Limitierung + Abo-Modell ist einfach immer ein beschissenes Konzept. Zumindest aus Sicht des Lesers.
Wenigstens nicht exklusiv für Abonnenten. Mich stört vor allem der ISBN-freie Direktvertrieb, der sich im Hause Festa zunehmend durchsetzt.
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Großartige Reihe, an der man als Freund klassischer Phantastik eigentlich kaum vorbeikommt.
Von Gespenstergeschichten mit Vampiren, Geistern und Wiedergängern aller Art, über geheimnisvolle Be- und Verschwörer bis zu Sagenbearbeitungen und Kunstmärchen bildet Spiegelbergs Bibliothek die breite Palette phantastischen Erzählens des 18. und 19. Jahrhunderts ab. Abgesehen von Friedrich de la Motte Fouqué, August Apel und John Polidori dürften einem kaum darin enthaltene Autoren bekannt sein. Die Bücher versammeln also fast ausschließlich Geschichten, die man noch nicht aus ähnlichen Zusammenstellungen kennt. Darunter auch eine kleine Sensation. Franz Seraph Chrismar kam bereits 60 Jahre vor Bram Stoker auf die Idee, aus Vlad III einen Blutsauger zu machen, der einer Reisegesellschaft in den rumänischen Wäldern das Fürchten lehrt.
Alle Bände werden von einem Vorwort eingeleitet und enden mit einem umfassenden Anhang mit Erläuterungen und Querverweisen.
...und genau hier hattest du mich, ich starte gleich heute mit dem Buch.
Dann darfst du dich auf schöne Frauen in wollüstiger Ekstase freuen
Das Werk
Zu den interessanteren Titeln aus der im allgemeinen doch eher durchwachsenen Horror-Bibliothek von Bastei Lübbe zählen sicher Das Volk im Hügel (1979) und Schwarzer Sommer (1980) von Jack D. Shackleford. Im Grunde eine Story, zweimal erzählt. Denn die Ausgangslage ist eine ähnliche: Naives, passives Mädl aus der Stadt verschlägt es in die englische Provinz, wo sie in den Dunstkreis eines Okkultisten gerät, der ein Fruchtbarkeitsritual plant.
Es handelt sich um typische Produkte der 70er Jahre. Die Nachwirkung von Rosmarys Baby und Der Exorzist sind deutlich spürbar. Die von Ira Levin und William Blatty losgetretene neue Okkultismuswelle dürfte bei der Motivation, diese Bücher zu schreiben eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Zusätzlich gibt's noch explizite (Lesben)Sex-Szenen, die aber noch Rahmen des Vertretbaren bleiben. Was die Romane aus der Masse an Konkurrenz jener Zeit abhebt, ist einerseits das profunde Wissen des Autors um Okkultismus und Folklore, das zumindest für mich stimmig wirkt und nicht so schulmeisterlich daherkommt, wie bei Dennis Wheatley. Anderseits Shacklefords eigenwilliger, eleganter Stil, vor allem in Das Volk im Hügel.
Das Rätsel
Vielleicht noch bemerkenswerter, als die Romane selbst, ist das Mysterium, das sich um den Autor rankt. Zu Jack D. Shackleford finden sich nämlich in den vorgeblich unendlichen Weiten des Internets null Informationen. Kein Wikipediaartikel, egal welcher Sprache. Nicht einmal ein noch so kurzes Autorenprofil.
Zunächst dachte ich an anglophiles Pseudonym eines deutschsprachigen Autors à la Hugh Walker oder Clark Darlton. Dafür sind die Bücher jedoch zu gut geschrieben und zu glaubwürdig in der britischen Folklore verankert. Außerden erschienen beide Werke, wie das Impressum zeigt, zunächst auf Englisch und wurden sehr zeitnah ins Deutsche übersetzt. Wahrscheinlich handelt es sich demnach um den Nom de Plume eines englischen Autors, der aus welchen Gründen auch immer, nicht mit diesen Titeln assoziiert werden möchte. Abgesehen von Tanith und Eve of Midsummer existieren noch zumindest zwei weitere Romane von Shakleford: The Source und The Strickland Demon. Im Gegensatz zu den zwei deutschen Veröffentlichungen, haben in der Heimat seine Bücher allesamt keine Neuausgaben erlebt.
Christian Dörge, der die beiden Romane in seinem Apex-Verlag neu aufgelegt hat, muss sich zugeknöpft geben. Statt der erhofften Auflösung, füttert seine Antwort die Neugier nur weiter:
Zitat von Christian DörgeWir sind jedoch auf ausdrücklichen Wunsch der Erbin des Autors zur Vertraulichkeit verpflichtet, was wir in vielfacher Hinsicht als bedauerlich empfinden - aber wir müssen das selbstverständlich respektieren. Ich bedaure, Ihnen in dieser Hinsicht nicht weiterhelfen zu können.
Morrow und Levy habe ich auf meinem Einkaufszettel. Ich warte aber noch bis Band 3 erschienen ist und werde mir dann beide zulegen.
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Da muss ich sogar rätseln, ob wir unterschiedliche Autoren gelesen haben. Und wie gesagt, gerade Laird Barron als Trash zu bezeichnen (wenn er sich nicht gerade dem Pulp hingibt wie in The Light Is The Darkness oder X For Eyes) finde ich seltsam, um ehrlich zu sein.
Don't make me assume my ultimate form könntest du auch dazustellen. Da frag ich mich bis heute, ob das ernst gemeint war. Das taugt nicht einmal als abgedrehte Parodie.
