Beiträge von Katla

    Mir passiert es auch ganz selten, dass ich beim Lesen als Autor lese und mich frage "Was hätte ich anders gemacht?". Bei Michael Knoke begleitet mich das aber seltsamerweise, obwohl ich nicht beantworten könnte, warum.

    Mir passiert sowas auch, und zwar sobald mir ein Buch nicht gefällt. Ist doch legitim, nicht überheblich. Es ist nunmal wesentlich einfacher, Probleme in Fremdtexten zu sehen. Wenn man das analysiert bekommt, warum und was für einen nicht funktioniert, hätte ein Buch - ggfs. neben Unterhaltung und / oder philosophischen Einsichten - durchaus einen guten Zweck erfüllt. Besser geht (fast) immer, egal, auf welcher Ebene des Könnens.

    Das trübt sicher auch das Lesevergnügen.

    Allerdings, auch wenn es mir hier nicht passierte.

    Mich hat ein Buch mal so genervt (extrem programmhafter, schematischer Aufbau), dass ich es an die Wand gepfeffert hab. Das war ein Bestseller, dessen Verfilmung ich mochte. ^^

    Ich würde mir schärfer umrissene, tiefergehende Figuren und Umgebungen wünschen.

    Sehr interessant, Erik, danke für deine Eindrücke. :*


    Den Protagonisten habe ich genau gegenteilig empfunden: sehr differenziert und komplex. Beim Setting mag sich auch mein Eindruck realer Orte dieser Gegend drübergelegt haben, da bin ich zu 'befangen'.


    Ui, quergelesen ... mal schauen, wie dein abschließender Gesamteindruck ist. Ich bin gespannt.

    Nils Ich hatte auch was ganz anderes erwartet, und sogar erst rausgeschaltet. [skul] Allerdings höre ich CBs Trilogy recht oft, und dann hörte ich diese typischen Melodien doch hier drunter. Und jetzt läuft das in Dauerschleife.

    Manchmal macht ein Video für mich extrem viel aus, eine andere Ausnahme ist das Intro zu der ersten Staffel Okkupert / Occupied, "Black and Gold". Alles andere von dem Musiker finde ich allerdings zum Weglaufen.

    Ein sehr interessanter Verlag (auf dessen Homepage sich auch ein Podcast findet): Wyrd Harvest Press


    Bis zum 30.11. (> 23.59 local time USA) gibt es 30% Rabatt auf alle Bücher. Mehr hier im Webshop.


    Wyrd Harvest Press is dedicated to creating quality works that reflect the breadth of lore and narrative in the Folk Horror genre. Our books explore the landscapes of Folk Horror and related realms in film, tv, books, art, music, events and other media and also psychogeography, hauntology, urban wyrd, folklore, cultural rituals and costume, earth mysteries, archaic history, hauntings. southern gothic, 'landscapism / visionary naturalism & geography', backwoods horror, murder ballads, carnivalia, dark psychedelia, wyrd forteana and other strange edges.

    Sales profits from FHR / Wyrd Harvest Press books sold in this store will be charitably donated at intervals to different environmental, wildlife and community projects undertaken by the Wildlife Trusts.


    Ich verfolge den Verlag schon eine Weile auf FB, habe bisher habe noch nicht zugegriffen. Die Bücher sehen jedenfalls toll aus und haben extrem spannende Themen.

    FAB TOOL - das neue Stück von Carpenter Brut (feat. David Eugene Edwards), ist diesmal kein DarkSynth, aber dennoch ein toller, schräger Song und mit einem absolut genialen Video. Die Bilder erinnern mich an Zdzisław Beksiński und Enkil Bilals Immortal.


    Nils und Arkham Insider Axel - Passt auch ganz gut zum Posthumanismus-/ Städtelandschaften-Thema.


    Leider momentan nur auf YT, Vimeo hätte sicher noch bessere Qualität gehabt:

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    Damit kann ich leider nicht dienen …


    Ich habe aber Nils' Vorstellung zum Anlass einer erneuten Aickman-Lektüre genommen.

    Dito bei beidem.


    Und der Cold Hand in Mine -Band ist ja wirklich wunderschön!


