Danke sehr für deine Eindrücke, Mammut - mit deinen Assoziationen zur "Schnecke am Hang" (und dem Duo Reckermann / Woitkowski sowieso) schiebt sich das Buch grad mit Nachdruck auf meine Wunschliste.
Beiträge von Katla
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der Verlag will was Neues probieren, weil der Thrillerbereich langsam saturiert ist.
My sentiments exactly. Sir!
Denke auch, das liegt an dem häufigen Flirt neuerer Nordic Noir mit Horrorelementen (sei es faktisch oder nur über die Optik) - und diese Serien laufen sehr gut und bekommen gute Kritiken (Fortitude, Ivalo, Bron | Broen (Die Brücke), White Wall, Trapped, The Killing ...). Fitzek hat ja einen sauschlechten Ruf inzwischen und vllt. möchte man sich frische, unvoreingenommene Leser suchen oder solche, die bei Horrorunterhaltung alles Mögliche querbeet lesen und nicht so genau hinschauen.
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The Devil's Blood: EP Come, Reap.
Höre ich grad beim Lesen und Schreiben: Passend frech 70es/80es zum Frazetta-Bildband, völlig unpassend zu meinen Texten: Beton, einmal Fiction, einmal Non-Fiction.
Obwohl ich mit Satanismus denkbar wenig zu tun hab - und das hier ist auch noch theistischer -, und obwohl ich hohe Frauenstimmen nicht besonders mag, läuft bei mir seit geraumer Zeit diese kleine EP rauf und runter. The Devil's Blood waren eine Band aus Eindhoven, NE, die sich 2013 auflösten, weil "es nichts weiter zu sagen gibt". Es ist fraglich, ob alle Mitglieder das gleich sahen.
Die Geschwister Farida und Selim Lemouchi waren die treibende Kraft der Band und ihr Glaube war offenbar mehr als nur Show, sondern Lebensphilosophie. Nach Auflösung von Devil's Blood gründete Selim eine eigene Band, beging dann aber ein Jahr später Suizid. Farida singt heute bei Molasses, die aber vergleichsweise New-Age esoterisch daherkommt und deren Musik ich als vergessenswert empfinde.
Come, Reap ist für mich weitaus weniger Metal, als eine Art pessimistischer GlamRock und ganz vor allem die konsequente Weiterführung von T. Rex' "Ride a White Swan" - eine meiner ersten Platten damals (ich war 10 oder 11). Wenn ich die Songs direkt hintereinander höre, muss ich aber zugeben, dass es eigentlich keine faktischen Ähnlichkeiten gibt.
Ich bin sehr froh, nahezu ausschließlich Metal in Sprachen zu hören, die ich nicht verstehe, und so höre ich einfach über die Texte hinweg. Was ich aufschnappe, ist aber angenehm symbolisch, neutral. Mir gefällt der Drive wirklich enorm gut, v.a. bei "Come, Reap" und "White Faces". Da ist auch kein großes Getue, alles ist sehr ehrlich, poetisch, ökonomisch.
Auf Spotify und YT steht die EP in Gänze (knappe 30 Min. Laufzeit).
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In den USA gibt es einen Traycase Hersteller der für das Buch einen Holzschrank anbietet.
Haha, das ist ja genial. Ich fürchte, ich brauche nicht nur Regale, sondern auch mehr Quadratmeter: Es gibt keinen Regalplatz mehr an der Wand, will ich noch ein bissl weiße Tapete haben - ich teile mir 19,5 m2 mit 1.000 Büchern und fast ebenso vielen Klamotten. Not funny anymore. Miste aber grad gewaltig aus, Frazetta ist zwischengeparkt auf den Bananenkisten für die Abgänge.
Blackstarsrising Ah, alles klar. Nee, die € 250,- wären für ein Architekturbuch gewesen, das ich nun aber zum Frazetta-Preis auf Deutsch erstehen konnte.
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Das ist aber jetzt doch die gleiche Version von Taschen, welche es bei A… für 150€ gibt, oder irre ich?
