Beiträge von Susanne

    H.P. Lovecraft in Zusammenarbeit mit anderen Autoren - Die geliebten Toten


    Dies ist der erste Band der dreiteiligen Serie von Geschichten, die HPL in Zusammenarbeit mit anderen Autoren geschrieben hat und er umfasst den Zeitraum 1918 bis 1929. Das Buch hat den Vincent Preis 2017 gewonnen.


    HPL & Winifred Virginia Jackson - Die grüne Wiese

    Ein Meteor geht im Meer nieder und er enthält ein Buch, dessen Inhalt Rätsel aufgibt. Der Inhalt dieses Buches ist nichtssagend.


    HPL Solo - Das Gedächtnis

    Sehr kurz. Mehr oder weniger inhaltsfrei.


    HPL & Anna Helen Crofts

    Fängt mit einem schlechten Gedicht an, geht dann aber in eine poetische Traumsequenz über. Voller Sehnsucht nach den alten Göttern, nach Dichtkunst und Schönheit. Das Ende der Geschichte ist ebenso öde, wie der Anfang. Der Mittelteil gefiel mir sehr.


    HPL & Elizabeth Berkeley - Das schleichende Chaos

    Der Protagonist bekommt wegen starker Kopfschmerzen eine Dosis Opium verabreicht, die sich als Überdosis entpuppt. Was dann folgt ist reiner Schwachsinn in schlechtem Stil verfasst. Ärgerlich.


    HPL Solo - Ex Oblivione (Prosagedicht)

    Eine Traumlandgeschichte. Der Erzähler erfährt von einem perfekten Ort. Auf der Flucht vor der banalen Wirklichkeit nimmt er ein Rauschmittel ein, das das Tor zu diesem Ort öffnen soll. Es floppt. Sehr kurze Geschichte, aber poetisch und mit lovecraftscher Eindringlichkeit erzählt.


    HPL & Sonia Green - Der Schrecken von Martin's Beach

    Solide Geschichte über die Rache eines Meerungeheuers an den Menschen, die sein Kind getötet haben. Stilistisch gibt es nix zu meckern, besonders toll ist es nicht.


    HPL & Sonia Green - Vier Uhr

    Es geht um einen Fluch, der eintrifft. Eventuell auch um Rache. Leider erfährt man die Hintergründe nicht. Es gibt keine Geschichte, nur eine Schilderung des Grauens des Protagonisten, der im Bett liegt und paranoid ist. So was ist total entbehrlich.


    HPL Solo - Azathoth (Fragment)

    Ein Träumer wird in die Traumwelt mitgenommen. Dort sieht er wundersame Dinge, die nicht weiter beschrieben werden. Wirklich nur ein Fragment.


    HPL Solo - Was der Mond bringt (Prosagedicht)

    Der Mond hat in diesem Fall 3 1/2 Seiten völlig überflüssige Aneinanderreihung von Worten gebracht.


    HPL & C.M. Eddy junior - Vom Wolf, der Gespenster fraß

    Ein junger Mann durchquert einen dunklen Wald. Er wird von der Nacht überrascht und sucht Zuflucht in einem Haus, das von einem merkwürdigen Mann bewohnt wird. Und wen trifft er dort in der Nacht? Einen Wolf, der Gespenster frisst. Ganz nett.


    HPL & C.M. Eddy junior - Asche

    Ein Wissenschaftler hat eine äußerst effektive Methode entwickelt lebende Wesen in Asche zu verwandeln. Sein Assistent gerät auf eine völlig falsche Spur, tut aber versehentlich das richtige - wie sich zum Schluss herausstellt. Diese amüsante Geschichte hat mir sehr gefallen.


    HPL & C.M. Eddy junior - Die geliebten Toten

    Horror gepaart mit schrägem Humor. Wenn ein Brandstifter bei der Feuerwehr arbeitet und aktiv die Brandbekämpfung fördert. Wie nennt man es, wenn ein Liebhaber der Toten selbiges für ein Bestattungsunternehmen tut? Die Liebe des Protagonisten zu den Toten beginnt langsam und artet im Laufe der Zeit in eine Sucht nach Toten und nach Morden aus. Die Geschichte beginnt in der Kindheit des Mannes und endet mit seinem Tod auf einem Friedhof. Gefiel mir.


