Danke für den extrem informativen Beitrag, Anub.
Da ich den Bulytschow-Band ursprünglich selber verlegen wollte, hat mich niemand dazu gezwungen, mich an den deutschen Usus zu halten. Im Hinblick auf das Buch selbst bereue ich das auch nicht. Allerdings stellt sich im nachhinein heraus, dass sich an den verschiedensten Stellen (Online-Buchhandel, Forengliederung, Rezension etc.) für jemanden die Notwendigkeit zur Entscheidung ergibt, ob es sich nun um einen Roman oder einen Erzählungsband handelt.
Mich interessieren solche Unterteilungen prinzipiell auch nicht. Aber es heißt ja immer dass sich Kurzgeschichten in Deutschland nicht gut verkaufen würden. Erst recht, wenn es sich beim Verfasser um einen eher unbekannten Autor handelt. Ob das wirklich stimmt und eine Vermarktung als Roman daher nicht sinnvoller gewesen wäre, kann ich jedoch nicht beurteilen. Da dürftest du wesentlich mehr Ahnung haben.
Der [Roman] ist in meinen Augen der einzige Text des Bandes, bei dem man bei der Erstellung einer SF-Bibliographie diskutieren kann, ob er wohl hinein gehört oder nicht. Um einer derartigen Diskussion hinsichtlich des Buches insgesamt vorzubeugen, habe ich die Erzählungen mit an Bord genommen.
... und dadurch hat sich eine sehr abwechslungsreiche und spannende Mischung ergeben, die mich bestens unterhalten hat. Die meisten dürften beim Kauf jedoch eher mit reiner Science Fiction rechnen. Kann mir daher durchaus vorstellen, dass der Roman polarisieren könnte. Ich fand ihn jedenfalls äußerst lesenswert.
Kein Humor in »Der Tod im Stockwerk tiefer«?
Klar, ein paar witzige Stellen gibt es auch dort ("Ich sammle Zettel"). Im Kern ist der Roman aber eher eine bedrückende und düstere Angelegenheit. Besonders wenn man dabei an die realen Hintergründe denkt.
Im Gegensatz zu seinen Kurzgeschichten, die trotz ihrer bissigen Satire am Ende eben immer eine Art Pointe haben und für diverse Lacher sorgen. Auch wenn einem besagtes Lachen dann meist recht schnell im Hals stecken bleibt.
Daher auch meine Erwähnung von Vonnegut und Ellison, bei denen es mir meist ähnlich geht.
Spezielle Lesetips unter den anderen Büchern?
- »Überlebende«: - »Ein Takan für die Kinder der Erde«:
Danke für die Tipps. Beide Bücher sind gleich mal auf meiner Liste gelandet.
Für den Fall jedoch, dass beide Faktoren im grünen Bereich sind, hätte ich da schon mal Ideen für einen weiteren Band mit (diesmal wirklich ausschließlich) Erzählungen von Kir Bulytschow.
Da wäre ich definitiv dabei! Hoffen wir also mal dass "Der einheitliche Wille" ein paar Leser findet.