Friedrich Thieme - Das lebende Bild (Privatdruck Robert N. Bloch)

  • Es gibt wieder einen neuen limitierten Privatdruck aus dem Hause Robert N. Bloch.


    Friedrich Thieme

    DAS LEBENDE BILD


    Drei phantastische Geschichten

    Herausgegeben von Robert N. Bloch

    Buchschmuck von Jörg Neidhardt

    und Schädelwaldt


    Denkt man an künstliche Menschen, so fällt einem Mary Shelleys Monster aus Frankenstein ein, vielleicht auch Prosper Mérimées belebte Statue aus »Die Venus von Ille« oder auch Gustav Meyrinks Golem, doch wer denkt schon daran, daß ein Gemälde zum Leben erweckt werden kann? Friedrich Thieme (1862-1945) hat diesen bizarren Stoff im Jahr 1909 zu einer Novelle entwickelt: Der englische Lord Arthur Palmerston hat sich unsterblich in das Gemälde einer Waldnymphe verliebt. Als er auf den französischen Professor Antoine de Maurissieux stößt, mit dessen Erfindung Gemälde belebt werden können, zahlt er diesem eine märchenhafte Summe, um seine Nymphe als lebendes Wesen in die Arme schließen zu können. Was er nicht bedacht hat: Welche Psyche sich in dem künstlichen Wesen befinden mag! Und ob diese Psyche die Liebe des Lords erwidern wird! Zwei weitere unbekannte phantastische Geschichten runden diesen Band ab. Dieses sind "§ 185" und "Der Reisekamerad". Erstmals in einer Buchausgabe gesammelt.


    ERSTE AUSGABE

    Limitierte Auflage von 90 Exemplaren

    Illustrierte Broschur mit 155 Seiten

  • Der Band hat mir sehr gut gefallen. Die Titelgeschichte ist wirklich lesenswert:

    https://defms.blogspot.com/202…eme-das-lebende-bild.html


    Lord Palmerston, ein reicher englischer Adliger, verliebt sich in einer Ausstellung in das Bild Die Waldnymphe. Als er erfährt das in Paris ein Wissenschaftler es geschafft hat, gemaltes Obst mittels Chemikalien lebendig zu machen. Er sucht ihn auf und sie werden sich einig. Viel Geld und fast eineinhalb Jahre später gelingt die Sensation: Das ;Mädchen aus dem Bild wird lebendig.


    Die Geschichte Das lebende Bild lebt von philosophischen Betrachtungen. Wie lebendig ist Nymphe? Wie eigenständig ist sie und welche Ansprüche hat Lord Palmerston an sein Geschöpf?

    Auch die fehlende Seele von Nymphe ist ein wiederkehrendes Thema, genauso die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Lebens und der Natürlichkeit der Waldnymphe und der Natur an sich. Als dann das Vorbild des Bildes ins Spiel kommt, wird es ein wenig kitschig und die Romantiker unter den Lesern kommen voll auf ihre Kosten.

    Das ändert aber nicht daran, das es eine großartige Geschichte ist.

  • Habs heute gelesen. Meine Leselust scheint derzeit wieder mal zu Erblühn. Die Titelnovelle ist nicht schlecht, aber doch eher romantischer Natur. Eher die letzte Geschichte hat wenigsten unheimliche Momente. So für zwischendurch an einem Tag,

    ganz nett.

  • Die Titelnovelle hat mir gut gefallen. Ein schöne Variation des Pygmalion-Mythos mit anleihen an L'Ève future, wenn auch etwas simpler gestrickt. Mit dieser Novelle ist es schon einer meiner liebsten Block-Privatdrucke.


    Die zweite, deutlich kürzere Geschichte fällt dahinter weit zurück. Hat mir nicht gefallen.


    Den dritten Titel habe ich noch vor mir.

  • Die dritte Geschichte hat mir wieder richtig gefallen. Diesmal eine Variation des Tod-/Teufel-Motivs mit durchaus unheimichen Momenten.


    Der Band hat mir so gut gefallen, dass ich mich mal nach anderen Werken des Autors umgesehen habe. Im Moment sind neu "Bahnfahrt mit Sherlock Holmes: Kriminalnovellen" und "Durch wessen Hand?", ein Kriminalroman, zu bekommen. Kennt jemand von euch diese Bücher?

  • Im Meer der Ichthyosaurier: Phantastische Reise von Professor Petrenz aus Jena aus dem Synergen Verlag ist vielleicht noch eine Empfehlung für ein Werk von Friedrich Thieme.


    Ein Lost-World Roman der etappenweise in einer Jugendzeitschrift erschienen ist.