    HPL & C.M. Eddy junior - Taub, stumm und blind

    Der talentierte Schriftsteller Richard Blake kommt schwer verwundet aus - nämlich taub, stumm und blind - aus dem Krieg zurück. Mit seinem Betreuer/Sekretär lebt er in einem abgelegenen Haus, das an den Rand eines düsteren Moores gebaut ist. Es kommt wie es kommen muss. Dunkle und schreckliche Kräfte bemächtigen sich seiner. Zwar stirbt er, aber er entkommt nicht.


    Die Geschichten mit C.M. Eddy jr. haben etwas Eigenständiges. Der Stil lässt die Hilfe Lovecrafts kaum erkennen, hier schwingt teilweise Humor mit und Leichtigkeit.


    Fortsetzung folgt ...

    Theodora Goss - The Sinister Mystery of the Mesmerizing Girl (erschienen 2019)


    Dies ist der 3. Teil der Trilogie "The Extraordinary Adventures of the Athena Club"


    Hier ist die Vorgeschichte aus den ersten beiden Bänden:

    Theodora Goss - The Extraordinary Adventures of the Athena Club


    Die Hauptpersonen sind wie auch in den beiden anderen Bänden: Mary Jekyll, Diana Hyde, Beatrice Rappacini, Catherine Moreau und Justine Frankenstein.


    Die Geschichte schließt nahtlos an die beiden Vorgängerbücher an. Als die Mädels aus Budapest zurückkehren ist ihr Hausmädchen Alice, die eine ausgeprägte mesmeristische Begabung hat, verschwunden. Ebenso ist Sherlock Holmes verschwunden, der Arbeitgeber von Mary Jekyll. Beide wurden offensichtlich entführt.

    Eine okkulte Gruppierung will Queen Victoria stürzen und ein neues Regime installieren. Bei dem entscheidenden Ritual geht etwas schief. Die Mumie einer 2000 Jahre alten Pharaonin wird wiedererweckt. Diese strebt unverzüglich die Weltherrschaft an.


    Sherlock Holmes muss sich seinem alten Widersacher Prof. Moriarty stellen.


    Helen Vaughn aus "Der große Pan" von Arthur Machen hat einen größeren Auftritt als Mutter der begabten Mesmeristin aus dem Romantitel.


    Sodann gibt es eine 2000 Jahre alte alt-ägyptische Alchemistin, die mitmischt.


    Alles sehr bunt und actiongeladen. Es hat Spaß gemacht Geschichten zu lesen, in der alle wichtigen Positionen von Frauen besetzt sind. Und in der die männlichen Superhelden vergangener Bücher (Sherlock Holmes, Graf Dracula u.a.) nur Nebenrollen spielen.


    Ich habe das Hörbuch gehört, sehr lebendig vorgelesen von Kate Reading.

    Ich sehe den Wal auch eher als "Schrecken Gottes" wie Melville ihn selbst beschreibt und eher als Monster aus der Tiefe. Und alle, die hier sturmumtost herausposaunen, das sei kein fantastischer Roman, ihnen sei gesagt, dass ihr allesamt dem größten seemannsgarn auf den Leim gegangen seid! Greenhorns und Landratten seid ihr! Kommt wohl nicht von der see, was? na ja, mit Ausnahme von Katla, die wird wohl mehr Seefahrererfahrung haben als ich ... egal! Ich lese den Wal weiter und wenn es das letzte ist, was ich tun werde. Da bläst er!

    “There she blows!-there she blows! A hump like a snow-hill! It is Moby Dick!”

    Gespenster-Krimi 36: Tobias Bachmann - Melusine


    Der Schriftsteller Peter Langhans nimmt das Angebot seines Verlages an, eine Biographie des Schriftstellers Stephan Angler zu schreiben. Dieser war vor einigen Jahren spurlos verschwunden und niemand wusste, ob er tot war oder sich abgesetzt hatte. Die Recherche führt Langhans zu einem verschollenen Buch von Angler mit dem Titel "Die doppelschwänzige Nixe", von dem nur vier Exemplare gedruckt wurden. Er vermutet, dass dieses Buch der Schlüssel zu Anglers Leben ist und macht sich auf die Suche danach.


    Ich wollte gestern Abend nur kurz reinlesen - nur den Anfang. Und dann bin ich einige Stunden später mit steifem Nacken und eingeschlafenen Füßen aus meinem bequemen Lesesessel raus und gleich ins Bett gefallen.


