Beiträge von Jo Piccol

    Ah, Danke für den Hinweis. Ich hatte die Geschichte schon im Inhaltsverzeichnis vermisst. Meine Ausgabe hat 265 Textseiten, die sollte also vollständig sein. Ich habe die ersten drei Geschichten gelesen und bisher gefällt mir das sehr gut.

    Danke, das freut mich wirklich - dein Urteil ist ja meiner Erfahrung nach immer wohlfundiert ...

    Das Druckproblem mit den fehlenden Seiten sollte soweit ich weiß auch nur bei ganz wenigen Ausgaben aufgetreten sein, und ist mittlerweile jedenfalls längst behoben.

    Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für "Die Weltenschöpfer" von Charles Platt brechen, das kürzlich als Memoranda-Ausgabe auf Deutsch erschienen ist.


    Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Interview-Serie, die Charles Platt Ende der Siebziger-, Anfang der Achtziger-Jahre mit den damals bekanntesten angloamerikanischen Autoren der Science-Fiction geführt hat. Absicht war es, die Personen hinter den Büchern näher zu beleuchten. Platt war ja selbst in der englischen SF-Szene im Kreis des legendären Magazin NEW WORLDS groß geworden und mit vielen der interviewten Autoren (tatsächlich das "Who is Who" der bekanntesten Klassiker vom Asimov über Bestes bis Dick ...) persönlich bekannt gewesen.


    Herausgekommen ist ein höchst unterhaltsamer und informativer Blick hinter die Kulissen der SF-Produktion und auf die "Schöpfer der neuen Welten", der auch die teilweise skurrilen bis fragwürdigen Charaktereigenschaften und Einstellungen der jeweiligen Autoren offenbart. Platt zeigt sich dabei als messerscharfer Beobachter, der auch die Schattenseiten seiner Interviewpartner behandelt, aber nie oberflächlich verurteilt.


    Sehr interessant für den heutigen Leser ist eine Art Summary, ein Blick zurück auf die weitere Entwicklung der jeweiligen Autoren und der Versuch der Einordnung ihrer Bedeutung aus aktueller Sicht, den Platt extra für die Neuausgabe geschrieben hat.


    Obwohl man bedauern könnte, dass hier viele interessante neuere Autoren nicht vertreten sind, ist "Die Weltenschöpfer" wohl für alle an klassischer SF Interessierten ein Must, wenn man etwas mehr über die Hintergründe der Entstehung und zur Person der Autoren erfahren will - insoferne eine perfekte Ergänzung zu bisherigen Memoranda-Büchern ... ich freue mich schon auf den zweiten Band!


    In einer Nyctalops-Ausgabe von 1991 stieß ich auf einen Hinweis: The Grabinski Reader, herausgegeben, übersetzt und veröffentlicht von Miroslaw Lipinski. Genannt wird die 5. Ausgabe (Spring 1990) und: „Thomas Ligotti recommended this magazine to me […].“

    Da Grabinski in Deutschland nicht über den Umweg einer amerikanischen Übersetzung bekannt gemacht werden musste, dürfte der Name Miroslaw Lipinski hier eher unbekannt sein. Tatsächlich gibt es jedoch mehrere Webseiten, die seine Grabinski-Übersetzungen behandeln. Vielleicht interessant für die, die mehr über die internationale Rezeption des polnischen Autors erfahren möchten. Lipinski selbst wurde damals übrigens durch eine Veröffentlichung von Franz Rottensteiner (The Fantasy Book) auf Grabinski aufmerksam.


    Danke, Axel!


    Da steht tatsächlich noch was drin, was unbedingt auf sekundärliterarische Leseliste muss!

    Hallo Mammut,


    danke für die Buchvorstellung hier!

    Ich habe mir mit einer Ankündigung hier in der Phantastik-Kneipe etwas Zeit gelassen, da es zum offiziellen Erscheinungstermin einige Produktions- und Auslieferungsprobleme gab (dazu noch später). Nun sind aber endlich mit einiger Verzögerung sowohl Hardcover als auch Paperback und E-Book lieferbar.


    Als Herausgeber und Übersetzer bin ich wahrscheinlich voreingenommen, doch ich bin wirklich der Meinung, dass eine deutsche Ausgabe dieses Klassikers längst überfällig war. Die internationale Bekanntheit von Level im angloamerikanischen Raum stützt sich vor allem auf die Erzählungen in diesem Band und einer zweiten Sammlung ("Les Oiseaux de nuit"), die schon früh auf Englisch übersetzt wurden. Ich möchte in Bälde auch noch diese zweite Sammlung auf Deutsch zugänglich machen (kleine Korrektur zum Blogeintrag von Michael - die in Zwielicht 16 erschienene Story "Wer" ist nicht in "Die Tore der Hölle" enthalten, sondern in der zweiten Sammlung, und damit auch eine deutsche Erstveröffentlichung - ein Grund mehr, sich auch die neue Zwielicht-Anthologie zuzulegen :)).


    Auch in Frankreich wird Maurice Level gerade "wiederentdeckt" - kommentierte Neuausgaben seiner wichtigsten Werke sind schon erschienen bzw. geplant, in den aktuellen Ausgaben finden sich auch wichtige sekundärliterarische Infos zum Autor, über dessen Leben ja relativ wenig bekannt ist.


