Ralph C. Doege: YUME – Träumen in Tokio

  • Ralph C. Doege

    YUME – Träumen in Tokio

    Erzählung


    Gebunden mit Schutzumschlag, Lesebändchen

    120 Seiten

    ET: 02/2020


    16,00 € [D], 16,50 € [A]

    ISBN: 978-3-902711-91-5



    Klappentext:

  • Das schmale Buch ist wirklich eine Erzählung, wie es auch auf dem Umschalg heißt, oder allenfalls eine Novelle. Neben dem groß gesetzten Text weist es eine ganze Reihe von schwarz-weiß Fotografien auf, mit denen ich eher die 70er Jahre assoziieren würde, inhaltlich geht es aber eher in die nahe Zukunft und der Geschichte schrammt knapp an der SF vorbei. Hinzu kommt, dass mit Tokio völlig fremd ist und auch die Schilderungen dieser Stadt dadurch fast phantastisch anhauchen. Stilistisch ist der Text ungewöhnlich, aber dadurch keineswegs schwierig zu lesen. Ein kurzes Leseerlebnis, kaum begonenn, schon durch, das mir gut gefallen hat.

  • Mir auch! Ein im wahrsten Sinne des Wortes interessanter Trip.

    Der Einstieg in diese Novelle ist nicht ganz einfach: Alles wirkt zunächst ziemlich wirr, die Sprache ist fordernd, der Inhalt unklar. Doch schon bald fügt sich dann doch einiges zusammen, die ganze Sache wird nachvollziehbarer und es wird vor allem auch klar, warum es zeitweise etwas konfus und ungeordnet zugeht. Stichwort „Träumen“.

    Zum Inhalt nur so viel: Der namenlose Ich-Erzähler reist spontan nach Tokio, um an neurologischen Tests bzw. Experimenten mitzuwirken, mit deren Hilfe sein im Koma liegender Bruder ins Leben zurückgeholt werden soll (und die übrigens das SF-Element in dieser Geschichte darstellen).

    Irgendwo zwischen Übermüdung, MRT, Jetlag und Wachtraum vermischen sich seine frischen Eindrücke aus der fremden Stadt mit alten wie neuen Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken.

    Klingt verwirrend? Ist es auf den ersten Blick auch. Auf den zweiten allerdings greift dann doch alles ineinander und wird verständlich. Überhaupt werden die traumartigen Sequenzen im Verlauf der Handlung seltener, um mehr und mehr den Blick auf eine unsichere, mit sich selbst unzufriedene Hauptfigur und ihr Innenleben freizugeben.

    Zitat

    Als ich ihn da liegen sah, nach meiner Ankunft, da spürte ich irgendwie nichts, gar nichts. Ohnehin bin ich schlecht darin, etwas zu spüren, abgesehen von: mich unwohl. Das kann ich ganz gut.


    Letztlich ergibt sich sowohl eine melancholische und sprachlich sehr beeindruckende Geschichte, als auch – so ganz nebenbei – ein interessanter Einblick in die Stadt Tokio.

    Ein erneutes Lesen lohnt sich nicht nur, es drängt sich geradezu auf.