    Also, die Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen und ich musste immer weiter lesen - es hat mich einfach nicht losgelassen. Sehr flüssig geschrieben, spannend und gerade immer so viel offene Fragen, deren Antwort ich unbedingt noch wissen wollte. Ein sehr gelungenes Leseerlebnis.

    Clarke Ashton Smith - Das Labyrinth des Maal Dweb


    Dies ist der dritte Band der CAS-Ausgabe aus dem Festa-Verlag. Besonders hervorzuheben sind Anmerkungen zu jeder Geschichte, welche weiterführende Informationen beinhalten. Wie sie entstanden sind und immer wieder über die Schwierigkeiten, die CAS hatte, um seine Geschichten zu veröffentlichen, weil er zu anspruchsvoll schrieb.


    Ich mag die Vielseitigkeit der Themen von CAS. Und seinen Stil. Er macht aus eher schwachen Themen noch eine lesenswerte Geschichte.


    Die Kette des Aforgomon

    Der Schriftsteller John Milwarp wird Zeit seines Lebens von merkwürdigen und nicht fassbaren Erinnerungen und Stimmungen verfolgt. Unter dem Einfluss einer Droge beginnt er, sich an seine vergangenen Inkarnationen zu erinnern und landet in einer sehr sehr weit entfernten Zeit auf einem anderen Planeten. Dort hat er ein Verbrechen gegen den Gott der Zeit Aforgomon begangen, dass in diesem aktuellen Leben seine Vergeltung erfährt.


    Ein Trank für die Mondgöttin

    Der wohlhabende Geschäftsmann und Hobby-Archäologe Morley erkundet gemeinsam mit dem Archäologen Thorway einen alten Tempel auf einer Marquesa-Insel. Auch hier spielt die Erinnerung an Erlebnisse in einer längst vergangenen Zeit eine Rolle. Es endet tragisch.


    Prinz Alcouz und der Magier

    Ein Magier sagt einem Prinzen und Thronfolger die Zukunft voraus - mit überraschendem Ergebnis. Eine sehr kurze Geschichte.


    Ein Abenteuer in der Zukunft

    Eine Zeitreisegeschichte. Der Protagonist landet 15.000 Jahre in der Zukunft im Gebiet des heutigen New York. Dort gerät er in einen Bürgerkrieg zwischen Menschen, Marsianern und Venusiern. Die Menschen ziehen den Kürzeren.


    Die Venus von Azombeli

    Die leidenschaftliche und tragische Liebesgeschichte zwischen einem weißen Mann und der schwarzen Königin eines afrikanischen Stammes


    Der Allmächtige des Mars

    Eine Gruppe Wissenschaftler wird von einem mächtigen Marswesen auf den Mars entführt und um Hilfe gebeten. Als Gegenleistung sollen die Menschen großes Wissen über die verschiedensten Technologien bekommen. Doch die Menschen sind zu dumm und borniert um sich auf diesen Handel einzulassen und reagieren mit Angst und Krieg. Das Ende ... ist interessant.


    Die Rückkehr des Hexers

    Ein ermordeter Hexer kommt zurück um Rache zu nehmen.


    Der Flirt

    Smith schrieb dazu "Snappy Stories hat eine kleine Prosaskizze von mir mit dem Titel "Der Flirt" angenommen. Für Prosa zahlen sie 2 Cent pro Wort. Bei diesem Lohn werde ich vielleicht noch häufiger literarische Prostitution betreiben." Für die knapp 2 Seiten hat er ca. 14 Dollar bekommen. Die Geschichte ist irgendwie belanglos, aber gut geschrieben.


    Genius Loci

    Ein Ort, von dem ein unheilvoller Einfluss ausgeht, zieht einen Maler immer tiefer in seinen Einflussbereich hinein. Schlussendlich führt es zum Untergang von drei vielleicht auch vier Menschen. Der unheimliche und zwingende Einfluss des Ortes kommt gut rüber und erinnert an Algernon Blackwood.


    Etwas Neues

    Diese sehr kurze Geschichte ist völlig Banane. Nicht, weil es mir missfallen hat, dass die Frau verhauen wird. Das ist eher amüsant.



    Die Dimension des Zufalls


    Morris und Markley, zwei Agenten, geraten bei der Verfolgung japanischer Spione mit ihrem Raketenflugzeug in ein Dimensionsloch und landen in einer Welt, in der der Zufall herrscht und keinerlei bekannte Naturgesetze zu erkennen sind. Sehr einfallsreich und ausufernd phantastisch - ohne Rücksicht auf rational-logische Sachverhalte. Gefällt mir sehr.


