Joe Hill: Ein Korb voller Köpfe

  • Das neue Horror-Meisterwerk von JOE HILL (Locke & Key).


    June und Liam genießen 1983 auf Brody Island in Maine den Sommer. Doch dann türmen mehrere verurteilte Straftäter, und alles ändert sich. June muss sogar mit einer verfluchten Wikinger-Axt um ihr Leben kämpfen, und da werden die Dinge so richtig finster und verrückt! Zudem kommen dunkle Geheimnisse über die Inselbewohner ans Licht. Wer 80er-Jahre-Horror und Horror-Comics mag, muss das lesen!


    https://paninishop.de/joe-hill…b-voller-koepfe-djhill001

    "Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

  • Inzwischen ist der US-Band erschienen, der die gesamte 7teilige Miniserie versammelt.



    Schickes Hardcover mit transparentem Umschlag, dickes Papier, Sketches und ein kurzes Interview mit Joe Hill und Leomacs... alles ganz nett. Die Zeichnungen sind auch okay . Die Story von "Basketful of Heads" fand ich aber ziemlich schwach: June metzelt sich mit einer alten Wikinger-Axt durch eine Armee toxischer Männer und deckt nebenbei eine recht unspektakuläre Verschwörung auf - That's it!

    Die Axt und die sprechenden Köpfe sind dabei nur reiner Gimmick und für die Handlung nicht von Belang. Zudem wird die magere Geschichte viel zu sehr in die Länge gezogen. Das kann Joe Hill wirklich besser.


    Ich hoffe die kommenden Ongoings von Hil House Comics werden besser. Besonders gespannt bin ich auf "Dollhouse" von M.R. Carey.


    EDIT: Habe jetzt auch mal noch das Cover eingefügt.

  • Gestern habe ich die zweite Veröffentlichung von Hill House Comics gelesen - "The Low, Low Woods".

    "In dem Städtchen Shudder-To-Think geht Unheimliches vor: Die beiden Schülerinnen Octavia und Eldora sind beste Freundinnen, seit sie als Mädchen im nahen Wald mit knapper Not einer seltsamen Kreatur entkamen. Jahre später fehlt ihnen nach einem gemeinsamen Kinobesuch die Erinnerung an die vergangenen Stunden, und auf dem Weg nach Hause treffen sie erneut auf ein erschreckendes Wesen, diesmal halb Tier, halb Mensch. Gemeinsam versuchen sie das Geheimnis von Shudder-To-Think zu enthüllen – und erfahren schließlich die erschütternde Wahrheit über diesen Ort und seine Einwohner!"


    Autorin Carmen Maria Machado kennt man vielleicht durch ihr Kurzgeschichtensammlung "Ihr Körper und andere Teilhaber", mit "The Low, Low Woods" legt sie nun ihre erste Graphic-Novel vor. Ihrem Konzept des "feministischen Horrors" bleibt sie auch dort treu - Ergänzt das Ganze aber noch durch eine Prise Folk- & Body-Horror.

    Ein bisschen hat mich der Anfang zunächst an "Harrow County" von Cullen Bunn erinnert (ungewöhnliche Frauenfreundschaft, Hexe, gehäutete Menschen etc.), die Geschichte entwickelt sich aber schnell in eine andere Richtung und kann am Ende noch mit einem extrem fiesen Twist aufwarten. Definitiv harter Tobak - Aber "Ihr Körper" war ja auch schon nichts für Zartbesaitet.

    Zusammen mit den wirklich tollen Zeichnungen von Deni hat Machado jedenfalls einen äußerst gelungenen Einstieg in die Welt der Comics hingelegt, der mir deutlich besser gefallen hat, als Joe Hills belanglosen "Korb voller Köpfe".

    (Der deutsche Sammelband "Im tiefen, tiefen Wald" erscheint übrigens am 15.Dezember bei Panini)


    Weiter geht's jetzt mit M.R. Carey's gerade erschienenen "Dollhouse". Ich bin gespannt...

  • Ist genau wie schon "Basketful of Heads" als Hardcover erschienen. Die Aufmachung ist wieder recht edel und das Interview umfangreicher als im ersten Band. Dafür gibt's allerdings keine Sketches. Lohnt sich aber trotzdem.

    Ich bin mal auf deine Meinung gespannt, Erik.

  • Endlich mal Zeit gefunden um "The Dollhouse Family" zu lesen.



    "Als der kleinen Alice von ihrer verstorbenen Großtante ein antikes Puppenhaus vermacht wird, ahnen ihre Eltern nicht, dass mit diesem Erbe ein furchtbarer Familienfluch fortgesetzt wird. Alice beginnt, mit den Puppen zu reden, die für sie lebendig werden, und kann schließlich sogar mit einem Zauberspruch ins Puppenhaus gelangen. Und damit betritt sie eine dämonische Welt, die sie ihr Leben lang nicht mehr freigeben wird und Blut und Gewalt überall dorthin trägt, wohin Alice geht!"


