Berge des Wahnsinns - Der Horrorschriftsteller H.P. Lovecraft Von Kurt Darsow

  • https://www1.wdr.de/radio/wdr3…illips-lovecraft-100.html


    Berge des Wahnsinns - Der Horrorschriftsteller H.P. Lovecraft

    Von Kurt Darsow


    Zum Wahnsinn hat ihm nicht viel gefehlt. Beide Eltern endeten im Irrenhaus. Diesen biographischen Schatten verarbeitete der 1890 geborene Howard Phillips Lovecraft in seinen Horrorgeschichten. Vom menschenscheuen Nervenbündel hat er es zu einer Ikone der Popkultur gebracht.

    Das Feature steht nach der Sendung befristet zum Nachhören zur Verfügung.


    https://wdrmedien-a.akamaihd.n…8624/2228624_28305955.mp3

    Berge des Wahnsinns - Der Horrorschriftsteller H.P. Lovecraft

    WDR 3 Kulturfeature. 15.08.2020. 53:29 Min.. Verfügbar bis 15.08.2021. WDR 3. Von Kurt Darsow und Marco Frenschkowski.

    In der Nachfolge Edgar Alan Poes hat er die Nachtseite der menschlichen Seele erforscht und den Einbruch dunkler Mächte in den bürgerlichen Lebensalltag beschrieben. In vierzig Kurzgeschichten und zwölf umfangreicheren Erzählungen geht der amerikanische Horrorklassiker dem Gefühl des Grauens nach. Immer wieder kommt er dabei auf die Abgründe der Zeit zurück, die sich umso nachdrücklicher in Erinnerung rufen, je weiter sie zurückliegen. Was da in ekelhafter Verzerrung aus den Gräbern hervorkriecht und aus dem Weltall hereinbricht, ist zugleich ein visionärer Vorgriff auf die Zukunft.

    In utopischen Schreckensbildern nimmt H. P. Lovecraft mit diesen Wiedergängern aus grauer Vorzeit die moderne Maschinenwelt und ihre biopolitischen Verwerfungen vorweg.

    H. P. Lovecraft (Herausgegeben von Leslie Klinger):

    Das Werk. Große kommentierte Ausgabe.

    Gebunden, 912 Seiten, Fischer Verlage 2017, 78,00 Euro




    Ausstrahlung am 15. August 2020, Wiederholung am 16. August 2020

    Von Kurt Darsow
    Regie: Matthias Kapohl
    Redaktion: Leslie Rosin
    Produktion: WDR 2015

  • Axel hatte bereits in "Vermischtes" darauf verwiesen.


    Ich hatte die Sendung in unguter Erinnerung, wagte aber gestern Abend einen neuen Anlauf. Habe dann nach 15 Minuten abgeschaltet. Dieses Feature ist derart dumm, dass ich gar keine Lust habe, in die Detailkritik zu gehen.

  • Klasse, arthur gordon - dank diesem Forum höre ich jetzt auch ab & zu deutsches Radio. :*

    Habe dann nach 15 Minuten abgeschaltet.

    Dito. Mich befremdet auch, dass bei Lovecraft wohl in keinem normalen Tonfall gesprochen werden kann, sondern alles so auf dräuend und schräg gebürstet wird. Ich könnte auf diese Weise auch wahrheitsgemäß über mein Leben reden (das ich für eher durchschnittlich halte, btw.) und das klänge ebenso abgrundtief skurril.

  • Mich befremdet auch, dass bei Lovecraft wohl in keinem normalen Tonfall gesprochen werden kann, sondern alles so auf dräuend und schräg gebürstet wird.

    Das ist in diesem Fall typisch deutscher Feuilleton-Ton, der gerne genutzt wird, um sich in der Tonart von einem "nicht anerkannten" Gegenstand zu distanzieren. Das kommt recht regelmäßig vor - in unterschiedlicher Ausführung - wenn es um Popkultur, Phantastik und solche Dinge geht. Selbst bei Krimis, die ja mittlerweile nachhaltig aufgewertet sind, kommt das noch vor. Residuen des bornierten Bildungsbürgertums vermutlich.


    Schön aber auch, wie direkt zu Beginn der erste faktische Fehler begangen wird (Ramsey Campbell ist kein Amerikaner), das zieht sich dann auch munter weiter durch. Hans Richard Brittnacher ist sowieso in schöner Regelmäßigkeit jenseits von allem, was Sinn macht. Frenschkowski rettet hier leider auch nicht.

  • Das ist in diesem Fall typisch deutscher Feuilleton-Ton, der gerne genutzt wird, um sich in der Tonart von einem "nicht anerkannten" Gegenstand zu distanzieren. Das kommt recht regelmäßig vor - in unterschiedlicher Ausführung - wenn es um Popkultur, Phantastik und solche Dinge geht.

    Herrje ... genauer kenne ich nur das der damaligen Financial Times Deutschland kurz nach Erscheinen (obwohl das so gar nicht mein Thema ist), und das war wirklich extrem gut. Leider gibt es die Zeitung wohl so nicht mehr (oder nur mit anderer Herausgabe / anderen Beteilgten).

    Hans Richard Brittnacher ist sowieso in schöner Regelmäßigkeit jenseits von allem, was Sinn macht.

    ^^fre"$ Dieser Vollpfosten hat doch Die Delirien des Körpers verbrochen ... Das bin ich auf dem schnellsten Wege wieder losgeworden, eines der schlechtesten Sekundär"werke", das ich je gelesen habe. Interessanterweise war er wiss. Mitarbeiter in der Germanistik an der FU Berlin - zur selben Zeit, in der ich dort Anglistik studierte. Es mag gut sein, dass ich mal in einem seiner Seminare fremdsaß. Muss mal ein paar Freundinnen von damals nach dem fragen.

  • genauer kenne ich nur das der damaligen Financial Times Deutschland

    Die hatten einen Kulturteil? War mir unbekannt. Mit "Feuilleton" ist von mir aber auch keine einzelne Publikation o. ä. gemeint, sondern der deutsche Kulturjournalismus insgesamt in leitmedialer Form (große Zeitungen, Radio und TV). Dass es Ausnahmen gibt und natürlich auch viele kleinere Akteur*innen unterhalb der leitmedialen Ebene, versteht sich bzw. steht zu hoffen.



    Interessanterweise war er wiss. Mitarbeiter in der Germanistik an der FU Berlin - zur selben Zeit, in der ich dort Anglistik studierte. Es mag gut sein, dass ich mal in einem seiner Seminare fremdsaß. Muss mal ein paar Freundinnen von damals nach dem fragen.

    Haha! Wie lustig. Das wäre ja mal interessant zu wissen.