Beiträge von Katla

    Hmmm... war der King Kong aus "Skull Island" wirklich so groß, dass er es körperlich mit Godzilla aufnehmen könnte? Der wächst offenbar auch mit jedem Film um ganze Etagen 2005 > 2017 > 2020.

    Ich mag Menschenaffen ähnlich wenig wie Menschen, daher hab ich King Kong nach der s/w und der Jessica-Lange-Version ignoriert. Aber zumindest bei dem japanischen Godzilla schwankte die Größe auch schon immer, und beim neuen Remake dürften die sich erinnert haben, dass die zwei damals ungefähr gleich groß waren.

    Ich glaube, eigentlich dürfte Kong so gar keine Chance gegen Godzilla haben.

    Denke ich auch. Team Gojira! (Was Nils , wir sind in verschiedenen Lagern? ;()


    (Hat das eigentlich einen Grund, warum Godzilla in dem neuen Film so stark übergewichtig ist? Das sieht ja schon etwas grotesk aus. Wie soll das denn gehen mit den Fights, zumal KK recht buff wirkt.)


    Ich bin dafür, dass die irgendwann aufhören zu kämpfen, sich angucken, sich am Kopf kratzen und dann einfach auf 'nem Wolkenkratzer, Beine baumelnd, eine Banane zusammen essen!

    Veto! [skul] (Sorry, liebe Delijha ... [Cof])


    Läuft diese süße Hommage inzwischen in Deutschland?

    Ich merke, dass mich Serien nicht so fesseln können

    Mir liegt es fern, dir was aufschwatzen zu wollen (cross my heart ...), aber die Genannten sind alles stand-alone Spielfilme, keine Serien. Volkodav gibt es wie den polnischen Witcher in beiden Versionen, und ich hab beide gesehen, aber auf der Plattform steht der Film.

    Mittlerweile ödet mich Vikings auch an und alles verkommt zur Belanglosigkeit.

    Meh ... :(


    Schau doch mal hier rein, da empfehle ich:

    Volkodav - Wolfhound, eher Fantasy, davon hab ich auch alle Folgen der TV Serie gesehen, mag ich sehr

    Und (davon kenne ich bislang nur sehr gute Trailer):

    The Scythian (scheint mir sowas wie ein russischer Centurion, komischerweise unter Drama gelistet, nicht Historic / Epic)

    Legend of the Kolovrat / Furious

    Viking

    Liebe Leute,


    das ist eine enorm spannende Diskussion um ein Buch, das ich bisher als belanglosen Trash ansah und komplett ignorierte. Wie einige Prosa dieser Zeit scheint es aber unter kulturhistorischen Aspekten doch absolut einen Blick wert zu sein (es gibt ja viele Bücher, bei denen die Sekundärliteratur tausend Mal spannender ist, als das jeweilige Primärwerk).


    Ich hab mir mal das eBook aus der Penguin Classic Reihe besorgt, das ein extrem interessantes, kritisches Vorwort hat. Hoffe, ich komme im Sommer dazu, es zu lesen.

    Dort wird Hollys Instrospektion mit den Worten verglichen, die Shelley ihrem Frankensteins Monster in den Mund legt. Zudem ist das ein interessantes Figurenkonzept, denn das rassistische Bild war ja, dass Schwarze mit Affen in Verbindung gebracht wurden - in She ist es aber auch ein weißer Europäer, auf den dieser Blick angewandt wird. Das mag eine bewusste Brechung des Konzepts sein. Im Vorwort wird ebenfalls gesagt, dass Holly als Erzähler die Norm gegen den Strich bürstet, eben weil er nicht der sportlich-attraktive "ableist" Idealmann ist, der die narrative Macht besitzt.

    Helena Petrovna Blavatsky hatte einige Jahre zuvor mit „Isis entschleiert“ (1877) ein Programm vorgelegt, das – so interpretiere ich es – Haggard mit seinem Roman profaniert.

    Sehr guter Punkt, Axel. Letztlich griff sie auf ein Konzept aus der Antike zurück: "Das verschleierte Bild zu Sais". Goethe, Schiller, Humboldt und weitere Romantiker hatten sich gerade mal 100 Jahre zuvor intensiv damit beschäftigt. War ja auch ein recht großer Einfluß auf die britische Schauerliteratur.

    Für mich besteht der Unterhaltungswert bei einem solchen Buch in den ausgesprochenen und unausgesprochenen Implikationen.

    Ja, so sehe ich das auch.

