Brightburn - Son of Darkness

  • Gerade habe ich "Brightburn - Son of Darkness" auf DVD gesehen. Anfangs ist der Film recht idyllisch: Der zwölfjährige Brighton lebt mit seinen Adoptiveltern auf einem Bauernhof. Dass er adoptiert ist, weiß er und die Eltern gehen recht liebevoll mit ihm um, auch, dass der Vater nicht will, dass er alleine in die Scheune geht, scheint mit der Begründung von losen Brettern und herausstehenden Nägeln plausibel.

    Von dort geht aber eine hypnotische Kraft aus, die Brighton schlafwandeln lässt. Immer mehr erwachen besondere Kräfte in ihm. Einiges läuft nicht so, wie er das will - beispielsweise ist ein Mädchen, das ihm gefällt, von seinem nächtlichen Besuch wenig angetan - und er rastet danach völlig aus. Es stellen sich immer mehr Parallelen zu Superman heraus (da das mit den Superkräften auch bei der DVD-Beschreibung steht, darf ich wohl spoilern - denn den wird ja wohl jeder vor dem Sehen lesen), vom Raumschiff in der Scheune über den Laserblick. Nur, der Gag ist sozusagen, dass er diese zum Bösen einsetzt!


    Nun, aber wie fand ich den Film? - Am Anfang zu kitschig und die Adoptiveltern zu geduldig: Welche Mutter spielt denn frühmorgens an einem Werktag ewig lange Verstecken mit dem Sohn, der noch zur Schule muss? Und vor allem: Wann stehen die bitte auf, dass sich das, danach noch gemütliches Frühstücken und noch vom ländlichen Raum in die Schule fahren, ausgeht? :/ - Dann ist der Film aber kurzweilig, wenn auch voraussehbar. Und das Gedankenspiel, was wäre, wenn Superman seine Kräfte für das Böse eingesetzt hätte, finde ich interessant. - Allerdings: Es ist laut Werbung von einem neuen Genre die Rede: "Superhelden-Horror". - Na ja, erstens ist das echt kein eigenes Genre und dann kam der Gedanke: Bitte, bitte nicht! Einmal ist ja halbwegs interessant, aber bitte kein neuer Trend! Das Ganze noch mal mit Spider-Man, Supergirl, Batman und Co. drücke ich echt nicht durch! :rolleyes:

  • Na ja, man kann den Film schon sehen. Was ich schade finde, ist, dass die Superheldensache ja zur Werbung genutzt wird - dabei lebt meiner Ansicht nach die Geschichte davon, dass das erst langsam rauskommt. Dasselbe ist mit der psychopathischen Ader des Buben, weil anfangs ist das einfach eine nette Familie. Die reden auch lieb miteinander und obwohl die auf einem Bauernhof sind, muss auch das Kind nicht schwer arbeiten. (Gut, er soll ein Mal den Rasen mähen - aber so was ist ja bei Jugendlichen in Familien nicht unüblich.) Also die plötzlich herausbrechenden Kräfte würden einen kalt erwischen, wüsste man nicht schon alles aus der Kurzbeschreibung. - Das würde als Überraschungsfilm alles ungleich stärker wirken!

  • Auch wenn das meiste, das wichtigste und auch alles relevante zum Film schon gesagt wurde, so muss ich mich hier einmal auslassen, was im Grunde für viele Filme des Genres steht.


    Unausgegoren.

    Der Trailer, der Anfang des Films, bis hin zur Mitte war alles fantastisch.
    Doch dann wurde es blöd.

    Man hätte hier wunderbar eine Geschichte wie Carrie machen können. Und am Ende hatte ich tatsächlich das Gefühl eine von vielen King-Verfilmungen zu sehen: Geile Idee, geiles Setting, mäßiger Mittelteil, völlig verblödeter Schluss, weil jemand über seine Ausgangs-idee nicht hinaus konnte. :(

    Ja, es war verschenkt. Die Idee des bösen Helden war noch nicht mal schlecht, oder auch, dass dieser seine Kräfte einsetzt, um schlechtes zu tun. Aber wo bitte war die Idee, dass eine gnadenlose Gesellschaft ein Kind dazu drängt, so zu werden, weil es bis zur Erbarmunsglosigkeit in die Ecke gedrängt wird?
    Wo war die Ursachenforschung, warum aus einem Jungen ein Mörder wird? Der sich erleichtert fühlt, seine Peiniger zu maßregeln und meinetwegen auch zu töten und darüber immer tiefer in diese Genugtuung der Macht abdriftet.


    Man hätte einen so wunderbaren vielschichtigen Charakter formen können, entschied sich dann aber für eine Grundlose Schwarz/weißzeichnung. Wirklich schade. :(

    Und dann gibt es solche überhypten Filme wie "Joker" wo der Prota son bissel lahme Pillepalle hinnehmen muss, die jeder normale Mensch um ein vielfaches täglich einstecken muss.
    Und alle feiern diese arme gebeutelte Seele und haben Verständniss dafür, dass er ein geisteskranker Psychopath wird.
    Pff ...

    "Warum auf vergangene Katastrophen zurückblicken - es liegen noch Unzählige vor uns"

    :S

    2 Mal editiert, zuletzt von Galax ()