Beiträge von HarryW

    Ich habe 'Fangboys Abenteuer' und 'Benjamins Parasit' jeweils bis etwas über die Hälfte gelesen und dann abgebrochen. Die grundlegenden Ideen fand ich damals interessant, aber der Stil dieser beiden Romane (oder die Übersetzung ... kann ich ich nicht beurteilen) wirkte lieblos und hingeschluddert. Ausserdem kamen mir die Romane so vor, also ob Jeff Strand mit Blick auf eine mögliche Verfilmung schreibt. Das erzeugte dann eine künstliche, berechnende Stimmung. Daher ist meine Motivation in Bezug auf einen neuen Roman von Strand zur Zeit sehr klein.

    Die Bildsprache spricht mich schon mal an. Regisseur Scott Cooper hat vor Jahren den von mir heiss geliebten Film "Crazy Heart" mit Jeff Bridges gedreht. Wird sich zeigen, ob er auch im Horrorbereich etwas zu sagen hat.

    Bin durch, und mit dem letzten Kapitel wurde mir auch klar, was mir an dem Roman gefehlt hat. Um das zu erklären, muss ich ein wenig ausholen.


    Im Roman geht es um Alchemie. Dabei geht es nicht nur darum aus unedlen Metallen Gold zu machen, sondern vielmehr um Vollkommenheit anzustreben (zumindest hat Eschbach immer wieder darauf verwiesen - ich selbst weiss zu wenig über die historischen Hintergründe der echten Alchemisten). Die Suche nach Vollkommenheit in allem, also auch in der Welt in der wir leben. Diese Qualitätsfrage bezüglich des Lebens beschäftigte mich vor Jahren ungemein, und irgendwann kam ich für mich zu dem Schluss, dass im Unvollkommenen die grundlegendeste Art von Schönheit liegt. Der natürlichste Vorgang im Universum ist Zerfall, nichts bleibt bestehen, alles unterliegt andauernder Veränderung und ist schön.


    Da das Thema für mich eigentlich beendet ist, kam nie grosse Spannung in "Teufelsgold" auf. Die Figuren erschienen mir während des Lesens als leicht einfältig, obwohl mir bewusst ist, dass die Frage nach der Qualität oder dem Sinn des Lebens jeden Menschen betrifft und für jeden enorm schwierig zu beantworten ist. Und eine allgemeingültige Antwort gibt es in diesen Dingen ohnehin nicht. Mein Fazit zu "Teufelsgold" lautet so, dass das Buch faszinieren kann, wenn man sich noch nie mit der Frage nach Vollkommenheit beschäftigt hat. Hat jemand diese philosophische Frage aber für sich schon durchgekaut, dann hat die Geschichte einfach etwas weniger Fleisch am Knochen.

    Habe die Serie als 10 stündiges Hörspiel gehört. Kann ich nur empfehlen, da aufwendig und spannend produziert. Bin auf jeden Fall an der TV-Umsetzung interessiert, obwohl ich in einem kurzen Artikel gelesen habe, dass wohl einige der Elemente eine Veränderung erhielten um sie für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Auf die genaue Art dieser veränderten Dinge ging der Artikel leider nicht ein.

    Von Finn habe ich immer noch nichts gelesen, obwohl ichs seit langem will. Aber so interessant "Lost Souls" auch klingt, wird dieses nicht das erste sein. Seinerzeit kam im Blitz Verlag die Anthologie "Rattenfänger" heraus, in der tonnenweise Variationen der Sage vom Rattenfänger zu Hameln enthalten sind. Das Thema ist für mich ein zu Tode gerittener Gaul ^^.

    Bin jetzt im letzten Drittel und es geschieht tatsächlich mehr als am Anfang. Die Puzzelteile, die Eschbach über das ganze Buch verstreut hat, fallen langsam an ihren Platz und ergeben Sinn. Personen und Orte vom Anfang tauchen wieder auf (z.B. das Hotel in Zürich und der ehemalige Angestellte, der jetzt, 13 Jahre später, besagtes Hotel besitzt; ein weiterer Besuch im Buchladen, in dem Hendrik einst das Buch stahl, was alles in Gang setzte; die Rothaarige; ect.). Aber obwohl der Roman von Inhalt, Sprache und Handlung her ein echter Pageturner sein müsste, fehlt mir nach wie vor was, weshalb ich auch nicht schneller vorwärtskomme. Aber egal ... ich geniesse die ein oder zwei Kapitel, die ich täglich lese.

    Klingt gut, Harry.

    Wo hast du den Film denn gesehen? Kinostart ist ja erst nächsten Monat.

    In Korea gab es bereits HD-TV-Ausstrahlungen ... hab mir diese Version (englisch mit koreanischen Untertiteln) also runtergeladen (und bevor die Diskussion wegen böser Downloads gleich wieder losgeht ... wenn im März die BluRay und UHD Disks erscheinen stehe ich an erster Stelle und kauf mir den Film).

    Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich in der ersten halben Stunde nicht einzuschätzen vermochte, wohin der Film schliesslich gehen wird. Was Lovecraft-Verfilmungen angeht, gibt es für mich bisher eigentlich nur 3 gelungene Filme: "Re-Animator", "From Beyond" und "Dagon" - alle aus dem Hause Yuzna und Gordon. Was diese drei aber nicht ganz einzufangen vermochten, ist der Irrsinn, der die Menschen befällt, wenn sie zu viel über den Mythos erfahren oder dem Grauen aus dem All ausgesetzt sind. Diese Lücke schliesst "Color out of Space" mit Leichtigkeit (und Dank Nicolas Cages Grimassieren ^^). Ausserdem stellt der Film für mich eine klare Weiterentwicklung von Regisseur Richard Stanley dar. Sein Gefühl für starke Bilder und Farben, Musik und eine intensive Geräuschkulisse zeigt sich hier deutlich. Ich hoffe wirklich, dass es ihm jetzt leichterfallen wird, neue Projekte zu verwirklichen.


    Dramaturgisch sehe ich einige Schwächen in dem Film, die man aber auch in Lovecrafts Geschichten (wie denen anderer Autoren) findet: Oft bleiben die Leute bei drohendem Unheil viel zu lange am Ort des Geschehens. Ich kann mir das meistens auch irgendwie gutreden mit der Metapher vom Reh, das im Scheinwerferlicht eines Autos erstarrt und auf den katastrophalen Zusammenprall wartet. Letzten Endes sind wir eben aber doch auch etwas mehr als Rehe. Dieser Punkt ist für mich nicht gravierend und hat "Color out of Space" nichts genommen.


    Für mich persönlich stellt "Color out of Space" ein Muss dar, obwohl er die Gemüter spaltet.

    Inhaltsangabe:

    Auf der Jagd nach dem Stein der Weisen - Wer sind die Alchemisten unserer heutigen Zeit?

    Nach dem Ende der Kreuzzüge taucht er das erste mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann - gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich. Der Stein erscheint, als ein Alchemist Gott verflucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit.

    Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist ein Schlüssel - ein Schlüssel, der unser aller Leben zum Guten hin verändern könnte.

    Oder öffnet er die Pforten der Hölle?



    Kürzlich begonnen. Entgegen der reisserischen Inhaltsangabe, ist der Aufbau der Geschichte eher gemächlich ... was nicht schlecht ist. So lernt man den Protagonisten Hendrik kennen - einen Finanzberater, der sich selbstständig macht und Seminare zum Thema Reichtum geben will. Seine Inspiration findet er in Form einer uralten Legende, in der es um Alchemie, den Stein der Weisen und eine Rüstung aus Gold geht. Was Hendrik erst als reizvolle Legende betrachtet, scheint plötzlich ins Reich des Realen zu rücken, was die Geschichte in Schwung bringt.


    Ich habe eher zufällig zu dem Roman gegriffen und war erst mal überrascht, dass nach meiner letzten Eschbach-Lektüre "Eine Billion Dollar" schon wieder Hochfinanzen im Zentrum der Erzählung stehen. Die Vermischung mit alten Legenden und Alchemie würzt das ganze aber auf interessante Weise. Bisher würde ich "Teufelsgold" als unterhaltsam bezeichnen, aber etwas fehlt ihm trotzdem. Etwas, das den Roman eben über blosse Unterhaltung hebt. Mal gucken, wie es weitergeht.

    Hatte an der ganzen Staffel enorm Spass. Die Fülle an kreativen Ideen, unterschiedlichen Stoffen und Animationsstilen ist wahrlich berauschend. Einzelne Folgen hervorzuheben fällt mir ziemlich schwer, daher lasse ich's gleich bleiben ;). Empfehlenswert, wem die kurze Erzählform und Experimente gefallen. :thumbup:

    Bin jetzt auch dran. Das einzige was mich stört (und nicht zu knapp) ist eine furchtbare Überbetonung von allem. Das schmeckt wie eine Süssspeise, die eigentlich gut sein müsste, aber so viel Zucker drin hat, dass mir ein wenig übel wird. Ich brauche daher immer wieder zwei, drei Tage Pause, bevor ich eine neue Episode anschaue.

    Klingt sehr interessant. Dank für den Tip. Bei 'alten' Themen bin ich erst mal auch vorsichtig, aber dafür wirds umso interessanter, wenn ein Autor es schafft, in Bezug auf ein ausgelutschtes Thema neue Facetten und Perspektiven zu erblicken.

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Macher von Lost eine bestimmte Mythologie modernisieren wollten. Die Frage, was nach dem Tod geschieht, ist ja universell und findet sich in allen Kulturen. Im Grunde genommen beschäftigt sich jeder Mensch auf seine ureigene Art und Weise damit und findet eine Antwort oder auch nicht.


    Kurz gegoogelt und eine fantastische 3-Minuten-Zusammenfassung gefunden, die wirklich alles erklärt (in Englisch):

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    Danke für den Link. Ich habe mir den Kurzfilm gerade angeguckt, weil diese Filmform sehr mag. Aber ausser an Festivals ist es immer schwieriger, solche in anständiger Qualität zu sehen.


    "The Last Day of War" gefällt mir trotz leichtem Kitsch sehr gut. Die dunkle Endzeitstimmung, die Maschinen und der architektonische Stil lassen mich u.a. auch an Termiantor denken. Schöne Sache.