Lovecrafter

  • Ich habe die Ausgabe des Lovecrafter vorliegen. Ein doch hochwertiges Heft mit farbigem Umschlag. Inhaltlich kann man nicht meckern, mir hat das Kamingespräch sehr gut gefallen und ich fand es eine gute Idee, dem guten alten Blackwood eine Ausgabe zu widmen.


    Den Führer durch die Klassische Weird Fiction kann ich auch nur empfehlen, eine sehr schöne Übersicht. Bei sowas ist es immer schade das es keine Neuauflage gibt.

  • Eine Anmerkung:


    Bei A cause du sommeil et a cause des chats und Mit Hexen verwandt handelt es sich um ein und die selbe Story, welche im Original heißt: Ancient Sorceries.


    Ansonsten: Schöne Zusammenstellung! Man darf wohl annehmen, dass Du weiter am Thema Blackwood bleibst?

  • Danke für den Hinweis. Ändere ich ab.

    Ja, in Zwielicht ist weiterhin eine neue Blackwood Geschichte in jeder Ausgabe geplant.

    Algernon Blackwood - Eine ägyptische Romanze/Egyptian Sorcery (1921) erscheint voraussichtlich im August in Zwielicht 13, für Zwielicht 14 hat Achim Skeleton Lake (1906) in Planung. Und wenn genügend Geschichten zusammen sind, wird es auch einen weiteren Sammelband mit Blackwood Geschichten geben, das ist aber natürlich noch Zukunftsmusik und kann dauern.

  • Der neue Lovecrafter ist jüngst erschienen und da sowohl Arkham Insider Axel als auch ich mit Rezensionen deutscher Phantastik darin vertreten sind, nutze ich hier einfach mal die Gelegenheit, das Heft Numero 6 kurz vorzustellen.





    Zunächst verweise ich auf einen darstellenden Langessay zum Titelthema der Ausgabe: 80 Jahre Arkham House


    Niels-Gerrit Horz (neben seiner breit gelagerten Tätigkeit in der dLG auch maßgeblicher Akteur der Flensburger Gesellschaft für Phantastik) stellt den legendären Verlag von seinen Anfangstagen in den späten 30er und frühen 40er Jahren an vor. Er zeichnet Entwicklungslinien nach, nimmt relevante Publikationen in den Fokus und gibt einen Ausblick auf die aktuelle Lage. Einst von August Derleth und Donald Wandrei zur Erhaltung bzw. Verbreitung des Werkes ihres Freundes H. P. Lovecraft ins Leben gerufen, hat Arkham House diverse Stadien und auch Problematiken durchlaufen, wichtige Autoren publiziert und bekannte Illustratoren beschäftigt. Wer sich für phantastische Verlagsgeschichte begeistern kann, ist hier also goldrichtig.




    Wie bereits angedeutet, legt die aktuelle Ausgabe des Magazins auch einen Schwerpunkt auf aktuelle cthuloide Publikationen der deutschen Phantastiklandschaft. Ich habe mir den von Jörg Kleudgen verantworteten Band R'lyeh - Ein Reiseführer aus dem Basilisk Verlag vorgenommen. An dem leider bereits vergriffenen Werk haben diverse bekannte Namen der deutschen Szene mitgewirkt - einige von ihnen sind hier im Forum wohl daselbst aktiv. Man liest u. a. Abschnitte von Felix Woitkowski, Tobias Bachmann, Simon Krätzner und Max P. Becker. Da es sich hier nicht etwa um eine Anthologie handelt, sondern um das besondere Format eines Gemeinschaftsromans (aka Round Robin), versuche ich, in der Besprechung dieser Tatsache durch einen historisch-stilistischen Bogen gerecht zu werden.




    Axel arbeitete sich für die neue Ausgabe durch die Anthologie Stadt unter dem Meer, herausgegeben u. a. von Nina Horvat und Eric Hantsch, nach wie vor erhältlich im Verlag Torsten Low. Hier versuchen Autorinnen und Autoren wie Florian Hilleberg, Christopher Müller, Detlef Klewer, Bettina Ferbus und Michael Siefener kosmisches Grauen in deutscher Sprache vorzulegen.


    Beide Besprechungen sind Teil der Idee, den aktuellen Stand lovecraftiger Phantastik aus dem deutschsprachigen Raum darzustellen und zu ergründen, ob und inwiefern das Material dem Vergleich mit dem großen Vorbild standhält - oder vielleicht auch nicht standhält. Dritter im Bunde ist hier René Porschen, der Michael Völkels aktuellen Roman Der Schrecken im Flöz rezensiert.




