Marc Gore - Cronology Part 1: 1998-2011

  • Torsten Scheib liefert ein exzellentes Vorwort zu diesem Erzählband, indem er als leidenschaftlicher Fan Bahnhofskinos als seinen Zugang zu einer bestimmten Literaturgattung beschreibt und das auf das Werk Marc Gores anwendet. Aber dazu später mehr, erst einmal komme ich zu einer Vorstellung der einzelnen Geschichten:



    Es geht chronologisch vor und beginnt mit



    Kakerlakenfraß


    Ein Fiedhofswärter vergeht sich an ihm anvertrauten Verstorbenen und diese finden einen weg, sich an ihm zu rächen.



    Blutrache der Geschändeten


    Dreamgirl an der Highschool fürchtet sich vor einer gut aussehenden Konkurrentin. Aber es kommt wie ein Bumerang zurück.



    Chopper Der Schänder


    … gerät an ein falsches Opfer.



    Nevada Slut Tortures


    Dana, Mindy und Carol machen eine Spritztour und suchen eine Übernachtungsmöglichkeit in den Outbacks der USA. Dort treffen sie auf Grandpa mit seinen beiden Enkeln Chris und Brad. Und ab da geht derbe das Geficke und Gemetzel los. Wer auf Rape and Revenge abfährt, kommt hier voll auf seine Kosten.



    Orgiastic Nächte der blutigen Exzesse


    Bruce Wagner ist ein Serienkiller. Hier driftet der Rapeanteil aber ins kannibalistische hinein und legt an Extremen noch mal eine Schippe drauf.



    Bloodthirsty Adipose Goddess


    Dan Kramer hat ein Geheimnis und das lebt in seinem Keller. Dann verliebt er sich und es wird schwierig das altbekannte Leben so weiter zu führen … Abgefahren witzig!



    Two Crude Ones


    Satanisten laden mal einen Arbeitskollegen ein. Das geht für alle Beteiligten aus verschiedenen Gründen schief …


    Bloodsucking Whore


    Wow, eine sehr geile Verbeugung an die dunkle Musikszene gepaart mit einer Vampirgeschichte. Für mich die beste Geschichte, vor allem weil der beschreibende Teil der Band ziemlich authentisch rüberkommt.



    The Grinning Death


    Bruce Wagner erklärt, warum er so wurde. Nicht leicht, für den behandelnden Psychologen.



    Monster Squad


    Die längste Geschichte in dem Band. Drogen, harte Typen treffen noch härtere Typen treffen die härtesten Typen, treffen Zombies. Unterhaltsam.



    Psycho Route 66


    Der biedere Herr Informatiker befindet sich auf Reisen. Aber alles ist anders als man denkt …



    The Terror of Alabama


    Haha, die ist wirklich gut, weil so unglaublich übertreiben. Zwei Teeniepaare machen Urlaub in der Wildnis. Und nein, Gore haut hier wirklich eine ganze eigene Horde debiler Redneck-Freaks raus. Hat mich an Rob Zombie-Filme erinnert.



    Creature in the cellar


    Jeder kennt das Monster im Keller aus Kindergeschichten. Dieses hier lebt … Hatte etwas von einem modernen Märchen.



    Fazit: Wieder einmal merke ich, dass ich Gore, Rape und Splatter in hohen Dosen nicht vertrage. Aber ich wollte Cronology noch vor der Verkündung des Vincent-Preis gelesen haben, also stand ich unter dem Zwang, hohe Dosen extremer Vergewaltigungen, Kannibalismus usw. usf. zu konsumieren. Das sollte also bei meinem Urteil mitberücksichtigt werden, dass ich kein Fan bin und es niemals werde. So und jetzt kommt das aber … die Geschichten so zu lesen, wie es Torsten Scheibs Vorwort einem empfiehlt und die einleitenden Worte von Marc Gore zu jeder Geschichte die erklären, welche Filme oft Vorlage einer Geschichte waren, zeigen wie leidenschaftlich hier gesplattert wird. Gnadenlos, kompromisslos und – sonst hätte ich auch abgebrochen – wenige Geschichten mit einer sonderbaren Tiefe und einige mit unterhaltsamen Humor. Wer also auf so etwas abfährt, kann hier problemlos zuschlagen. Wer es mal lesen kann, das passt super, dafür haben die Geschichten viel Eigenes und wer auf Splatter und Gore gar nicht kann, der sollte hier die Finger von lassen.