Beiträge von the_seus

    Interessant, dass Richard Teschner in "Seltsame Begebenheiten" und manch anderem Buch aus der Zeit als Max Teschner bezeichnet wird. Die Signatur ist die gleiche und zu einem "Max Teschner" findet man auch keinerlei einschlägige Einträge.

    Georg Müller war damals auch DER Verlag für Phantastisches und Artverwandtes. Ein weiteres schönes Beispiel dieser Anthologien ist „Seltsame Begebenheiten – Eine Sammlung merkwürdiger Geschichten“. Ebenfalls herausgegeben von Rolf Bongs, illustriert von Max Teschner und mit einem Vorwort von Artur Landsberger („Berlin ohne Juden“).





    Ich muß sagen, ich hab mich mit Das Labyrinth etwas schwer getan. Das schien mir nicht sehr originell. So eines von den Büchern, wo man sich beim Lesen immer fragt, hab ich das nicht schon mal gelesen?

    Wie col.race schreibt, "Das Labyrinth" behandelt ein bekanntes Thema: Familiengeheimnis/-Fluch englischer Landadeliger.


    Ich habe "Der Friedhof von Skutari" noch sehr positiv in Erinnerung. Speziell die Geschichten "Die Tsantsa", "Der Fels der Liebenden", "Die zarten Albumblätter" und "Erlebnis in Hamman Meskoutine".

    Lovecraft betrifft das ohnehin nur indirekt, der ist diesbezüglich über jeden Zweifel erhaben. Dem hätte es schon sein Selbstverständnis als soignierter Gentleman verboten, bei anderen billig abzukupfern.


    Ein übriges Exemplar wird er sicher keines mehr abzugeben haben, aber vielleicht die digitalisierte Vorlage oder Ähnliches. Weder über die Erzählung, noch über die Zeitschrift, in der sie damals erschienen ist, lässt sich online etwas finden. Jedenfalls nicht über den betreffenden Jahrgang.

    Oh, krass, so schlimm? Ich habe bisher nur über Ewers Erzählung gelesen, aber die nicht selbst, das muss ich dringend nachholen. Der "Trapezoeder" gehört zu meinen Lieblingsgeschichten von Lovecraft, als Teenie hab ich echt ein paar Nächte bei Licht geschlafen und hatte einen echten Alptraum davon.

    Ewers hat sich ganz eindeutig bei "Das unsichtbare Auge" von Erckmann-Chatrian bedient, die Geschichte aber immerhin etwas verändert. Josef Jiri Kolar hingegen war noch dreister. Seine Erzählung "Zum Roten Drachen" ist eine eins-zu-eins-Kopie des Originals. Das könnte an und für sich auch Ewers Inspirationsquelle gewesen sein, bei seiner Vorliebe für franzözische Literatur dürften es aber eher Erckmann-Chatrian gewesen sein.



    Steht das vllt. irgendwo online? Andere Frage: würdest du mir das Buch ausleihen, wenn ich beide Portos übernehme? Kann durchaus als Wertbrief gehen, dass es nicht verloren geht. Könnte es aber verstehen, wenn du das nicht riskieren willst.

    Du könntest es ja direkt bei Robert Bloch versuchen. Keine Ahnung, wie generös der Herr ist, aber vielleicht schickt er dir den Text per Mail.

    Ich muss mich korrigieren. Bei dem Vergleich mit Campbell ging es um eine andere Geschichte von Dreßler.

    Ich hab mir schon gedacht, die Beschreibung oben liest sich gar nicht wie "Who goes there?" ?§"

    Der Privatdruck ist damals leider komplett an mir vorbeigegangen.


    Ewers war übersetzt worden und Die Spinne beeinflusste u.a. Lovecrafts "The Haunter of the Dark" (Der leuchtende Trapezoeder).

    Witzig, dass du "Die Spinne" erwähnst. Eines der dreistesten Plagiate der Phantastik-Geschichte!

