'Requiem für Miss Artemisia Jones' von Isa Theobald und David Gray

  • ‚Requiem für Miss Artemisia Jones‘ ist ein großartiges Buch. Von Isa Theobald und David Gray hatte ich schon einiges gelesen und deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch, das sie gemeinsam geschrieben haben.


    Das düstere Cover hat mir sehr gefallen. Es springt sofort ins Auge, ist aber auch nicht überladen. Die Schlange mutet mysteriös, aber auch bedrohlich an. Man hat sofort Lust das hochwertige Hardcover mal in die Hand zu nehmen und durchzublättern.


    Die Geschichte handelt sich um Miss Artemisia Jones, eine jungfräuliche Bibliothekarin. Eines Tages wird sie von Sir Reginald Bullington eingeladen, um seine berühmte Bibliothek zu inventarisieren. Er und seine Freunde haben aber ganz andere Pläne mit Artemisia. Schon ziemlich schnell in der Geschichte wird klar, dass sie sie an Satan opfern wollen, was aber vollständig anders endet als die skrupellosen Herren erwartet haben.


    Dieses Buch hat richtig viel Spaß gemacht beim Lesen. Die Überschriften der Kapitel, zum Beispiel ‚Erde‘, ‚Hölle‘ oder ‚Dazwischen‘ machen klar, wo man sich als Leser gerade befindet und lockern die Geschichte auf. Die Idee, dass man den Teufel kennenlernt und die Situation auch aus seinem Blickwinkel erfährt, fand ich super. Ich mag es auch, wie der Teufel hier auftritt. Auf mich hat er einen sympathischen Eindruck gemacht.


    Die Art und Weise wie die Geschichte aufgebaut worden ist, fand ich grandios. Es wird ständig angedeutet, dass etwas passieren wird, aber als Leser muss man sich noch ein wenig gedulden. Dies erhöht die Spannung. Man weiß, dass man nichts tun kann, um Artemisia zu helfen, obwohl man es gerne möchte. Mir hat es sehr gefallen, dass sie eine starke Protagonistin ist. Man merkt sofort, dass auch sie ihre Geheimnisse und einen eigenen Willen hat.


    Sir Reginald Bullington und seine Freunde dagegen fand ich schon von Anfang an ziemlich unsympathisch. Es sind so die typisch reichen, mächtigen Männer, die die Idee haben, dass sie mit allem wegkommen können. Deswegen identifiziert man sich als Leser sehr schnell mit Artemisia und steht voll und ganz auf ihrer Seite.


    Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Geschichte. Sie ist spannend, blutig und macht unheimlich viel Spaß beim Lesen. Dazu noch das Setting, ein Manor im viktorianischen England, dessen Besitzer ganz viele okkultistische Bücher besitzt, was wunderbar zu der Handlung passt, macht dieses Buch unglaublich lesenswert.