    Ich habe mir Compulsory Games angeschaut und bin tatsächlich etwas erstaunt-verwirrt. Weniger vom Stil her (es liest sich flüssig und hat auch keine ungewöhnlichen Stukturen, ist also nicht 'sperrig') als von der Art, wie hier Weird / Grusel erzählt wird. Insgesamt hat mich das - sehr überraschend - an Jane Austen erinnert: Die Themen, Charakterisierungen, das Banale aber auch die Ironie. Dabei hasse ich Austens Geplapper wie die Pest, habe aber Aickman mit Interesse gelesen.

    Nennt mich sexistisch, aber ich hätte meinen kleinen Finger verwettet, dass die Geschichten von einer Frau geschrieben wurden. Diese Betonung auf (Zweier-)Beziehungen, Gesellschaftskonventionen, Modedetails (!) und die Implikationen des Paranormalen, das auf zwischenmenschliche bzw. psychische Probleme hinweist, kenne ich mehr von Schreiberinnen, auch, wenn das wie ein böses Klischee klingt.


    Da ich Aickman in Verbindung mit Horror sah und ab & zu in Rezensionen online der Name Ligotti fiel, dachte ich beim Lesen erstmal: WTF? Die Geschichten behandeln eindeutig Paranormales, aber bis es dahin kommt, kamen mir die Anfänge einfach zu gewöhnlich vor. Bei näherem Hinsehen / Einlesen sah ich aber, dass es winzige, extrem dezente Hinweise gibt, wo die Story bereits aus dem Realitäts-Gleis läuft. Irritationen und kleine Momente, die man auch leicht überlesen kann. Und die dann im Rückblick, wenn man das Ende gelesen hat, als ziemlich geniale Hinweise erkennt. Das ist einfach extrem gut gemacht und äußerst souverän erzählt.


    Am besten hat mir bisher diese eigenartige Ménage à trois in "Marriage" gefallen. Das ist ein wirklich verstörendes Stück, obwohl ich nicht mal den Finger drauflegen könnte, was daran das Furchtbarste ist. Wie dieser Mann da quasi aus der Geschichte geschrieben wird, wie seine Persönlichkeit zerstört wird (und hatt er überhaupt eine to begin with?). Ein wirklich guter unguter Text, der das ist, was Weird sein soll: transgressiv, verstörend.


    Bei anderen Geschichten, vor allem "Hand in Glove" war mir der Überhang des Gewöhnlichen zu groß, obwohl mir klar ist, dass die Stories ohne dies nicht funktionieren würden.


    Das ist zweifellos ein wirklich interessanter Autor, bei dem ich die Wirkung und das Handwerk der Texte bislang mehr genieße, als dass sie ein tatsächliches durchgehendes Lesevergüngen wären. Einschätzungen in Punkten sehe ich mich außerstande, zu verteilen. Ich bleibe dran.


    Sehr cooler Thread, wirklich anregend.

    Arkham Insider Axel Ganz genau. Ein absolut tolles Buch und grandiose Rechercheleistung. Hat wirklich meine Wahrnehmung verändert (wie z.B. Kühlschränke weiter Probleme bereiten würden, selbst wenn niemand mehr da wäre, der sie nutzt bzw. kein Strom mehr läuft.) Ich muss es aber auch nochmal lesen, ist eine Weile her.


    Bei Fiction u.a. Ronald Wright: A Scientific Romance (auch ewig her, muss ich auch neu lesen), Futu.re (das ich hasse, und - böse Ironie - damals in den Müll warf), Metro 2033 (eines meiner all time favs), Robert Edric: Salvage; und auch, wenn es SF sein sollte, böte sich als Ausgangslage eigentlich Richard Llewellyns How Green Was My Valley an.


    Sonst noch u.a.: Lawrence Millman: Last Places (passt nicht so ganz vllt.), Andrey Iskanovs Film Visions of Suffering (beide Versionen), Darbian's Photography / Proj3ct M4yh3m (expemplarisch für Urbex), und - liegt hier, muss ich noch lesen - Timothy Morton: Hyperobjects. Philosophy and Ecology After the End of the World.

    Cabrera und Cioran zitiere ich wohl inzw. in allen Texten ... :D Und ich sammle noch. Cabrini Green und überhaupt Brutalist Architecture wäre sehr spannend (weil auch - gerade im Ex-Ostblock - oft abandoned), aber damit verzettle ich mich evt.

