Fred Ink "Hinter den Winkeln"

  • Das neueste Werk von Fred Ink ist draußen. Eine rasante Mischung aus Horror, Action, Fantasy mit einer gut durchscheinenden Note Lovecraft. Ich bin ein Fred-Ink-Fan und habe mich tierisch gefreut, dass der Autor mir ein signiertes Exemplar seines Buches geschenkt hat. Es war das Highlight meiner diesjährigen Urlaubslektüre. Meine Erwartungen waren groß und wurden voll erfüllt.


    Ich werde das Buch die Tage noch ausführlich auf meinem Blog vorstellen, möchte es aber jetzt schon mal hier wärmstens empfehlen. Eigentlich bräuchten wir für Fred Ink einen eigenen Autorenthread, denn ich finde, der hat schon einige richtig gute Titel rausgebracht. X/


  • So, wie angedroht, ist die ausführliche Vorstellung jetzt auf meinem Blog online. Ist eine hemmungslose Lobhudelei geworden, ich warne vor.


    Für die Klickfaulen hier der Text (wer mag, findet es hier auf meinem Blog:(


    Ich bin schon seit längerem ein Fan von Fred Ink und seinen unglaublich guten Horrorgeschichten. Als er in diesem Jahr ein neues Buch ankündigte, war klar, dass ich es unbedingt haben muss. Und dann ergab es sich sogar, dass Fred mir das Buch mit persönlicher Widmung schenkte - wie konnte ich da Nein sagen?


    Ob es mir gefallen hat? Aber sowas von! "Hinter den Winkeln" ist ein rundum gelungener Horror-Roman, der Liebhabern der unheimlichen Phantastik wie mir alles bietet, was man sich wünschen kann. Noch dazu bietet das Buch sogar vier Geschichten in einer. Denn der Autor stellt uns anfangs vier Personen vor, die von Grund auf nicht unterschiedlicher sein könnten und die alle ihren ganz eigenen Horror erleben, als das Böse versucht, in unsere Welt einzudringen.


    Da ist Walter, ein mehr oder weniger erfolgloser Privatdetektiv, der das Unglück anzuziehen scheint wie das Licht die Motten. Bei einem Auftrag stößt er auf ein geheimnisvolles Buch, dessen Spur ihn bis in die seltsame Stadt Arkham (!) führt. Da ist Agnes, die schüchterne Bestsellerautorin, deren letztes Manuskript ein beunruhigendes Eigenleben entwickeln zu scheint - und dabei kann sie sich nicht einmal erinnern, dieses überhaupt geschrieben zu haben. Die Söldnerin Florence gerät im tiefsten südamerikanischen Dschungel mit einer Kreatur aneinander, mit der sie eine Rechnung offen hat, doch auf der Jagd nach dem Wesen stößt sie auf das unvorstellbare Grauen. Zu Guter Letzt wäre da Mark, der auf den ersten Blick ein armer Irrer ist - auf den zweiten Blick bildet er sich jedoch nicht nur ein, dass alles, was er berührt, stirbt - es passiert tatsächlich. Gemeinsam mit seinem dämonischen Freund Menelaos, den natürlich niemand außer ihm wahrnehmen kann, muss er sich auf den Weg in die Welt "hinter den Winkeln" machen, um den Kampf gegen das Böse aufzunehmen.


    Alle vier Schicksale werden im Wechsel erzählt, und nach und nach enthüllt sich das große Ganze. Auf dem Weg ins Finale erlebt man eine wahre Achterbahnfahrt - oder eher die rasante Fahrt durch eine Geisterbahn? Action, Grusel, Abgründe, Blut und Gedärme, düstere Geheimnisse, Dämonen, Monster und die sprichwörtlichen Großen Alten, die uns faszinieren, seit H.P. Lovecraft uns zum ersten Mal von ihnen erzählte - alles ist in knapp 260 Taschenbuchseiten enthalten.


    Die Lektüre bescherte mir jede Menge Gänsehaut, einen kurzen Moment der Wiedersehensfreude, auf den ich an dieser Stelle nicht näher eingehen werde, und entlockte mir hier und da ein amüsiertes Grinsen, besonders, wenn Mark es plötzlich mit einer Armee sprechender Katzen zu tun bekommt. Erwähnte ich, dass dieses Buch eine richtige Wundertüte ist?


    Fred Inks neuester Roman hat mich wieder auf ganzer Linie begeistert, ich kann ihn nur wärmstens empfehlen. Wenn ihr auf monströsen Horror steht, Crossover zu Genres wie der Science Fiction mögt und Spaß an Lovecraftscher Gruselatmosphäre habt, dann taucht doch auch mal in die düster-phantastische Welt von "Hinter den Winkeln" ein.


    Ich verleihe feierlich fünf von fünf blutbesudelten, faustgroßen Rubinen!

  • Wie gestern über Facebook bekanntgegeben wurde, ist Fred Ink inzwischen im KOVD-Verlag gelandet. Dort wird in nächster Zeit seine Kurzgeschichtensammlung "In dunklen Ecken: Abgründige Geschichten" erscheinen. Vielleicht ja eine gute Gelegenheit sich den Autor mal anzusehen. Eventuell versuch' ich es aber auch schon vorher mit seiner Lovecraft-Novellen-Sammlung "Die Alten waren, die Alten sind". Bei Selfpublishern bin ich ja immer vorsichtig.

  • Ich habe den Roman jetzt auch gelesen, war auch begeistert, aber habe auch Kritik anzubringen. Und damit beginne ich auch gleich: Ich glaube, entweder wäre weniger mehr gewesen, was die Anzahl der Plotstränge auf 258 Seiten anbelangt oder aber es hätte länger sein dürfen. Meinem Anschein nach leidet vor allem der Plotstrang um die Agnes sehr darunter, denn irgendwie geht er etwas unter. Und das liegt daran, das in den anderen Strängen einfach schon sehr starke Persönlichkeiten agieren, bzw. sie sich glaubwürdig rasanter entwickeln.


    So und das war es mit der Kritik auch, denn was wir hier vor uns haben, ist ein erzähltechnisch fein ausgearbeitetes Meisterwerk. Vier Handlungsstränge, die alle am Ende zusammenlaufen, obwohl das zu Beginn aufgrund des hohen Tempos kaum möglich scheint. Und wenn man einmal jeden einzelnen Handlungstrang auf Originalität überprüft, muss man anerkennen, dass hier tolle Ideen zu finden sind, jede einzige an sich schon eine Perle. Am stärksten hat mich natürlich Mark geprägt und Fred Ink gelingt es super, den armen "Irren", der ja schon oft im Grusel verarbeitet wurde, zu erweitern und lebendig zu gestalten. Ich vergebe 8,75 Handschuhe für dieses Buch.