Beiträge von col.race

    Ja, die Motive waren wirklich schön. Manche wurden auch über Lizenzen ins Ausland verkauft und zieren nicht nur Rottensteiners Fantasy Book, sondern auch Bücher von Philip K. Dick oder Philip José Farmer!


    Btw: Die Reihe war natürlich unheimlich prägend für die deutschsprachige Phantastik-Landschaft und bräuchte einen Vorstellungsthread hier im Forum.

    Danke für den Tipp! Das ist interessant, weil das Phantastische in Bergengruens Werk nur einen sehr kleinen Teil ausmacht. Abgesehen vom frühen Roman Das Gesetz von Atum gibt es nur eine Handvoll unheimlicher Erzählungen von ihm und den Novellen-Band Das Buch Rodenstein, eine Bearbeitung einer alten Sage aus dem Odenwald um die Wilde Jagd.


    Durch Zufall bin ich auf das Grab von Bergengruen gestossen und habe mich gewundert, dass er als Norddeutscher so südlich beigesetzt wurde.

    Bergengruen lebte ja schon seit den 1920ern in München nach dem Zweiten Weltkrieg trieb es ihn durch Süddeutschland, die Schweiz, Italien und Österreich. Da ist es nach Baden-Baden nicht mehr weit.

    Tolle Vorstellung! Macht Lust, sich das Buch endlich mal vorzunehmen.



    Etwas off topic...

    Fischers Bibliothek der phantastischen Abenteuer würde sicher mehr Beachtung verdienen. Die ist nicht nur optisch eine Augenweide, sondern bietet inhaltlich eine breite Palette der Fantasy bis hin zur unheimlichen Phantastik. Peter Hainings Damen des Bösen ist eine vorzügliche Sammlung klassischer Gespenstergeschichten weiblicher Hand.

    Fehler meinerseits im Eingangspost. August Derleths "Auf Cthulhus Spur" war nicht der einzige Band, für den man das Covermotiv der Erstausgabe recycelte. Auch bei "Das Fenster zur anderen Welt" von Lord Dunsany wurde die Umschlagzeichnung übernommen.


    Wie mir neulich beim um- und aussortieren aufgefallen ist, wurde auch bei Le Fanu und Jean Ray das alte Covermotiv verwendet. Bei ersterem allerdings erst bei der Neuausgabe als Geistergeschichten.





    Ja, das mach ich auch so. Zum Stöbern ist die Filiale ideal! Die Krimis sind nur unten in der Ecke.


    Zur Klarstellung, ich will natürlich nicht behaupten, dass die phantastische Literatur annähernd in Sachen Verkaufserfolgen und Publikumsinteresse mit Krimis mithalten kann. Das wäre lächerlich. Insbesondere SF und Horror (King ausgenommen) führen ein Nischendasein, vor allem wenn sie als solche deklariert werden. Die Fantasy hingegen kann sich am Buchmarkt durchaus behaupten.

    Im Thalia auf der Mahü war ich schon lang nimmer, aber in der Filiale Wien Mitte/Landstraße hast du einen Regalmeter Horror und ein paar mehr für Fantasy und SF. Einen eigenen Tisch für Sapkowski, einen eigenen Tisch für Martin, einen kleinen Tisch für die SF und einen großen Tisch mit zusätzlicher Fantasy. Dazu noch ein breites Regal mit ausgewählten (Neu?)Erscheinungen.

    Bei den Krimis gibt's ein schmales Regal mit heimischen Autoren und ein wesentlich breiteres für internationale. Dazu noch Auslagetische. Klar ist die Auswahl an Krimis größer, aber um viel steht die Phantastik dort nicht nach.

    Von den Ketten am ehesten noch bei Thalia. Zumindest hier in Österreich. In den großen Filialen haben Horror, Fantasy und SF jeweils ihre eigenen Regalmeter. Zusammengeszählt reichen die einigermaßen an die Krimis heran.

    Ansonsten ist die Phantastik natürlich klar unterrepräsentiert.


    edit: Ha! Internationaler Thalia-Vergleich ^^

    ist das so? würde mich schon mal interessieren, was da die zahlen sagen

    Phantastische Literatur im Sinne der Fantasy wird gemeint sein. Auch wenn sie nicht ganz in der Liga der Krimis spielt, sind die Verkaufserfolge von Martin, Sapkowski, Susan Collins oder Heitz beachtlich. Von Dauerbrennern wie Tolkien, Lewis, Rowling, Pratchett, Hohlbein und Der dunkle Turm ganz zu schweigen.

    Ja, und Josefson beim "Standard" ...

    (https://www.derstandard.at/sto…ntasy-buecher-rezensionen)

    Wobei der ja eigentlich Wissenschaftsredakteur ist und die Bücher nebenher für den Online-Standard rezensiert. Aber ja, ein toller Blog!


    Die Etikette wird halt leider schnell zum Stigma. Wenn Phantastik einfach im regulären (Groß)Verlagsprogamm erscheint, kann das Buch trotzdem breite Aufmerksamkeit (und Anerkennung) finden. Matt Ruffs Lovecraft Country wurde in FAZ, SZ und NZZ wohlwollend bespochen. In Österreich im Kurier, im Profil und in der Kleinen Zeitung. Lange bevor eine Serienadaption angekündigt war.

    Naja, bei Tiptree kriegen alte SF-Fans, und von denen gibt es in den Redaktionen mehr, als man vielleicht glauben möchte, feuchte Augen. Die gab es wenigstens schon am deutschsprachigen Buchmarkt. Ein vergleichbares Zugpferd sehe ich in der Weird Fiction ehrlich gesagt nicht.

    Wichtig wäre es, auch mal in den etablierten Medien präsent zu sein, um endlich mal aus der Nische herauszukommen.

    Wenn das richtig gemacht und etabliert wird, lohnt sich das sicher. Klassisches Verlagswesen halt: Zwei, drei finanzielle Zugpferde, die das Backprogramm mitfinanzieren. Das Ganze wie bei Tartarus für Sammler mit schönen Büchern und Leser mit Paperback, im Preisrahmen von 20 bis 40 Euro. Reich wird keiner davon, aber ich halte es für machbar, wenn man Willen, Know How und etwas Mut mitbringt.


    Ich bin da skeptischer. So ein Programm müsste ein großer Verlag in die Hand nehmen, der diese bei uns weitgehend neue Autorenriege dann auch ordentlich promoten kann. Für einen Kleinverlag sind Interessenten- und Käuferkreis hierzulanden sicher (noch?) viel zu überschaubar, um das zu stemmen.

    Da würde sich beinahe ein eigener Verlag lohnen, der sich auf Derartiges spezialisiert in Kooperation mit Verlagen wie Tartarus, Swan River etc.

    Wünschenswert ja, aber ob sich der Verlag dann wirklich lohnt, ist die Frage...

    Bisher habe ich das mit der etwas trashigeren Variante von Groschenheften in Verbindung gebracht, eben simplere Plots & Figuren.

    Im Prinzip waren es Groschenhefte. Schneller Lesestoff in reißerischer Aufmachung. Trotzdem gab es zum Glück ehrgeizigere Autoren, die im Rahmen dieser Möglichkeiten Ambitionierteres abliefern wollten. Die hatten es aber zumeist verdammt schwer, ihre Arbeiten auch an die Herausgeber zu bringen. Robert E. Howard zB musste seine Conan-Geschichten mit "Sex" (also was man damals darunter verstanden hat, heute in seiner Harmlosigkeiten aber nicht einmal prüde Sittenwächter provozieren würde) anreichern, um sie in Weird Tales unterzubringen.