Basement Tales

  • Gestern habe ich die 'Basement Tales 6' im Briefkasten gefunden und inzwischen schon zu Ende gelesen. Ich bin begeistert.

    Meiner Meinung nach ist es eine der stärksten Hefte dieser Reihe. Es hat mich auf jeden Fall viele schauderhafte Augenblicke besorgt. Vor allem Lee Hollis‘ Geschichte ‚Mrs. Miller has disappeared‘ ist mir unter die Haut gegangen. Ich war sehr überrascht, nicht nur weil der Text auf Englisch geschrieben ist, aber wie erschüttert ich nach dem Lesen war. Man wird als Leser direkt angesprochen und so voll und ganz in die unheimliche Atmosphäre versetzt. Diese Kurzgeschichte ist auf jeden Fall mein persönlicher Favorit dieses Hefts, aber auch die anderen Geschichten haben mich sehr beeindruckt.


    Auch dieses Mal gab es eine bunte Mischung aus verschiedenen Themenbereichen. Die unheimliche Familiengeschichte ‚Eis‘ von Michael Hess zum Beispiel, worin der Leser erst nach und nach klar wird, was eigentlich los ist. Die Spannung wird stetig erhöht und am Ende gibt’s noch ein richtig fiesen Twist. Aber auch ‚Wolfgang‘ von Tom Daut hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Ein tolles Spiel zwischen Rotkäppchen und psychischer Wahnsinn. Obwohl ich das Ende habe kommen sehen, blieb es bis zur letzten Zeile spannend. In ‚Stockwerk 12 A‘ von Bernhard Stäber und die erste Geschichte im Heft, begegnet man einen Drogendealer, der Stress mit seinem Chef bekommen hat. Alles fängt noch ziemlich realistisch an, bis er Stockwerk 12 A betritt und man ziemlich schnell merkt, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Sehr spannend, gut aufgebaut mit noch einem schönen Gedanken am Ende. Ein Text, den man sich nach dem Lesen noch mal durch den Kopf gehen lassen kann. ‚Wahnsinn‘ von Christian von Aster bildet der Abschluss. Eine großartige Kriminalgeschichte, wo ein eigensinniger Polizist, der eigentlich schon in Rente ist und ganz gerne unkonventionelle Methoden benutzt, gefragt wird einen durchaus mysteriösen Fall zu lösen. Diesen Text zu lesen, hat wirklich viel Spaß gemacht. Man hat keinen einzigen Augenblick eine Ahnung, in welche Richtung die Handlung sich entwickeln wird. Das Ende fand ich grandios und der Protagonist hat mir sehr gut gefallen.


    Nur mit einer Geschichte ‚Für Wald und Königreich‘ von Christian Enders konnte ich nicht viel anfangen. An sich ist die Geschichte gut geschrieben und unterhaltsam, aber mich hat sie nicht überzeugen können. Eine Verbindung zu dem Thema ‚Mrs. Miller Disappeared‘ habe ich auch nicht entdecken können.


    Alles in allem ein sehr überzeugendes Heft mit vielen starken Kurzgeschichten, die mich ganz oft den Atem geraubt haben oder beim Lesen ein mulmiges Gefühl im Bauch verursacht haben. Extrem lesenswert.

  • Aber auch ‚Wolfgang‘ von Tom Daut hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Ein tolles Spiel zwischen Rotkäppchen und psychischer Wahnsinn. Obwohl ich das Ende habe kommen sehen, blieb es bis zur letzten Zeile spannend.


    ‚Wahnsinn‘ von Christian von Aster bildet der Abschluss. Eine großartige Kriminalgeschichte, wo ein eigensinniger Polizist, der eigentlich schon in Rente ist und ganz gerne unkonventionelle Methoden benutzt, gefragt wird einen durchaus mysteriösen Fall zu lösen. Diesen Text zu lesen, hat wirklich viel Spaß gemacht. Man hat keinen einzigen Augenblick eine Ahnung, in welche Richtung die Handlung sich entwickeln wird. Das Ende fand ich grandios und der Protagonist hat mir sehr gut gefallen.

    Also ich fand Wolfgang total an den Haaren herbei gezogen. Das war nichts. Für mich die schlechteste Geschichte im Band.

    Wahnsinn war mein persönlicher Highlight. Eine Horrorgeschichte, einzig das sich alles wieder um HPL dreht, fand ich nicht so prickelnd, aber die Geschichte war echt großartig.

    Meine Gedanken zum Band finden sich hier:

    http://defms.blogspot.com/2020/01/basement-tale-vol6.html

    • Offizieller Beitrag

    Nummer 8 ist in Planung.