    Ein Gedichtband von Burns

    Vielleicht hätte John Malcolm den von seinem Onkel geerbten Gedichtband von Burns doch lesen sollen oder zumindest durchblättern.


    Invasion von der Venus

    Invasoren von der Venus versuchen die Erde so umzuwandeln, dass sie der Venus gleicht und sie auf der Erde leben können. Die Menschheit wehrt sich so gut sie kann. Ausgang: ungewiss. Sehr spannend geschrieben, sehr interessante Ideen.


    Sadastor

    Ein Dämon möchte eine Lamia durch eine Geschichte aufheitern. Irgendwie nichtssagend.


    Will Murray: Maal Dweb, Herrscher über Xiccarph

    Murray berichtet über die Schwierigkeiten, denen CAS ausgesetzt war, um seine Geschichten veröffentlichen zu können.

    Er zitiert aus Briefen, die CAS an August Derleth schrieb.

    "Wright ... hat gerade meine Story "The Eidolon of the Blind" mit der Begründung abgelehnt, sie sei zu grässlich für seinen erlesenen Kreis von Biedermännern und Milchbubis, und ebenso "The Maze of Mool Dweb", weil die Geschichte zu poetisch und stilistisch zu anspruchsvoll sei."

    "Wright erhob Einwände gegen die "ungewohnte", ausgefallene Wortwahl der Erzählung, daher versuchte ich so gut wie alles auszumerzen, was einen Fünftklässler vor Probleme stellen könnte."

    Das spricht für sich und es erübrigt sich jeder Kommentar.


    Das Labyrinth des Maal Dweb

    Ein Jäger bricht auf, um seine Angebetet aus den Klauen des mächtigen Zauberers Maal Dweb zu retten. Keine besonders neue Idee, hat mir trotzdem gut gefallen - wegen der wunderbar farbenprächtigen und opulenten Erzählweise. Allerdings ist es ein Irrgarten, in dem der Held sein Schicksal findet, und kein Labyrinth. Beide Bezeichnungen werden abwechselnd verwendet, was ich irritierend finde. Der Originaltitel der Geschichte ist eindeutig: "The Maze of the Enchanter".


    Das Wagnis des Maal Dweb

    Der mächtige Maal Dweb langweilt sich und lässt sich auf ein Abenteuer mit offenem Ausgang und ohne seine überragenden Hilfsmittel ein. Er gewinnt die Auseinandersetzung. Gut geschrieben, gefällt mir aber inhaltlich nicht.



    Besonders gut haben mir die Geschichten gefallen, in denen Außerirdische die Erde übernehmen und die Menschen vertreiben wollen. - Ein Abenteuer in der Zukunft - Der Allmächtige des Mars - Invasion von der Venus -


    Das Buch hat mir großes Vergnügen bereitet. CAS schreibt auf eine Art und Weise, die mich stark in die Geschichten hineinzieht und mein Vorstellungsvermögen intensiv anregt.


    Die Bände 1, 2 und 6 der Festa-Ausgabe habe ich teilweise gelesen. Bevor ich mich den verbleibenden Geschichten widme, will ich "Clark Ashton Smith - A Critical Guide to the Man and his Work" von Steve Behrends lesen.


    Diese Web-Site widmet sich dem Werk von CAS

    http://www.eldritchdark.com

    Tobias Reckermann - Gotheim an der Ur


    Die innere Finsternis

    Nach und nach versinkt das wache Bewusstsein der Einwohner der Stadt ins Unbewusste und eine äußere Kraft übernimmt ihr Bewusstsein.

    Der Protagonist und ein Besucher der Stadt sind offensichtlich die Einzigen, die es bemerken. Dem Protagonisten gelingt die Flucht in letzter Sekunde. Doch auch an dem Ort, an den er flieht, bemerkt er den Beginn dieses Prozesses.

    Eine Handlung gibt es nicht wirklich. Eher eine Andeutung bzw. eine Idee. Die Geschichte lebt von der Stimmung, die erzeugt wird. Die bedrückende Atmosphäre und die Stimmungslage des Protagonisten angesichts seiner Erkenntnisse, kommen gut rüber.