Wieso 'aber doch'? Ich hab das Buch bei Taschen direkt bestellt, das waren nach Finnland € 150,- (portofrei). Auf Big Bad A (die ich eh meide) wären es mit Porto € 175,- gewesen und jemand hinterließ eine Rezension, dass bei ihm das Buch schlecht verklebt sei und es selbst bei vorsichtigem Lesen weiße "Abrissstreifen" zwischen den Seiten gäbe - da hatte ich Bedenken, dass A vielleicht auch Bootlegs verkauft. Da gab es ja eine Reihe Skandale in letzter Zeit, wenn auch nicht auf Bücher bezogen. Bei mir ist jedenfalls Fadenbindung und nix zu weit verklebt.
Reinschauen würde ich auch gern mal, aber ich denke eher nicht, dass die Schwarte in hiesigen Buchhandlungen ausliegen wird.
Wenn du mit meiner schlechten Compact-Camera vorlieb nehmen magst, hier ein paar Eindrücke. Es ist schon wirklich ein sensationelles Buch, wobei ich die Vorzeichnungen, Skizzen und Zwischenstadien noch interessanter finde (waren u.a. ein Kaufgrund). Das Buch hat einfach eine richtig gute Qualität, schweres Mattglanzpapier und gute Bindung. Falls ich etwas zu bemängeln hätte, sind es beinahe die Farben, die wirklich enorm stark geraten sind. Da ich aber keine Bilder im Original kenne, sondern von früher auch nur Vampirella / Creepy Hefte und Filmplakate, weiß ich nicht, ob ich nur eben die schlechteren Reproduktionen als Maßstab hatte (wobei ich Hefte im Erstdruck besitze, deren Cover im Buch gezeigt werden und da sind die Farben gedeckter - eben auch nicht verblichen).
Ich hab in letzter Zeit einiges Geld in Kunstbände (Architektur) versenkt und sehe hier - auch mit einem vergleichenden Blick - ein wirklich absolut adäquates Preis-Leistungs-Verhältnis. Jetzt muss ich nur noch verdammt gut überlegen, wo ich das eigentlich unterbringe ...
(Sorry für meinen Schatten da, mit meinem Licht im Flur ging es von keiner Position, ohne das Bild schräg zu verziehen. Der Rest ging zum Glück mit dem Buch auf den Knien zu fotografieren.)
Diese Death Dealer Skizze gehört - wie auch das etwas abstraktere 'Aufspiessbild' oben - zu meinen Lieblingsbildern im Buch, tolle Dynamik mit dem Dampf-Atem. Mir fällt jetzt erst auf, dass einige Bilder einen Art-Deco-Touch haben.
Am Ende des Buches kommen einige Seiten mit Magazin- und Buchcovern sowie Filmplakaten. Dabei fiel mir auf, dass Jason Mamoas Conan-Plakat sich stark auf ein etwas weniger bekanntes von Frazettas Illustrationen dazu bezieht.
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OMG das Buch kam heute an - warum hat mir denn niemand gesagt, wie groß das ist? Keine Ahnung, ich muss gefühlt ein extra Regal dafür bauen. Sehr schick finde ich ja, dass das Cover auf dem Innenkarton in s/w aufgedruckt ist. Ich muss mich erstmal mental präparieren, bevor ich das Buch aufschlage und entwende morgen auch vorab auf Arbeit ein Paar Stoffhandschuhe dafür. *schwitz* Hab echt mit einem fetten, aber nicht einem so derart riesigen Buch gerechnet.
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Das hatte ich beim Anschauen damals nicht mitgeschnitten. Lohnt sich die spanische Vorlage?
Bei mir wars umgekehrt, ich hab grad erst von dem deutschen gehört. Hatte den spanischen kürzlich - und nach langer Zeit wieder - ein zweites Mal im finnischen TV gesehen. Ich gehe mit Pogopuschel: ein wirklich empfehlenswerter Film.
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Höre mir gleich die zweite Beton-Sendung an, im Hotel - bin grad selbst unterwegs in Sachen Brutalismus (Sibelius Museum, Turku). 300+ Photos geschossen: Beton in Makro und Stair Porn! Bin gespannt, was meine alte Analog-Kamera draus gemacht hat.
