• Faszinierend düstere und elegante niederländische Horrorserie auf Netflix über eine geheime Studentenverbindung, die nicht nur klassischen Horror wie "Suspiria" channelt, sondern auch modernen á la Jordan Peele in einer kraftvollen Dekonstruktion des niederländischen Kolonialismus.


    Kai Meyer hat mich auf Ares aufmerksam gemacht . Zuvor hatte ich die Serie als den üblichen klischeehaften Humbug über solche Verbindungen bzw. Geheimgesellschaften abgetan, aber schon die Eingangssequenz stellt klar, dass das hier weit über dem Niveau entsprechender amerikanischer Serien gefilmt ist. Die 8 halbstündigen Folgen lassen sich gut wie ein langer Film am Stück schauen. Hier und da holpert es durchaus ein wenig und über manche Sachen darf man nicht genauer nachdenken, aber dann ist es eine bildgewaltige und eindrucksvolle Allegorie.


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  • Deinen positiven Eindruck kann ich leider überhaupt nicht teilen. Ich habe die Serie nach zwei Folgen abgebrochen und schon die zweite Folge war für mich eher eine zweite Chance. Gepackt hat mich die Serie lieder so gar nicht. Die Figuren fand ich eher uninteressant und alles, was die Geheimgesellschaft betraf, erschien mir eben genau das zu sein, was du auch vermuetet hast: "der übliche klischeehafte Humbug".

    Was hat dazu geführt, dass du von dieser Annahme abgewichen bist?

  • Was hat dazu geführt, dass du von dieser Annahme abgewichen bist?

    Vor allem das symbolhafte Ende. Aber auch die Art der Inszenierung. Ich fand das auch in Folge 2 schon sehr stimmungsvoll inszeniert, auch da gibt es schon so ganz kurze Andeutungen, die mit jeder Folg mehr und faszinierender werden. Sympathieträger gibt es keine, darauf muss man sich einlassen. Aber allein schon die großartig inszenierte dialogfreie Eingangssequenz hat mir gezeigt, dass mehr dahinterstecken muss. Weshalb ich mich von den kleineren Kritikpunkten nicht habe abschrecken lassen.

  • Für Serien wie Ares ist ihre große Stärke auch gleichzeitig ihre größte Schwäche, müssen sie doch erst einmal falsche Erwartungen wecken, um diese dann umso eindrucksvoller unterlaufen zu können. Doch genau diese falschen Erwartungen, die zu Beginn etabliert werden, schrecken viele schon ab, weil die Geduld fehlt, bis zum Ende am Ball zu bleiben, wenn sie alle Puzzleteile zusammenfügen und sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt.


    Ein Paradebeispiel dürfte dafür der geniale On Cut Of The Dead sein, dessen ersten ultratrashigen und vermeintlich schlecht gemachten 20 Minuten viele schon zum abschalten gebracht haben, aber erst im letzten Drittel des Film einen Sinn ergeben, und einen dann umso stärker umhauen. Wobei es bei Ares jetzt nicht so einen Mindfuck gibt.

  • Faszinierend düstere und elegante niederländische Horrorserie auf Netflix über eine geheime Studentenverbindung, die nicht nur klassischen Horror wie "Suspiria" channelt, sondern auch modernen á la Jordan Peele in einer kraftvollen Dekonstruktion des niederländischen Kolonialismus. (...) Die 8 halbstündigen Folgen lassen sich gut wie ein langer Film am Stück schauen.

    Danke für die Vorstellung, Pogopuschel. Habe nie von der Serie gehört, aber deine Kritik hört sich extrem interessant an. Bin großer "Suspiria"-Fan (Original und Remake) und Jordan Peele mag ich auch. Zudem spricht mich der geringe Umfang der Serie an. Werde heute Abend mal reinschauen...