    Auf alle Falle hat das Lesen und die Diskussion hier dazu geführt, dass die Lektüre bei mir nachgewirkt hat und die antike Stadt Kôr eine kleinen Platz in der Geschichte, an der ich aktuell schreibe, erhalten hat.

    Oh, Felix, magst du die Geschichte hier vorstellen, wenn sie herauskommt? Das würde ich super gern lesen.

    "Plutonien" von Wladimir Afanassjewitsch Obrutschew aus dem Jahr 1924 (diesen Titel sollte man noch in einer günstigen DDR-Ausgabe erstehen können).

    Danke! Ich hab mir grad die weniger günstige Ausgabe aus den 50ern gegriffen, mit Dinosaurierkampf-Schutzumschlag. <3

    Erinnert mich sehr an meine ersten Kinoerlebnisse als Kind: Caprona - Das vergessene Land, Godzilla ...


    "Mountains of Madness" - da stimme ich dir ebenfalls zu. Obrutschew wähte mit Das Sannikow-Land auch ein polares Setting, nur die Arktis und da evt. ohne eine Lost Race. Da ist wohl nur das Land selbst untergegangen, wortwörtlich. Scheint mir auch einen Blick wert, wenn nicht reine Jugendliteratur.


    Ich hab den Plot nicht mehr ganz präsent, aber könnte man nicht auch Anne Rices Queen of the Damned als eine postkoloniale, feministische Neuinterpretation Haggards sehen? Dazu eben doppelt spannend, weil es - zumindest im Film so schön von Aaliyah dargestellt - eine schwarze Göttin ist (ich kenne das Buch nicht, keine Ahnung, ob das schon in der Vorlage so war). Die Idee, dass Akasha auf ihren göttlichen Geliebten wartet, ihn in einem Vampir erkennt und dann selbst stirbt / ihre Form wandelt scheint mir recht ähnlich.

    Mich wundert, dass hier diese Bücher kaum Niederschlag finden.

    Hallo Goran ,


    ganz herzlich willkommen hier! :*

    Das alte Horrorforum war 10 Jahre (oder länger) online, bis es geschlossen wurde - d.h. es verschwand mit den gesamten Beiträgen und Rezensionen. Diese 'Neuerweckung' von Null ist nun fast zwei Jahre im Netz. Mitglieder posten, was ihnen gefällt, das hier ist kein systematischer Index wie das isfdb und in diesem Sinne kein auf Vollständigkeit bedachter Dienstleister.


    Es gibt ja auch Leute, die eher Klassiker lesen; oder ich z.B. hab den Eindruck, ich bin früher so viel mit US-amerikanischem Output überhäuft worden, dass ich heute einen für meine Interessen / Geschmack sehr guten Grund brauche, bis ich zu einem Buch von dort greife. So haben wir alle eben Vorlieben ...


    Wenn dir etwas gefällt, ist es doch klasse, wenn du es hier ausführlich vorstellen möchtest. [Cof]


    Wir hatten Morrison damals Mitte der 90er in feministischen post-colonial studies in der Anglistik gelesen, obwohl die Uni auch eine extra Amerikanistik hatte. Als Horror habe ich das gar nicht in Erinnerung (kenne aber eben auch nur Beloved, so richtig meine Tasse Tee ist sie nicht), sehr interessanter Punkt.

    Hallo dar Goblin,


    oh klasse, ich freue mich über deine Renzension! Das klingt ganz anders als die Klappentexte, viel komplexer, aber evt. auch verworrener (also: dass das Buch verworren ist, nicht, dass deine Besprechung so klänge!)

    Konglomerat aus allem was scheiße ist: Gulags, Säuberungswellen, Kriegspropaganda, Feldzüge gegen intellektuelle, Zensur

    Kurzum: Stalinismus. :) Aber sehr pointiert zusammengefasst!

    Eine richtige Handlung gibt es dabei nicht. Besonders im ersten Teil der Novelle springen wir scheinbar völlig wahllos von Person zu Person. Eine wirre Ansammlung skurriler Mini-Biographien, die uns aber sukzessiv die hässliche Welt von „Alto Solo“ aufzeigen - Und die Menschen, die unter ihr leiden und dagegen ankämpfen.

    Ach, das klingt irgendwie wie Platonows The Foundation Pit. Mich würde kein Stück wundern, wenn das die Referenz war.

    Auch wenn es (wie schon „Mevlidos Träume") etwas zu lang geraten ist

    Oh, aber du sagst 120 Seiten, dafür klang es eigentlich nach recht viel (Personal, Themen). Interessant.