EDIT: Ja, gute Sendung, durchaus etwas speziell-eklektizistisch. Die Erwähnung von neogotischen / romantischen verwilderten Kunstgärten bzw. als Ruine gebauten Konstruktionen im Vergleich mit modernen Bauwerken, auch Beispielen aus der Infrastruktur, ist sehr spannend. Grad eben wie gebracht am Beispiel Italien (die Grande Tour der Briten damals und dann ist in der vergangenen Woche grad ein neues Buch zur italienischen Moderne rausgekommen, was sensationell aussieht.
Die Reporterin ... naja. Dass Architekten, die mit Beton oder brutalistisch bauen, nur in Ausnahmen aus ihren Fehlern lernen sollen, ist eine sehr despektierliche und v.a. inkorrekte Annahme. Goldfinger (der so diktatorisch perfektionistisch war, dass Ian Fleming aus ihm einen Bond-Antagonisten machte) baute eine riesige Anlage als Probe für eine zweite der Art (Balfron Tower -> Trellick Tower). Und auch Beton zu gießen erfordert lang erworbene Expertise, wenn ein Kunstwerk daraus werden soll.
Echt spannend, ich bin ja ein Kind dieser Zeit (Baujahr '67, wie einige meiner Lieblingsgebäude), und fand Brutalismus - anders als Modernismus, den ich schon lange mag - bis vor Kurzem auch furchtbar. Man kann aber - wie bei allem - einen ganz anderen, genaueren Blick erwerben, und das lohnt sich sehr.
Die Planung meines Turku-Miniurlaubs ändert sich auch grad: Ein modernistisches Gebäude, das ich letztes Jahr in einer finnischen TV-Sendung zum Thema kennenlernte und heute knipsen wollte, ist inzwischen abgerissen worden! An die Stelle kommt ein neuer Betonklotz, vergleichsweise uninspiriert, unelegant und als "Verbesserung" nur, dass der höhere Fenster hat. Eine Schande, dass die Uni Turku das verbrochen hat - Leute, so wird das nix mit Umweltschutz und Klimaneutral ...
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Man kann jede Staffel alleinstehend anschauen. Insofern ist Staffel 1 eine für sich stehende Mini-Serie.
Lieber Nils - Ja, so kann man's natürlich auch sehen.
Der philosophische Unterbau ist natürlich gerade in den ersten Folgen toll eingewoben, aber damals hat man sich teils zurecht darüber mokiert, dass Pizzolato (der eigentlich ein Krimi-Autor ist, siehe seinen Roman Galveston) einfach Copy-and-Paste nach einer kursorischen Ligotti-Lektüre machte, und letztendlich spielen die Einflüsse aus der Weird Fiction für das Narrativ kaum eine Rolle.
Mag sein, dass es eine Art Würfelzucker-Philosophieansatz ist (also wie die platten Sprüche, die damals auf dem Papier standen, vielleicht eine heutzutage nicht mehr funktionierende Metapher, merke ich grad). Das stört mich gar nicht, es ist ja schließlich ein Krimi, wobei ich erst mal gar nix Tiefschürfendes erwarte. Ich oute mich auch mal: Den spekulativen Aspekt bei S1 vergesse ich immer, bzw. hab ich den sofort aus den Augen verloren. Mir ging es da tatsächlich nur um das Psycho-Drama, die Figuren und die Plotstruktur. Grad könnte ich nicht mal aus dem Hut ziehen, was daran eigentlich spekulativ war ... außer der Atmo und der Folk-Horror-mässig arrangierten Leiche (aber der Täter war ja eine reale Person).
Der Trailer von S4 (bissl pc-casting, oder? Lesbe + schwarze Frau? Hm.) sieht aus wie ein Bastard aus Fargo und Fortitude, mit einem Schuss The Thing und Miss Smilla. Bin sehr gespannt auf dein Urteil.
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Die erste Staffel hatte mich damals echt umgehauen und ich hoffte, es bliebe eine Miniserie, so als Solitär.
#2 kann ich mit dem Ansatz nicht mehr in Verbindung bringen (viel zu viel Action, da denke ich lieber an mein 60-Folgen-in-einer-Woche gebingewatchtes Rush, eine australische PolizeiAction-Serie ohne viel Gedöns, aber mit nachvollziehbaren Figuren und guten Konflikten). #3 hab ich nach wenigen Minuten ausgeschaltet, weil mir das vorkam wie: flogging a dead horse. Damit mag ich der Staffel natürlich total Unrecht tun.