    Da es sich beim Lovecrafter um das Vereinsmagazin der dLG handelt und der Verein neben an Literatur interessierten Menschen zu einem nicht unerheblichen Teil auch aus Freundinnen und Freunden der populären Spielekultur besteht, finden sich neben den vorgestellten Inhalten sowohl News und Berichte aus dem Vereinsleben als auch einschlägige Play-Beiträge. Hier sei exemplarisch ein Text von Johannes Pilger zu lovecraftigen PC-Spielen von damals bis heute genannt. Aber auch das hauseigene Pen-and-Paper-System FHTAGN wird ausführlich mit Material bedacht.

  • Nils Danke für die tolle Präsentation, das sieht ja schön aus. Und vom Layout her gefällt mir auch, dass jeder Beitrag eine andere Optik hat. Danke auch für die Photos, das macht immer viel aus.


    Falls es interessiert: Eine Übersicht über einige Cover eurer finnischen Entsprechung, das Mitgliedermagazin der hiesigen Lovecraft-Gesellschaft (übersetzt A Whisper in the Dark). Ich habe allerdings keines davon.


  • Katla Danke für die Bilder, sieht wirklich sehr gut aus. Ich kenne eine recht aktive finnische Facebookseite zu Lovecraft, möglicherweise handelt es sich um die selben Leute. Mehr Infos würden mich da auch reizen.

  • Ist bekannt, was die sonst für Aktivitäten auf die Beine stellen?

    Der Verein ist als "historische Gesellschaft" gelistet, neben Rechercheartikeln und der Herausgabe dieses Mitgliedermagazins organisieren sie seit 2017 die KauhuCon (kauhu = Horror, Schrecken) in einer unserer schönsten alten Stadtbibliotheken. Es sieht aus, als würden dafür alle 3 Stockwerke genutzt, aber wenn ich mir die Photos ansehe, stehen sich die Besucher - zumindest bis letztes Jahr - nicht gerade auf den Zehen. Ich habe davon erst im letzten Frühjahr gehört, und werde mir das Ende April mal ansehen. Wie bei vielen Verstaltungen in Finnland sind Marketing/Infos unterirdisch bzw. nichtexistent, aber das sagt gar nix über die Qualität der Events aus. Die arbeiten auch mit der Phantastikschreiber-Gesellschaft zusammen, in der ich auch mal Mitglied war, und die sehr aktiv sind.


    Wie letztes Jahr wird 2020 meine Lieblingsschriftstellerin Tiina Raevaara auftreten, auch außerhalb der Szene eine der bekannteren Autorinnen im Land; sie hat einen Magister in Philosophie und promovierte dann in Biologie (Genetik), war in Forschung & Lehre an der Helsinkier Uni tätig, bevor sie Vollzeitautorin wurde. Raevaara schreibt eine Mischung aus subtilem Nordic Magic Realism und SciFi/ Dystopia. Leider wurde keines ihrer Bücher bisher übersetzt.

    Ich kenne eine recht aktive finnische Facebookseite zu Lovecraft, möglicherweise handelt es sich um die selben Leute. Mehr Infos würden mich da auch reizen.

    Die hier vielleicht? Die hat tatsächlich gute Themen, teils auch auf Englisch, und nicht nur zu Lovecraft, sondern Horror allgemein.


    Hier sind die Macher / Vorsitzenden, falls google-translate versagt, helfe ich gern aus, wenn du eine passende Person zum Anschreiben raussuchen möchtest. Ich kann gern später von der Veranstaltung berichten (oder versuchen, jemanden des e.V.s für ein kleines Interview zu bekommen - falls Interesse besteht und das klappt, könnt ihr mir auch gerne eure Fragen schicken.


    Es gibt wohl auch die Sammlung Finnische Chtulhu-Geschichten: Der verfluchte Hüter des Buches, allerdings weiß ich nicht, ob der e.V. damit zu tun hat. Sieht jedenfalls wunderschön aus, ich bin aber nicht sicher, ob meine Sprachkenntnisse für kosmischen Horror ausreichen (MR ist da einfacher, weil Basis in der Realität):

  • Gestern ist bei mir die Nr. 6 angekommen und ich habe sie gleich gelesen. Als nicht-Rollenspieler war der entsprechende Teil natürlich weniger interesant, auch wenn er beim Blättern einen echt guten Eindruck machte. Gefallen hat mir der Artikel über Brettspiele, der mal wieder deutlich macht und auf den Punkt bringt, wie sehr Lovecrafs Werk durch die übermäßige popkulturelle vermakrtung längst enorm ausgehölt ist. Gefallen haben mir auch die Rezensionen, die über der Standard-Länge von Internetrezensionen liegen, was eine differenzierter Betrachtung und Wertung möglich macht. Das hat zur Folge, dass Bücher selbst dann interessant erscheinen können, wenn sie nicht über den Klee gelobt werden. Behaltet das unbedingt weiter bei! Am stärksten aber ist Nils Artikel über Arkham House, stilistisch sicher verfasst, informiert und interessant geschrieben. Ich sehe, wie viel Arbeit dahinter steckt. Gerne mehr davon.