Ich tu mich mit seinen Genre-Hybriden einfach oft schwer. Die fügen sich für mich nicht immer zu einem stimmigen Ganzen zusammen.
Nein! Gar nicht! Hochliterarische (was die Prosa betrifft) Noir Weird Fiction. Laird Barron ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass die Weird Fiction im Anglo-Raum wieder an Wichtigkeit gewonnen hat. Er schreibt eben (meistens) sehr konkrete Geschichten, und seine Prosa liest sich wie Cormac McCarthy zu seinen besten Zeiten.
Hmmm... ich neige ja auch eher zu "bewusstem Trash". Keine Frage,die Story Hallucigenia ist ein bemerkenswertes Stück postmoderner Phantastik, aber in vielen seiner Geschichten geht ihm der Genremix nicht so überzeugend von der Hand. Das wirkt dann teilweise richtig wirr und unfokussiert.
Was beispielsweise?
The mightiest machine ( dt. Das unglaubliche System), der Vorgänger von Der unglaubliche Planet. Und natürlich die Sammlung Who goes there? and other stories.
Das ist sowas wie die Mutter aller Space Operas.
Der unglaubliche Planet gilt im deutschsprachigen Raum als einer der großen SF-Klassiker. In den USA interessanterweise nicht so sehr. Da werden andere Werke von Campbell wohlwollender rezipiert.
Der unmögliche Planet von Philip K. Dick? Der Autor gehört ehrlich gesagt auch nicht zu meinen Favourites in der SF. Ist aber zu lange her, als dass ich sagen könnte, warum ich ihn nicht so gern mag (ich kenne auch nur Romane von ihm, keine KGs).
Nein, das ist ein bisserl verwirrend. Von Campbell gibt es die inhaltlich lose verbundene Novellensammlung Der unglaubliche Planet. Mit Dicks Kurzgeschichtenband Der unmögliche Planet hat das nichts zu tun.
Du hast natürlich Recht, die feministische Agenda bricht insbesondere in den späten Büchern wenig subtil durch und die Figuren entsprechen einem zu klaren gut/böse-Schema. Aber hier muss man bedenken, dass die Reihe ursprünglich als Jugendbücher vermarktet wurde und diese nicht gerade für ambivalente Charakterzeichnungen bekannt sind. Später bessert sich das ein wenig. Da verfällt Ged, der strahlende und weise Held, wie er speziell in den Bände zwei und drei portraitiert wird, plötzlich in depressive Apathie und wird mehr zum Statisten. Was wiederum der "Re-Vision der Geschlechterverhältnisse" geschuldet ist, die Le Guin (nicht nur) hier gerne betreibt.
Kann man das Buch einem grundsätzlich an Fantasy Interessierten empfehlen?
Einem an Fantasy Interessierten muss man den Zyklus eigentlich sogar empfehlen, einem an die Konventionen der modernen Fantasy gewöhnten Leser allerdings eher nicht. Denn hier gibt es keine epischen, mit Schwert, Keule oder Bogen geführte Kämpfe, keine Feuerbälle und Magieblitze, keine politischen Intrigen und keinen Sex. Erdsee erzählt wesentlich introspektiver vom Erwachsenwerden und der persönlichen Verantwortung in einer im Wandel begriffenen Welt. Voller philosophischer Welt- und Magiedeutungen im Spiegel der soziokulturellen Entwicklungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Drachen werden nicht erschlagen, sondern sanft mit dem Wort überwältigt.
Die Gesamtausgabe von Fischer Tor bietet dank umfangreichem Anhang und den Illustrationen natürlich einen tollen Mehrwert, bequem lesbar ist der Ziegel jedoch nicht.
Ja, mir fehlen auch noch frühe Nummern. Ich habe mich aber damit abgefunden, dass ich die Zeitschrift wohl nie komplettieren werde. Die Preisentwickllung ist mir für ein Magazin einfach zu steil.
Jedenfalls schade! Der ein oder andere Artikel würde mich brennend interessieren.
Hier ein passables Angebot für Nr. 11
Der Verkäufer "lefanu" ist ja Robert N. Bloch höchstselbst
Schöner Text!
Zitat"In seinem, für die Zeit und die zu Verfügung stehenden Sekundärquellen, sehr brauchbarem Nachwort schreibt Erik Simon:..."
Dazu muss man anmerken, dass Erik Simon für einen DDR-Bürger als damals schon fleißiger Mitarbeiter vom Quarber Merkur natürlich über einen großen Erkenntnistand zu Leben und Wirken Lovecrafts verfügte. Der ist ja seit den frühen Ausgaben bis heute ein regelmäßiger Themenschwerpunkt der Zeitschrift.
An dieser Stelle vielleicht auch gleich eine persönliche Huldigung der DDR-Veröffentlichungen von (wissenschaftlicher) Phantastik. Mir scheint, die sind leider weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei hätten sie sich durchaus einen eigenen Thread verdient. Da gäbe es genug Perlen zu entdecken.
Die Papierqualität war zwar im Vergleich zum Westen suboptimal, dafür wurden die Bücher häufig überdurchschnittlich gut ausgestattet. Bedruckte Einbände unter (!) eh schon ansprechenden Schutzumschlägen, die erwähnten Vorsatzblätter und natürlich Illustrationen waren keine Seltenheit. Heute würde das unter Sammlerausgaben laufen und ohne ISBN mit Aufpreis nur Abonnenten zugänglich gemacht werden