Gerade wenn ich Serien liebe und die am liebten jahrelang sehen möchte (X-Files haben mich letztlich durch einen ganzen Lebensabschnitt begleitet *gn*), wünsche ich mir, dass die aufhören, wenns am schönsten ist. Das hat bislang imA nur Life on Mars gewagt. Und zwar gegen den Willen der BBC - damit die nicht mit einem anderen Team weiterdrehen, wurde sogar ein Ende geschrieben, das nicht fortzusetzen ist. Endete dann wirklich sozusagen auf dem Zenit.
Mir war (obwohl das dann schöne, unsentimentale Szenen waren) bei TD 1 am Ende sogar zu viel, dass man die zwei vor dem Krankenhaus sieht. Ich hatte so gehofft, nach der blackscreen (Coles Blackout) kämen die Credits und man wüsste nicht, ob die zwei überlebten. Wäre imA auch von der Grundaussage her am konsequentesten gewesen.
#4 spare ich mir allein schon wegen Jodie Foster, sorry. Ich wäre aber ausgesprochen interessiert, was du als Fan der gesamten Serie dazu sagst.
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Nils Wie spannend, das ist ja ein (positiv!) sehr obskurer Film. Schade, im Internet Archive ist er auch nicht zu leihen und Dailymotion findet nix unter dem Titel. Würde ich ebenfalls sehr gerne sehen, danke!
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Deine Rezis klingen ja alle sehr spannend (auch eher nach einem SF/Weird-Mix, sehr cool), das Buch hab ich im Original auch schon angedacht. Es gibt da auch bereits einen Folgeband aus 2021, gleiche Herausgeber.
Ich poste gleich noch was dazu, kann aber nur mit dem allergrößten, empathischen Nachdruck darauf hinweisen, dass der Hirnkost Verlag lt. aktuellem Newsletter jede einzelne Bestellung dringend braucht - wer allso an diesem Buch Intersse hat: Zugreifen!
Es gibt auch die Möglichkeit einer Spende gegen Büchergutschein. Wie es aussieht, hat der Verlag noch zwei Wochen, das Ruder finanziell herumzureißen, will er nicht bis Ende diesen Jahres schließen.
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Ich gebe zu, ich habe heute das erste Mal von dem Roman gehört. Kennt den jemand aus dem Forum?
Den habe ich damals an der Uni versucht zu lesen, als ich einige Semester in Black Studies unterwegs war - Morrison ist ja irgendwie die Grande Dame der black lit. Hatte aber alles Angeschaute (ich erinnere mich sonst noch an Tar Baby) abgebrochen und ehrlich gesagt gar nicht mehr auf dem Schirm, dass ihre Bücher (teils?) spekulativ sind. Falls ich mich recht erinnere, hat sie einen imA extrem konfusen Stil (auf Englisch würde ich 'disjointed' sagen). Dabei klingt ihre Erzählhaltung aber nicht irgendwie innovativ, surrealistisch oder experimentell, sondern seltsamerweise stark konservativ, fast biblisch. Das alles war mir zu grobmotorisch.
Etwas weniger dezidierte Geistergeschichten, aber in der ersten Sammlung noch toller, wild-sensorischer, spekulativ-magisch-mystischer und schön klar aufgezogener Stil war imA eher Edwidge Danticat: Krik? Krak! (USA/Haiti). Alles danach klingt anders, leider ziemlich betulich-kitschig.
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Nils Oh ooooh, der Sonntag ist gerettet! Gleich mal anschmeißen, die zwei ...
Sehr schön, dass inzwischen (auch in Finnland) Architekten und sogar Baufirmen contra Abriss und pro Erhaltung sind. Ich hab neulich gelesen (vermutlich bei Barnabas Calder), dass die aktuelle Abriss-/Neubaupolitik für 70% des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich ist. Hier in erster Linie China mit ihren Neubau/Rohbaugeisterstädten und die Emirate / SA.