    Vorsicht auf der letzten Stufe

    Der Protagonist hat als Kind eine psychische Störung, sie ist nicht behandelbar. Es endet mit einer Tragödie. Vielleicht hat aber auch eine ungewöhnliche Art der Tiefen-Wahrnehmung, die auch eine Begabung sein könnte, wenn sie erkannt und angeleitet würde.

    Im Laufe seines weiteren Lebens lernt er sich zu tarnen, indem er Normalverhalten simuliert. Er wird Direktor einer Stahlfabrik und simuliert ein normales Leben perfekt. Das Leben in der Stadt wird politisch sehr schwierig und ein Aufstand/Krieg deutet sich an. Unter diesem Druck bricht sein psychisches System ein und er flieht aus der Stadt.

    Die Befindlichkeiten des Protagonisten sind nicht eindeutig fassbar. Ist seine Wahrnehmung tiefgründig und nimmt er Dinge wahr, die andere nicht sehen? Vielleicht hat er nicht gelernt, seine Wahrnehmung angemessen zu interpretieren und verliert sich in völlig anderen Reichen der Wirklichkeit oder des Wahnsinns, die mit der Commonsense-Realität nichts mehr zu tun haben? Diese Doppeldeutigkeit gefiel mir sehr.

    Auch diese Geschichte lebt von der düsteren Stimmung.


    Die schwarze Zitadelle

    Eine Expedition bricht auf, um die unbekannte Quelle der Ur zu finden. Es gibt parallele Ebenen. Alles ist etwas wirr und ergibt wenig bis gar keinen Sinn. Jede Menge Stimmungen, düster und unheilvoll, die sich als leere Hülsen herausstellen. Gefiel mir nicht.


    Ur

    Wieder ein Protagonist (Arno), der anfällig ist für die dunklen Seiten der Existenz. In seinen jungen Jahren besuchte er während eines Yage-Trips, den er mit einem Freund (Karl) und einer Freundin einwarf, eine alt-ägyptische Ausstellung. Hier öffneten sich bei ihm unerwartete Wahrnehmungskanäle und er hatte ein Erlebnis, das ihn traumatisierte und für den Rest seines Lebens aus der Bahn warf. Karl übersteht das Yage-Erlebnis unbeschadet und sorgt dafür, dass Arno nicht völlig ausklinkt, sondern seine Ausbildung beendet und einen Beruf antritt. Ein dramatischer Unglücksfall führt dazu, dass das alte Trauma wieder aufbricht und Arno diesem völlig hilflos ausgeliefert ist. Es kommt wie es kommen muss. Der Untergang Arnos wird sehr eindrucksvoll geschildert. Doch dies düster-dramatische Ende ist zu lang. Hier hätte der Geschichte eine Kürzung gutgetan. Hat mir aber trotzdem gut gefallen.


    Tartaros

    Ganze Städte verschwinden von der Landkarte und aus der Erinnerung ihrer Bewohner. Der Protagonist macht sich von England aus auf den Weg Gotheim zu suchen. Er findet Gotheim und gerät in den düsteren Sog, der auch in den vorhergehenden Geschichten schon beschrieben wurde. Er entkommt, aber der gesamte Kontinent scheint verloren zu sein. Eine richtige Geschichte gibt es nicht und die heraufbeschworene düster-verhängnisvolle Stimmung fand ich eher langweilig.

    Neben Imagica für mich vielleicht Clive Barkers bestes Buch.


    Sehe ich auch so.


    "Das Sakrament" gefällt mir auch sehr. Ebenso die "Books of Art". Und auch "Galileo" gefiel mir.


    Dann kam "Coldheart Canyon" und ich fand es schrecklich, eine Riesenenttäuschung. Die Abarat-Bände habe ich alle: die Prunk-Ausgabe im Schuber. Die Bilder sind super.


    "Mr. B.Gone" und "The Scarlet Gospel" fand ich schlecht. Die ganze ausufernde Poesie verschwunden. Die allerletzte Veröffentlichung habe ich nicht gekauft


    Aber "Gewebte Welt", "Imagica" und "Das Sakrament" kann ich immer wieder lesen.


    Ach ja .... und "Visions of Heaven and Hell" - der Bildband u.a. mit den Gemälden aus Abarat.


    Die angekündigten Fortsetzungen werden wir wohl nicht mehr bekommen. In einem Interview hat er gesagt, dass er solche Sachen wie "Gewebte Welt" heute nicht mehr schreiben kann, weil er sich zu sehr verändert hat.