    Nils Nur noch ein bisschen, auch, weil ich jetzt im mentalen und physischen Exil in Finnland lebe. ^^


    Die langen Jahre der katastrophalen Thatcher-Regierung haben einen ziemlichen Mentalitätsumschwung bewirkt: Die Yuppiesierung, Empathielosigkeit und Kommerzialisierung auch in Kulturprojekten und im Grunde die Zerstörung der Alternativkultur. Symptomatisch ist die Veränderung des Guardian, der bis zur redaktionellen 'Reform' wohl eine der besten Zeitungen überhaupt war. Inzwischen unlesbar. Ich weiß, das hört sich sehr generisch nach dem Gejaule alter Leute an, aber das war ein Umschwung, der in den 90ern innerhalb weniger Jahre vollzogen wurde, ich finde diese Entwicklung in UK sehr viel plötzlicher und extremer als vergleichsweise in den USA. Wenn ich mich recht erinnere, hing dieses Problem auf kultureller Ebene auch mit der Zerschlagung der unabhängigen Councils zusammen.

    Ich muss die Sendung auch noch hören.

    Gerade fertig. :)

    Die Interviewerin ... naja, hrhrhr. Schon diese auf niedlich gebürstete Stimme.

    Aber Sven Koch ist absolut klasse. "Äh, nein, so genau würde ich das jetzt nicht sagen ..." Schön differenziert. Das Interview ist noch aus einem anderen Grund spannend: es zeigt für mich exemplarisch den unterschiedlichen Umgang mit Kulturgeschichte in UK und Deutschland. Erinnert mich wieder daran, warum ich als Teenie im mentalen Exil in Großbritannien war. Insgesamt eine sehr gute Sendung, finde ich.

    Ein Thema, das mich sehr interessiert.

    Nils GutenMorgen, ihr beiden - needless to say ist das auch ein Thema, in das ich meine Nase stecke. Ganz lieben Dank für die Sendung und die Buchtipps! :*


    Extrem spannend, vielleicht sogar einer der innovativsten Bereiche der Sachliteratur momentan. Super, die Sendung höre ich mir jetzt gleich beim Frühstück an, zu Posthumanismus und 'Abandoned' bereite ich ein langes Essay vor, das ich im neuen Jahr beginnen werde. Urbex, Architekturkonzepte und ähnliches gibt es ja auch in Bezug auf kleinere Bauten / Natur (abandoned places wie Southern Georgia oder teils Norilsk).


    Auf meiner Einkaufsliste stehen schon zwei Bücher von Scott Gable:

    - Nowhereville. Weird is Other People ("... an anthology of urban weird fiction. These are stories of the city, of people interacting with the complexities that are other people. (...) These are the strange stories of the strange decisions we make and the strange ways the city affects us.")

    - Tomorrow's Cthulhu. Stories at the Dawn of Posthumanity (Da geht es aber weniger um Architektur.)


    China Miéville ist sicher auch ein Vertreter (The City & The City), allerdings bin ich ja kein Fan von ihm.


    Und es gibt in Architekturmagazinen interessante Artikel über "Candyman's Other Monster", Cabrini Green. Den längeren finde ich grad nicht mehr aber hier und hier sind gute.


    Wär das nix für einen eigenen Thread? [Cof]

    Nils Lieben Dank für deine Einschätzungen! :*


    Ich schaue mal nach Leseproben, sperrig wäre grad kein Problem, zuletzt las ich Krzhizhanovsky, Samuels und Blackwood. Meine Toleranz ist grad recht hoch.


    Gestern hab ich auch das biographische Video gesehen, und "The Swords" scheint ja wirklich sehr spannend zu sein. Mal sehen!


    Sehr interessant war dort auch die Diskussion, ob / dass die meisten Phantastikautoren nicht an Paranormales glauben. Dass Aickman quasi Ghosthunting betrieb, wäre allein allerdings noch kein Beweis (auch heute gibt es skeptische Geisterjäger, die sagen, sie suchten eher naturwissenschaftliche Erklärungen und würden erst an Paranormales glauben, wenn sie Beweise dafür fänden. Diese mit 2 Millionen dotierte Challenge konnte ja bisher nicht geknackt werden.) Ist also auch interessant, zu sehen, ob sich seine Geschichten dadurch irgendwie von denen seiner skeptischen Kollegen unterscheiden.