beim Friedhof bin, über den er anfangs aus Neugierde streift, dann, uhps, findet er das Grab von XY. Naja, immerhin gibt es innerhalb der Figur eine wahrnehmbare Entwicklung.


    Da und dort stolpere ich über arg merkwürdige Textstellen:


    Beginn Kapitel 20: "Alles in dem Motel roch nach Zigarettenrauch. Sogar das Eis aus der Eismaschine schmeckte nach Camels." Oha, haben wir da einen Kandidaten für "Wetten dass...?", der den geschmack von Zigaretten so genau unterscheiden kann, dass er sogar aus Eis Camelgeschmack herausschmecken kann?


    Beginn Kapitel 21: "Polizist Tanner ..." Ja, es kann sein, dass im Original Policeman Tanner stand, aber die Bezeichnung "Officer" dürfte die geläufigere sein. Und die Zeiten, in denen englischsprachige Begriffe übersetzt werden, sollten eigentlich vorbei sein, also wäre "Officer" erwartbar. Das erste Mal bei der Polizei wird Sherman ja auch als Detective bezeichnet. Ich finde die Stelle leider nicht, vielleicht auch trügt mich bloß meine Erinnerung, aber anderswo wird aus Detective dann leider "Kommissar" ... Ich weiß Kleinigkeiten.


    Naja, und (Seite 176) "... war ich bereits durch die Haustür gerast, ..." und "Ich rannte frontal in den Van, was mir den Atem verschlug, und musste zur Fahrertür humpeln." stelle ich mir besser nicht vor.


    Seite 175: "Ein Schrei formte sich in meiner Kehle, aber es gelang mir nicht, so viel zu atmen, dass ich ihn ausstoßen konnte. Ich schluckte ihn würgend hinunter und wirbelte wieder herum zu der Frau im Wohnzimmer."


    Es ist ja nicht so, dass der Roman keinen Spaß macht, das ist leckeres Leserfutter auf Popcorn-Niveau, aber von der Ankündigung "Since 2015, I've been on a mission to publish the most chilling, atmospheric horror tales known to man." (Homepage des Autors) ist der Text doch noch ein gutes Stück entfernt.


    Viele Grüße

    Tobias