    Ich hab mich nun auch beschenkt und sitze schon den ganzen Abend gebannt über das Buch gebeugt, das ich ohne mein Taschen erprobtes Pult gar nicht lesen könnte. Dieses XXL-Format ist Fluch und Segen zugleich. Ideal für großformatige, detailreiche Reproduktionen und ein Eyecatcher im Bücherregal, in der Handhabung aber furchtbar unpraktischX/
    Meines wurde über den örtlichen Buchhandel bestellt und trägt eine niedrige 3000er Nummer. Also Rückschlüsse über die Verfügbarkeit kann man daraus offenbar nicht ziehen.


    Sind die Signaturen alle Faksimile?

    Das sind sicher keine Originale, das hätte der Verlag sonst bestimmt entsprechend beworben. Die von Moebius wirkt auch wie mit einem Leuchtstift geschrieben, nur ist der Mann seit acht Jahren tot. Es handelt sich einfach um perfekte Reproduktionen.



    Eigentlich müsste auch noch Roger Dean erwähnt werden, der viele Fantasy-Cover für Bands wie Budgie, YES u. a. gemacht hat, in den 1980ern auch Designs für Computerspiele entwarf.

    Bernie Wrightson kommt nicht vor. Roger Dean ist hingegen einer der 99 Fantasy Artists. Mehrere seiner Illustrationen (darunter LP-Cover für Asia und Osibisa) zieren außerdem Hansons Einleitung. Darin fokussiert sie sich no na stark auf die Pulp-Magazine und Metál Hurlant und erklärt gut die Zusammenhänge zwischen Fantasyliteratur, -kunst und (EC-)Comics. Auf den Orchideengarten hätte sie allerdings auch hinweisen müssen, der fehlt komplett.

    QUARBER MERKUR 121 (Oktober 2020)




    Inhalt:


    Franz Rottensteiner: Einleitung

    Gundula Sell: Alle Inseln da, nur Soléa fehlt - Ursula K. Le Guins »Erdsee«-Gesamtausgabe - eine Welt im Wandel

    Fritz Heidorn: Arthur C. Clarke – Schriftsteller des Anthropozäns

    Michael Weisser: Die Zukunft der Science-Fiction in der digital vernetzten, intermedialen Gesellschaft

    Maria Galina: Zurückkehren und ändern - Die Alternativgeschichte Russlands als Widerspiegelung der traumatischen Punkte im Kollektivbewusstsein des postsowjetischen Mensche

    Franz York Haarmann: Eine »Mögliche Welt« am Anfang der Science-Fiction - Kurd Laßwitz‘ Roman »Auf zwei Planeten«

    Wolfgang Both: Science-Fiction in der Popmusik

    Marjan Asgari: Kafkas Erzählungen und der Hyperraum

    Sophie Mantrant: Ein Essay oder Fiktion? - Über »Hieroglyphics, a Note upon Ecstasy in Literature«, (Arthur Machen, 1902)

    Zarko Milenić: Warum der Film »Stalker« von Andrej Tarkowski nicht zum Genre Science-Fiction gehört

    Hans Esselborn: Dietmar Dath - Neptunation oder Naturgesetze, Alter!

    Marcel Schmutzler: Nur Realismus im Land der Trolle? - Auf den Spuren einer aktuellen norwegischen Fantastik

    Franz Rottensteiner: »Für eine Handvoll Dollar mehr« – Der seltsame Fall des Prozesses Stanisław Lem gegen Franz Rottensteiner vor dem Handelsgericht Wien

    Christian Hoffmann, Hans Langsteiner, Franz Rottensteiner, Matthias Schmid, Ulrich Spiegel: Der Seziertisch



    Titelillustration: Unverkennbar Thomas Franke, »Twiedeldie und Twiedeldumm diskutieren...«



    ISBN 978-3-934273-99-3