    Quelle: https://www.facebook.com/theda…31vkh3HjZGP&__tn__=EEHH-R

  • Vor einigen Tagen habe ich die 'Basement Tales 8: Kopflos' bekommen und habe mich sehr darüber gefreut. Inzwischen habe ich das Heft auch schon zu Ende gelesen und hier ist meine Besprechung:


    ‚Kopflos‘ heißt das 8. Heft der Basement Tales. Ein Thema, das ziemlich deutlich zu verstehen ist, obwohl man es in viele verschiedenen Richtungen ausarbeiten kann. Ich war also sehr neugierig, wie die Autoren es umgesetzt hatten. Das Cover finde ich auf jeden Fall sehr passend.

    In diesem Band gab‘s leider nur vier Geschichten, sie war aber alle sehr unterschiedlich. Es fängt an mit ‚Panoptikum‘ von Ina Elbracht. Da lernen wir den Ich-Erzähler ‚Uno‘ kennen. Er arbeitet in einer Detektei, hat ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern und soll für eine Kundin herausfinden, ob ihr Bruder den Kopf von Peter Kürten gestohlen hat. Die Art und Weise, wie die Geschichte geschrieben war, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich mich am Anfang ein wenig zurechtfinden musste, konnte ich mich doch relativ schnell in der Handlung hineinversetzen und hatte während des Lesens das Gefühl, als ob ich im Kopf die erzählende Stimme von Uno hören konnte. Die Spannung wird langsam, aber stetig aufgebaut und erst am Ende wird dann alles klar.

    Danach folgt ‚Der Weg der Vier‘ von Fabienne Siegmund. Ich wusste anhand des Titels nicht genau, was mich erwarten würde, aber war sofort begeistert. Als Leser ist man ab dem ersten Satz mitten im Geschehen drin und kommt auch bis zum Ende des Textes nicht mehr raus. ‚Der Weg der Vier‘ liest sich wie ein düsteres Märchen. Eine junge Frau ist Zeuge davon, dass ihr Bruder von elf Geister geköpft wird und bekommt die Möglichkeit ihm zu retten. Sie soll sich auf eine Reise begeben und die Bitten von vier Wesen, die sie unterwegs begegnen wird, erfüllen. Es liest sich sehr gut und ich konnte mich alles ziemlich gut vorstellen. Ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt.

    Die Geschichte danach heißt ‚Angry Bird‘ und ist von Christian Endres. Raymond, der Protagonist, hat auf mich den Eindruck von einem alten, mürrischen Mann gemacht. Man merkt sehr schnell, dass mit ihm etwas nicht wirklich stimmt. Die Geschichte ist sehr kurz, fand ich aber nicht schlecht. Vor allem das Ende hat mir gefallen, obwohl man das schon ziemlich früh hat ankommen sehen.


    Der letzte Text heißt ‚Feuchtgebiete oder Ein Tee für Mrs. Stapleton‘ und wurde von David Gray geschrieben. Die Handlung spielt in 1955 und das merkt man auch. Es gibt noch eine total andere Idee, wenn es um die Rolle von Frauen geht, was in dieser Geschichte sehr schön dargestellt wird und auch mit zur Katastrophe führt. Wir lernen Cordelia und John kennen. Sie sind ein nicht so glückliches Ehepaar. John arbeitet bei der Bank, während Cordelia, obwohl studiert hat, zu Hause bleibt und sich um den Haushalt kümmert. Die Ehe ist kinderlos und beide haben sich auseinanderentwickelt. Es kommt wie es kommen muss: Während eines Streits tötet sie ihren Mann. Und das ist erst der Anfang der Geschichte. Ich fand es großartig und habe ganz oft schmunzeln müssen. Die Art und Weise, wie Cordelia dargestellt wird: eine Frau, die ständig darüber nachdenkt, wie sie sich benehmen soll, die eigentlich total feststeckt in dem gesellschaftlichen Denken, das damals herrschte und die trotzdem in einem kleinen unüberlegten Augenblick etwas Ungeheuerliches getan hat. Aber da hört die Handlung nicht auf. Auch John hatte seine schmutzigen Geheimnisse, die man nach und nach entdeckt. Das Ende war ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Ein gelungener Abschluss dieser Kurzgeschichtensammlung.


    Insgesamt kann ich die ‚Basement Tales 8: Kopflos‘ empfehlen. Obwohl es leider nur vier Geschichten waren, hatte ich ganz viel Spaß beim Lesen. Die Texte sind gut geschrieben, spannend und sehr unterschiedlich. Auf jeden Fall lesenswert.