ZitatAlles anzeigenEve and Dinah are everything to one another, never parted day or night. They are raised among the Children, a community of strays and orphans ruled by a mysterious figure they call Uncle. All they know is the grey Isle of Altnaharra which sits in the black sea off the wildest coast of Scotland.
Eve loves the free, savage life of the Isle and longs to inherit Uncle's power. She is untroubled save by her dreams; of soft arms and a woman singing. Dinah longs for something other.
But the world is at war and cannot be kept at bay. As the solitude of Altnaharra is broken, Eve's faith and sanity fracture. In a great storm, in the depths of winter, as the old year dies, the locals discover a devastating scene on the Isle.
Eve and Dinah's accounts of that night contradict and intertwine. As past and present converge, only one woman can be telling the truth. Who is guilty, who innocent?
Quelle: Amazon
Der Roman gewann 2019 den August Derleth Award. Nachdem mir der Erstling von Catriona Ward "Rawblood" schon ausgezeichnet gefallen hatte (Gewinner des Awards 2016), schlummerte dieser Roman bereits einige Zeit im SUB. Passend zur Lesechallenge tauchte er dann wieder auf.
Was soll ich sagen? Eine Schande, dass noch kein deutscher Verlag die beiden Romane von CW veröffentlicht hat! Bereits in "Rawblood" spielte die Autorin mit verschachtelten Zeiten und Perspektiven. "Little Eve" ist im direkten Vergleich süffiger zu lesen, aber das schadet der tollen Atmosphäre und den überraschenden Wendungen überhaupt nicht.
Erzählt wird der Roman vorrangig aus den abwechselnden Perspektiven von Eve und Dinah, welche mit 2 anderen Waisenkindern bei ihrem "Onkel" nebst 2 weiteren Frauen in einem alten Gemäuer im Norden Schottlands wohnen. Dinahs Erzählung beginnt im Jahr 1921, nach dem schrecklichen Ereignis zur Jahreswende. Eves Erzählung beginnt 1917 und endet 1921. Beide Erzählungen sind aus der Ich-Perspektive geschrieben und irgendwann fallen einem als Leser kleine Differenzen auf. Insgesamt sind es die kleinen Dinge, die Ward geschickt einstreut und die dem Leser ein flaues Gefühl im Magen verursachen.
Warnung vorweg: der Roman (wie auch Rawblood) ist nichts für Splatterfreunde. Ward spinnt Garn im Stile der alten Gothic-Romanciers. Es ist düster und atmsphärisch. Und verdammt toll erzählt. Nicht unbedingt der Horror, wie man ihn heute erwarten würde.
Für mich ein Anwärter auf den Roman des Jahres!