    Geschrieben von M.R. Carey und gezeichnet von Peter Gross - Das Dreamteam von "The Unwritten" ist also wieder vereint. Meine Erwartungen waren daher recht hoch... und wurden am Ende leider enttäuscht. "The Dollhouse Family" ist sicher nicht schlecht, aber eben auch echt nichts Besonderes. Gerade die Story der Graphic Novel fällt nicht wirklich innovativ aus, spult zu viele Klischees ab und besteht größtenteils aus bekannten Zutaten: Dysfunktionale Familie/aggressiver Vater, dämonische Beeinflussung eines Kindes, Mutter die für ihre Tochter durch die Hölle geht, gruselige Puppen... dazu noch ein bisschen "Coraline", ein bisschen "Hereditary", ein bisschen "Locke & Key", ein bisschen von jedem Horrorfilm der letzten paar Jahre und fertig ist "The Dollhouse Family".

    Ergänz wird der Band diesmal durch ein paar hübsche Variant Cover, den original Pitch von Carey (der teilweise erheblich von der veröffentlichten Version abweicht) und ein kurzes Interview mit Autor und Zeichner.

  • Heute habe ich die vorletzte Veröffentlichung von Hill House Comics gelesen:



    Worum geht's:

    New York, 1886: Die 14jährige Daphne leidet unter dem ständigen Mobbing ihrer Mitschüler und dem tragischen Tod ihres Vaters. Als ihre Mutter ein Medium aufsucht, um Kontakt zu ihrem verstorbenen Ehemann aufzunehmen, hält Daphne dies zunächst für reinen Schwindel - Doch seit der Sitzung hat sie äußerst bizarre Träume und wird von der Gestalt eines kleinen Jungen heimgesucht. Zunehmend scheint sie den Kontakt zur Realität zu verlieren... oder haben ihre Wahnvorstellungen am Ende vielleicht einen dämonischen bzw. göttlichen Ursprung?


    Autorin Laura Marks war bisher nur als TV-Autorin tätig, hat mich mit ihrem Comic-Debüt aber völlig überzeugt. Sie selbst bezeichnet "Daphne Byrne" als "Henry James meet The Exorcist" und das passt eigentlich ganz gut. Gerade das Finale hat aber auch noch deutliche Parallelen zum großartigen "Suspiria"-Remake von Luca Guadagnino. Jedenfalls handelt es sich bei dieser 6teiligen Miniserie um eine äußerst gelungene Coming-of-Age-/Emanzipationsgeschichte - Mit einer klaren feministischen Botschaft und ein paar wirklich beängstigenden Szenen.

    Inhaltlich wird hier zwar mal weder nichts Neues erzählt und die Enthüllung am Ende fällt auch bei weitem nicht so "krass" aus, wie noch bei Carmen Maria Machado, trotzdem hat mich das Ganze wesentlich mehr gekriegt als Carey's "Dollhouse Family" und Hill's "Basketful of Heads". Das lag aber sicher auch an den fantastischen Zeichnungen von Kelly Jones, der in seiner Karriere schon unzählige Horror-Meisterwerke zeichnen durfte und für viele wohl zum besten Batman-Zeichner aller Zeiten gehört.

    Mein Fazit: Fans von alter Schauerliteratur können mit "Daphne Byrne" absolut nichts falsch machen. Neben "The Low, Low Woods" ein weiteres Highlight des Joe-Hill-Imprints. Die weiblichen Newcomer weisen die alten Comic-Veteranen wie Hill und Carey dort mMn eindeutig in die Schraken. (Der deutsche Sammelband erscheint am 04.05.2021 bei Panini.)


    PS: Sofern Stockerlone damit einverstanden ist, könnte ein Mod den Thread evtl. in Hill House Comics umbenennen.

  • Ich kannte sie auch nicht.

    Wie bereits erwähnt, ist Laura Marks bisher auch nur als Autorin für diverse Fernsehserien in Erscheinung getreten (u.a. "The Expanse" und "BrainDead") - Hier ihre IMDb-Seite.

    Nicht wirklich beeindruckend, aber "Daphne Byrne" fand ich echt gut. Im Gegensatz zu den anderen Hill-House-Comics hatte ich allerdings auch null Erwartungen.

  • Nur damit es hier auch erwähnt wird: Inzwischen ist mit "Plunge" die vorerst letzte Hill House-Serie als US-Hardcover erschienen:



    "Nach einem verheerenden Tsunami sendet das Forschungsschiff Derleth ein automatisches Notsignal aus der Nähe eines abgelegenen Atolls in der Beringstraße. Erstaunlich daran ist: Die Derleth gilt seit 40 Jahren als verschollen!"


    Geschrieben von Joe Hill und gezeichnet von Stuart Immonen.

    Ich fasse mich diesmal kurz: Beim Beschreibungstext musste ich sofort an William Hope Hodgson denken, stattdessen präsentiert Hill hier jedoch einen müden "The Thing"-Abklatsch - Mit einer gehörigen Prise Lovecraft. Das Schiff heißt schließlich nicht umsonst Derleth.

    Alles ganz nett, aber auch recht vergessenswert, denn die Story hat man echt schon hundertmal gelesen. Zumal fand ich einen Großteil der Figuren ziemlich nervig... Und von Immonen war ich noch nie Fan. Der Mann ist zwar eine große Nummer, seine Zeichnungen sehen mMn aber immer nach 08/15-Superheldenbrei aus. Absolut langweilig.

    (Der Band erscheint am 01.06.21 unter dem Titel "Schiff der lebenden Toten" bei Panini.)