Clark Ashton Smith - Das Labyrinth des Maal Dweb, Gesammelte Erzählungen Band 3

  • Clarke Ashton Smith - Das Labyrinth des Maal Dweb


    Dies ist der dritte Band der CAS-Ausgabe aus dem Festa-Verlag. Besonders hervorzuheben sind Anmerkungen zu jeder Geschichte, welche weiterführende Informationen beinhalten. Wie sie entstanden sind und immer wieder über die Schwierigkeiten, die CAS hatte, um seine Geschichten zu veröffentlichen, weil er zu anspruchsvoll schrieb.


    Ich mag die Vielseitigkeit der Themen von CAS. Und seinen Stil. Er macht aus eher schwachen Themen noch eine lesenswerte Geschichte.


    Die Kette des Aforgomon

    Der Schriftsteller John Milwarp wird Zeit seines Lebens von merkwürdigen und nicht fassbaren Erinnerungen und Stimmungen verfolgt. Unter dem Einfluss einer Droge beginnt er, sich an seine vergangenen Inkarnationen zu erinnern und landet in einer sehr sehr weit entfernten Zeit auf einem anderen Planeten. Dort hat er ein Verbrechen gegen den Gott der Zeit Aforgomon begangen, dass in diesem aktuellen Leben seine Vergeltung erfährt.


    Ein Trank für die Mondgöttin

    Der wohlhabende Geschäftsmann und Hobby-Archäologe Morley erkundet gemeinsam mit dem Archäologen Thorway einen alten Tempel auf einer Marquesa-Insel. Auch hier spielt die Erinnerung an Erlebnisse in einer längst vergangenen Zeit eine Rolle. Es endet tragisch.


    Prinz Alcouz und der Magier

    Ein Magier sagt einem Prinzen und Thronfolger die Zukunft voraus - mit überraschendem Ergebnis. Eine sehr kurze Geschichte.


    Ein Abenteuer in der Zukunft

    Eine Zeitreisegeschichte. Der Protagonist landet 15.000 Jahre in der Zukunft im Gebiet des heutigen New York. Dort gerät er in einen Bürgerkrieg zwischen Menschen, Marsianern und Venusiern. Die Menschen ziehen den Kürzeren.


    Die Venus von Azombeli

    Die leidenschaftliche und tragische Liebesgeschichte zwischen einem weißen Mann und der schwarzen Königin eines afrikanischen Stammes


    Der Allmächtige des Mars

    Eine Gruppe Wissenschaftler wird von einem mächtigen Marswesen auf den Mars entführt und um Hilfe gebeten. Als Gegenleistung sollen die Menschen großes Wissen über die verschiedensten Technologien bekommen. Doch die Menschen sind zu dumm und borniert um sich auf diesen Handel einzulassen und reagieren mit Angst und Krieg. Das Ende ... ist interessant.


    Die Rückkehr des Hexers

    Ein ermordeter Hexer kommt zurück um Rache zu nehmen.


    Der Flirt

    Smith schrieb dazu "Snappy Stories hat eine kleine Prosaskizze von mir mit dem Titel "Der Flirt" angenommen. Für Prosa zahlen sie 2 Cent pro Wort. Bei diesem Lohn werde ich vielleicht noch häufiger literarische Prostitution betreiben." Für die knapp 2 Seiten hat er ca. 14 Dollar bekommen. Die Geschichte ist irgendwie belanglos, aber gut geschrieben.


    Genius Loci

    Ein Ort, von dem ein unheilvoller Einfluss ausgeht, zieht einen Maler immer tiefer in seinen Einflussbereich hinein. Schlussendlich führt es zum Untergang von drei vielleicht auch vier Menschen. Der unheimliche und zwingende Einfluss des Ortes kommt gut rüber und erinnert an Algernon Blackwood.


    Etwas Neues

    Diese sehr kurze Geschichte ist völlig Banane. Nicht, weil es mir missfallen hat, dass die Frau verhauen wird. Das ist eher amüsant.



    Die Dimension des Zufalls


    Morris und Markley, zwei Agenten, geraten bei der Verfolgung japanischer Spione mit ihrem Raketenflugzeug in ein Dimensionsloch und landen in einer Welt, in der der Zufall herrscht und keinerlei bekannte Naturgesetze zu erkennen sind. Sehr einfallsreich und ausufernd phantastisch - ohne Rücksicht auf rational-logische Sachverhalte. Gefällt mir sehr.


