Ben Aaronovitch - Die Peter-Grant-Romane

    • Offizieller Beitrag

    Im alten Horror-Forum hatte ich bereits auf diese Serie hingewiesen. Peter Grant ist Polizist in London und wird zufällig mit Magie konfrontiert. Dabei stellt sich heraus, dass es bei der Londoner Polizei eine darauf spezialisierte Abteilung gibt, welche aus einer einzigen Person, Chief-Inspector Nightingale, besteht. Grant wird in diese Abteilung versetzt und wird von Nightingale in Sachen Magie ausgebildet. Bislang gibt es 7 Romane und 2 Novellen. Band 8 erscheint in diesem Jahr.


    1. Die Flüsse von London
    2. Schwarzer Mond über Soho
    3. Ein Wispern unter Baker Street
    4. Der böse Ort
    5. Fingerhut-Sommer
    6. Der Galgen von Tyborn
    7. Geiste auf der Metropolitan Line (Novelle)
    8. Die Glocke von Whitechapel
    9. Der Oktobermann (Novelle)


    Die Romane sind aus der Perspektive von Grant geschrieben. Der Tonfall ist schnodderig und voller Anspielungen auf die Popkultur. Gerne auch mit Verweisen auf Douglas Adams oder Doctor Who (Aaronovitch hat auch hier bereits mitgearbeitet). Das Personenkarussell wird von Band zu Band erweitert und es mach einfach nur Spaß, immer wieder auf alte Bekannte zu treffen. Der erste überspannende Handlungsbogen wurde dann mit "Die Glocke von Whitechapel" zu einem Abschluss gebracht. Es gibt aber noch genug offene Fäden für weitere Romane.


    Ich habe immer zu einem der Romane gegriffen, wenn meine vorherige Lesewahl ein Griff ins Klo war. Aaronovitch hat es immer wieder aufs neue verstanden, mir die Leselust zurückzugeben, die ich teils angekratzt glaubte. Insgesamt bin ich über das hohe Level überrascht. Auch wenn mal der ein oder andere Roman schwächer war, waren diese doch immer noch mit einer 2+ zu bewerten. Und zwischendurch ist das Ganze dann tatsächlich so absurd, dass ich tatsächlich laut lachen musste. Wenn der großkotzige böse Magier dann vor der Polizei den starken Mann macht und einfach mit einem Elektroschocker einen drübergebraten bekommt, ist das schon herrlich bekloppt.


    Kurze Anmerkungen:

    • Simon Pegg und Nick Frost arbeiten an einer Serienumsetzung des 1. Buchs. Den beiden vertraue ich da tatsächlich, den besonderen Humor einzufangen. Hängt natürlich auch vom Casting ab.
    • Aaronovitch hat zusätzlich Comics zur Serie verfasst, welche weitere Storys mit den Protagonisten liefern. Diese sind in Deutschland bei Panini erschienen und ebenfalls großartig.
    • Audible hat die ersten Bücher als Hörspiele umgesetzt.
    • dtv hat eine eigene Internetseite für die Serie geschaffen. Hier der Link: https://www.dtv.de/special-ben…urban-fantasy/start/c-184


    Absolute Kaufempfehlung für Leser, die auf gut durchdachte und humorvolle Literatur stehen. Für Kinder ist die Serie dennoch nicht geeignet. Zwischendurch gibt es schon ein paar "matschige" Szenen.

  • Ich kenne die beiden ersten Romane als Hörbücher, sowie die Panini-Comics. Was ich davon zuerst kannte, weiß ich gar nicht mehr. Ebenso wenig, warum ich mich überhaupt daran vergriffen habe, da ich das Ganze immer als "im Kielwasser von Harry Potter" abgestempelt hatte.

    Diese Voreigenommenheit wurde gründlich revidiert und ich muss Royston in allen Belangen zustimmen. Schon der ironische Grundton gefällt mir sehr gut. Die Romane sind witzig, ohne dass das phantastische Element dadurch verwässert würde. Und besonders bei "Schwarzer Mond über Soho" wird deutlich, dass es alles andere als Kinder- oder Jugendliteratur ist. Dazu sind die Stories voller überraschender Entwicklungen und trotzdem insgesamt schön rund.

  • Ich höre gerade das Hörspiel von "Die Flüsse von London". Die mit Leichtigeit und Witz erzählte Geschichte gefällt mir und war ein guter Begleiter in den letzten stressigen Wochen. Allerdings stört mich jetzt zum Ende hin zunehmend die Geschwätzigkeit der Hauptfigur, die gleichzeitig auch der Ich-Erzähler ist. Ist das in dem Roman auch so (und bleibt es so)? Dann werde ich es vermutlich bei dem ersten Teil belassen.

  • Ich hatte mich seinerzeit sehr auf die Bücher gefreut, als Fan der okkulten Detektivgeschichte und Sherlock Holmes, der auch Harry Potter gern gelesen hat, hätte ich sie eigentlich mögen müssen. Ich habe es dann aber nicht mal durch den ersten Roman geschafft. Aaronovitchs Stil empfand ich als völlig unzureichend, die Dialoge holprig, der Humor zum Achselzucken, die Charaktere unstimmig... der Gesamteindruck passte für mich einfach an zu vielen Ecken und Ende nicht.