    Ich freue mich schon riesig auf mein Radiant Terminus. Es ist echt spannend, dass das GULAG-Thema in Frankreich so viel erforscht, verfilmt und geschrieben wird. Das zweitteuerste Buch, das ich je gekauft hab (es wäre das teuerste, hätte ich keinen Mitarbeiterrabatt im Antiquariat bekommen gehabt), ist ein monströser Wälzer zum Thema in französischer Übersetzung, mit nie zuvor gedruckten Archivbildern, neuen Photos, Karten, Interviews etc. Wiegt bestimmt 2 Kilo. Müsste mir das mal auf Engl. nachkaufen.

    Möglich, dass Bertholt Brecht (und Gorki) seine Rolle als GULAG-Beschöniger und Verbrechenleugner zu gut gemacht hat, als dass sich das Thema in Deutschland durchsetzen könnte. Eigenartig, denn die faschistischen Verbrechen waren ja nicht ganz davon abgekoppelt (siehe ein sehr gutes Buch: Timothy Snyder Bloodlands - Europe Between Hitler and Stalin).

    Das Ende ist aber wirklich grauenhaft. Generell wirkten die Einschübe im Waisenhaus wie Fremdkörper.

    [Ber]


    Danke sehr für deine Einschätzung, ich habe mir bereits gedacht, dass du nicht ganz so begeistert sein wirst. Ich erkenne durchaus, dass man den Film kritischer sehen könnte. Bei mir ist das auch so ein ticking boxes, und Sputnik hat davon einfach ne ganze Menge getickt.

    Die Waisenhausgeschichte bildet den Kontrast zum anderen Erzählstrang, der Vater getrennt (problemlos) von dem Kind, der Kosmonaut kann nicht getrennt werden vom Alien.

    Ja, diese Spiegelung hab ich auch gesehen, das hat mich gleich mitgeärgert. Weil es endlich mal in einem SF-Film eine Problematik war, die nicht den Menschen im Zentrum hat, und dann ist das gleich mit dem menschlichen Kind hinterhergeschoben, als hätte man Angst, Zuschauer könnten sich bei einem Alien nicht engagieren.


    Ja, das Alien ist einfach so cool gemacht, freut mich, dass es dir auch gefallen hat. Das hätte eine Rolle als tragischer Charakter verdient.

    Ihr habt mich ganz schön aufs Glatteis geführt. Das ist ja etwas ungünstig betitelt - ich bin ein großer Fan von Inspector George Gently und dachte beim Threadtitel, das habe vllt. einen spekulativen Spin-Off bekommen ... [LiZ]


    Da ist die eine Serie wohl - vom Tonfall her - das genaue Gegenteil der anderen.

    Cheddar Goblin : Radiant Terminus

    Das klingt einfach super und auch gar nicht so weit weg vom Thread-Thema. Der Ort wird wohl Solovetsky sein.


    Radiant Terminus takes place in a Tarkovskian landscape after the fall of the Second Soviet Union. Most of humanity has been destroyed thanks to a number of nuclear meltdowns, but a few communes remain, including one run by Solovyei, a psychotic father with the ability to invade people’s dreams—including those of his daughters—and torment them for thousands of years. When a group of damaged individuals seek safety from this nuclear winter in Solovyei’s commune, a plot develops to overthrow him, end his reign of mental abuse, and restore humanity.

    Aber falls Katla mal eine Monografie ins Auge fasst

    ^^ Sag niemals nie ... Ja, das Essay wird sicher nach dem Motto 'It's my party and I cry if I want to" zusammengestellt. *gn*


    Sorry, ich wollte deinen Thread nicht hijacken, aber das sind alles so spannende Einwürfe und Tipps! :* Dieses Forum ist doch einfach grandios.


    Dabei hast du mich darauf gebracht, dass alles tendenziell mit dem Thema des 'Abandoned' zusammehängen sollte, zumindest von der Stimmung her. War mir gar nicht so bewusst gewesen.


    Damit fällt die Superzivilisation bei Franke weg, und Ballard ist evt. zu abenteuerlastig. (Das Kristallisieren ist tatsächlich in Pripjat beobachtet worden? Krass! Das muss ich mal googeln, außerhalb von geschmolzenen Teilen des Kraftwerkes selbst hab ich nie davon gehört.)


    Ich erinnere mich, dass mir Southern Reach zu amerikanisch klang. Vielleicht hatte ich auch nur falsche Erwartungen. Dabei fand ich aber ein anderes Buch, das auch zur Vorlage diente: Michel Bernanos' The Other Side of the Mountain. Klingt extrem spannend.