    Ich denke, die obenstehende Beschreibung charakterisiert die Geschichten recht gut, man erkennt deutlich den Einfluss von Poe, Maupassant und Villiers de L'Isle Adam, die ja auch weniger auf klassische phantastische Elemente gesetzt haben, sondern - für die damalige Zeit sehr neu - vor allem auf einen "psychologischen" Zugang. Insoferne ist Maurice Level auch nicht in die Schublade als echter Genre-Autor einzuordnen, sondern für mich ein Vorreiter und Klassiker der "realistischen" Weird Tale.


    Bin schon gespannt auf die eine oder andere Meinung von Euch zu den Geschichten!


    PS - zu den Produktions- und Auslieferungsproblemen noch ein Hinweis: Leider wurden aus bisher noch unbekannter Ursache einige wenige Hardcover-Ausgaben mit einem Druckfehler (rund 20 fehlende Seiten am hinteren Ende des Buches) ausgeliefert, vorwiegend Vorbestellungen über Amazon. Falls diesbezüglich auch einer von Euch betroffen sein sollte, gebt mir bitte Bescheid - ich kümmere mich darum, dass ihr ein fehlerfreies Exemplar bekommt ...


    Lg, JP


    Ja, da ist tatsächlich nichts Neues dabei, die letzten bekannten und in Buchform unveröffentlichten Texte haben wir in im Vorjahr in "Immaculata" gebracht.

    "John Hamilton Llewellyns Ende" und "Aus dem Tagebuch eines Orangenbaums" stammen aus "Das Grauen", "Alraune und ihr Chauffeur" ist ein Auszug aus dem Roman "Alraune", "Höchste Liebe" aus der Sammlung "Nachtmahr" und "Eileen Carter" stammt ebenso wie "Das Hya-Hya-Mädchen" aus "Von sieben Meeren".


    Es handelt sich um eine Zusammenstellung, von Geschichten, die sonderbare bis groteske Liebesbeziehungen zum Thema haben, aber bei dem Preis kann man ja schon mal zuschlagen ...

    Ich habe wesentliche Infos zu William Chambers Morrow aus dem langen Essay von Moskowitz in dem Band "Discovering Classic Horror Fiction I", herausgegeben von Darrell Schweitzer. Der Beitrag von Moskowitz scheint mir übrigens auch sehr sorgfältig recherchiert zu sein ...


    Ja, ich kenne das leider - durch die Nachwirkungen von Corona kommt es an allen Ecken und Enden der gesamten Produktions- und Lieferkette leider noch immer zu Verzögerungen ... unser Maurice-Level-Band ist auch betroffen, dauert auch wieder mal länger ...

    Aber auf ein paar Tage wird es nicht ankommen, ich freue mich in jedem Fall schon auf "Die Erloschenen" ...

    Hat jemand Interesse einige Kurzgeschichten (man könnte auch sagen, Prosagedichte) von Arthur Machen in Übersetzung von mir zu veröffentlichen? Ich habe mich vor 2 Jahren einmal voller Tatendrang daran gegeben Machens Band Ornaments in Jade zu übersetzen, da er nicht allzu dick ist und bisher nicht komplett auf Deutsch vorliegt. Meiner Meinung nach zählt das Büchlein neben Der Berg der Träume und "Die weißen Gestalten" zum Besten, Fremdartigsten und Atmosphärischsten, das Machen je geschrieben hat.
    Nachdem mich in der Zwischenzeit die Pandämie jeglicher Kreativität beraubte und das Übersetzen sich deutlich anspruchsvoller gestaltete als ich vermutet hatte, habe ich schon vor einigen Monaten beschlossen, das Projekt sterben zu lassen.
    Da ich aber schon einige Stories (die allesamt recht kurz sind) mit sehr viel Herzblut übersetzt habe, wäre es ein schöner Gedanke, sie evtl. in einer Anthologie oder einem Magazin veröffentlicht zu sehen.
    Der Originalband enthält 10 Geschichten, von denen ich 3 fertig habe, und zwar: "Der Rosengarten", "Die Turanier" und "Folter". "Die Turanier" erscheint im Herbst auch bei Elfenbein im letzten Band der Werkausgabe, in der Übersetzung von Joachim Kalka. Noch wäre es also eine deutsche Erstveröffentlichung, genauso wie die anderen beiden Geschichten. :sleeping:
    Status der Übersetzungen ist, dass sie komplett fertig sind, ich sie aber nochmal durchsehen müsste.


    Wäre das was für die Reihe "UNTOTE KLASSIKER" im JoJo Media Verlag von Jo Piccol ?


    Hallo Frank und Shadowman,


    grundsätzlich wäre das natürlich (auch für mich als Machen-Fan) eine feine Sache.

    Die nächsten Bände der UNTOTEN KLASSIKER sind allerdings schon bis 2022 durchgeplant, insoferne würde es noch einige Zeit bis zu einer möglichen Veröffentlichung dauern. Und da wir bisher nur Bände von einem Autor herausgegeben haben, wäre es natürlich notwendig, alle Geschichten aus dem dem Buch zu übersetzen.


    Vielleicht machen wir ja auch einmal eine Anthologie mit diversen "Untoten Klassikern", da wäre die eine oder andere Geschichte natürlich interessant.

    Ansonsten könnte ich noch anbieten, die eine oder andere Geschichte in unserer E-Book-Reihe "UNTOTE KLASSIKER Shortcuts" herauszubringen ... E-Books sind natürlich nicht jedermanns Sache, aber bevor die Geschichten unveröffentlich bleiben, immerhin eine Möglichkeit ...


    Frank, wir können sehr gerne auch via PN weiterreden, wenn Du Interesse hast ... wir sind ja eh vernetzt ... ;)


    Beste Grüße aus dem Wiener Glutofen (35 Grad ...),

    JP