    Ein Gedichtband von Burns

    Vielleicht hätte John Malcolm den von seinem Onkel geerbten Gedichtband von Burns doch lesen sollen oder zumindest durchblättern.


    Invasion von der Venus

    Invasoren von der Venus versuchen die Erde so umzuwandeln, dass sie der Venus gleicht und sie auf der Erde leben können. Die Menschheit wehrt sich so gut sie kann. Ausgang: ungewiss. Sehr spannend geschrieben, sehr interessante Ideen.


    Sadastor

    Ein Dämon möchte eine Lamia durch eine Geschichte aufheitern. Irgendwie nichtssagend.


    Will Murray: Maal Dweb, Herrscher über Xiccarph

    Murray berichtet über die Schwierigkeiten, denen CAS ausgesetzt war, um seine Geschichten veröffentlichen zu können.

    Er zitiert aus Briefen, die CAS an August Derleth schrieb.

    "Wright ... hat gerade meine Story "The Eidolon of the Blind" mit der Begründung abgelehnt, sie sei zu grässlich für seinen erlesenen Kreis von Biedermännern und Milchbubis, und ebenso "The Maze of Mool Dweb", weil die Geschichte zu poetisch und stilistisch zu anspruchsvoll sei."

    "Wright erhob Einwände gegen die "ungewohnte", ausgefallene Wortwahl der Erzählung, daher versuchte ich so gut wie alles auszumerzen, was einen Fünftklässler vor Probleme stellen könnte."

    Das spricht für sich und es erübrigt sich jeder Kommentar.


    Das Labyrinth des Maal Dweb

    Ein Jäger bricht auf, um seine Angebetet aus den Klauen des mächtigen Zauberers Maal Dweb zu retten. Keine besonders neue Idee, hat mir trotzdem gut gefallen - wegen der wunderbar farbenprächtigen und opulenten Erzählweise. Allerdings ist es ein Irrgarten, in dem der Held sein Schicksal findet, und kein Labyrinth. Beide Bezeichnungen werden abwechselnd verwendet, was ich irritierend finde. Der Originaltitel der Geschichte ist eindeutig: "The Maze of the Enchanter".


    Das Wagnis des Maal Dweb

    Der mächtige Maal Dweb langweilt sich und lässt sich auf ein Abenteuer mit offenem Ausgang und ohne seine überragenden Hilfsmittel ein. Er gewinnt die Auseinandersetzung. Gut geschrieben, gefällt mir aber inhaltlich nicht.



    Besonders gut haben mir die Geschichten gefallen, in denen Außerirdische die Erde übernehmen und die Menschen vertreiben wollen. - Ein Abenteuer in der Zukunft - Der Allmächtige des Mars - Invasion von der Venus -


    Das Buch hat mir großes Vergnügen bereitet. CAS schreibt auf eine Art und Weise, die mich stark in die Geschichten hineinzieht und mein Vorstellungsvermögen intensiv anregt.


    Die Bände 1, 2 und 6 der Festa-Ausgabe habe ich teilweise gelesen. Bevor ich mich den verbleibenden Geschichten widme, will ich "Clark Ashton Smith - A Critical Guide to the Man and his Work" von Steve Behrends lesen.


    Diese Web-Site widmet sich dem Werk von CAS

    http://www.eldritchdark.com

  • Die Bände 1, 2 und 6 der Festa-Ausgabe habe ich teilweise gelesen.

    Mit den anderen Bänden machst du absolut nichts falsch, Susanne.

    Ich persönlich mag CAS ja auch tausendmal lieber als den ollen Lovecraft. Gehört neben Blackwood und Hodgson mMn zu den besten Autoren klassischer Weird Fiction.

  • Die Vorliebe sei dir natürlich gegönnt; bis auf die Tatsache, dass die beiden Brieffreunde waren, sind sie doch von ihrer Art zu verschieden gewesen, um miteinander verglichen werden zu können.

    Vergleichen kann man sie schon insofern, als sie beide einen Hang zu gespreizter, altertümlicher Ausdrucksweise hatten und lieber ein Adjektiv zu viel, als zu wenig verwendeten.