    Und ich merke gerade, dass ich mir tatsächlich mal Mevlidos Träume vornehmen sollte.

    Ja, ich freue mich auch schon auf das bestellte neue. Volodine hat eindeutig Suchtfaktor.

    Gehört Vandermeers "Southern Reach" nicht auch in diese Reihe? Zumindest ich kann die Bücher und auch den einen Film nicht ohne das "Picknick am Wegesrand" denken? Oder konzentrierst du dich primär auf die russischen Erzählungen?

    Gute Frage, lieber Felix. Ich hatte in Southern Reach mal reingelesen und das war gar nicht meins. Mir sind die VanderMeers aber sehr sympathisch, vllt. versuche ich es unter diesem Aspekt noch mal.


    Ich splitte das Thema nach zwei realen Settings:

    1. Kontaminierte Exklusionszone / no-go area: Tschernobyl

    2. Stalins Lager = "The GULAG is a state of mind"


    Zu 1. gehören die realen Stalker in Tschernobyl, die Romane des Metro-Universums, wobei ich 2033 rausziehe (der Rest gefällt mir bisher gar nicht), diese Reihe aus Col.races Vorstellung zumindest ein, zwei beispielhaft; die Strugatzkis (Montag beginnt am Samstag, Picknick, die beiden Drehbuchversionen zu Stalker, die ganz anders sind), Tarkowskis Film und sein Der Spiegel, Stefan Grabinskis "Glucha przestrzen" ("Der verlassene Ort" aus dem erweiterten Demon ruchu, 1922), eben Immortal, Doomsday, Resident Evil ...


    Zu 2. die realen GULAGs, Strugatzkis Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang und Troika, Volodine: Mevlidos Träume und ein gerade bestelltes, Radiant Terminus; Platonow: The Foundation Pit, der Film Novaya Zemlya / Terra Nova (RUS 2008) ...


    ... und bestimmt ein paar Sachen, die in meinem Folder stehen und die ich grad vergessen habe. So ungefähr aber.

    Es gibt in Russland auch Romane, die in der Welt von Tarkowskis FIlm spielen oder Quasi-Fortsetzungen zu Picknick am Wegesrand.

    In dem Ausmass hatte ich das gar nicht auf dem Schirm, sehr cool.

    Mehrere der Bücher erschienen ja auch noch vor Metro 2033.

    Jein - vielleicht vor der Druckversion in einem Verlag. Gluchowski schrieb das Buch ja mit 17 (ich erschieße mich! *gn*) und stellte es online, weil kein Verlag bereit war, es ohne massive Änderungen zu drucken. Die Angebote der Verlage kamen erst, nachdem die Website ein ein paar Millionen follower hatte und Kult war, und dann konnte die Geschichte auch so gedruckt werden, wie der Autor es wollte. Online stand der ganze Roman also bereits 1997/98.


    Ja, haha, das wird dann ein eindeutiges "anhand von ausgewählten Beispielen". Ich hatte das bereits vor einigen Jahren auf Englisch begonnen, da lief die Recherche völlig aus dem Ruder und überholte die Deadline von wasauchimmer die Ausschreibung war.

    Nachdem ich dafür Nova gelesen hatte (eines der fünf schlechtesten Bücher, die ich je in die Hand nahm), legte ich das Essay erstmal auf Eis.


    Es ist aber eines meiner Lieblingsthemen, und ich gehe das jetzt etwas reduzierter an. Für ein Zwielicht zum Jahreswechsel, weil ich wegen anderer Texte vor Herbst damit nicht starten kann. Jetzt freue ich mich auch schon riesig drauf.

    col.race Wow, was für eine schöne, ausführliche Vorstellung!

    Wie, gibt es mittlerweile schon Bücher über die Zone?'

    Gibt es tatsächlich Bücher zu den Games? [skul] Das hatte ich gar nicht mitgeschnitten, sehr schön: In der zweiten Jahreshälfte schreibe ich ein Essay zum Konzept der 'Zone' (incl. der Stalker von Tschernobyl, GULAGs, Strugatzkis, Metro und Immortal), da werde ich mir sicher etwas aus deiner Liste anschauen (ziemlich teuer als TB, aber die pdfs sind durchaus aufzufinden *hüstel*).


    Ich hätte ja erwartet, diese Game-Geschichten seien eher von Metro inspiriert, aber das hört sich ja gar nicht so an.


    Sehr spannend, sehr brauchbar, danke.