Sarah Perry - Melmoth

  • Also doch, nachdem Du noch meintest, Du hättest keine Zeit dafür. Das Buch ist auf jeden Fall besser als Heimwerken oder Brotbacken. BGR" Vor allem bekommt man auch richtig Lust drauf, mal nach Prag zu fahren.

  • Zitat

    Also doch, nachdem Du noch meintest, Du hättest keine Zeit dafür. Das Buch ist auf jeden Fall besser als Heimwerken oder Brotbacken. BGR Vor allem bekommt man auch richtig Lust drauf, mal nach Prag zu fahren.


    Ah! Ich dachte, du meintest als Hörbuch...

  • Ja, meinte ich auch, das geht ja nebenbei, zählt also eigentlich nicht. Aber stimmt, vorgelesen dauert es viel länger also ob man das Buch selbst leise liest. (In die Falle tappen viele unerfahrene Autoren - und nach zwei Stunden Lesung ist immer noch kein Ende in Sicht ... )

  • Melmoth beendet und ich bin hin und hergerissen. Sprachlich ist es erst beinahe eine Offenbarung, weil viele kleine Details anders sind und mich als neugierigen, offenen Leser mitnehmen, dann aber nutzt es sich ab. Und die wirklich toll aufgebaute schaurige Stimmung aufgrund der Ausgangsgeschichte blendet etwas, weil auch sie m.E. am Ende etwas in sich zusammenfällt.

    Worum geht es? Um Helen, die in Prag mit genau zwei eher zufälligen Freunden ein sehr eintöniges und tristes Leben führt. Es stellt sich heraus, dass sie ein Geheimnis umgibt und ebenso gerät ein Freund in eine sonderbare Geschichte, als ihm ein Manuskript in die Hände gespielt wird. Und sie muss feststellen, dass Melmoth, eine Frau, die der Legende nach dazu verdammt ist, auf ewig über die Erde zu wandeln und Zeugin von Unglück ist, ihr folgt. Und damit folgt der Lesende verschiedenen Unglücken, die die Geschichte abrunden.


    Melmoth, also der Roman, versucht dabei den Spagat eine Schauergeschichte und eine Charakterstudie zu vereinen und das gelingt sehr oft sehr gut, aber -und da setzt meine Kritik an - eben auf Kosten der Geschichte. Helen, Thea, Karel, die alte albiune, sie wachsen einem schnell ans Herz und man lässt sich auf ihre verschrobenen Dialoge ein, aber ... ich wollte eben an anderer Stelle mehr Story.


    So bleiben am Ende von meiner Seite aus 8,75 blutige Fußstapfen und eine eindeutige Leseempfehlung aufgrund der Andersartigkeit.