    Mein Lieblingsbuch - seit ich es zum ersten Mal gelesen habe Mitte der 90er Jahre. Ich habe es mehrmals gelesen. Und immer wieder fand ich es wunderbar.


    2008 ist eine überarbeitete Neuausgabe bei Edition Phantasia unter dem Titel "Gewebte Welt" (Originaltitel "Weaveworld") neu erschienen.


    Gyre heißt Wirbel und ich denke damit ist der Zirkel gemeint.

    Hier möchte ich auf die Trilogie "The Extraordinary Adventures of the Athena Club" von Theodora Goss hinweisen.


    1. The Strange Case of the Alchemist's Daughter (Locus Award 2018)

    2. European Travel for the Monstrous Gentlewoman

    3. The Sinister Mystery of the Mesmerizing Girl


    Die Protagonistinnen sind 5 Frauen: Mary Jekyll, Diana Hyde, Beatrice Rappaccini, Catherine Moreau und Justine Frankenstein.

    Gemeinsam machen sie sich auf, das Geheimnis der "Gesellschaft der Alchemisten", der ihre Väter und Erschaffer angehörten, aufzuklären bzw. denen das Handwerk zu legen.


    Die Autorin hat u.a. folgende Romane, Erzählungen und historischen Ereignisse geplündert und verarbeitet:

    Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson

    Rappaccinis Tochter von Nathaniel Hawthorne

    Die Insel des Dr. Moreau von H.G. Wells

    Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

    Dracula von Bram Stoker

    Sherlock Holmes Romane von Arthur Conan Doyle


    Goss explains that the roots of the story stem from a question she posed while working toward her PhD: “Why did so many of the mad scientists in 19th century narratives create, or start creating but then destroy, female monsters?”


    1. Band

    Nach dem Tod ihrer Eltern bleibt Mary Jekyll allein und mittellos zurück. Bei der Durchsicht des Nachlasses ihres Vaters stößt sie auf die Gesellschaft der Alchemisten. Neugierig geworden will sie dessen Geheimnis lüften. Dabei stößt sie zuerst auf Diana Hyde, die Tochter von Edward Hyde. Dieser war ein Freund ihres Vaters und ist ein gesuchter Mörder. Danach kommen Beatrice Rappacini, Catherine Moreau und Justine Frankenstein hinzu. Man erfährt ihre Geschichten und wie sie zu den wurden, die sie jetzt sind. Ihre Väter bzw. Erzeuger waren alle Mitglieder in der Gesellschaft der Alchemisten. Sie gründen den "Athena Club" und machen es sich zur Aufgabe dieser Gesellschaft das Handwerk zu legen.

    Nebenbei werden die Whitechapel-Morde aufgeklärt und man erfährt einiges über die Verhältnisse im viktorianischen England sowie die Schwierigkeiten denen selbständige Frauen damals ausgesetzt waren. Mit von der Partie sind Sherlock Holmes, Dr. Watson, Dr. Seward, Edward Prendick, Frankensteins Monster, Tiermenschen und andere.


    Im 2. Band reisen die Frauen nach Wien und Budapest. Lucinda Van Helsing, an der ihr Vater Experimente vorgenommen hatte, muss gerettet werden. Es geht also um Vampirismus und die Abenteuer, die die 5 Frauen erleben um den Experimenten von Van Helsing auf die Spur zu kommen. Ebenso spielt die Gesellschaft der Alchemisten wieder eine wichtige Rolle. Sie treffen wieder auf Dr. Seward, Prendick sowie den Grafen Dracula und andere bekannte literarische Gestalten. Bei der Jahresversammlung der Gesellschaft in Budapest kommt es zum Showdown.


    Den 3. Band habe ich noch nicht gelesen.

    "Life’s always an adventure for the Athena Club...especially when one of their own has been kidnapped! After their thrilling European escapades rescuing Lucina van Helsing, Mary Jekyll and her friends return home to discover that their friend and kitchen maid Alice has vanished—and so has Mary's employer Sherlock Holmes!

    As they race to find Alice and bring her home safely, they discover that Alice and Sherlock’s kidnapping are only one small part of a plot that threatens Queen Victoria, and the very future of the British Empire. Can Mary, Diana, Beatrice, Catherine, and Justine save their friends—and save England? Find out in the final installment of the fantastic and memorable Extraordinary Adventures of the Athena Club series." - Zitat aus dem Internet.


    Horror-Romane im strengen Sinne sind das eigentlich nicht, aber alles ist sehr unterhaltsam und macht richtig Spaß.

    Besonders gut gefällt mir die detaillierte Charakterisierung der Protagonistinnen und der lebendige Erzählstil. Ebenso die alternativen und ergänzenden Handlungsstränge zu den ursprünglichen Romanen. Ich habe große Lust die alten Klamotten noch mal zu lesen. Es ist Jahrzehnte her, dass ich "Dracula", "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" und "Frankenstein" gelesen habe. "Die Insel des Dr. Moreau" habe ich gerade beendet.

    Edward Prendick verschlägt es nach einem Schiffbruch auf die Insel des Dr. Moreau. Dort versucht Moreau mit seinem Assistenten Montgomery Tiere durch operative Eingriffe (ohne Narkose), durch Hypnose und Suggestionen so umzugestalten, dass sie dem Menschen ähnlich werden. Ihm schwebt etwas Evolutionäres vor. Das Ergebnis sind Tiermenschen. Diese Leben in Gruppen zusammen und werden durch hypnotische Befehle, die religiösen Glaubenssätzen gleichen, unter Kontrolle gehalten.


    Es geht schief. Moreau wird von einem dieser "Tiermenschen in Arbeit" umgebracht. Die Tiermenschen verlieren zunehmend ihre "Menschenähnlichkeit" und fallen in ihr instinkthaftes und unbewusstes Verhalten zurück. Montgomery auch.


    Zum Schluss sind alle tot - außer Prendick. Er kann in einem Boot entkommen und wird von einem Schiff gerettet.


    Ins normale Leben findet er nicht mehr zurück. Mehr und mehr wird ihm bewusst, dass die normalen Menschen genauso automatenhaft an ihre Instinkte und Triebe gebunden sind, wie die Tiere. Die meisten sind reine Reiz-Reaktions-Maschinen.


    Die Zugrunde liegenden Themen sind aktuell.

    - Was ist ethisch zulässig.

    - Wo sind die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Neugier, Machbarkeit und Verantwortung.

    - Was macht den Menschen zum Mensch.


    Zitate von Moreau:

    "Das Ding, an dem man arbeitet, ist kein Tier mehr, kein Mitgeschöpf, sondern eine Fragestellung, die man lösen muss."


    Über die Tiermenschen:

    "Sie sind merkwürdig kompliziert, komplex, wie alles Lebendige. Sie haben so etwas wie Ehrgeiz, entstanden vielleicht teils aus Eitelkeit, teils aus sublimiertem Geschlechtstrieb, teils aus überschüssiger Neugier."


    Warum habe ich das Buch gelesen.

    In dem Buch "The Strange Case of the Alchemist's Daughter" von Theodora Goss gehört die Puma-Frau Catherine Moreau zu den Protagonistinnen. Sie erzählt ausführlich von ihren Erlebnissen auf der Insel, wie sie von einem Puma zu einer Frau umgestaltet wurde, wie sie Moreau umgebracht hat, die Insel verlassen konnte und über ihr weiteres Leben. Sozusagen eine erweiterte und modifizierte Version des Romans von Wells.


    Da wollte ich das Original dann doch mal lesen. Ich habe es gerne gelesen und fand es auch ganz spannend.

    Ich möchte auch mitmachen. Hier ist meine Planung:


    1.) eine Roman-Neuerscheinung aus 2019 oder 2020

    Theodora Goss - The Sinister Mystery of the Mesmerizing Girl (erschienen 2019)


    2.) eine Kurzgeschichten-Sammlung (egal ob Anthologie oder Kurzgeschichtensammlung)

    Algernon Blackwood - Die gefiederte Seele

    oder

    CAS - Der doppelte Schatten


    3.) Ein Buch aus der Liste Die einflussreichsten Werke des Genre Horror und unheimliche Phantastik

    H. G. Wells – Die Insel des Dr. Moreau


    4.) Ein Buch das einen der folgenden Preis gewonnen hat: Vincent Preis, Bram Stoker Award, August Derleth Award. Oder im Jahr 2020 nominiert wurde.

    H.P. Lovecraft - Die geliebten Toten (Festa Verlag)


    5.) ein im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch

    Joris-Karl Huysman - Tief unten


    6.) ein im Original deutschsprachiges Buch

    Tobias Rekermann - Gotheim an der Ur


    7.) Einen beliebigen Heftroman Grusel/Horror

    ???


    Mal sehen wie weit ich bis Ende November komme.